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So, da es für Band 3 noch keine Rezension gibt, liefere ich die nun ab.
Inhalt:
Nach den offen gelegten Geheimnissen finden sich Damianos, König von Akielos und Laurent, König in spe von Vere, in einem prekären Bündnis gegen die nicht minder verbündeten jeweiligen Familienmitglieder wieder, die ihnen ihre Throne gestohlen haben.
Meinung:
Ja, das Buch hat mir auch gut gefallen. Natürlich ist es sonnenklar, dass Damen und Laurent irgendwann wieder im Bett landen - das als Spoiler zu markieren wäre eine Beleidigung für die Intelligenz aller LeserInnen! - aber das passiert nicht ganz so schnell oder so einfach, wie man das von Büchern dieser Art gewohnt ist. Auch, dankenswerterweise, sind wir hier nicht bei Gabaldon (nicht bös gemeint, ich habe sie mal echt gern gelesen), wo sie ab da dann unvermittelt jedes zweite Kapitel übereinander herfallen. Und dann wenn sie es tun, sind diese Szenen sogar erstaunlich geschmackvoll und gehen speziell auf Laurents Situation ein. Apropos Intelligenz, das ist nicht Damens hellste Stunde, dass er bis gegen Ende dieses Buches braucht, um das hässliche Geheimnis zu erraten, das war doch schon in Buch 1 klar!
Auch den Handlungsablauf fand ich erfrischend. Natürlich - siehe Titel - ist auch hier das Ende sonnenklar, aber den Weg dorthin fand ich überraschend. Das ist etwas, was mich sogar bei sehr gemochten AutorInnen frustrieren kann, wenn ich praktisch Schritt für Schritt vorhersagen kann, was passieren wird. Das war hier nicht der Fall.
Dafür blieben ein paar logische Lücken, was machen die beiden Königreiche, während ihre rechtmäßigen Könige auf ihrem irren Abenteuer unterwegs sind, interessiert zuschauen? Sollten die nicht beide aktuell in Flammen des Bürgerkriegs aufgehen?
Aber die Geschichte war unterhaltsam genug, dass ich da ein paar Augen zudrücken konnte und ich mochte unsere beiden Helden (ich habe ein Ding für komplizierte Beziehungen jeglicher Art in Romanen), sowie einige der Nebenfiguren und das hilft immer.
Und hier haben wir das, was ich zu Band 1 geschrieben hatte, dass wir hier etwas erfahren, was Laurents schockierendes Verhalten in Band 1 erklärt, ebenso den erstaunlichen Charakterwechsel in Band 2, der sich bis Band 3 fortsetzt. Das hat Pacat wirklich sehr schön gemacht, Respekt! Also, durchhalten nach dem schwachen ersten Band hat sich zumindest für mich wirklich gelohnt, ich hatte Spaß an den Büchern und habe sie verschlungen und werde mir Pacat - das ultimative Kompliment - merken.
Da das oben vielleicht etwas irreführend ist, ich meinte damit, dass Laurent von Anfang an wusste, wer Damen ist, der, der seinen über alles geliebten Bruder getötet hat. Und das erklärt dann natürlich, warum er ihn gequält, gedemütigt und gefoltert hat. Aber dann, als er ihn mit etwas anderen Augen sieht, gewöhnt er sich das ab und es ist der Beginn von ja, einer komplizierten Beziehung.
Das schockierende, hässliche Geheimnis zwischen Laurent und seinem namenlos bleibenden Onkel, dass er eines der Opfer war, das spielt natürlich auch eine Rolle, aber mehr in Laurents generellem Verhalten, nicht zuletzt in allen körperlichen Dingen, weil er das Opfer von Kindesmissbrauch war. Hier hätte ich mir noch gewünscht, dass wir nicht nur erfahren, dass Damen die Sklaverei in seinem Königreich abschaffen wird, sondern auch Laurent entsprechende Schritte in seinem einleiten wird, aber vielleicht versteht sich das von selbst.
Ja gut, das etwas illusorische Ende, dass sie als - buchstäbliches! - Königspaar über ein vereintes Königreich herrschen. Ernsthaft? Was wohl die Untertanen davon halten? Und wer soll erben, Jokastes Sohn?! Da hätte ich es realistischer gefunden, wenn sie sich am Ende einfach darauf geeinigt hätten, ihre Reiche in Zukunft eng verbunden zu halten und sich, was weiß ich, so einmal im Monat in der Mitte zu treffen und nebenbei pflichtschuldig Erben zeugen in Vertragsehen, aber idealerweise je nur einen Sohn, 2 von 3 Königsbrüdern von hier sind brandgefährlich, keine gute Ratio! Aber gut, das ist Pacats Geschichte und Fantasie.
Somit vergebe ich, vielleicht etwas großzügig, aber sehr gerne
PS: Ich WUSSTE es! Pacat hat Dunnett gelesen!
https://www.goodreads.com/quot…invisible-particularly-in
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht! Laurent ist blond und blauäugig, zierlich, wunderschön und geht in Frauenkleidern locker als schöne Frau durch. Er ist blutjung, aber das vergisst man schnell, weil ihn das Leben hart gemacht hat und obwohl er ein guter Kämpfer ist, sind seine gefährlichsten Waffen sein scharfer Verstand, der allen anderen immer mindestens 5 Schritte voraus ist und seine spitze Zunge, wegen der man ihn schon mal schlagen möchte, wenn er nur Guten Tag sagt. Ich finde es nicht mehr, aber so eine ähnliche Bemerkung war 100 %ig irgendwo in den drei Büchern.
Hm, habe ich so jemanden nicht schon mal getroffen? Gibt es da nicht jemanden, den man gar nicht so selten in anderen Romanen wiedergespiegelt findet?
Mit einem Wort, Laurent ist, was wir unter Dunnetties als "lymondesque Figur" bezeichnet haben, gar kein Zweifel mehr, nach der Entdeckung von o.a. Zitat. Und das Manipulieren und weit Vorausplanen, das hat er dann wohl von Nicholas de Fleury. Schön! Ich mag solche Entdeckungen! Ja klar, verglichen mit Lady Dunnett ist das hier ... Ach was, der Vergleich stellt sich gar nicht, muss er aber auch nicht.
Jetzt müsste ich nur noch die Einflüsse von Berg und Flewelling nachweisen. Aber, wie gesagt, wenn ich die drei gern gelesen habe, wäre das nicht so unwahrscheinlich, dass es auch Pacat so gegangen ist, als sie noch nur Leserin statt Autorin war.