Kathleen Jamie - Surfacing

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    Kathleen Jamie nimmt ihre Leser in eine Welt mit, in der das Verborgene auftaucht. Ich darf sie auf Ausgrabungen auf die Orkneyinseln begleiten, wo sie ihre eigene Vergangenheit erforscht, aber auch nach Alaska. Hier nimmt sie an Ausgrabungen einer Kultur teil, die ihrer eigenen sehr ähnlich, aber auch sehr verschieden davon ist.


    Auch wenn sich die Essays mit der Vergangenheit beschäftigen, beginnt Kathleen Jamie ihre Geschichte mit etwas, das nur allzu gegenwärtig ist: auf einer Zugreise wird sie durch eine Frau gestört, die mehr als laut telefoniert. Eigentlich sind solche Reisen für Kathleen immer ein Anlass, zu entspannen und die Landschaft zu genießen, die jedes Mal anders aussieht, wenn sie sie durchquert. Dieses Mal kann sie sich aber nicht darauf einlassen, weil die Frau am Telefon nicht zulässt, dass sie in ihre Gedanken abtaucht. Die Ruhe, nach der sie sich sehnt, wird sie auf dieser Reise nicht finden.


    Sobald sie an ihrem Ziel angekommen ist, ändert sich die Stimmung und ich habe festgesellt, dass mich die Dame mindestens genauso gestört hat wie die Autorin. Jetzt konnte ich mich endlich auf das einlassen, was Kathleen Jamie mir erzählt. Ich habe bewusst diese Formulierung gewählt. denn es ist mir beim Lesen wirklich so vorgekommen, als ob ich mich mit der Autorin unterhalten würde. Sie erzählt von ihren Erlebnissen bei den verschiedenen Ausgrabungen, an denen sie teilgenommen hat und lässt dabei immer wieder Persönliches einfließen. Dabei ist sie ehrlich und redet auch von Zweifeln, die sie hatte und Fehlern, die sie gemacht hat.


    Besonders hat mir gefallen, dass sie nie eine Fremde bleiben wollte. Egal wo sie ist, Kathleen Jamie sucht immer den Kontakt zu den Menschen, auf deren Land sie arbeitet. Das ist für sie wichtig, denn nur so kann sie die Gegenstände, die sie und ihre Kollegen bei den Ausgrabungen findet, auch zuordnen und ihnen eine Geschichte geben.


    Es fällt mir schwer, die Essays in dem Buch zusammenzufassen, denn es steht viel mehr in ihnen, als sie mit Worten ausdrückt. Ich hatte auch nicht das Gefühl, einzelne Essays, sondern vielmehr eine in sich geschlossene Geschichte zu lesen. Von dem, was ich bis jetzt von Kathleen Jamie gelesen habe, hatte ich hohe Erwartungen, die voll und ganz erfüllt wurden.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.