Adam Joseph Schwank - Fuldaer Dialekt im 19. Jahrhundert

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  • Schwank listet lustigerweise auch explizite Personen auf, wie die "Citronenmänner" (zwei Fuldaer Brüder, die mit Zitronen handelten) oder "der Belleroarsche Agnes" (Agnes, die Tochter des Schuhmachers, der Bellerarsch genannt wurde).


    Buchstabe D:

    "Minn Dedemann" (mein Taufpate) - eine Freundin von mir sprach immer von ihrer "Död", ihrer Patin. Ich schätze, das hat denselben Ursprung.


    Buchstabe F:

    "Foll" für Fulda.

    Der Hessentag in Fulda (die Veranstaltung wechselt jährlich zwischen verschiedenen Städten) hat den Titel "Foll Hessisch" bekommen. Fanden wir erstmal "foll schlimm", weil ich bis dahin den Begriff Foll für Fulda nicht kannte. Und ich denke mal, so ging es den meisten. Man dachte erstmal, der Praktikant hat sich auf dem Plakat verschrieben ^^

  • Zank

    Spannend, ich kenne aus dem schwäbischen die Dode manchmal auch Doode, das ist bei uns auch in manchen schwäbischen Regionen die Taufpatin. (Ich kenne es aber, das es manche auch Synonym für Tante benutzt haben) Das klingt ja sehr ähnlich.

  • Herrlich! Ich liebe Sprache.

  • Ich finds auch großartig^^ (Hat Gründe weshalb ich das Grimm Wörterbuch Online kenne *gg* )

    Wir sprechen auf der Arbeit auch öfter mal über Dialekt. Meistens falle ich total ins Schwäbische wenn ich meinem Kollegen spreche *g*

  • Buchstabe G:

    Für die Verliebten unter euch: Vielleicht einfach mal eine Nachricht mit "Gelleherze" (Herzliebster) beginnen?


    Buchstabe H:

    "Huitzelsonndig": Sagota wird es kennen - den Hutzelsonntag. Am ersten Sonntag in der Fastenzeit werden große Hutzelfeuer mit einer Puppe (Hexe) oben drauf entzündet (üblicherweise u.a. aus alten Weihnachtsbäumen) und damit der Winter vertrieben.

    Ja, ich muss auch immer an die Hexenverbrennung denken, wobei die Tradition wohl bis in vorchristliche Zeit zurückreicht und Hutzelfeuer sogar lange kirchlich verboten waren.

  • Mein Gehirn rechtfertigt das Wort "Gelleherze" mit "Gell, (mein) Herz(chen)?" :D:D



    "Huitzelsonndig": Sagota wird es kennen - den Hutzelsonntag. Am ersten Sonntag in der Fastenzeit werden große Hutzelfeuer mit einer Puppe (Hexe) oben drauf entzündet (üblicherweise u.a. aus alten Weihnachtsbäumen) und damit der Winter vertrieben.

    Ja, ich muss auch immer an die Hexenverbrennung denken, wobei die Tradition wohl bis in vorchristliche Zeit zurückreicht und Hutzelfeuer sogar lange kirchlich verboten waren.


    Ichh kenn nur das Hutzelmännchen 8o

  • Was ist ein Hutzelmännchen? Ich kenne nur Heinzelmännchen.


    Hab noch was schöneres für Verliebte; so werde ich Mr Zank ab jetzt nennen: "Minn Herzgebobbelter" (Geliebter) :totlach:



    Ja, Heinzelmännchen kenne ich auch. Unter Hutzelmännchen verstehe ich so einen sehr alten, faltigen, kleinen Greis :belehr:



    Und Herzgebobbelter - da bin ich ein großer Fan von ^^:love:

  • Oh und außerdem:

    https://de.wikipedia.org/wiki/…arter_Hutzelm%C3%A4nnlein


    Auch interessant :huh::/


    EDIT:

    https://www.dwds.de/wb/Hutzelm%C3%A4nnchen

    :breitgrins::breitgrins::breitgrins: Wundert mich nicht, warum ich dabei an einen alten kleinen Greis denken musste.

  • Ah, doch, kenne ich auch. Ich denke, der Wortursprung ist derselbe. Eine Hutzel ist eine getrocknete Birne. Also faltig und verschrumpelt.. ^^

    Verhutzelt eben! :D^^

  • Buchstabe K:

    "Krips" - das Kerngehäuse vom Apfel. Hab ich auch schonmal gehört. Wie sagt man bei euch dazu?

    Und wie zum Endstück vom Brot? Bei uns daheim hieß es "Knörzchen". Steht aber nicht im Wörterbuch.


    Dafür gibt es hier noch ein "Krummesche" - ein Hörnchen aus Butterteig. Den Begriff finde ich auch sehr schön. Könnte ich mal backen...

  • Beim Apfelgehäuse kenne ich kein spezielles Wort. Kenne nur den Apfelbutzen (das ist dann das, was die meisten übrig lassen, wenn sie Äpfel essen, asl Gehäuse plus Stiel usw.)


    In Stuttgart sagt man Knäusle je nach dem auch Kneisle, (ich glaube das ist auch in anderen Schwäbischen Teilen verbreitet, mein Kollege kommt aus Ulm und sagt das auch)

    Das beste ist die Schwäbische Hexe im Märchengarten in Ludgwigsburg, die dann auch: Knuschper Knuschper Kneisle wer Knuschpert an mei'm Heisle^^ (Häusle, Häusschen)

  • "Knörzchen" fühlt sich sehr umständlich an für meinen Mund, irgendwie XD


    Ich sage Knäusle und Knäuschen. :breitgrins: (EDIT: Komme aber nicht aus Stuttgart :P)


    Und beim Apfelkerndingens musste ich grade kurz überlegen aber dazu sage ich Apfelbutzen (-putzen?!).


    Ist ein Hörnchen aus Butterteig, da weiß ich absolut nicht was ich dazu sage... Butterteigcroissant?! :D

  • Das beste ist die Schwäbische Hexe im Märchengarten in Ludgwigsburg, die dann auch: Knuschper Knuschper Kneisle wer Knuschpert an mei'm Heisle^^ (Häusle, Häusschen)


    Musste ich direkt laut aussprechen :D Knuschba, Knuschba Kneisle....

  • Du kennst keine Hörnchen??? Ist das was Fuldaerisches? (Gibt es hier in Bayern auch nicht, wenn ich so drüber nachdenke :/)

    Das ist so ein ganz fluffiger Teig, wie Einback (wahrscheinlich auch regional? ^^) oder Milchbrötchen? Das allerbeste was es beim Bäcker gibt.

  • Kritty

    Ne, das nicht. Aber beim Schwäbischen kann es schon innerhalb von Stuttgart (oder Stuagerd *gg*) feine Unterschiede geben. Daher hab ich das mal eingegrenzt. Schon die Verwandschaft aus dem Remstal rede hm breiteres Schwäbisch. Und meine Eltern, die beide aus unterschiedlichen Stadtteilen kommen, klingen einen tick anders.