T.C. Boyle - Blue Skies

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  • Blue Skies von T.C. Boyle 

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    Inhalt: Der Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. „Der Planet stirbt, siehst du das nicht?", wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, die sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie.


    Bisheriger Eindruck: Der Inhalt hat mich fasziniert, daher habe ich zu dem Buch in der Buchhandlung gegriffen, trotz des hohen Preises von knapp 30 Euro. Nach dem ersten Kapitel dachte ich mir nur: Oh nein, ich und Boyle werden wirklich keine Freunde.

    Aber dann habe ich die Rezi von Lilli33 gelesen und mir gedacht: dann lesen wir mal weiter.

    Denn ich empfand das erste Kapitel ebenso schrecklich. Eine absolut oberflächliche Person, Cat, kauft sich eine Schlange, nur um ein interessantes Gesprächsthema auf Partys zu haben. Und um diese Schlange wie einen Schal herum zu tragen.


    Im zweiten Kapitel wurde ich schon belohnt, dass ich weiter gelesen habe. Coopers Mutter hat mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht mit ihren Heuschrecken in der Küche. Ich habe aber überlegt wie ich oder mein Mann reagieren würden, wenn wir wo eingeladen sind und nach dem Essen sagt der Gastgeber: War kein Fleisch, waren Heuschrecken drin. Das ist etwas was ich mir derzeit nicht vorstellen kann zu essen. Obwohl es in anderen Ländern ja durchaus als Delikatesse gilt.


    Bisher bin ich also froh weitergelesen zu haben und ich bin gespannt wie es mit der Klimakrise in diesem Buch weitergeht.

  • Das ist etwas was ich mir derzeit nicht vorstellen kann zu essen. Obwohl es in anderen Ländern ja durchaus als Delikatesse gilt.

    Das geht mir ähnlich. Je nach Verarbeitung würde ich es vermutlich essen, wenn ich es nicht wüsste ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Im zweiten Kapitel wurde ich schon belohnt, dass ich weiter gelesen habe.

    Das kenne ich bei den Büchern von TC Boyle. Am Anfang habe ich oft Schwierigkeiten und frage mich, warum wieder zu einem Buch von ihm gegriffen habe. Aber das Gefühl hält nie lange an, dann schafft er es wieder, mich zu packen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe das Buch nun beendet und ich bin wirklich begeistert von der Handlung.


    Der Autor hat es geschafft, und das ist wirklich sehr selten der Fall, dass mich jeder einzelne Strang, jede einzelne Figur interessiert hat, Ich wollte immer wissen wie es weitergeht. Sogar Cat, die mir im ersten Kapitel dermaßen auf die Nerven ging, dass ich fast abgebrochen habe, entwickelt sich im Laufe der Zeit zwar nicht wirklich weiter, aber es bleibt immer spannend um sie herum. Was der Autor aus ihrer Alkoholsucht macht, hat mich erschreckt und dennoch musste ich wissen wohin sie das führt.


    Cooper, ihr Bruder, der mir sofort sympathisch war, entwickelt sich zu einem Idiot. Aber dennoch kann man seine Beweggründe verstehen. Immerhin meinte es das Leben nicht immer gut mit ihm.


    Und die Mutter, Ottilie, die ständig versucht das Beste aus der Klimakrise zu machen und sich hier weiter zu informieren, fand ich auch großartig. Wie sie beharrlich Heuschrecken isst und Bienen züchtet, um wenigstens etwas zu tun.


    Und dann natürlich der Hauptdarsteller des Buches, die Klimakrise.

    Boyle baut dieses Thema gekonnt in jede Handlung mit ein. Oft nur mit einem Nebensatz wie "Vor 10 Jahren gab es deutlich mehr Käfer als heute, aber die neueste Studie dazu kommt erst nächste Woche heraus". Oder einer hört Radio und da wird über die Dürre oder Hochwasser berichtet.

    Aber auch die Figuren sind immer wieder voll betroffen. Cats Hochzeit, die von einem Sturm überschattet wird. Oder ihr Haus, dass nahe am Strand in Florida auf Stelzen steht und wo man das Auto immer weiter weg parken muss, da es sonst unter Wasser steht wenn die Flut kommt.


    Alles in allem ein wirklich gutes Buch, dass ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Nach dem zähen ersten Kapitel wird der Leser mit einem super Buch belohnt.


    5ratten  :tipp: