Elizabeth Chadwick - A marriage of lions

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    Eine deutschsprachige Ausgabe habe ich noch nicht gefunden, ist aber sicher nur eine Frage der Zeit.


    Inhalt:

    Die junge Joanna de Munchensy, eine Enkeltochter des großen William Marshal, wächst nach dem Tod ihrer Mutter als geschätztes Haushaltsmitglied am Hof von König Henry III und Königin Alienor of Provence auf, bis eine Reihe tragischer Todesfälle aus dem netten, schüchternen, unbedeutenden Mädchen auf einmal eine reiche Erbin machen. Henry, der sich bemüht, seine Lusignan-Halbbrüder aus der zweiten Ehe seiner Mutter Isabel of Angouleme zu fördern, hat auch schon den passenden Ehemann für sie, den temperamentvollen William de Valence. Während sich das junge Paar aneinander gewöhnt, werden immer mehr Stimmen laut, denen es so gar nicht passt, dass "Ausländer" die besten ErbInnen, Ländereien und Stellungen bekommen. Deren lauteste, des Königs Schwager Simon de Montfort.


    Meinung:

    Chadwick ist eine liebe, alte Freundin und fast immer ein sicherer Tipp für mich. Für dieses Buch haben zwei Aspekte gesprochen. Ich finde es immer schön, wenn auch mal andere, unbekanntere Leute in den Vordergrund gerückt werden und ihr eigenes Buch bekommen, wie hier Joanna und William. Außerdem habe ich noch eine historische Figur gefunden, außer John Lackland, die Chadwick aber sowas von nicht mag, was in dem Fall etwas überraschender ist, Simon de Montfort! Normalerweise wird der von zeitgenössischen AutorInnen meist sehr freundlich betrachtet. Das ist hier aber sowas von nicht der Fall! Die Wahrheit über seinen Charakter und seine Absichten, das Königreich zu reformieren, liegt wohl wie meist in der Mitte. Aber ich fand es ganz erfrischend, ihn mal komplett anders gebürstet zu sehen, denn es liegt immer im Auge des Betrachters und William de Valence war wohl einer seiner Erzfeinde.


    Durch diese andere Perspektive fällt allerdings der politische Aspekt, eben Montforts Motive, etwas unter den Tisch. Aber vielleicht passt das hier sogar, denn William weiß, wie sein Futternapf heißt - Henry III und der zukünftige Edward I - und denen dient er daher ohne die Absicht zu haben, deren Macht groß einzuschränken.


    Stattdessen haben wir anfangs recht viel Zeit mit Joannas Kindheit am Hof verbracht, was allerdings interessant war. Am Anfang war sie mir ein bisschen zu brav, bis mir eingefallen ist, wer ihr Opa war, Oberstreber Marshal! :D Durch ihre Ehe mit dem umstrittenen Lusignan-Halbbruder muss sie sich dann allerdings rasch Zähne und Klauen zulegen, als andere nach ihrem Stück des Marshal-Kuchens schielen. Was auch interessant war, dass Joanna anfangs gar nicht so begeistert ist, einen fast gleichaltrigen Ehemann zu bekommen, weil William noch sehr unreif ist und sich oft durch jugendlichen Übermut in Schwierigkeiten bringt, was auch auf sie zurückfällt und ihr Verhältnis zu Königin Alienor beeinträchtigt. Aber, Joanna und William raufen sich zusammen und sind bald ein typisches Chadwick-Paar, was in dem Fall sogar stimmen könnte, wenn man ihre Lebensgeschichte nachliest.


    Das Buch hat sich trotz der Kritikpunkte, die nicht ins Gewicht gefallen sind, von selbst gelesen, somit vergebe ich gern


    4ratten


    PS: Lobenswerterweise gibt es hier nicht nur Stammbäume, ohne die man aufgeschmissen wäre, sondern auch ein Personenregister. Mir ist noch nie aufgefallen, dass es von Henry II bis Edward I satte 3 Königinnen namens Eleonore gab! Ebenso wie bei den unzähligen Johns und Williams bemüht auch Chadwick hier den schönen Trick, jeder und jedem eine eigene Namensvariante zu geben.

  • ach ja, Elizabeth Chadwick und die William-Marshal-Reihe.... - ich frag' mich bloß, ob ich die in diesem Leben noch lese (ist schon seit Urzeiten auf meinem Leseradar....)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • ach ja, Elizabeth Chadwick und die William-Marshal-Reihe.... - ich frag' mich bloß, ob ich die in diesem Leben noch lese (ist schon seit Urzeiten auf meinem Leseradar....)

    Ich bin auch lange um die herumgeschlichen, aber letzten Endes habe ich es nicht bereut. Aber, wie gesagt, umso schöner, wenn auch mal neue Leute ihre eigenen Romane kriegen. Ich musste lachen, als unlängst eine Autorin auf Twitter stolz verkündet hat, bald einen Roman über Eleonore von Aquitanien zu veröffentlichen. Ich verehre die Dame auch, aber irgendwann reicht es auch mal! Gebt mir lieber die historischen FußnotInnen. ;)

  • yepp, von eben dieser Dame (Eleonore von Aquitanien) war eine frühere Lesefreundin in der Histo-Couch völlig fasziniert und begeistert - wie natürlich auch sämtliche Bücher über sie.... Da hab' ich mich wohl damals "angesteckt" (2009 war das.... :whistling: )

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota: Eleonore-technisch kann ich auch die Trilogie von Sharon Kay Penman wärmstens empfehlen. Ich weiß allerdings ad hoc nicht, ob die ins Deutsche übersetzt wurde.


