Natalie Buchholz - Unser Glück

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    Auf den ersten Blick scheint die Wohnung nahe am englischen Garten in München ein Glücksgriff für Franziska und Coordt zu sein. Endlich eine größere Wohnung und genug Platz für sie und Söhnchen Frieder!

    Doch leider hat die geräumige Altbauwohnung einen Haken! Denn ein Zimmer der Wohnung ist untervermietet und die kleine Familie muss sich mit einem fremden Mann in der Wohnung arrangieren. Was gar nicht so einfach ist. Nicht für Franziska und noch weniger für Coordt.



    Zwei Handvoll Figuren bestreiten die ganze Geschichte. Coordt, seine Frau Franziska, der 10 Monate alte Frieder, der seltsame Untermieter und ein paar Nebenfiguren. Natalie Buchholz hat es geschafft, mit dieser kleinen Menge an Figuren eine abwechslungsreiche und reizvolle Geschichte zu schaffen. Ich denke, der Grund dafür ist die Tiefgründigkeit der Darstellung der Figuren. Sie sind facettenreich und authentisch charakterisiert. Coordt, der in Ich Perspektive erzählt, wirft dem Leser immer wieder Details hin, die nachdenklich machen. Denn sehr schnell ist klar, dass die Ehe auf wackeligen Füssen steht und Franziska…nun sagen wir mal… ein Problem hat.


    Doch Coordt sieht sich noch mit weiteren Problemen konfrontiert, die sein ganzes Leben und die Beziehung zu seinem kleinen Sohn verändern. Die Geschichte ist so unvorhersehbar, dass die vielen überraschenden Wendungen mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten haben. Coordt hat mir leidgetan, denn in seinem Leben gibt es so viele Baustellen, dass man förmlich zusehen kann, wie er strampelt und strampelt, um seine Beziehung, die Wohnung und seine Vaterrolle zu retten. Nicht immer habe ich auf den ersten Blick seine Reaktion auf Handlungen seiner Frau verstanden. Die Autorin hat es geschafft, dass ich oft gedanklich diesen Reaktionen nachhing, um zu verstehen, weshalb Coordt nun genau so reagiert, wie er eben reagiert.


    Der Schreibstil von Natalie Buchholz ist klar, prägnant und sehr fesselnd. Mit kurzen Sätzen schafft sie es, dass ich mich nicht nur in die Figur Coordt hineinversetzen konnte, sondern auch Mitleid mit ihm empfand. Schon zu Beginn des Buches bekommt man nach wenigen Absätzen, einen guten Einblick in die kleine Familie und ihre Beziehung untereinander. Ab da war mein Interesse geweckt und hat die ganze Geschichte über nicht nachgelassen.


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    5ratten


    :tipp:

  • Doch leider hat die geräumige Altbauwohnung einen Haken! Denn ein Zimmer der Wohnung ist untervermietet und die kleine Familie muss sich mit einem fremden Mann in der Wohnung arrangieren.

    Ist das so in Deutschland? In der Schweiz hat der Untermieter ja nur einen Vertrag mit dem eigentlichen Mieter. Wenn der auszieht, stirbt oder was auch immer, ist der Untermieter ohne gültigen Vertrag und muss raus.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Doch leider hat die geräumige Altbauwohnung einen Haken! Denn ein Zimmer der Wohnung ist untervermietet und die kleine Familie muss sich mit einem fremden Mann in der Wohnung arrangieren.

    Ist das so in Deutschland? In der Schweiz hat der Untermieter ja nur einen Vertrag mit dem eigentlichen Mieter. Wenn der auszieht, stirbt oder was auch immer, ist der Untermieter ohne gültigen Vertrag und muss raus.

    Das ist hier in diesem Buch speziell. Denn der Untermieter ist der Bruder der Besitzerin der Wohnung.

  • Ja und? Muss ich trotzdem als Mieter nicht akzeptieren. Wenn schon die Vorgabe der Story an den Haaren herbei gezogen ist ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ja und? Muss ich trotzdem als Mieter nicht akzeptieren.

    Genau, musst du nicht, du kannst ja auch ablehnen und gehen. Aber in München eine Wohnung zu finden, die bezahlbar ist, dafür werden schon mal Kompromisse eingegangen, könnte ich mir vorstellen.

    In dem Fall wäre es ja auch kein Untermieter, sondern eher ein zusätzlicher Bewohner, der vielleicht Wohnrecht auf Lebenszeit hat, aber eben nur in einem Zimmer. Das habe ich im realen Leben schon mal gehört, allerdings betraf es da eine kleine Einliegerwohnung in einem Einfamilienhaus mit separatem Eingang, was ja eine ganz andere Voraussetzung ist.

  • Ja und? Muss ich trotzdem als Mieter nicht akzeptieren. Wenn schon die Vorgabe der Story an den Haaren herbei gezogen ist ...

    Das Ehepaar in der Geschichte war froh überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden. Deshalb haben sie eingewilligt. Nein, dankend angenommen. Ich fand das nicht an den Haaren herbeigezogen.