Rezi für den SUB-Listen-Wettbewerb 2006
Klappentext
Wir schreiben das Jahr 1857, und die Welt windet sich in den Geburtswehen der Moderne: Das erste Telegraphenkabel zwischen Europa und Amerika soll durch den Atlantik verlegt werden, doch es reißt wieder und wieder. Das größte Schiff aller Zeiten soll zu Wasser gebracht werden, doch es weigert sich, vom Stapel zu laufen. Der Ingenieur Chester Ludlow ringt darum, zwei Kontinente zu verbinden - als er der schönen Frau Lindt begegnet, muss er jedoch erfahren, dass es vor allem die mit einer entfesselten Liebe einhergehenden menschlichen Schwächen sind, die das Jahrhundertprojekt immer wieder an den Rand des Scheiterns bringen.
Inhalt
Ob nun der Rausch des Ruhms, der Rausch einer leidenschaftlichen Affäre oder der Drogenrausch - in diesem Roman sind wirklich alle Spielarten eines berauschenden Lebens vertreten. Insofern passt der deutsche Titel fast besser als der amerikanische. "Signal & Noise" stellt eher das Hauptthema des Buches in den Mittelpunkt: Die Verlegung des ersten transatlantischen Telegraphenkabels. Dies ist der große Traum des Ingenieurs Chester Ludlow - er wird sein Leben verändern. Die Mission scheitert an Geltungssucht und Ehrgeiz.
Während Chester verzweifelt versucht, die Kontinente zu verbinden, trauert seine Frau Franny um ihre Tochter Betty. Die Wege des Ehepaars, mit dem Tod des Kindes fertig zu werden, gehen mehr und mehr auseinander. Franny sucht spirituellen Beistand bei Chesters Bruder Otis. Chester wiederrum ist die Melancholie seiner Gattin leid, er sucht sein Glück bei der Musikerin Katharina. Die wiederum ist ebenfalls verheiratet.
Mein Eindruck
Das große Bild dieser Epoche, das Griesemer zu zeichnen versprach, geht in diesem Beziehungsgewusel zeitweise gänzlich unter. Nach den ersten Kapiteln habe ich mich gefragt: Wie war es denn wohl für jemanden, der elektrisches Licht schon für ein Wunderwerk hielt, plötzlich vor einem Schiff zu stehen, das dreimal so groß wie alle bisherigen war? Die Frage blieb leider unbeantwortet, denn solche Eindrücke wurden leider immer wieder von völlig überflüssigen Bettszenen verdrängt.
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