Siri Hustvedt - Was ich liebte

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 9.374 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

  • Bis jetzt ist noch nicht so viel passiert.
    Gerade hat Bill


    Das mit den Rezis ging mir auch schon zweimal so die letzten Wochen.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Siri Hustvedt[br]Was ich liebte[br]OT: What I Loved[br]Erstveröffentlichung 2003[br]Aus dem englischen von Uli Aumüller, Erica Fischer und Grete Osterwald (2009)[br]Rowohlt Verlag[br]477 Seiten[br]



    Inhalt
    Die Geschichte dreht sich um zwei Künstlerfamilien in New York. Klar im Mittelpunkt steht die enge Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler Jo und dem Künstler Bill. Beide bekommen zeitgleich einen Sohn, wohnen mit ihren Frauen im selben Haus. Jedoch hält das Glück nicht lange...


    Der erste Satz
    Gestern fand ich Violets Briefe an Bill.


    Wie kam die Geschichte in meine Hände?
    Das Buch bekam ich beim Osterwichteln 2010


    Meine Meinung
    Was ich liebte ist ein ganz wundervolles Buch, ich bin noch immer wie verzaubert.
    Die Freundschaft von Jo und Bill hat mich sehr berührt. Die Art wie sie einander bereichern und helfen, für einander da sind, ist beeindruckend. Mir hat auch die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Jo und Matt sehr gut gefallen. Die Art, wie Jo alles erklärt und die philosophischen Gespräche, die sie führen.
    Als im zweiten Teil ein tragisches Unglück geschieht, müssen alle lernen mit diesem Schlag umzugehen. Man könnte hier leicht in einen kitschig-melodramatischen Stil abrutschen, doch Siri Hustvedt umschreibt die Trauer in einer so anrührenden und zarten Art, dass von Kitsch keine Rede sein kann.
    Der dritte Teil des Buches ist fast schon ein kleiner Krimi. Es dreht sich alles um Bills Sohn Marc und einen verrückten Künstler. Obwohl mir dieser Teil nicht so gefallen hat, möchte ich ihn nicht missen. Denn jede Zeile, die ich mit Jo auf der Reise über die Seiten verbringen durfte, war für mich Gold wert.


    Insgesamt finde ich die Charaktere sehr liebevoll gestaltet, keiner ist zu viel oder zu wenig. Jeder hat eine bestimmte Funktion und ist für die Geschichte wichtig.
    Der atmosphärische Schreibstil hat es mir besonders angetan. Für mich ist er das, was das Buch wirklich lesenswert macht. Siri Hustvedts Sprache ist wunderschön und die beschriebenen Orte und Personen werden vor dem inneren Auge sichtbar.
    Ich wünschte, ich hätte das Buch noch nicht gelesen. Denn auch wenn ich es wieder lesen werde, ist die erste Entdeckung doch am Schönsten.


    Bewertung: 5ratten

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Hallo!


    Ich habe vor ein paar Tagen angefangen Was ich liebte zu lesen und bin ganz hingerissen.


    Hingerissen bin ich auch. Was ich liebte ist ein Buch, das mich von ersten Satz an gepackt hat und nicht mehr losläßt. Die beiden Paare, die zur selben Zeit Ähnliches erleben und trotzdem so unterschiedlich sind zu beobachten, finde ich spannend. Jeder von ihnen hat eine ganz spezielle Persönlichkeit, die die Erzählung so lebendig macht. Ich bin noch nicht sehr weit im Buch und freue mich sehr aufs Weiterlesen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Ich bin immer noch ganz gefangen von dieser wunderbaren Geschichte, auch wenn sie sehr traurig ist. Ich wusste vom ersten Kapitel an, dass Lucille und Bill sich trennen werden. Ich finde es sehr schön, wie die Violet von Bills Freunden akzeptiert wird. Der erste Teil dreht sich um die Freundschaft der vier Erwachsenen, die weit über befreundetet Paare hinaus geht und die Freundschaft der beiden Jungen und ihr Heranwachsen.


