Simone Moro - In Eiseskälte: Die Achttausender im Winter

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    Inhalt

    Zitat

    »Ich träume davon, etwas Neues zu machen. Abenteuer sind der Motor meines Alpinismus.«

    Etwas Neues war es tatsächlich, was der Italiener Simone Moro unternommen hat. Schon früh auf Höhenbergsteigen spezialisiert, wollte er die Berge abseits des große Tourismus besteigen. Die Entscheidung, die Besteigungen im Winter zu mache, fiel ihm deswegen nicht schwer. Er ist der erste Alpinist, der drei Achttausender im Winter bestiegen hat.


    Meine Meinung

    Gleich zu Anfang steht fest: Simone Moro ist kein Schreiber, sondern ein Bergsteiger. Deshalb fällt es ihm auch schwer, mit seinem Buch zu beginnen. Also nimmt er seine Arbeit mit an den Nanga Parbat und schreibt einfach im Lager.


    "Einfach" ist vielleicht der falsche Begriff, denn natürlich gehört jede Menge Logistik dazu, wenn man aus einem Basislager regelmäßig berichten will. Für Simone Moro gehört das in einem Maß zu seinen Expeditionen dazu, wie ich es noch nie gelesen habe. Gefühlt schleppt er mehr elektronisches Spielzeug mit, als die meisten Menschen daheim haben. Aber wenn man sich wie er dazu entschieden hat, seine Expeditionen so transparent wie möglich zu machen, gibt es keine andere Möglichkeit.


    Was mich auch ein wenig gestört hat, war dass er seine Ausrüstung sehr weit mit dem Helikopter transportieren lässt. Er ist begeistert vom Fliegen, aber kann das der einzige Grund sein? Auch das passt für mich nicht mit dem Erlebnis in der Natur zusammen und widerspricht der Aussage, dass er seinen großen Idolen wie Reinhold Messner nacheifern will. Denn die waren alle eher spartanisch ausgerüstet unterwegs. Das ist Simone Moro auch, aber nur auf dem Weg zum Gipfel, wo er gerne nur mit einem leichten Rucksack unterwegs ist. Erst spät im Buch wird mir diese Frage beantwortet: um die Ausrüstung im Winter zu transportieren, würden so viele Träger benötigt, dass es ökonomisch tatsächlich besser ist, zu fliegen.


    Davon abgesehen, hat mir Simone Moros Herangehensweise sehr gut gefallen. Er dreht lieber einmal mehr um, kein Gipfel ist ihm sein Leben wert. Er geht nicht nur auf die Berge, sondern kümmert sich auch um die Menschen in den Regionen, die er besucht. Und er findet deutliche Worte, wenn ihm etwas nicht gefällt. Das macht ihm nicht immer Freunde, aber es macht ihn authentisch. Ich wünsche ihm noch viele Gipfel.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.