01 - Anfang bis Ende Kapitel "Kalestos"

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 6.069 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nirak.

  • Das Wort „Pest“ kommt vom lateinischen pestis, was Seuche bedeutet. In der Antike wurden damit alle hoch ansteckenden Krankheiten bezeichnet. Und von denen hat es schon immer welche gegeben, die viele Menschen hingerafft haben, nicht nur die mittelalterliche, schwarze Pest.

    Stimmt, ich habe extra ein wenig bei Wikipedia und Google gelesen um zu wissen wann die ersten großen Seuchen aufgetreten sind. Übrigens auch sehr interessant.

    Wie du in deiner Anmerkung geschrieben hast, war die Recherchearbeit sehr umfangreich. Das kann ich mir vorstellen, wo zur damaligen Zeit so wenig oder gar nichts niedergeschrieben würde.

    Da fand ich den Bericht von Utrik übrigens sehr interessant. Als er bei diesem Weisen gewesen ist und erstaunt über die Tontafeln, wo alles mögliche drauf festgehalten wurde, war.

    Habe ich es richtig gelesen, es war in Anatolien?

    Natürlich. In Anatolien herrschten zu der Zeit die Hethitter. Hauptstadt Hattusa. Die Hethitter und die Ägypter waren die dominierenden Zivilisation zu der Zeit im Mittleren Orient.

  • Es wird immer wieder in der Physiologie diskutiert ob man als Mörder geboren wird oder erst dazu wird.

    Meine Nichte studiert seit längerem Psychologie. Mit der habe ich kurz vor dem Locktown eine Debatte darüber gehabt, wie viel denn im Menschen angelegt ist - also jetzt nicht das "Mördergen" ;) sondern bei uns ging es um typisch Mann, typisch Frau. Ich war ja immer der Ansicht, dass es schon relativ viel gibt, was geschlechterspezifisch angelegt ist. Meine Nichte belehrte mich aber, dass die Forschung immer mehr zur Überzeugung kommt, dass die Erziehung und das Vorleben der Eltern viel viel mehr Auswirkungen auf die Entwicklung haben, als wir bis jetzt glaubten. Natürlich ist jedes Kind ein klein wenig anders und entwickelt sich bei ähnlichen Bedingungen anders. Aber Arraks Verhalten ist schon sehr plakativ und auch was er so denkt. Er möchte unbedingt gefallen, möchte etwas wert sein, reagiert agressiv darauf, wenn man ihn "nicht für voll" nimmt oder ihm nicht zu willen ist. Er kompensiert damit sicher seine Kindheit und die Lieblosigkeit des Vaters.

    :lesen:





  • Guten Morgen!

    Mittlerweile habe ich auch den ersten Abschnitt fertig gelesen. Ich hab ein paar Seiten gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, aber mittlerweile komm ich mit den vielen fremd klingenden Namen gut klar. Interessant finde ich ja, dass die ersten Kapitel die Namen der Götter haben.

    Ulf Schiewe Ich hätte ja viele Fragen, aber ich glaube, ich sollte erst mal Dein Nachwort und Deine Erklärungen lesen :/ Etwas hab ich aber nicht so recht verstanden - es geht da um Utriks Reisen. Wo genau ist er da gelandet? Wo hat er sein Wissen erworben?

    Und noch etwas: was wurde damals als Spiegel verwendet?


    Ich gestehe, dass ich dieses Buch ziemlich unbedarft angefangen habe: ich habe weder eine Ahnung über die Aunjetitzer Kultur noch über die Himmelsscheibe selber. Also kann ich wieder mal viel, viel Neues erfahren:)

    Die Bronzezeit war bis jetzt irgendwie nicht so wirklich mein Interessensgebiet und hier erfahre ich, wie weit entwickelt diese Kultur eigentlich schon war. Ich hab sie wirklich unterschätzt!

    Vernunft, Vernunft...

    Einmal editiert, zuletzt von ysa ()

  • ich habe weder eine Ahnung über die Aunjetitzer Kultur noch über die Himmelsscheibe selber. Also kann ich wieder mal viel, viel Neues erfahren :)

    Also ohne Ulfs Erklärungen und Nachwort vorgreifen zu wollen... Ich gehe ja davon aus, dass Vieles aus dieser Zeit Mutmaßungen sind, die "lediglich" auf gefundenen Artefakten (Himmelsscheibe) oder Skeletten (DNA) oder Bauresten fußen. Es gibt ja weder irgend welche schriftliche Aufzeichnungen noch Überlieferungen, die glaubwürdig sind.


