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Das Melusine ist ein reines Frauenfreibad, der Comic erzählt von ein paar heißen Sommertagen dort, so heiß, dass auch die Emotionen hochkochen.
Friedlich genießt frau das Bad, doch über in Burkini Badendende entbrennt ein Streit, bei dem es um viel mehr als Badekleidung geht. Es wird jedes rassistische, sexistische, ableistische oder sonst wie diskriminierende Klischee, das mir einfällt, in die Hand genommen, hin und her gewendet und damit gespielt. Jede ist mal Täterin und mal Opfer in diesem „Spiel“ und die Rollen wechseln oft unvorhergesehen. Es geht dann nur noch darum, wer eigentlich nun die Deutungshoheit hat.
Entscheidungsfreiheit zu predigen bedeutet halt auch, dass man einer Person Entscheidungen zugestehen muss, die man missbilligt, weil sie so weit von den eigenen entfernt sind, dass man sie kaum als selbstständige Entscheidungen wahrzunehmen vermag.
Der Comic ist laut Klappentext nach einem Film bzw. aus dessen Drehbuch entstanden. Das hat mich zunächst abgeschreckt, ist aber gut gelungen. Den zugehörigen Film kenne ich nicht, aber der Comic hat mich ziemlich begeistert. Die farbenfrohe Optik deutet das sommerliche Thema an und die Mimik der Figuren ist lebensnah. Herausragend fand ich allerdings den Inhalt. Ich habe mich über die Ironie der zahlreichen Widersprüche jedenfalls sehr amüsiert, auch wenn ich so manchen Stich der Wahrheit verspürt habe. Ein gelungenes Gesamtprodukt.
