Judi Dench - And furthermore

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    Seit sie das erste Mal eine Theaterbühne betrat, war für Judi Dench klar, dass es keinen anderen Beruf für sie geben kann. Sie machte ihre Ausbildung an der London's Central School of Speech and Drama und begann ihre Karriere bei der Old Vic Company, wo sie schnell Aufmerksamkeit erregte. Judi Dench brillierte in klassischen Rollen, bevor sie sich dem Fernsehen und Kino zuwandte. Sie bekam einen Oscar für die Rolle der Elisabeth I. und übernahm später den Part von M in den James-Bond-Verfilmungen.


    Judi Dench sagt über dieses Buch, dass es keine Autobiografie sein soll, sie will nur über ihre Arbeit und ihr Leben erzählen. Das macht sie auf eine sehr angenehme Art und über weite Strecken der Lektüre bin ich mir wie bei einer Einladung zum Tee vorgekommen, bei der die Gastgeberin über ihr Leben plaudert. Sie erzählt von Freunden und Kollegen, kleinen Pannen und großen Erfolgen. Ihre erste Nominierung für den Oscar für die Rolle der Königin Victoria in "Ihre Majestät Mrs. Brown" war für sie eine so große Ehre, dass es ihre fast nichts ausmachte, die Auszeichnung nicht bekommen zu haben. Dagegen war die Hektik mit Terminen für Presse und auch Parties, nachdem sie einige Jahre später tatsächlich ausgezeichnet wurden, fast ernüchternd.


    Die Schauspielerin erzählt sehr liebevoll von ihrem Mann Michaels und ihrer Tochter und wie sie Familie und Karriere miteinander verbinden konnte. Den ersten Heiratsantrag ihres Mannes wollte sie nicht hören, weil ihr die Situation zu sehr wie ein Klischee vorkam. Vielleicht war das das Geheimnis ihrer glücklichen Ehe. Über Michaels Verlust schreibt sie mit wenigen Worten, aber der Schmerz über ihren Verlust ist deutlich zu spüren.


    Mir ist beim Lesen aufgefallen, in wie vielen Filmen ich Judi Dench gesehen habe, das erste Mal bewusst in der Rolle von Iris Murdoch. Von ihren KollegInnen spricht sie nur mit Respekt und erzählt nur heitere Episoden. Aber genau hier hätte ich mir ein wenig mehr Feingefühl erwartet, denn sie erwähnt auch Namen, die im Namen von MeToo einen mehr als negativen Beigeschmack bekommen haben. Auch wenn die Zusammenarbeit offensichtlich ohne Missstimmungen war und sie es natürlich das Recht der Autorin ist, in ihrem Buch das zu schreiben, was sie möchte, fand ich es schwierig, darüber zu lesen. Es hat auf mich gewirkt, als ob sie das Wissen über die Taten bewusst ausgeblendet hat und das finde ich falsch. Ich hätte mir gewünscht, dass sie einen Standpunkt dazu bezieht, was sie nicht getan hat. Tatsächlich hat dieses Schweigen dazu geführt, dass ich an das Buch mit gemischten Gefühlen zurückdenke.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich hab' sie neulich in einem Film gesehen (TV), den ich noch nicht kannte. Sie spielte brillant eine ältere Lehrerin, deren Aufmerksamkeit einer neuen, jungen Lehrerin galt (etwas sarkastisch formuliert, war schon grenzwertig....), die ein Verhältnis mit einem 15Jährigen Schüler einging.

    Großartige Schauspielerin, die wohl auch eng mit Maggie Smith befreundet ist ;)


    Noch besser finde ich z.B. Charlotte Rampling :thumbup:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Der hat mir nicht soooo gut gefallen, Mungo (ist aber Geschmackssache).

    Den Film mit Judi Dench, den ich neulich sah, hieß übrigens: "Tagebuch eines Skandals" - den fand ich richtig... fast schon :evil: lisch gut ;). Ist bestimmt in einer Mediathek zu finden (one??)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Er ist von 2006, wie ich gerade lernte (und einer entsprechend jungen Kate Blanchett - sie hat auch brilliert in ihrer Rolle, finde ich). Zwei Vollblut-SchauspielerInnen auf jeden Fall!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota den Film habe ich auch angefangen zu schauen. Allerdings hatte ich kurz vorher das Buch gelesen und für mich hat die Verfilmung nicht gepasst. Deshalb habe ich den Film nicht zuende geschaut.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Kann ich gut verstehen; ist ja leider sehr oft der Fall.... (Buch besser als Verfilmung)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)