    Da hab ich gleich die Frage, lieber Ulf: Ist es schwieriger Charaktere zu entwickeln, die nachweislich gelebt haben und über die man einiges weiß oder sind die neu erfundenen Darsteller schwieriger? Und was macht womöglich mehr Spaß?


    Soweit ich weiß hat die Himmelsscheibe erst die Archäologen und Wissenschaftler so richtig auf die Idee gebracht, dass bei uns vor 4000 Jahren auch schon so einiges kulturell geboten war. :)

    :lesen:





  • Die Bronzezeit hat ja auch Hethitter, Assyrer und Ägypten hervorgebracht und in Griechenland Mykene. Warum also nicht eine fortgeschrittene Kultur bei uns, auch wenn sie später untergegangen ist. Die monumentalen Fürstengräber (es gibt einige) wurden im 19. Jahrhundert abgetragen und jetzt wiederentdeckt. Auch Langhäuser, Militärunterkünfte und Heiligtümer wie Stonehenge, nur aus Holz. Vielleicht solltest du tatsächlich die Anmerkungen lesen. Das erklärt einiges. :)


    Hier einige Videos zum Ringheiligtum Pömmelte, das später im Buch vorkommt.

  • Also ohne Ulfs Erklärungen und Nachwort vorgreifen zu wollen... Ich gehe ja davon aus, dass Vieles aus dieser Zeit Mutmaßungen sind, die "lediglich" auf gefundenen Artefakten (Himmelsscheibe) oder Skeletten (DNA) oder Bauresten fußen. Es gibt ja weder irgend welche schriftliche Aufzeichnungen noch Überlieferungen, die glaubwürdig sind.

    Genau das vermute ich ja auch, deshalb finde ich es ja auch so spannend! Diese Schlussfolgerungen aufgrung von kleinen oder größeren Funden/Indizien sind aber trotzdem wissenschaftlich fundiert. Nehme ich mal an. Aber Irrtum ist keineswegs ausgeschlossen;)

    Vernunft, Vernunft...

  • Da hab ich gleich die Frage, lieber Ulf: Ist es schwieriger Charaktere zu entwickeln, die nachweislich gelebt haben und über die man einiges weiß oder sind die neu erfundenen Darsteller schwieriger? Und was macht womöglich mehr Spaß?

    Es ist leichter, Figuren völlig neu zu erfinden. Bei realen Persönlichkeiten (wie z.B. beim "Attentäter") muss man sich durch vorsichtige Recherche ein Bild machen und dann versuchen, dem gerecht zu werden. Das ist aufwendiger und eine größere Herausforderung.


    Soweit ich weiß hat die Himmelsscheibe erst die Archäologen und Wissenschaftler so richtig auf die Idee gebracht, dass bei uns vor 4000 Jahren auch schon so einiges kulturell geboten war. :)

    Der Fund der Himmelsscheibe war der Auslöser für diverse multidisziplinäre Forschungsprojekte, die weiter andauern. Die Scheibe hat Einiges an Erkenntnissen gebracht, aber die weiteren Forschungen haben noch viel mehr aufgedeckt. Nur ein Beispiel: Man hat die Überreste einer Militärkaserne entdeckt, ein Langhaus mit 100 Betten und 100 Kriegsäxten, die serienmäßig gefertigt worden waren. Das lässt auf eine Militäreinheit von 100 Kriegern schließen. Die Aunjetitzer hatten also eine Armee. So organisiert waren die Germanen bei weitem nicht und auch nicht die Kelten. Dieses und andere Beispiel lassen die Forscher darauf schließen, dass es eine ziemlich gut organisierten Staat gegeben hat mit Handelsbeziehungen von Cornwall bis in den Mittelmeerraum. Dazu Heiligtümer wie Stonehenge, riesige Fürstengräber, für die Erde in tausenden von Wagenladungen bewegt wurde. Ich habe das nicht erfunden. Der Roman verarbeitet diese Forschungsergebnisse.