    Der zweite Teil beginnt mit einem Satz, der mich sprachlos gemacht hat. Das hätte ich nicht erwartet. Ab jetzt geht es hauptsächlich um Trauer und wie sie Menschen und Beziehungen zerstören kann. Siri Hustvedt beschreibt diese Trauer so anschaulich dass mir das Lesen manchmal nicht leicht gefallen ist. Aber das Leben geht weiter und Normalität muss einkehren- auch wenn es allen Beteiligten sehr schwer fällt. Jeder einzelne geht anders mit seiner Trauer um und deshalb verändert sie jeden auf eine ganz besondere Weise.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Der dritte Teil hat der Geschichte noch einmal eine ungeahnte Wendung gegeben, obwohl sich das Drama schon ein bisschen abgezeichnet hat. Leo wird in eine Welt hineingezogen, die er nicht begreifen kann und will. Trotzdem versucht er immer wieder, Marc auf den richtigen Weg zurück zu bringen. Er versucht, ihm der Vater zu sein den er mit Ben nicht hatte. Gleichzeitig ist es für ihn auch ein bisschen so, als ob er wieder einen Sohn hätte. Deshalb kann er ihn nicht aufgeben- egal was er tut.


    Was ich liebte ist eine wunderbare Geschichte um die Freundschaft zweier Männer. Es ist aber auch die Geschichte von Leo, der in meinen Augen etwas ganz Besonderes ist.
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Was ich liebte ist eine wunderbare Geschichte um die Freundschaft zweier Männer. Es ist aber auch die Geschichte von Leo, der in meinen Augen etwas ganz Besonderes ist.


    Da stimme ich dir voll und ganz zu. Ich habe Leo auch als etwas Besonderes wahrgenommen, ein wunderbarer Mensch.
    Aber er war auch von ein Paar wunderbaren und außergewöhnlichen Menschen umgeben. Bill, Mark und ganz besonders Laszlo, den ich - obwohl er immer nur am Rand Leos Gesichte berührt - sehr ins Herz geschlossen habe.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Hallo!


    Aber er war auch von ein Paar wunderbaren und außergewöhnlichen Menschen umgeben.


    Das stimmt :winken: Jeder von ihnen hat dazu beigetragen, dass die Geschichte etwas Besonderes wurde. Laszlo ist mir erst recht spät nach seinem ersten Auftreten aufgefallen, aber dann habe ich ihn auch nicht mehr aus den Augen gelassen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das Buch hat mich ziemlich zwiespältig zurückgelassen.
    Einerseits kann ich nicht sagen, dass ich es gerne gelesen habe, andererseits hat gerade der dritte Teil einen Sog auf mich ausgeübt, so abstoßend und im Kreis drehend ich ihn auch stellenweise fand.


    […] aber ebenso auch der Kunst, die für Leo ebenfalls existentiell ist. Das war ein Punkt, der mir persönlich nicht so sehr zusagte. Die Beschreibungen der Kunstgegenstände bis ins kleinste Detail waren für mich eher langatmig und uninteressant.


    Den Beginn fand ich deshalb etwas zäh und ausufernd was die Kunst angeht. Der zweite Teil dagegen hat es mir angetan und ich hätte mir an einigen Stellen mehr Ausführungen gewünscht. Ob Ericas Flucht an das andere Ende des Landes oder Näheres zu Mark und seinem Gesichtsausdruck. Hier blieb es mir zu vage.


    Mir hat es besonders die Beobachtungsgabe von Siri Hustvedt angetan. Die Art, wie sie das Alltägliche beschreibt und dabei wunderbar tiefsinnige oder hintergründige Sätze entstehen, sind bezaubernd. Manchmal habe ich nach einem Absatz innehalten müssen, weil er irgendetwas in mir getroffen hat. :herz:
    Ich hoffe, dass das hier keine Ausnahme darstellt und würde vor dem Hintergrund gerne andere Bücher von ihr lesen.


    3ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing