James Rebanks - Mein englisches Bauernleben

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    Rebanks beschreibt in diesem Buch drei Generationen Bauernleben.


    Das erste Drittel trägt die Überschrift NOSTALGIE und in ihm erzählt Rebanks, wie er als Junge, größtenteils von seinem Großvater, vermittelt bekam, was einen (guten) Bauern ausmacht. Auf diese Zeit gründet sich seine Liebe zum Land und zur Landwirtschaft.


    Im zweiten Teil (FORTSCHRITT) ist er erwachsen und arbeitet als junger Mann auf der elterlichen Farm, während die Landwirtschaft sich rundherum immer mehr industrialisiert und sie mit ihrem kleinen Hof verzweifelt versuchen, mit der Moderne mitzuhalten. Es endet mit einer verzweifelten Klage darüber, wie die industrielle Landwirtschaft die Natur, die Grundlage jeglicher Landwirtschaft, zerstört


    Der dritte Teil, UTOPIE, ist aktuell. Rebanks ist verheiratet, hat mehrere Kinder und ist mit Herz und Seele Bauer. Er erzählt uns einen exemplarischen Tag, an dem er, oft von einem Teil seiner Kinder begleitet, nach einem neugeborenen Kalb schaut, Schafe von einer Weide zur anderen treibt und ähnliches. Dazwischen erzählt er davon, wie er sein Land nach Anregungen (und zum Teil Finanzierung) von entsprechenden Organisationen umweltfreundlicher umgestaltet hat und von der daraus resultierenden Rückkehr der Tiere, die er aus seiner Kindheit kannte.


    Bereits Mein Leben als Schäfer des Autors gefiel mir, also habe ich zugegriffen als ich dieses Buch sah. Ich fand es interessant mal einen Blick auf die Innenansicht und Selbstbetrachtung der Landwirtschaft zu werfen. Allerdings spricht Rebanks hauptsächlich von den lebenden Tieren, das Schlachten spart er vermutlich bewusst aus.


    Ich selbst bin nur Konsumentin, ich bevorzuge zwar „natürlich“ produzierte Nahrungsmittel und mag das „Hauptsache billig“ nicht, bin aber zu bequem, um das dogmatisch umzusetzen. Ich mag Hecken und Steinmauern an Feld- und Weidenrändern, ich gehe dort gerne spazieren, aber das nützt dem Bauern ja nichts. Vermutlich sollte ich öfters auch mal einen Hofladen besuchen, das Buch regt also, wie ich gerade merke, schon dazu an, sein eigenes Verhältnis zur Landwirtschaft und Nahrungsproduktion zu überdenken.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • James Rebanks ist die Synthese von Sachinformationen, persönlichen Erfahrungen und sensiblen Naturbeschreibungen auf grandiose Weise gelungen. Ich bin ziemlich begeistert von diesem Buch und rate jedem, der sich für das Thema Landwirtschaft interessiert, dazu, es unbedingt zu lesen!! Von mir

    5ratten <3

  • (Ich möchte dieser Paralleldarstellung keinen eigenen Thread gönnen, darum hier für alle, denen das Englische Bauernleben so gut gefallen hat wie mir..)


    Helen Rebanks - The Farmer's Wife

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    Das Buch hat auf ama ebenfalls eine viereinhalbSterne-Bewertung bekommen - das ist aber eventuell eine Sache der Erwartungshaltung: von mir bekommt es

    3ratten.

    Ich hatte mir eine ergänzende Darstellung des speziellen Lebens auf einer Farm erhofft - ab und zu bekommt man auch ein wenig davon, aber für mich viel zu wenig.

    Helen Rebanks kann durchaus auch gut schreiben - aber sie besitzt nicht die Fähigkeit ihres Mannes, auch mal aus sich herauszutreten und Dinge von außen und verallgemeinernd zu betrachten (lediglich in 2 Passagen im Buch ist das der Fall - ich denke, die Vermutung, dass diese von James inspiriert wurden, ist nicht zu bösartig).


    Was man bekommt, ist ein Haufen ausführlicher Koch- und Backrezepte (gefühlt 1/3 des Textes - sicherlich interessant für einige Leser, aber wär nett gewesen, das im Untertitel zu erwähnen..) und ausführliche Beschreibungen des stressigen Lebens einer jungen Mutter - vorwiegend ohne den Bezug zum Farmleben.

    Auch auf die ausführliche Beschreibung ihrer einzelnen Geburten hätte ich verzichten können - mit gewissem zeitlichen Abstand werden die genauen Details ja sogar für die Beteiligten weniger bedeutend.


    Ab und zu entschädigen einen dann aber Passagen wie diejenige über die Ausrichtung eines Festes für 70 Farmer - oder die Beschreibung, wie man mit 4 Kindern einen massiven Schneesturm im Outback des Lakedistrikts übersteht. :thumbup:


    Die Erwartungen sind wahrscheinlich verschieden, ich hätte mir viel mehr "farmspezifisches" gewünscht, jungen Müttern während der baby time geht es eventuell anders - für meinen Geschmack viel zu viel persönliche Biografie und Gejammere (sorry, but...) und zu wenig Blick rundum.

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()