Anders de la Motte - Stille Falle (Leonore Askers besondere Fälle 1)

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 193 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Igela.

  • Anders de la Motte - Stille Falle (Leonore Askers besondere Fälle 1)


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Broschiert: 528 Seiten

    Verlag: Droemer (1. Dezember 2023)

    ISBN-13: 978-3426309537

    Originaltitel: Bortbytaren

    Übersetzung: Marie-Sophie Kasten

    Preis: 16,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Wahnsinnig spannend!


    Inhalt:

    Kriminalkommissarin Leonore Asker ermittelt im Fall eines verschwundenen jungen Pärchens, Smilla Holst und Malik Masur. Noch bevor der Fall richtig anläuft, wird sie strafversetzt in die „Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen“, wohin unliebsame Mitarbeiter abgeschoben werden. Doch wie es der Zufall so will, stößt Leo ausgerechnet hier auf Hinweise, die sie mit dem Fall Smilla Holst zusammenbringen kann, sodass sie gegen den Willen der Oberen doch in dem Fall ermittelt, wenn auch mehr oder weniger im Geheimen.


    Meine Meinung:

    Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich so in Atem gehalten hat. Anders de la Motte erschafft von Anfang an eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre, die einen tief in die Geschichte eintauchen und gebannt von Kapitel zu Kapitel huschen lässt.


    Die Handlung ist vor einem Urban Exploration-Hintergrund angesiedelt, was ich sehr interessant fand.


    Leonore Asker ist eine eigenwillige Kriminalkommissarin mit Ecken und Kanten. Aber beruflich hat sie einiges auf dem Kasten. Ihre akribische Ermittlungsarbeit gepaart mit logischen Schlussfolgerungen müssen unweigerlich zum Ziel führen - denkt man. Dass es am Schluss doch ein wenig anders kommt als erwartet, fand ich klasse.


    Dank einer stählernen Erziehung hat Leo auch bestentwickelte Überlebensinstinkte, die sie in diesem Fall auch dringend braucht. Denn nicht nur sie, sondern auch ihr Jugendfreund Martin kommen dem Täter sehr nahe.


    Auch die anderen Personen in Leos neuer Abteilung sind besonders. Jede*r hat seine Kompetenzen, man muss sie nur finden und für sich zu nutzen wissen, und genau das tut Leo. Ich freue mich auf jeden Fall, die Truppe im nächsten Band wiederzusehen, und bin gespannt, welchen hoffnungslosen Fall Leo dann zu knacken bekommt.


    ★★★★★

  • Während der Ermittlungen zu einem spektakulären Entführungsfall wird Kriminalinspektorin Leonore Asker in eine ihr völlig unbekannte Dienststelle versetzt. Ihre neuen Kollegen sind etwas speziell und nennen das Dezernat „Abteilung für hoffnungslose Fälle“. Hier landen die unlösbaren Fälle der Polizei. Als Leo ein Foto erhält, sieht sie Zusammenhänge zu dem Entführungsfall, von dem sie abgezogen wurde. Doch ihr ehemaliger Vorgesetzter ist anderer Meinung. Daher schaltet Leo ihren Jugendfreund Martin Hill ein und bringt ihn damit in Gefahr.


    Dies ist der erste Band aus der Reihe um Leo Asker und dem Dezernat für die hoffnungslosen Fälle. Perspektivwechsel und Zeitsprünge sorgen für Spannung. Dieser Krimi liest sich sehr flüssig und hat mich von Anfang an gepackt. Dabei geht es durchaus auch mal humorvoll zu.


    Leonore Asker ist etwas introvertiert, aber eine fähige Ermittlerin. Doch sie stand einem ehrgeizigen Kollegen im Weg und ist daher in dieser Abteilung im Keller gelandet. Ihre neuen Kollegen haben alle ihre Eigenarten, doch Leo stellt schnell fest, dass auch sie fähig sind. Mit der Zeit erfährt man mehr über Leo Asker und kann ihre Art besser nachvollziehen. Ich mag sie und finde auch die neuen Kollegen interessant. Da man ihr in der alten Abteilung nicht zuhört, ermittelt sie auf eigene Faust in der Sache und verfolgt ganz andere Ansätze als die ehemaligen Kollegen. Sie gibt nicht auf, wenn sie sich erst einmal in einen Fall verbissen hat. Aber auch Hill ist eine interessante Person. Er ist ein Spezialist für „Lost Places“.


    Zwischendurch gibt es auch immer wieder Informationen zum Täter und seiner erschreckend kranken Psyche.


    Immer wieder dachte ich, auf der richtigen Spur zu sein, doch am Ende gab es dann eine überraschende Auflösung.


    Mir hat dieser packende Kriminalroman sehr gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Fall mit Leo Asker und ihren etwas speziellen Kollegen gespannt.


    5ratten

  • Abwechslungsreich!


    Die Familie von Smilla Holst schlägt Alarm, als die junge Frau telefonisch nicht mehr zu erreichen ist. Die junge Studentin hat sich mit ihrem Freund Malik Mansur zu einem Ausflug verabredet, von dem sie nicht zurückkehren. Sie verschwinden als sie ihr Hobby, Urban Exploration, ausüben. Leonore "Leo" Askers von der Abteilung für Kapitalverbrechen in Malmö wird von ihrem Chef mitten in der Ermittlung an diesem Fall wegen Befangenheit in eine andere Abteilung verbannt. Von nun an arbeitet sie im Untergeschoss der Kripo, in der Abteilung für hoffnungslose Fälle, deren Leiter im Krankenhaus liegt. Leo Askers hat jedoch Lunte gerochen und ist sich sicher, dass zwischen dem Verschwinden der jungen Leute und der Meldung, dass bei einem Gelände mit einer Modellbauanlage eingebrochen wurde, ein Zusammenhang besteht. Sie beginnt im Verborgenen zu ermitteln, muss jedoch aufpassen, dass ihre Vertretung, sowie ihre Vorgesetzten davon nichts mitbekommen.


    Diese Geschichte startet sofort spannend, da schon im zweiten Kapitel klar ist, dass und wohin Smilla Holst und Malik Mansur verschwunden sind. Die regelmässig eingespeisten Kapitel unter dem Titel "Der Troll" zeigen die kranke Gedankenwelt des Täters und lassen den Leser nachvollziehen, wie und was er denkt. Mehrere nebeneinander laufende Erzählebenen stellen den Täter, die Ermittler und die Opfer in den Mittelpunkt. Weiter Nebenfiguren erhalten ebenfalls "eigene" Kapitel und damit hat Anders de la Motte einen abwechslungsreichen und lebhaften Krimi geschaffen.

    Das Hobby "Urban Exploration", die Erkundung öffentlichen Raums, sogenannte Lost Places, kannte ich bisher nicht. Da es sich oft um alte Katakomben, Industrieruinen oder Kanalisationen ( laut Wikipedia) handelt, ist das Grundthema schon mal sehr unheimlich. Der Täter hält nämlich seine Opfer genau in so einem Umfeld fest und beobachtet ihr Verhalten in der Gefangenschaft. Genau wie der Schmetterling im Glas auf dem Cover, studiert er, wie lange es dauert, bis seine Opfer sterben. Meiner Meinung nach hätte die Enge unter der Erde, die Gefangenschaft und das Grauen eindringlicher und atmosphärischer beschrieben werden dürfen.

    Kommissarin Leo Askers, die nicht nur beruflich, sondern auch persönlich in den Fall involviert ist, stellt sich als starke und authentische Figur heraus. Etliche Szenen, in denen sie ihr Können zeigt, habe ich atemlos gelesen. WoW Effekt inklusive! Rückblenden, 17 Jahre zuvor und in Leos Vergangenheit, zeigen eine tiefe Freundschaft mit einer Figur, die auch bei den Ermittlungen an ihrer Seite kämpft. Das kann sie brauchen, denn ansonsten muss sie etliche Kämpfe mit ihren ehemaligen Arbeitskollegen von der früheren Abteilung ausfechten. Dazu kommt, dass ihr Exfreund Jonas Hellmann versucht ihr den Rang bei den Ermittlungen abzulaufen. Erfreulich fand ich, dass der Autor sich darauf konzentriert hat, dass das Berufliche der Kriminalkommissarin im Vordergrund bleibt. Die wenigen privaten Passagen ufern nicht aus!


    4ratten