Alex Hay - Mayfair House

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    Jahrelang hat Mrs. King für die Familie de Vries als Hauswirtschafterin gearbeitet.

    Nun wird sie nach einem Fauxpas fristlos entlassen, obwohl der größte Ball der Saison im Hause de Vries ansteht.

    Doch Mrs. King lässt den Rauswurf nicht auf sich sitzen und will Rache. Sie plant, das Haus während des Balls komplett auszuräumen.

    Wenn ihr das gelingt, wird das der größte Coup des Jahrhunderts.


    Die Bewertung des Buches finde ich etwas schwierig, da ich nach dem Klappentext und dessen Versprechungen eine ganz andere Geschichte erwartet hatte.

    Wie eine Mischung aus Bridgerton und Ocean's 8 soll Mayfair House sein. Nun ja ...


    Mit der erzählerischen Leichtigkeit von Bridgerton hat dieser Roman hier, schon mal nichts zu tun. Ich finde den Erzählstil des Autors oft zu nüchtern, und manchmal sogar zu bemüht. Wie als ob jemand Punkte in der Abfolge der Handlung abhakt.

    Die Figuren wirken oft sehr oberflächlich. Das liegt aber meist an der Handlung selbst, da man als Leser hinter die Fassade so mancher Figur erst nach und nach blicken darf.

    Der Raub wird hauptsächlich von sieben Frauen verübt, und jede von ihnen hat ihre eigenen Gründe, die Sache auch tatsächlich durchzuziehen. Eine gewisse Entwicklung machen die Frauen im Laufe der Geschichte durch, aber bei sieben Personen bleibt doch so manches auf der Strecke.


    Es wird viel Zeit mit der Planung des Raubs verbracht. Auch hier werden Dinge getan und geplant, die man erst später versteht. Die ein oder andere versucht auch noch zusätzlich, ein eigenes Ding zu drehen.

    Das aber führt zu einigen Längen, immerhin passiert der eigentliche Raub erst im letzten Drittel des Buches.

    Es fließt also eine ordentliche Menge an krimineller Energie, trotzdem würde ich Mayfair House nicht mit Ocean's 8 vergleichen, nur weil ein paar Frauen einen Raub planen.

    Der Raub selbst ist aber wirklich spektakulär und sehr unterhaltsam, und ein gewisser Humor blitzt auch ab und zu durch.

    Die Szene am Ende beim Mausoleum fand ich persönlich sehr unglaubwürdig. Dass jemand in der Zeit so eine Gelegenheit verstreichen lässt, kann ich nicht nachvollziehen.

    Dafür gefiel mir sehr, wie die Unterschiede zwischen der reichen Familie de Vries und den armen Dienstboten dargestellt wird.


    Das Buch hat mich schon auf eine gute Art unterhalten, aber es ist nicht das, was dem Leser versprochen wird. Und wie gesagt, der schwierige Erzählstil und die vielen Längen schmälern doch das Lesevergnügen.


    3ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ich hatte die Leseprobe gelesen - und dachte, es hat schon was von Downton Abbey ;)

    Aber überzeugt war ich nicht. Vielleicht war's besser so.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Es hat überhaupt nichts von Downton Abbey und ich fand es einfach furchtbar.


    Vielversprechender Start, der im Chaos endet

    Ein historischer Roman, Cozy Krimi oder was auch immer, der im Sande verläuft. Wobei die Handlung ausgesprochen vielversprechend startet: Mrs King, Haushälterin in einem Herrenhaus, wird von der Erbin gefeuert und startet einen Rachefeldzug. Plan des selbigen ist, das Haus während eines Balls, den sie noch maßgeblich mit vorbereitet hat, komplett leer zu räumen: ein Raubzug ganz großen Stils.


    Den will sie jedoch nicht alleine durchführen - was auch gar nicht möglich wäre, sondern holt sich eine ganze Reihe von Komplizinnen - größtenteils Bekanntschaften aus ihrem früheren Leben - an Bord. Insgesamt sind sie zu siebt und auch von der Beute soll jede ein Siebtel erhalten. Eine Reihe von mehr oder weniger der Halbwelt angehörende Gestalten sind es, die sie rekrutiert, die meisten haben mit ihr eine gemeinsame Geschichte.


    So weit so gut - nachdem wir die Bande also kennengelernt haben, bricht ein riesiges Durcheinander aus, dessen ich während meiner Lektüre nicht mehr Herrin werden konnte. Eine unglaubliche Geschäftigkeit brach aus, was ja zum Vorhaben auch ganz gut passte. Nur konnte ich die einzelnen Aktionen nach einer Weile gar nicht mehr einander zuordnen geschweige denn diese in die Geschichte einordnen.


    Am Ende war ich ebenso enttäuscht wie verwirrt und kann dieses Buch leider überhaupt nicht weiterempfehlen.

