Dea Birkett - Jella

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    Der Untertitel des Buches lautet “Allein unter Männern auf dem Schiff von Lagos nach Liverpool”. Dea Birkett heuerte auf einem Frachtschiff an, um als Teil der Crew die westafrikanische Handelsroute zu befahren. Zuerst entlang der afrikanischen Küste und dann übers Meer, gehört dieser Transportweg inzwischen der Vergangenheit an. Die Reederei wurde kurz nach Birketts Fahrt geschlossen.


    Umso interessanter sind die Einblicke in diese aus der Zeit gefallene Art des Transports, vor allem aus der Perspektive einer Frau. Der einzigen Frau an Bord, die sich daher in der männerdominierten Welt erst behaupten musste. Ich erhoffte mir Einblicke in den Alltag an Bord und war neugierig auf die Erlebnisse der Journalistin.


    Der Titel des Buches leitet sich ab aus dem Spitznamen, den Birkett von der Besatzung erhielt. Jella bedeutet “kleiner Junge” in der Sprache der Crewmitglieder aus Sierra Leone. Und Jella wird jedes neue Crewmitglied genannt, das sich seine Stellung erst erarbeiten muss. Genau das tut Birkett und nach und nach genießt sie den Respekt der meisten Kollegen. Sie schildert den Arbeitsalltag und die Herausforderungen auf See, die genauso aus einem Sturm bestehen können wie aus Langeweile. Abschließend erzählt sie von ihrer Rückkehr und wie ihre Berichte in England aufgenommen wurden.


    "Über Afrika wollte jeder reden, nicht aber über das Schiff. Was mich betraf, war das Schiff jedoch bei weitem das faszinierende Land."


    Schade, dass Birkett trotzdem einen so großen Anteil des Buches an Land spielen lässt. Gerade in der ersten Hälfte berichtet sie deutlich mehr von der afrikanischen Küste als von ihrer Anfangszeit auf dem Schiff. Das wandelt sich im mittleren Teil zum Glück, insgesamt habe ich mir allerdings mehr versprochen.


    3ratten

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Es gibt übrigens eine Reederei in Hamburg, bei der man Passagen auf einem Handelsschiff (Containerschiff) als Privatperson "buchen" kann. Ich hab' mal mit einer solchen Erfahrung (ich liebe bezahlbare Schiffsreisen, aber keine Kreuzfahrten) geliebäugelt ;)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das ist ja spannend! Dann schau dir das mal an, liebe Sagota , damit du uns berichten kannst, ob sich die Fahrt lohnt. ;) Ich hoffe, dass man während der Überfahrt nicht für Kost und Logis arbeiten muss.

    Obwohl ich, bei genauerer Überlegung, selbst kein Interesse daran hätte. Die Vorstellung hat was von Zugfahrt, nur anders... Mit ganz viel Weite um mich, ohne vom Fleck kommen zu können. Aber immerhin mit ganz viel Gelegenheit zum Lesen und aufs Meer schauen.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • nee, liebe Breña, arbeiten muss man nicht - aber die Unterkunft ist recht spartanisch (Es werden auch nur max. 3 Privatpersonen mitgenommen) und ganz billig ist es dennoch nicht.

    Ich bleibe mal lieber bei Fähren - die liebe ich nämlich sehr :titanic: :zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)