Martha Grimes - Die Treppe zum Meer

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    Melrose Plant will nichts mehr, als eine ruhige Zeit in Cornwall verbringen. Aber die Ruhe ist ihm nicht gegönnt, denn in dem eine Reihe von Todesfällen und das Verschwinden einer Frau erschüttern den kleinen Ort. Hängen diese Vorfälle vielleicht mit einem tragischen Ereignis aus der Vergangenheit zusammen, bei der zwei Kinder ertranken?


    Auch wenn es ein Krimi um Inspektor Jury ist, ist es doch sehr lange die Geschichte von Johnny, einem Kellner der von einer Karriere als Zauberer träumt. Der junge Mann, der alles unternimmt, um der Enge des kleinen Dorfs zu entfliehen, hat nicht nur eine unerschöpfliche Energie, die er bei seinen zahlreichen Jobs auch braucht, sondern ein gutes Gespür für die kleinen und großen Ereignisse in seiner Umgebung. Durch die vielen Details, die er wahrnimmt, habe ich schon früh mit dem Rätseln angefangen, ohne zu wissen, wohin die Geschichte führen wird.

    Gegen den bodenständigen, sympathischen Johnny wirkt Melrose Plant fast wie die Karikatur eines britischen Adligen mit viel Geld und Zeit, der sich in den vielen Möglichkeiten, die sich ihm bieten, verzettelt. Ich weiß nicht, ob es die Absicht der Autorin ist, seinen Charakter so überzeichnet darzustellen. Ich kann leider mit solchen übertrieben wirkenden Charakteren nur wenig anfangen. Hätte sich die Handlung nur um Johnny gedreht, hätte mir das Buch wahrscheinlich besser gefallen.


    Dabei fand ich das selbst schade, denn über große Strecken ist es ein Krimi mit interessanten Wendungen und einem Motiv, das nicht zu der beschaulichen Atmosphäre zu passen scheint. Aber an manchen Stellten wirkte er auch unfertig, wie gerade gegen Ende und das ist der Eindruck, den ich letztendlich mitnehme.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Kirsten ()

  • Das war der letzte Jury/Plant Krimi von Grimes, den ich wirklich spannend und gut fand - vor vielen vielen Jahren gelesen.


    Die Autorin ist inzwischen auch ziemlich 'betagt' (92 Jahre alt) und die letzten von ihr konnten mich nicht mehr überzeugen; früher hab ich jedoch die Reihe um Inspector Jury sehr gemocht!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota Den Plot fand ich eigentlich gut, aber ich konnte mit dem Setting nur wenig anfangen. Und Melrose Plant und seine Geschichte haben mich wirklich gestört, für mich hat er nicht zum Rest gepasst.


    Ich habe 2006 schon mal einen Jury-Krimi gelesen. Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, aber laut meiner Rezension hat er mir sehr gut gefallen. Aber mein Geschmack hat sich über die Jahre geändert, da kommen solche unterschiedlichen Meinungen zum gleichen Autor schon mal vor.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Kann ich gut nachvollziehen; geht mir manchmal ebenso ;)


    Die alten Jury-Krimis haben mir damals (diesen hier hab' ich wohl direkt nach Erscheinen gelesen, 2006??) allesamt gefallen. Besonders der kauzige Plant und die ganze Sippe in der Spelunke, in der sie sich immer trafen. Aber über die Zeit (letztere von Grimes) wurden sie immer flacher irgendwie und haben mich nicht mehr überzeugen können... Auch der anfängliche Humor ging verloren, finde ich.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Mir gefielen auch die früheren Jury-Krimis deutlich besser. Spätestens ab dem einen Fall, der in Santa Fe spielte, mochte ich die Serie dann gar nicht mehr.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen