Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
"The Kingdom of Copper" von S. A. Chakraborty
Daevabad-Trilogie, Teil 2
Der Erscheinungstermin der deutschen Übersetzung ist noch nicht bekannt, das Cover ist aber schon zu finden. Das Buch wird "Das Königreich aus Kupfer" heißen.
Handlung:
Fünf Jahre sind seit den Ereignissen im ersten Band vergangen. Nahri ist mit dem Thronfolger Muntadhir al Qahtani verheiratet worden und wird von allen wie eine Gefangene behandelt. Alizayd, Muntadhirs jüngerer Bruder, lebt in der Verbannung und hat sich dort eine neue Existenz aufgebaut. Und Darayavahoush - lebt (wieder)!
Nahri geht ihrer Berufung nach: sie ist in den letzten Jahren eine geschickte Heilerin geworden. Sie hat sich den Respekt der Daevas von Daevabad verdient. König Ghassan hält sie jedoch an der kurzen Leine und lässt ihr so gut wie keine Freiheiten. Ihr Ehemann treibt sich in Bordellen herum und trinkt zu viel, doch sie hat ihr Lazarett und das genügt ihr fast. Sie trauert immer noch um Dara, der - wie alle glauben - den Tod von Alizayds Hand gefunden hat.
Eines Tages steht Ali jedoch wieder vor ihr. Aus der anfänglich offenen Feindschaft wird eine zögerliche Partnerschaft bei einem wichtigen Bauprojekt. Bald sieht es so aus, als könnten sich manche Dinge wieder einrenken, auch wenn man hart daran arbeiten müsste.
Während die alte Freundschaft zwischen Nahri und Ali wieder entsteht, braut sich über ihren Köpfen eine Katastrophe zusammen. Es ist nicht nur König Ghassan, der mit aller Macht versucht, die Stadt zu befrieden und dabei über Berge von Leichen geht. Es ist nicht nur Muntadhir, der glaubt, sein Bruder wolle seinen, Muntadhirs, Platz einnehmen. Es ist vor allem eine totgeglaubte Person, der Dara nun gehorcht, und die es auf das Siegel des Suleiman abgesehen hat, das Magie lenken und aufheben kann.
Meine Meinung:
Wow. Das habe ich bereits während des Hörens des ersten Bandes gedacht und gemeint, es könnte nicht noch besser werden. Kann es, ist es. Chakraborty hat hier eine komplexe, sehr gut durchdachte Welt entwickelt, in die man eintaucht und aus der man nur sehr schwer wieder auftauchen kann.
Es gibt eine Stadt, in der es vor alten Feindschaften brodelt, es gibt Fremdenhass, Mißtrauen, Anschläge. Es gibt Palastintrigen und Verschwörungen und Attentate. Es gibt finstere Pläne, Kriegsvorbereitungen und Pakte mit Ungeheuern.
Mittendrin sind drei Figuren, aus deren Sicht wir das ganze erfahren. Mir gefällt besonders Nahri. Sie ist keine Überfrau, sie rennt nicht vor lauter Sturheit mit dem Kopf gegen Wände. Das Leben auf den Straßen von Kairo und später im Palast von Daevabad hat sie gelehrt, vorsichtig zu sein. Das ist erfrischend zu lesen. Normalerweise sind die Heldinnen in Fantasybüchern allesamt Supergirls, die jedem Schurken die Stirn zu bieten versuchen.
Alizayd ist manchmal schwer zu ertragen, denn er weicht nicht einen Millimeter von seinen Prinzipien ab. Er ist ein Idealist, ein sehr religiöser Mann und will stets nur das Beste für seine Familie und die Stadt. Dass das oft mißverstanden wird und deshalb nach hinten losgeht, ist sein Fluch.
Dara kämpft wieder gegen seine Dämonen, und diesmal ist er selbst einem Dämon ähnlicher als er es je für möglich gehalten hätte. Er ist seiner Nahid ergeben, hadert aber immer wieder mit ihren Befehlen. Auch er ist kein Übermensch, er hat Schwächen, an denen er zu knabbern hat.
Die Kombination aus all dem ist perfekt ausgewogen und deshalb ein Fantasyschmaus der ersten Güte. Der Schluss lässt sich nur mit diesem Smilie beschreiben:
Ich werde mich jetzt auf den letzten Band stürzen.
Fazit: Erstklassig!
+
***
Aeria