    Grisel: mit Eleonore ist es wohl wie mit dem dicken Heini, die ist und bleibt halt immer wieder faszinierend.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Elizabeth Chadwick ist auch eine Autorin, die mich schon lange reizt, aber bisher hab ich noch nichts von ihr gelesen...die Bücher sind halt meistens auch eher umfangreich xD

    Aber der Titel ist mir auch ins Auge gesprungen.

  • Elizabeth Chadwick ist auch eine Autorin, die mich schon lange reizt, aber bisher hab ich noch nichts von ihr gelesen...die Bücher sind halt meistens auch eher umfangreich xD

    Aber der Titel ist mir auch ins Auge gesprungen.

    Die Gute war ziemlich fleißig, da gibt es viel Auswahl, zumindest, wenn man englische Königs & Co im Mittelalter mag. ^^

    Aber sie lesen sich eigentlich immer ziemlich von selbst, zumindest für mich.

  • Sagota: Eleonore-technisch kann ich auch die Trilogie von Sharon Kay Penman wärmstens empfehlen. Ich weiß allerdings ad hoc nicht, ob die ins Deutsche übersetzt wurde.


    Grisel: mit Eleonore ist es wohl wie mit dem dicken Heini, die ist und bleibt halt immer wieder faszinierend.

    Das stimmt selbstverständlich und bei mir war es ja Penman, die mich geheilt hat von "nie wieder Plantagenets, bei aller Liebe!" Es kommt immer auf das Buch an und den Zeitpunkt, vielleicht läuft mir auch mal wieder ein unwiderstehliches über die Große Eleonore über den Weg. Aber die von Chadwick über sie lasse ich trotzdem erstmal aus. Und alle, die in Johns Dunstkreis spielen! :P


    Was den achten Heini betrifft, auch wenn ich seine Vorfahren mittlerweile sehr ins Herz geschlossen habe, um den mache ich immer noch einen großen Bogen. Das wäre wohl was für die Anti-Buzzwords, "am Hof von Henry VIII". =O :D

    Wobei ich durchaus hoffe, dass ich auch davon mal geheilt werde, braucht vielleicht auch nur das richtige Buch eines Tages.


    Und klar, AutorInnen wollen Bücher verkaufen.

  • Aus der Zeit von Henry VIII hab ich jetzt auch schon viel gelesen bzw. gesehen.

    Möchte da auch eher mal mehr über die unbekannteren Könige und so lesen. :)

  • Grisel


    Interessant; mich hat schon immer die Zeit des 16. Jhd. sehr interessiert - und mit den "Tudors" habe ich mich wohl am meisten mit der Zeit von Henry VIII. beschäftigt (ich bin ein großer Fan von Rhys-Meyer, muss ich zugeben; toller Schauspieler). Die Rosenkriege hingegen - sind für mich noch literarisch absolut zu entdecken; auch die Zeit von William dem Eroberer und den Normannen müsste ich mich mal mehr widmen (da hat der kürzlich leider verstorbene Ulf Schiewe etwas Interessantes geschrieben, glaub' ich...) - englische Geschichte ist für mich jedenfalls nach wie vor unglaublich interessant.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Grisel


    Interessant; mich hat schon immer die Zeit des 16. Jhd. sehr interessiert - und mit den "Tudors" habe ich mich wohl am meisten mit der Zeit von Henry VIII. beschäftigt (ich bin ein großer Fan von Rhys-Meyer, muss ich zugeben; toller Schauspieler). Die Rosenkriege hingegen - sind für mich noch literarisch absolut zu entdecken; auch die Zeit von William dem Eroberer und den Normannen müsste ich mich mal mehr widmen (da hat der kürzlich leider verstorbene Ulf Schiewe etwas Interessantes geschrieben, glaub' ich...) - englische Geschichte ist für mich jedenfalls nach wie vor unglaublich interessant.

    "Meine Zeit" ist total 12. und 13. Jahrhundert, daher war Chadwick ein gefundenes Fressen für mich, weil sie fast ausschließlich in der Zeit schreibt. Vor zwei Jahren bin ich dann auf die Rosenkriege reingekippt (auch dank Penman, "Sunne in splendour"), seither versuche ich, zumindest bei den englischen Königs, auch ein bisschen die Lücken zu füllen. Ist nur ein bisschen verwirrend, weil ich da aktuell ziemlich herumhüpfe!

    Aber, so rein interessensmäßig mache ich vorerst noch Schluss nach Henry VII. Nur, wie man sieht, man sollte niemals nie sagen!


    Wenn Dich die Normannen interessieren, ist vielleicht die nächste Chadwick auch was für Dich, "The king's jewel". Da geht es um Nest ferch Rhys, die Geliebte von Henry I.

  • Wenn Dich die Normannen interessieren, ist vielleicht die nächste Chadwick auch was für Dich, "The king's jewel". Da geht es um Nest ferch Rhys, die Geliebte von Henry I.

    Sicher war die Geliebte Waliserin, oder? ;)

    (Ich liebe Wales und möchte auch die Sabrina Qunaj-Walesreihe noch zu Ende lesen. Tolle Romane!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Wenn Dich die Normannen interessieren, ist vielleicht die nächste Chadwick auch was für Dich, "The king's jewel". Da geht es um Nest ferch Rhys, die Geliebte von Henry I.

    Sicher war die Geliebte Waliserin, oder? ;)

    (Ich liebe Wales und möchte auch die Sabrina Qunaj-Walesreihe noch zu Ende lesen. Tolle Romane!

    Das war dann wohl ein Fall von Spardeutsch! ^^ Natürlich war die gute Nest Waliserin, aber ich meinte, dass sie in ihrer Geschichte auch viel mit Normannen zu tun hatte.


    Ja, Qunajs Buch über sie hat mir auch sehr gut gefallen, möchte ich auch gern irgendwann weiter verfolgen.