  • Die Bronzezeit war bis jetzt irgendwie nicht so wirklich mein Interessensgebiet und hier erfahre ich, wie weit entwickelt diese Kultur eigentlich schon war. Ich hab sie wirklich unterschätzt!

    Ich habe zwar schon einiges zur Bronzezeit im TV gesehen, aber erst jetzt merke ich, wie weit sie damals wohl tatsächlich waren. Es ist spannend.

  • Es wird immer wieder in der Physiologie diskutiert ob man als Mörder geboren wird oder erst dazu wird.

    Meine Nichte studiert seit längerem Psychologie. Mit der habe ich kurz vor dem Locktown eine Debatte darüber gehabt, wie viel denn im Menschen angelegt ist - also jetzt nicht das "Mördergen" ;) sondern bei uns ging es um typisch Mann, typisch Frau. Ich war ja immer der Ansicht, dass es schon relativ viel gibt, was geschlechterspezifisch angelegt ist. Meine Nichte belehrte mich aber, dass die Forschung immer mehr zur Überzeugung kommt, dass die Erziehung und das Vorleben der Eltern viel viel mehr Auswirkungen auf die Entwicklung haben, als wir bis jetzt glaubten. Natürlich ist jedes Kind ein klein wenig anders und entwickelt sich bei ähnlichen Bedingungen anders. Aber Arraks Verhalten ist schon sehr plakativ und auch was er so denkt. Er möchte unbedingt gefallen, möchte etwas wert sein, reagiert agressiv darauf, wenn man ihn "nicht für voll" nimmt oder ihm nicht zu willen ist. Er kompensiert damit sicher seine Kindheit und die Lieblosigkeit des Vaters.

    Danke für die gute Erklärung, das leuchtet ein.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Die Bronzezeit hat ja auch Hethitter, Assyrer und Ägypten hervorgebracht und in Griechenland Mykene. Warum also nicht eine fortgeschrittene Kultur bei uns, auch wenn sie später untergegangen ist. Die monumentalen Fürstengräber (es gibt einige) wurden im 19. Jahrhundert abgetragen und jetzt wiederentdeckt. Auch Langhäuser, Militärunterkünfte und Heiligtümer wie Stonehenge, nur aus Holz. Vielleicht solltest du tatsächlich die Anmerkungen lesen. Das erklärt einiges. :)


    Hier einige Videos zum Ringheiligtum Pömmelte, das später im Buch vorkommt.

    Sehr interessante und informative Videos, danke für den Link

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Hallo zusammen,


    ich habe den ersten Abschnitt nun auch beendet - ich bin gut in das Buch gekommen, leider ist mal wieder viel zu wenig Zeit zum Lesen, so dass es etwas gedauert hat, bis ich fertig geworden bin.


    Ich habe zwar seinerseits die Berichte rund um die Entdeckung der Himmelsscheibe von Nebra mitbekommen, aber im Detail, wie z.B. die Scheibe mit ihren Sternen usw. aufgebaut ist, war das mir nicht präsent. Umso interessanter finde ich es, mehr darüber zu lesen.


    Dass die Geschichte deutlich älter als 2000 Jahre ist, zeigt der damals weit verbreitete Polytheismus. Wobei ich die Vorstellung z.B. davon, dass jedes Gewässer seine Geister hat und man in in vielem eine Bedeutung sehen kann, gefällt - ich könnte mir vorstellen, dass das auch ein wenig die Achtung vor der Natur gefördert hat.


    Rana war mir sofort sehr sympathisch, vor allem als erwähnt wird, dass sie gut alleine sein kann, gerne durch die Natur strolcht und auf Bäumen klettert, war es entschieden ^^


    Und ganz schön wehrhaft ist sie auch, das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, auch wenn sie gegen diese drei miesen Typen schlussendlich alleine keine Chance gehabt hätte. Aber glücklicherweise sind die beiden Alben zur rechten Zeit am rechten Ort. Auch hier hat es mir gefallen, wie offen hier Rana ist und mit den beiden noch einige Stunden Gespräche führt. Ich hoffe sehr, dass wir von den Alben nochmal lesen werden. Ihr Schicksal bzw. das von Egills Frau und Tokis Mutter hat mich sehr berührt. Allerdings hoffe ich, dass es sich nicht doch noch rächt, dass Rana ihren Eltern von den Alben erzählt hat, wenn auch im guten Glauben.


