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Titel: Not in Love. Die trügerische Abwesenheit von Liebe
Autorin: Ali Hazelwood
übersetzt von: Anna Julia Strüh
Allgemein:
479 S.; Rütten & Loening, 2024
Zitat von AmazonInhalt:
Rue Siebert musste lange für das kämpfen, was ihr im Leben Halt gibt: wenige, aber gute Freunde, auf die sie zählen kann, jene finanzielle Sicherheit, nach der sie sich als Kind immer gesehnt hat, und eine Karriere als Biotech-Ingenieurin bei Kline, einem aufsteigenden Startup in der Lebensmitteltechnologie. Aber dann droht ein Investor, genauer: dessen attraktiver Vertreter Eli, alles kaputtzumachen.
Eli Killgore und seine Geschäftspartner wollen Kline – Punkt. Eli hat seine eigenen Gründe, diesen Deal zu forcieren, und er ist ein Mann, der bekommt, was er will. