Irène Némirovsky - Die Familie Hardelot

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    Inhalt

    Die Fabrikantenfamilie Hardelot ist zufrieden. Der Sohn des Hauses wird eine wohlhabende Erbin heiraten, die den Erhalt des Betriebs sichert. Die Verlobung soll bald bekannt gegeben werden. Aber der Sohn hat eigene Pläne, ausgerechnet mit der Tochter der bürgerlichen Nachbarn. Pläne, die das gutbürgerliche Leben der Hardelots gründlich durcheinander wirbeln.


    Meine Meinung

    Pierre Hardelot muss sich entscheiden: wird er den Wunsch seines Großvaters erfüllen und die Frau heiraten, die der ihm ausgesucht hat? Oder wird er die Frau heiraten, die er liebt und damit den Zorn seiner Familie auf sich ziehen? Auch wenn er über seine Gefühle nie gesprochen hat, weiß seine Mutter doch Bescheid. Abe sie ist sich auch sicher, dass er viel zu klug ist, um sich mit "denen" abzugeben.


    Die Einstellung der Mutter dem Glück ihres Sohns gegenüber ist typisch für die Einstellung der gesamten Familie. Glücklich zu sein ist zweitrangig, zuerst müssen Stand und Anschein gewahrt werden. Da wird in kleinen, aber sehr geordneten Bahnen gedacht. Aber die Ereignisse der Zeit, in denen die Geschichte spielt, zwingen die Familie, ihre Einstellung zu überdenken. Auch wenn sich irgendwann die Geschichte zu wiederholen scheint, hat Pierres Entscheidung doch große Auswirkungen.


    Die Familie Hardelot ist eine wunderbare Geschichte. Die Autorin zeichnet auch die Nebenfiguren bis ins Detail, das hat mir gut gefallen. Die Geschichte einer Familie während zweier Weltkriege hat mich voll überzeugt.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Was hältst du von der Moderne, wie eben die Zeit aus diesem Buch, gegenüber der Postmoderne, unserer heutigen Zeit.

    Könnte man aus der vorherhigen noch einiges lernen oder mitnehmen oder leben wir heute besser.

    Und wenn ja, warum, wenn die Geschichte so klassisch und würdevoll, man könnte auch einfach sagen stilvoll erzählt wird.


    Ich finde es nahezu auffällig, das die Moderne immer mit Stil und Klasse besticht, aber aus irgendein Grund nicht effizienter und auch weniger friedlich wirkt.

    Ich kann aber nicht ausmachen ob das heute oder das frühere besser ist.

    Letztlich bleibt nur das Bild vom Klassenkampf und eines undefinierbaren Aufstiegs.

    Der heute so nicht denkbar scheint.