    Was für ein Kontrast zwischen Ranas und Arraks Familie! In Ranas Familie ist so viel Liebe und Zuneigung zu spüren, während es zwischen Orkon und Morgana alles andere als harmonisch ist. Und dann noch Arrak, dieser Dreckskerl. War ja klar, dass dieser Sack es nicht verkraften kann, dass ihm seine "Beute" abhanden gekommen ist. Ich hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet, als er bei Utrik auftaucht, aber glücklicherweise geht es noch recht glimpflich aus.

    Obwohl es Herdis' größter Wunsch ist, dass ihre Tochter ihre Nachfolgerin wird, zwingt sie sie dennoch nicht dazu, eine Priesterin von Destarte zu werden. Allerdings wird es jetzt für Rana noch etwas schwieriger werden, abzulehnen, nachdem sie dank der Notlüge gerade nochmal davongekommen ist.

    Mal ehrlich, das ist doch kein Zufall, dass das Heiligtum der Destarte kurz nach Arraks Besuch brennt, oder? War er das tatsächlich und hat damit riskiert, sich den Zorn der Göttin und von Drengi zuzuziehen?


    Herdis ist zwar streng, aber sie und ihr Mann sind auch gerecht zu ihren Bediensteten usw. und sorgen dafür, dass es allen einigermaßen gut gehen kann. Das ist bei Orkon auch nicht der Fall, dem ist es ja völlig egal, was mit seinen Leuten ist.

    Spannend fand ich in dem Zusammenhang ja Orkons starke Zweifel und Ängste, als er nach der Jagd zurück zur Burg kommt und kurz Panik hat, ein anderer könnte die Burg übernommen haben und ihn nicht mehr reinlassen. Also ganz so selbstsicher ist er doch nicht.


    Die Verurteilungen sind gewaltiger Tobak, meine Güte, war das ekelhaft. Warum Odda so angespannt auf die verurteilte Sklavin reagiert hat, würde mich aber auch interessieren. Ebenso bin ich auf Hakuns weitere Rolle gespannt, ich bin mir sicher, dass er Rana noch öfters begegnen wird.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Die Karte zu Beginn finde ich sehr nützlich und auch das Personenregister und das Glossar am Schluss.

    Oh wie schade, die Karte hat es leider nicht ins eBook geschafft. Aber das Personenregister und das Glossar habe ich auch schon dankbar genutzt.


    Ein bisschen klingt das mehr nach Zeiten aus dem Frühmittelalter und nicht aus der Bronzezeit. Auch fand ich den Ausdruck „ich wünsche ihm die Pest“ nicht wirklich passend.

    Stimmt, ich muss mich auch immer wieder ermahnen, wie weit der Roman in der Vergangenheit spielt. Da schwächelt das Vorstellungsvermögen ^^


    Wuodan darf nicht mehr angebetet werden, sondern Hador

    Bei Wuodan dachte ich zuerst an Wotan - ich habe eben mal gegoogelt, althochdeutschh wurde Wotan/Odin Wuotan genannt. Aber er ist ja ein Gott der Germanen, also doch deutlich später.


    Sie glaubt ihre verschwundene Schwester war Mutters Liebling, aber ich glaube sie täuscht sich. Ihre Eltern sind sehr liebevoll und auch ihr Bruder gefällt mir.

    Ja, ich denke auch, dass sie sich täuscht. Sonst scheint mir Rana sehr selbstbewusst, aber was Gisla betrifft, zeigt sie einige Unsicherheiten.


    Ich weiß nicht genau, aber Aiko der Knecht der Familie, könnte das ein Spion von Urdo sein?

    Das hoffe ich nicht, dass er ein Spion von Urdo ist. Aber Aiko hat in jedem Fall ein Geheimnis, was mich neugierig gemacht hat.


    Für einen Bastard nimmt er sich ganz schön viel raus. Er benimmt sich als wenn er schon Fürst ist.

    Vielleicht ist das der Grund, dass er seine "zweifelhafte" Abstammung mit seinem Verhalten kompensieren will. Und dann noch bei diesem Vorbild von Vater kann ja nichts Gescheites rauskommen ...


    Dann ist da noch Urdo, Priester des Gottes Hador. So wie Morgana weiß, hat eigentlich er die Fäden in der Hand und nicht Orkon.

