Michelle Marly - White Christmas. Das Lied der weißen Weihnacht

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    Irving Berlin ist ein erfolgreicher Komponist, der als kleiner Junge noch Zeitungsverkäufer auf der Straße war. Auf einem Diner lernt er Ellin Mackay kennen und eine leise Liebesgeschichte entwickelt sich. Zwischendurch springen wir in manchen Kapiteln ein paar Jahre voraus, in das Jahr 1937, in dem Berlin sein bekanntestes Lied komponiert: White Christmas.


    Ich habe mir das Buch als Weihnachtslektüre vorgenommen und war deswegen ein wenig enttäuscht. Die Entstehungsgeschichte von dem Lied "White Christmas" beträgt am Ende nur ein paar Seiten und nimmt einen marginalen Platz in dem Buch ein. So kommt auch kaum Weihnachtsstimmung auf, weil die andere Geschichte eine Liebesgeschichte ist, die sich über mehrere Jahre erstreckt. Das finde ich vom Marketing her sehr unglücklich, denn eigentlich ist es eine schöne Liebesgeschichte, die diesen ganzen Plot rund um "White Christmas" gar nicht gebraucht hätte. Ob es sich aber so besser verkauft?


    Nun ja, nehmen wir nur die Geschichte von Irving Berlin und Ellin Mackay verfolgen wir eine intensive, von Wertschätzung geprägte Liebesgeschichte. Standesunterschiede von Neureichen und "altem Geld", von Hollywood-Stars und der gehobenen Gesellschaftsschicht, in denen Arbeit eher verpönt ist, von Christen und Juden bestimmen und prägen die Hürden, die sich den beiden verliebten in den Weg stellen. Familien wollen die Vermählung verhindern, mehrere Meilen trennen immer wieder das Paar - und bei jeder Seite ist man sich zwar sicher, dass die Liebe der Beiden eigentlich alles überwinden könnte, doch haben sie auch genügend Mut dafür? Denn in keiner Welt, in der die Beiden sich bewegen, wollen die Menschen um sie herum, dass aus den Beiden ein Paar wird.


    Michelle Marly hat einen besonderen Erzählstil solche Geschichte zu erzählen, der leise und einfühlsam daher kommt. Er kommt ohne viel Action aus und die Spannung ergibt sich einfach aus den Emotionen, die uns mit jeder Seite begleiten. Mir hat das Buch am Ende sehr gefallen, als ich mich davon verabschiedet habe, einen Weihnachtsroman zu lesen.

  • Die wunderschöne Geschichte einer großen Liebe


    Israel Isidore Baline ist mit seinen Eltern als russisch-Jüdischer Einwanderer in Amerika angekommen. Er hat es weit gebracht und ist jetzt unter dem Namen Irving Berlin ein gefragter Komponist in Hollywood. Auf einer Party lernt er Ellin Mackey kennen, eine junge Dame aus der Upperclass. Bei beiden ist es Liebe auf den ersten Blick. Aber es dauert seine Zeit, bis Irving seine Ellin endlich um ihre Hand bittet. Ihr Vater und ihre Großmutter sind absolut nicht einverstanden mit ihrer Wahl…


    Für mich gehört „White Christmas“ einfach zu Weihnachten dazu. Und da mich die Geschichte hinter diesem Lied interessiert hat, musste ich das Buch einfach lesen.


    Michelle Marly nimmt mich in ihrer Geschichte mit ins Amerika der 1930 Jahre. Ich darf Irving Berlin auf seinem Weg zum Selfmade-Komponist, der keine Noten lesen kann und auf dem Klavier nur die schwarzen Tasten bedient, ein paar Jahre begleiten. Vom Zeitungsjungen über den Job eines singenden Kellners bis hin zum gefeierten Hollywoodstar, der immer neue Lieder und ganze Musicals schreibt.

    Ellin Mackey sieht recht schnell in Irving Berlin die Liebe ihres Lebens. Sie stört weder der Altersunterschied von 15 Jahren noch die jüdische Konfession ihres Liebsten. Ich bewundere die junge Frau die im Reichtum aufgewachsen ist, die manchmal etwas naiv agiert, die sich gegen den Willen vor allem ihres Vaters stellt und sogar enterbt wird. Aber auch das kann dieser Liebe, die alles zu überdauern scheint, nichts anhaben.


    Der leichte, sehr gefühlvolle und ausdrucksstarke Schreib- und Erzählstil der Autorin macht es mir leicht mich in diese andere Zeit zurückzuversetzen. Ich fühle mich sofort angekommen, Bilder entstehen in meinem Kopf und ich bin immer an Ellins Seite. Durch die bildhaften Beschreibungen z.B. aus Israel, wo Ellin dem Glauben ihres Geliebten näher kommen will oder aus Paris, wo sie sich ihr Brautkleid aussucht, fliegen die Seiten nur so dahin. Aber ich habe auch immer eines der Lieder im Kopf, die Irving geschrieben hat und die hier erwähnt werden.


    Ellin und Irving sind mir schnell ans Herz gewachsen und da ich mir bei Frau Google Fotos der Beiden angeschaut habe, hatte ich gleich ein Bild im Kopf. Aber auch die anderen Personen, denen ich hier begegnen, sind so menschlich mit ihren Ecken und Kanten dargestellt und kommen absolut glaubhaft bei mir an.


    „White Christmas – Das Lied der weißen Weihnacht” entführt mich in eine Welt voller Liebe und Romantik. Die Geschichte hat mich tief berührt und ich habe zusammen mit Ellin den Kampf um ihre große Liebe aufgenommen. Ich habe mit gehofft, mit gebangt, mich mit gefreut und mit gelitten. Eine wunderbare Geschichte über die Entstehung eines der schönsten Weihnachtslieder überhaupt. Ab jetzt werde ich immer, wenn ich das Lied höre, auch Bilder dazu im Kopf haben.


    Danke für diesen wunderschönen teilbiografischen Roman, den ich sehr gerne weiter empfehle.


    5ratten