    1ratten

  • TochterAlice

    Wie froh ist man zuweilen im Nachhinein, die Pfoten weggelassen zu haben ^^

    Trotzdem schade, denn die Buchidee fand ich schon gut...

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Nach dem Tod des Hausherrn von Mayfair House wird Mrs King kurzerhand entlassen. Das will sie nicht auf sich sitzen lassen und plant mit einigen Komplizinnen einen besonderen Coup. Sie will während eines Maskenballs, den die Tochter und Erbin Mrs de Vries veranstaltet, das Haus leerräumen.


    Die Ankündigung „Ocean’s 8 meets Downton Abbey“ machte mich neugierig, aber so ganz konnte mich dieser Roman dann doch nicht überzeugen. Die Geschichte hatte doch einige Längen, so wird die Planung bis ins kleinste Detail beschrieben. Auch fiel es mir anfangs schwer, die Personen auseinander zu halten, da doch eine ganze Reihe beteiligt sind, die dann auch noch mit mehreren Namen auftreten. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, und der Schreibstil lässt sich gut lesen, ist aber nicht unbedingt der damaligen Zeit angepasst.


    Gut gefallen hat mir das Cover – ein echter Hingucker! Auch der Grundriss von Mayfair Haus im Innern ist hilfreich.


    Miss de Vries ist mit großem Reichtum aufgewachsen, musste sich aber den Regeln ihres Vaters unterwerfen. Männer hatten damals nun einmal das Sagen, doch das soll nach dem Tod des Vaters ein Ende haben. Miss de Vries will nun selbst über ihr Leben bestimmen. Aber das Fehlverhalten von Mrs King will sie nicht tolerieren und wirft daher die langjährige Bedienstete hinaus. Mrs King will das nicht so ohne Weiteres hinnehmen und sinnt auf Rache. Sie will Gerechtigkeit. Aber auch ihre Unterstützerinnen haben ihre ganz eigenen Gründe, um sich an dem Raubzug zu beteiligen. Trotzdem blieben diese Charaktere etwas blass.


    Der Coup wird von den Frauen minutiös geplant. Doch wird er gelingen? Am Ende erfahren wir erst, was der tatsächliche Grund für dieses riskante Unternehmen war.


    Auch wenn es für mich ein paar kleine Schwächen gab, habe ich diesen Roman doch gerne gelesen.


    4ratten

  • Gebundene Ausgabe: 405 Seiten

    Verlag: Insel Verlag (11. März 2024)

    ISBN-13: 978-3458644408

    Originaltitel: The Housekeepers

    Übersetzung: Regina Rawlinson

    Preis: 20,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Hat mir überraschend gut gefallen


    Inhalt:

    London, 1905. Mrs King ist Wirtschafterin in Mayfair House. Nach dem Tod ihres Arbeitgebers kündigt dessen Tochter Miss de Vries ihr. Doch Mrs King sinnt auf Rache und schart Verwandte und ehemalige Kolleginnen um sich. Die sieben Frauen planen einen Riesencoup. Während die neue Herrin des Hauses einen Kostümball feiert, wollen die Ganovinnen das Haus leer räumen.


    Meine Meinung:

    Ich muss vorausschicken, dass ich mich normalerweise nicht für historische Romane begeistern kann. Aber hier klang die Beschreibung so nett, dass ich einfach mein Glück versuchen musste - und ich wurde nicht enttäuscht. Was sich zunächst nach einer leicht humorigen Wohlfühlgeschichte anhörte, entpuppte sich schließlich als noch viel mehr. Denn es passieren auch ernste, schlimme Dinge. Dass einen die insgesamt etwas düstere Atmosphäre nicht runterzieht, liegt sicher an dem lockeren Schreibstil des Autors und den zum Teil ein bisschen frechen Charakteren. Dabei wirken die sieben Räuberinnen viel sympathischer als die Hausherrin, sodass man sich gerne auf ihre Seite schlägt und auf ein gutes Gelingen des Coups hofft.


    Neben genauen Beschreibungen der Vorbereitungen des Raubs (das hört sich jetzt vielleicht langweiliger an, als es ist - ich musste ziemlich oft schmunzeln) erfährt man mit Fortschreiten der Handlung auch immer mehr über die Frauen und ihre Beweggründe. Diese sind äußerst verschieden. Ein wenig blass bleiben die Figuren leider trotzdem. Ich hätte sie gerne noch näher kennen gelernt.


    Fazit:

    Alex Hay hat mich mit seinem Debütroman gut unterhalten. Er war von der Sprache her leicht, aber von der komplexen Handlung her nicht wirklich einfach zu lesen. Klasse fand ich die vielen überraschenden Wendungen und wie sich manches Geheimnis erst nach und nach herauskristallisiert.


    ★★★★☆