    Urdo finde ich bisher auch einen ganz spannenden Charakter. Orkon scheint ihm und seinem Urteilsvermögen voll und ganz zu vertrauen. Umso pikanter ist es, dass Urdo ihn mit dessen Frau betrügt.


    Spannend fand ich auch, dass Utrik viel gereist ist und was er auf seinen Reisen alles gelernt hat.

    Ohja, das fand ich auch sehr spannend. Irgendwie denkt man immer gerne, zur damaligen Zeit sind sie sicherlich noch nicht so viel gereist ... warum auch immer.


    Da er kein Händler in dem Sinne war, war es üblich das ein Schmied auf Reisen geht?

    Das fand ich auch sehr spannend, weil man gerne davon ausgeht, dass nur Gelehrte reisen.


    Eventuell solltest du vielleicht schon jetzt das Nachwort lesen, das den Stand der Forschung beschreibt. Es waren nämlich keine wilden Stämme sondern ein relativ entwickelter Staat mit einer festen gesellschaftlichen Ordnung, Weitreichenden Handelsbeziehungen, einem entwickeltem Handwerkertum und einer in Hundertschaften Armee.

    Auf das Nachwort bin ich jetzt schon sehr gespannt. Ich lerne hier absolut viel Neues.


    Wahrscheinlich wegen des Ausbruchs des Thera Vulkans im Mittelmeer, der eine Kälteperiode gebracht hat.

    Ausbruch des Thera-Vulkans - davon habe ich auch noch nie gehört und direkt gegoogelt und meinen geistigen Horizont erweitert.


    Das Wort „Pest“ kommt vom lateinischen pestis, was Seuche bedeutet. In der Antike wurden damit alle hoch ansteckenden Krankheiten bezeichnet. Und von denen hat es schon immer welche gegeben, die viele Menschen hingerafft haben, nicht nur die mittelalterliche, schwarze Pest.

    Warum sollten also meine Ruotinger (offiziell die Aunjetitzer Kultur) keine Kenntnisse und Fähigkeiten dieser Art haben, zumal sie mit den Hethitern lose verwandt sind. Beide entstammen Migrationswellen aus der Ukrainer Steppe, sind also Indoeuropäer mit verwandten Genen und Sprachen. Darüber ist sich die Forschung einig. Auch die berühmten Streitwagen, das weiß man inzwischen, sind in der Steppe entstanden.

    Ich sehe schon, bei diesem Buch und dieser Leserunde werde ich wieder viel neues und spannendes Wissen mitnehmen.


    Kein Wunder dass der Sohn so ein Widerling ist. Er hat im Vater ja ein leuchtendes Vorbild. Und dann auch noch keine Liebe erfahren. Da kann ja nur ein Psychopath aus ihm werden.

    Da bin ich ganz deiner Meinung.


    Natürlich. In Anatolien herrschten zu der Zeit die Hethitter. Hauptstadt Hattusa. Die Hethitter und die Ägypter waren die dominierenden Zivilisation zu der Zeit im Mittleren Orient.

    Die Hethitter sagten mir zwar vom Namen was, aber dass sie in Anatolien ansässig waren, war mir beispielsweise auch unbekannt.


    Interessant finde ich ja, dass die ersten Kapitel die Namen der Götter haben.

    Das finde ich auch interessant und gut gelungen, weil man so gleich ein wenig über die Eigenarten der Götter erfährt.


    Dieses und andere Beispiel lassen die Forscher darauf schließen, dass es eine ziemlich gut organisierten Staat gegeben hat mit Handelsbeziehungen von Cornwall bis in den Mittelmeerraum. Dazu Heiligtümer wie Stonehenge, riesige Fürstengräber, für die Erde in tausenden von Wagenladungen bewegt wurde. Ich habe das nicht erfunden. Der Roman verarbeitet diese Forschungsergebnisse.

    Ich sag ja ... ich werde wieder einiges hier lernen :thumbup:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo in die Runde,

    ich habe den ersten Abschnitt nun auch beendet und sortiere zuerst meine Eindrücke bevor ich eure lese.


