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zum Inhalt (lt. Amazon):
Juni wächst in den 50er-Jahren auf einem Flugplatz in New Orleans auf. Für das wilde Kind gibt es nichts Schöneres, als mit ihrem Stiefvater an Flugzeugen herumzubasteln. Doch Juni will mehr: zu den Sternen fliegen. Jahre später kommt sie diesem Traum ein Stück näher: Mit zwölf anderen Frauen wird sie zum Astronauten-Training der NASA zugelassen. Es beginnt eine Zeit der mörderischen Tests. Doch Juni hält durch und erzielt herausragende Ergebnisse. Ihr Traum vom Flug zu den Sternen scheint kurz vor der Erfüllung zu stehen, da erreicht sie eine niederschmetternde Nachricht: Keine der Frauen darf ins All, Männer wie John Glenn erhalten den Vorzug. Juni ist am Boden zerstört. Aber sie beschließt zu kämpfen. Für ihre Rechte, für ihren Traum …
zur Autorin:
Maiken Nielsen wurde 1965 in Hamburg geboren. Einen Teil ihrer Kindheit und Jugend verbrachte sie auf Frachtschiffen und wurde dort von ihren Eltern unterrichtet. Sie absolvierte ihr Abitur in Hamburg und reiste danach ein Jahr lang per Anhalter durch Europa. Im Anschluss an diese Reise studierte sie u.a. Linguistik in Aix-en-Provence. Sie liest und spricht sechs Sprachen.
Seit 1996 arbeitet Maiken Nielsen als Autorin, Reporterin und Rundfunksprecherin für das NDR Fernsehen. Sie dreht TV-Dokumentationen ("Als die Sturmflut nach Hamburg kam", "Geraubte Leben -Europa im KZ Neuengamme") und schreibt Romane.
Meine Meinung:
„Space Girls“
von Maiken Nielsen ist, nach ihrem Roman über die Hindenburg und die ersten
Luftschiffe, das zweite Buch von ihr, welches sich in die Lüfte erhebt, diesmal sogar ganz weit hinauf in
den Himmel bis ins All. Es atmet Fliegerluft und den Traum des Menschen nach
Freiheit und Abenteuer, es steckt voller Mondstaub und Entdeckerdrang und
mittendrin eine Handvoll Frauen, die den unbändigen Wunsch haben, wie ihre männlichen
Mitbewerber, die erste Reise zu den Sternen anzutreten.
Die reale
Geschichte von 21 Frauen, die in den 60ger Jahren in Amerika diverse körperlich
und geistig anspruchsvolle Nasa-Tests durchstehen mussten und sich damit für
einen Job als Astronautin bewarben, liegt „Space Girls“ zugrunde. Da die
Entwicklung der Raumfahrttechnologie in Amerika eng verbunden ist mit dem
Deutschen Raketenbauer Wernher von Braun, ist es aber auch eine Geschichte über
Schuld und Vergebung und über eine Mutter und ihre Tochter, die auf ganz
persönliche Weise verstrickt sind mit von Braun und der Fliegerei und Raumfahrt.
Begeistert
war ich wieder von der Art, wie Maiken Nielsen ihren Plot aufbaut. Sie
beschränkt sich nicht darauf, historische Fakten und Personen mit den fiktiven
zu verweben, sie lässt die realen Geschehnisse um die erste Mondlandung und wie
von Braun dazu beitrug als eigenen schmalen Erzählstrang nebenher laufen. So
weiß man als Leser sehr genau, was damals wirklich geschah. Dadurch erhält
alles einen ganz eigenen noch intensiveren Ton. Die Dringlichkeit und Dramatik
sind spürbar, mit der die Menschen damals ins Weltall drängten.
Erfrischend
ist das Wesen der Hauptdarstellerin Juni. Ein Mädchen, eine Frau, die man sich
nur zu gerne als gute Freundin wünschte. Strotzend vor positiver Energie, klug
und alle Herzen im Sturm erobernd. Mit einem Naturtalent und brennendem Wunsch zum
Fliegen. Sie steht für all die wirklichen Pilotinnen, die wahren Space Girls,
die hier auf herrliche Weise ein Denkmal gesetzt bekommen und eine eigene
Stimme.
Das Übrige
tut die warmherzige, intensive Sprache der Autorin und ihre Liebe zu den Menschen
in dieser Geschichte. Ein Buch, dass mich glücklich gemacht hat, berührt und
glänzend unterhalten und welches im Geiste von Gleichberechtigung und
Feminismus aber auch ganz einfach von menschlicher Größe steht. Und nicht zu vergessen der Liebe.