Beiträge von jenny

    Ich hatte bei diesem Roman zu Beginn Befürchtungen, dass es sehr "liebeslastig" und traurig werden könnte.
    Zu meiner Freude war das jedoch überhaupt nicht der Fall.


    Lolly Winston hat mir ihrem Debütroman eine amüsante Geschichte über Trauerverarbeitung geliefert, der es aber auch nicht an Ernsthaftigkeit fehlt. Wie so oft in »Frauenromanen« oder "Chick-lit" sind manche Situationen des Öfteren unglaublich überzogen und von »weit hergeholt«! Dennoch konnte ich mir Jegliches, hauptsächlich aufgrund der Ich-Erzählperspektive, sehr gut vorstellen und auch miterleben. Sophie's Mann Ethan blieb mir nicht fremd, sondern wurde mit Hilfe einzelner Rückblicke als liebenswerter aber keinesfalls fehlerfreier Mensch beschrieben. Ein Punkt, der mir persönlich sehr gut gefallen hat.


    Ausgezeichnet ist Lolly Winston die Charakterisierung der Protagonisten gelungen. Weniger gut war, m.E., der Verlauf der Handlung, da teilweise sehr unglaubwürdig.


    Mein persönliches Fazit lautet: Amüsant, deprimierend, humorvoll, teilweise recht unglaubwürdig aber nicht zu schnulzig!


    3ratten

    Anette Göttlichers Romane über Marie und Paul habe ich sehr gerne gelesen.


    Ich mag ihren Stiln in Tagebuchform an Maries chaotischem Leben teilnehmen zu dürfen.
    Die die dreiteilige Reihe über Marie ist ein optimales und kurzweiliges Lesevergnügen, um sich von alltäglichen Problemchen abzulenken.
    Da die einzelnen Bücher auch recht dünn sind, sind sie schnell gelesen und, m.E., nie zuviel des Guten.


    Ich freue mich auf das nächste Buch der Autorin, welches im Januar nächsten Jahres erscheint: "Mit Liebe gemacht".

    Oh!
    Mir hat dieser Krimi von Seghers rein gar nicht zugesagt...


    Seghers verliert sich seitenlang in Wegbeschreibungen und sonstigen Nichtigkeiten. Es werden teilweise Figuren oder auch Handlungen beleuchtet, die von keiner Wichtigkeit sind, und noch dazu sehr uninteressant (seine Gedanken ein Salamibrot zu essen, werden verewigt und ausführlichst beleuchtet). Das kann sich schon mal über eine oder sogar zwei Seiten hinweg ziehen.
    Eine Verfolgunsszene, die sich über ca. 5 Seiten erstreckt, bei der jedoch nichts Aufsehenerregendes passiert, spannte meine Geduld auf die Folter und Kommissar Marthaler hat keine besonderen Sympathien oder Antipathien bei mir geweckt. Letztlich die Szene zu Beginn, rund um seine Frau, ging mir ein wenig "nahe".


    Die Auflösung ist von Anfang an klar. Es ist also sicherlich kein Krimi zum mitraten.
    Und zu guter Letzt, wird nicht einmal intensiv auf die Motive eingegangen (was m.E. während der Handlung schon passieren sollte). Es ist ein 08/15-Abschluß, der mich nicht überraschen oder begeistern konnte.
    Zwei Punkte gibt es für den flüssigen Schreibstil und die Thematik.


    2ratten

    Ich persönlich habe diesen Thriller regelrecht "verschlungen".


    Wobei es mein erstes Buch aus der Serie um Rizzoli/Isles war.


    Die Thematik ist ekelerregend, die Handlung recht oberflächlich, die Lesbarkeit allerdings hervorragend.
    Flüssig, spannend - im Sinne von "man möchte wissen, was als nächstes passiert" -, aber das Ende jedoch, m.E., zu sehr an den Haaren herbeigezogen.


    Unabhängig davon ist es ein kurzweiliges Lesevergnügen, mit lebendigen Protagonisten und einem interessanten Plot.
    Bei diesem Thriller ging es mir nicht um Glaubwürdigkeit, sondern um das Lesevergnügen. Und das hatte ich allemal.


    4ratten

    Zitat von "cappuccino"

    wisst ihr denn bereits ob das buch im herbst überhaupt als tb erscheint ..?


    Auf meine Anfrage beim Verlag habe ich folgende Antwort erhalten:

    Zitat

    Das TB ist in Planung für Herbst/Winter 06/07.


    Mit freundlichen Grüßen aus der
    Verlagsgruppe Droemer Knaur


    Klaus-Peter Fest

    Hallo HoldenCauldfield,


    ich überlege schon lange mir dieses HC anzuschaffen und verfolge deswegen gierig jede Diskussion darüber.
    Könntest du noch erläutern, was genau dir an der Umsetzung des Plots nicht gefallen hat?
    Vielen lieben Dank!


