Der historische Roman handelt von der Entstehung des "Hexenhammer" von Heinrich Institoris, das Standardwerk, in dem zum ersten Mal die Hexenverfolgung juristisch und theologisch begründet wurde und das als Anleitung für die Hexenverfolgungen diente.
Anhand von - so scheint es - historisch belegten Fällen baut sich das Buch von dem ersten Aufkommen der Hexenprozesse im 14. Jahrhundert bis zum Tod des Heinrich Institoris auf. Leider verzichtet Bereuter auf Quellenangaben, so daß nicht nachvollzogen werden kann, ob es sich wirklich um authetische Fälle handelt. Es gibt wenig Ausschmückendes im Buch, keine Helden und im Vergleich zu den meisten historischen Romanen eine spärliche Rahmenhandlung, trotzdem oder gerade deshalb ist der Verlauf von der Inqusition, die ja ursprünglich zur Verfolgung von Sekten eingerichtet wurde, zur Hexenverfolgung spannend und fesselnd geschrieben. Alles in allem werden eben nicht ein paar wenige allgemein bekannte Fakten in eine Geschichte eingestreut.
Bereuter gelingt es, die Psyche des Heinrich Institoris, einem besessenen, dreisten und außerordentlich von sich eingenommenen Dominikanermönch, anschaulich und greifbar zu schildern. Auch die Mechanismen, die er auf juristischer und theologischer Ebene benutzt, um seinem Ziel näher zu kommen, sind schlüssig dargestellt. Nebenbei erfährt man einiges über den Aberglaube und die Lebensweise im Mittelalter.
Wer sich für historische Romane, speziell für das Mittelalter in Süddeutschland und die Hexenverfolgung interessiert, sollte das Buch unbedingt lesen.
Gruß von Steffi
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