    Als das Buch hier vorgestellt wurde, dachte ich, ach nö, das Thema spricht mich überhaupt nicht an. Da nutze ich meine rare Lesezeit lieber für spannendere Bücher. Trotzdem geisterte diese Leserunde immer mal wieder in meinem Kopf herum, weil mir das Buch der Attentäter von Ulf vom Schreibstil unglaublich gut gefallen hat. Daher habe ich mich trotz Bedenken dazu entschlossen mitzulesen und wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Ich bin hellauf begeistert bisher. Die Geschichte hatte mich schon im ersten Kapitel in ihren Bann gezogen.


    Vom Leseerlebnis fühle ich mich eher in eine Fantasywelt versetzt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich eher Fantasyromane als historische Romane lese. Außerdem kenne ich mich mit diesem Thema absolut gar nicht aus, so dass sich für mich eine neue Welt eröffnet.


    Besonders gut gefällt es mir wieder, dass es Perspektivwechsel gibt. Auf diese Weise begleitet man unterschiedliche Personen durch die Geschichte. Ich wette, dass es wieder Situationen geben wird, bei denen ich immer gerade mit der Person mit fiebere, bei der man sich gerade befindet und im nächsten Moment drücke ich einer anderen Person die Daumen, die genau das Gegenteil erreichen möchte.


    Zur eigentlichen Geschichte:

    Ich bin gespannt wie Rana sich entscheiden wird. Aus meiner Sicht gibt es momentan zwei Möglichkeiten für sie. Bleiben und ganz schnell Priesterin werden oder ein neues Leben bei dem geheimnisvollen Volk in der Wildnis führen. Ich bin ja neugierig auf das Volk in der Wildnis und hoffe daher auf Möglichkeit zwei. Außerdem hoffe ich, dass Gisla, Ranas verschwundene Schwester, dort wieder auftaucht. Schließlich ist ihre Leiche nie gefunden worden, so dass es theoretisch noch einen Funken Hoffnung gibt, dass sie lebt.


    Andererseits scheint Rana ein Auge auf Hakun geworfen zu haben. Das könnte auch eine spannende Geschichte werden.


    Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Es ist wohl mehr als unwahrscheinlich, dass das Heiligtum von alleine in Brand geraten ist. Wer dies aus Rache angezündet haben könnte, ist wohl auch sonnenklar. Es ist nur die Frage, wie die Bevölkerung darauf reagiert. Sich zu wehren könnte für viele Menschen ein blutiges Ende nehmen. Andererseits sich nicht zu wehren, scheint auch keine gute Alternative mehr zu sein. Orkon ist ja der reinste Schreckensherrscher, so dass man ohne sich etwas zu Schulden kommen lassen einen schrecklichen Tod finden kann.


    Entschuldigung, dass ich meine Gedanken zunächst einmal hier nur ablade. Aber heute Abend habe ich hoffentlich genügend Zeit eure Gedanken zu lesen.

  • foenig , ich hatte das Gefühl das Hakun sehr angetan von Rana gewesen ist und nicht Rana von Hakun. Schließlich ist er mit Arrak dort aufgetaucht und den verachtet sie aus tiefsten Herzen.

    Von den Alben hätte ich auch gerne noch etwas mehr. Liegt wohl daran daß sie so geheimnisvoll sind.


    odenwaldcollies , mir gefällt es auch immer, wenn man bei eine Lektüre seinen Horizont erweitern kann. In Ulf seinen Romanen ist es immer sehr viel was einen an Wissen bereichert. Und das alles in eine spannende Geschichte verpackt.

    Der Kontrast zwischen Orkons und Ranas Familie könnte tatsächlich nicht gegensätzlicher sein. Bei Utrik und Herdis kann man die Liebe zueinander und zu ihren Kindern förmlich spüren. Auch die Zuneigung zwischen Rana und ihrem Bruder. Naja, dagegen brauche wir Orkon seine Familie nicht weiter erläutern, da gibt es nur Hass, Eifersucht und Neid. Ausser vielleicht Morgana ihre Liebe zu ihrer Tochter.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Puuh, also ich muss zugeben, dass ich absolut null Vorwissen zur Bronzezeit habe, somit ist das Buch auch ein Bildungsroman für mich. ;)


    Ich weiß nicht genau, aber Aiko der Knecht der Familie, könnte das ein Spion von Urdo sein? Keiner weiß etwas genaueres über ihn.

    Aber warum sollte er ein Spion von Urdo sein? Meinst du, er möchte das geheime Wissen der Schmiede erforschen?