    Grüße
    jenny

    Ich habe gestern 100 Seiten angelesen und war nicht wirklich begeistert...


    Der Stil sagt mir nicht unbedingt zu. Wieder mal ein Sergeant - geschieden, einen Sohn, den er nie sieht, Frau ist ständig sauer auf ihn, usw.


    Die Geschichte geht erst nach ca. 30 Seiten los, wobei ich die Spannung mich jetzt nicht aus dem Bett hat fallen lassen.


    Von den ersten 100 Seiten her würde ich es als 08/15 Thriller einstufen und habe es beruhigt wieder zur Seite gelegt :breitgrins:

    Ich habe dieses Jahr auch ein Matzbach-Krimi gelesen "Und oben sitzt ein Rabe".
    Mir haben Schreibstil, Plot und Personen auf Anhieb gefallen und vor allem Matzbachs schräge, zynische Art ist einfach unwiderstehlich :klatschen:
    Eigentlich ist Matzbach ja ein absolut unsympathischer Zeitgenosse, aber das hat den Krimi nur umso lesenswerter gemacht :breitgrins:

    Ich kann mich Saltanahs Rezi ebenfalls voll und ganz anschließen.
    Es wird immer weniger amüsant zu lesen, je weiter man kommt. Und die Handlung haut mit Fortlauf auch nicht "vom Hocker".


    Etwas weniger Stoff, wäre bei diesem Roman - meiner Meinung nach - mehr gewesen.

    Huhu Kirsten!
    Der zweite Teil heißt "Das Recht des Fremdlings" und der Dritte "Eine Messe für die Toten".


    Alle drei Teile können auch unabhängig voneinander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind.
    Vielleicht hattest du zufällig die anderen beiden Teile gelesen?
    Das wäre toll, denn dann könntest du mir sagen, ob es sich lohnt weiter zu lesen :breitgrins:

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    [size=15px]Die vier letzten Dinge[/size]
    Andrew Taylor


    1.Teil - Roth Trilogie


    Infos zur Trilogie:
    Das Besondere an dieser Krimi-Trilogie ist, dass sie die Ereignisse von hinten nach vorne aufrollt.
    Der erste Teil spielt in der Gegenwart, der zweite Teil geht in die 60-er und 70-er Jahre zurück und der dritte Teil sogar in die 50-er Jahre.
    Laut Autor sind jedoch alle Teile in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.


    Inhalt:
    In der Kleinstadt Roth bei London wird die kleine Lucy Appleyard an einem kalten
    Winternachmittag aus dem Haus ihrer Tagesmutter entführt.
    Damit beginnt ein Alptraum für ihre Eltern, die zunächst nicht den geringsten Hinweis
    auf das Schicksal ihrer Tochter erhalten. Lucys Vater Michael, ein Polizist, dem ein
    Disziplinarverfahren bevorsteht, und Lucys Mutter Sally, die gerade eine Pfarrstelle in
    einer der gewalttätigsten Gegenden von London angetreten hat, sind außer sich vor Sorge.
    Als kurz darauf auf einem Friedhof und in einer Kirche gräßliche Funde gemacht werden,
    wird klar, daß es sich um Botschaften handelt, die sich auf Lucy beziehen.
    Doch erst nach und nach stellt sich heraus, daß sie einen Hinweis auf die Eschatologie enthalten,
    also die Lehre von den vier letzten Dingen: Tod und Gericht, Himmel und Hölle. Dann taucht in
    der Paradise Street ein neues unheimliches Fundstück auf, das nahelegt, daß Lucy die Hölle bestimmt ist.
    Da die Polizei allein der Familie längst nicht mehr helfen kann, ist nun der Rat der Theologen
    gefragt. Zum Beispiel der von David Byfield, Michaels Pate, dem der junge Polizist in dieser
    Situation mehr vertraut als seiner Frau. Und während Sally seit dem Verschwinden ihrer
    Tochter zunehmend gegen den Verlust ihres Glaubens kämpft, wird die Schlinge um den Hals
    ihrer Tochter immer enger...


    Meinung:


    Im Gegensatz zum Autoren glaube ich nicht, dass man, zumindest diesen ersten Teil, losgelöst von den beiden anderen Teilen lesen sollte.
    Zuviele Fragen bleiben am Schluss offen bzw. zuviele Verhaltensmuster ungeklärt.
    Das kann nach dem Lesen eines Krimis recht unbefriedigend sein.


    Der Krimi ist spannend, ohne Frage! Flüssig und originell lässt er sich sehr schnell lesen und wirft - wie schon erwähnt - eine Frage nach der anderen auf. Die düstere und unheimliche Atmosphäre ist dem Autoren hervorragend gelungen und trägt ebenfalls zur Spannung und damit zum Lesespaß bei.


