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Der Untertitel des Buches lautet “Allein unter Männern auf dem Schiff von Lagos nach Liverpool”. Dea Birkett heuerte auf einem Frachtschiff an, um als Teil der Crew die westafrikanische Handelsroute zu befahren. Zuerst entlang der afrikanischen Küste und dann übers Meer, gehört dieser Transportweg inzwischen der Vergangenheit an. Die Reederei wurde kurz nach Birketts Fahrt geschlossen.
Umso interessanter sind die Einblicke in diese aus der Zeit gefallene Art des Transports, vor allem aus der Perspektive einer Frau. Der einzigen Frau an Bord, die sich daher in der männerdominierten Welt erst behaupten musste. Ich erhoffte mir Einblicke in den Alltag an Bord und war neugierig auf die Erlebnisse der Journalistin.
Der Titel des Buches leitet sich ab aus dem Spitznamen, den Birkett von der Besatzung erhielt. Jella bedeutet “kleiner Junge” in der Sprache der Crewmitglieder aus Sierra Leone. Und Jella wird jedes neue Crewmitglied genannt, das sich seine Stellung erst erarbeiten muss. Genau das tut Birkett und nach und nach genießt sie den Respekt der meisten Kollegen. Sie schildert den Arbeitsalltag und die Herausforderungen auf See, die genauso aus einem Sturm bestehen können wie aus Langeweile. Abschließend erzählt sie von ihrer Rückkehr und wie ihre Berichte in England aufgenommen wurden.
"Über Afrika wollte jeder reden, nicht aber über das Schiff. Was mich betraf, war das Schiff jedoch bei weitem das faszinierende Land."
Schade, dass Birkett trotzdem einen so großen Anteil des Buches an Land spielen lässt. Gerade in der ersten Hälfte berichtet sie deutlich mehr von der afrikanischen Küste als von ihrer Anfangszeit auf dem Schiff. Das wandelt sich im mittleren Teil zum Glück, insgesamt habe ich mir allerdings mehr versprochen.