    Ich hatte überlegt, ob Aiko vielleicht zu den Alben gehört und deswegen seine Herkunft und Heimat nicht thematisiert.

    Andererseits habe ich den gleichen Gedanken auch schon zu Urdo gehabt, der ja auch ein Geheimnis über seine Herkunft macht. Hmm, vielleicht gehören die beiden dann doch zusammen...

    Da fällt mir Odda ein, Okons Leibwächter. Einerseits scheint er Orkon treu ergeben zu sein und andererseits hat mich seine Gefühlsregung, die Hakun bei ihm beobachtet hat, doch sehr erstaunt. Hat er ein großes Geheimnis?

    Bestimmt hat er ein Geheimnis und ich hoffe, dass wir es auch noch erfahren. Einerseits finde ich Odda absolut unsympathisch, weil er Orkons Leibwächter ist und damit diesem Widerling Orkon unterstützt, andererseits macht er mich neugierig, weil eine interessante Geschichte hinter der Fassade stecken könnte.

    Eventuell solltest du vielleicht schon jetzt das Nachwort lesen, das den Stand der Forschung beschreibt.

    Hier bin ich noch gespalten. Das Nachwort erscheint mir auch spannend und interessant. Aber ich möchte doch auch wissen, wie es weitergeht. Ich glaube, ich lese erst mal ohne Nachwort weiter und schaue, ob ich mit der Hilfe eurer Kommentare klar komme, sonst komme ich ja in der Geschichte noch langsamer voran.

    Aber Arraks Verhalten ist schon sehr plakativ und auch was er so denkt. Er möchte unbedingt gefallen, möchte etwas wert sein, reagiert agressiv darauf, wenn man ihn "nicht für voll" nimmt oder ihm nicht zu willen ist. Er kompensiert damit sicher seine Kindheit und die Lieblosigkeit des Vaters.

    In Ansätzen kann ich bei diesen Lebensumständen nachvollziehen, wie Arrak zu solch einem abscheulichen Mann herangewachsen ist. Aber es kann nicht nur an den äußeren Umständen liegen. Er hat ja scheinbar auch großes Gefallen an seinem Verhalten und den Möglichkeiten, die er sich dadurch nimmt. Wir werden wohl noch das ein oder andere "Vergnügen" mit ihm haben.

    Für einen Bastard nimmt er sich ganz schön viel raus.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es nicht so schlimm das Arrak nur ein Bastard ist. Er ist trotzdem der rechtmäßige Thronfolger. Jedenfalls so lange bis Tura einen Sohn gebärt. Richtig? Das würde aber auch bedeuten, dass Tura, ihr zukünftiger Mann oder später der neugeborene Sohn in Gefahr leben, dass Arrak ihnen etwas antut. Momentan schätze ich Arrak nicht so ein, dass er den Fürstentitel und die damit entsprechende Macht bereitwillig an seinen Neffen abgibt.

  • Puuh, also ich muss zugeben, dass ich absolut null Vorwissen zur Bronzezeit habe, somit ist das Buch auch ein Bildungsroman für mich.

    Mir geht es genauso, deshalb bin ich ja eigentlich immer am raten, was jetzt tatsächlich wissenschaftlich fundierte Tatsachen sind, was wissenschaftlich fundierte Phantasie ist und was reine Phantasie ist.

    Ich hab das Nachwort schon gelesen, es erleichtert die Raterei ein wenig und nimmt von der Geschichte absolut nichts vorweg! Du kannst es also beruhigt dazwischenlesen!

    Ich hatte überlegt, ob Aiko vielleicht zu den Alben gehört und deswegen seine Herkunft und Heimat nicht thematisiert.

    Diese Idee hatte ich noch nicht! Ist aber ein interessanter Gedanke. Auf alle Fälle finde ich Aiko ein wenig "undurchsichtig". Ich weiß nicht genau, was er tatsächlich will, aber ich hab den Verdacht, dass er durchaus Hintergedanken hat.

    Was die Alben angeht bin ich aber unerhört neugierig. Hast Du im Nachwort etwas darüber geschrieben Ulf Schiewe

    Ich fürchte, ich muss es glatt noch einmal lesen, weil google mir nichts brauchbares liefert!

    Vernunft, Vernunft...