    Aber der Schluss!
    Zum einen etwas konstruiert, was schon öfters mal bei Krimis vorkommt, aber definitiv nicht ordentlich aufgesponnen, lässt er den Leser im Regen stehen.
    Ich hatte mir erhofft ein bisschen mehr über "Eschatologie zu erfahren", habe aber bei der Auflösung einfach nur den roten Faden verloren und weiss bis jetzt nicht, wie die Personen hinter das Muster gekommen sind.


    Dieser Roman ist durchaus gut zu lesen und konstant spannend.
    Von mir bekommt er jedoch nur 3 Ratten, weil mir zu viele Dinge Suspekt geblieben sind und ich nach dem Lesen nicht schlauer war als vor dem Lesen :smile:.
    Vielleicht ändert sich meine Meinung, sobald ich den zweiten Teil der Trilogie gelesen habe.


    3ratten

    Julius:

    Zitat


    zu 1. Ich dachte mir der Titel hat evt. damit zu tun, dass seine Mutter die ganze Zeit über die Familie irgendwie am Leben und somit auch zusammen zu halten.
    Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber am Ende bleibt ja nicht viel von der Familie übrig, oder?
    Es sterben ja im Verlauf der Geschichte einige Geschwister und alles wird immer schlimmer, usw.
    2. hat HoldenCaulfield schon beantwortet. Musste ja noch genug Stoff für das nächste Buch übrig bleiben :breitgrins:

    Die Fortsetzung "Ein rundherum tolles Land" hat mir auch nicht gefallen. Das habe ich sogar abgebrochen... :redface:
    Und mit dem Film konnte ich auch nichts anfangen. Da war ja gar nichts von Situationskomik zu spüren...
    Der Film war einfach nur traurig :sauer:

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    [size=15px]Die Asche meiner Mutter[/size]
    [size=15px]Frank McCourt[/size]


    Übersetzt von Harry Rowohlt


    Inhalt:
    "Schlimmer als die gewöhnliche unglückliche Kindheit ist die unglückliche irische Kindheit", schreibt Frank McCourt in Die Asche meiner Mutter. "Schlimmer noch ist die unglückliche katholische irische Kindheit." Willkommen, also, zum Gipfel der unglücklichen katholischen irischen Kindheit. 1930 in Brooklyn als Kind der erst kurz zuvor eingewanderten Iren Malachy und Angela McCourt geboren, wuchs Frank in Limerick auf, nachdem seine Eltern wegen der schlechten Aussichten in Amerika nach Irland zurückgekehrt waren. Es stellte sich bald heraus, daß die Aussichten in der alten Heimat auch nicht besser waren -- nicht mit Malachy als Vater. Er ist ein chronisch arbeitsloser und nahezu arbeitsunfähiger Alkoholiker und erscheint wie die Vorlage vieler unserer beleidigenden Klischees vom betrunkenen irischen Mann. Fügen wir dem ganzen noch bittere Armut, häufige Todesfälle und Krankheit hinzu, haben wir alle Voraussetzungen für eine wahrhaft schwierige Kindheit. In McCourts fähigen Händen liefert dieser Stoff glücklicherweise auch alle Voraussetzungen für eine bezwingende Erzählung.


    Meinung:
    "Die Asche meiner Mutter" gehört schon seit langem zu meinen absoluten Lieblingsbüchern :klatschen: !


    Die Geschichte um den Autoren ist eigentlich so traurig, dass sie nicht wirklich zum unterhaltenden lesen einlädt.
    Dennoch, kann man das Buch bis zum Ende hin einfach nicht mehr zur Seite legen.
    Frankie steckt zu jeder Lebenslage voller Lebensmut! Egal wie aussichtlos die Situation ist, egal wie schlecht es seiner Mutter, den Geschwistern oder auch ihm selbst im ärmsten Irland zu Zeiten des zweiten Weltkriegs geht, nie wird er melodramatisch oder bemitleidet sich selbst.


    Faszinierend war meiner Meinung nach die Art und Weise der Erzählung: Situationskomik pur! Ich habe noch keinen Roman entdeckt, der auch nur entfernt so gut beschriebene Situationskomik enthält wie "Die Asche meiner Mutter" - zumal sie "erlebt" werden muss um sie nachvollziehen zu können!
    Das dies auch in der deutschen Übersetzung nicht verloren geht, hat man dem Übersetzer Harry Rowohlt zu verdanken, dem die Übersetzung ausgezeichnet gelungen ist :klatschen: .


    Fazit: "Die Asche meiner Mutter" ist ein wunderbarer Roman, bei dem man aus dem lachenden Weinen nicht mehr herauskommt!
    Ich kann ihn nur jedem empfehlen!!


    5ratten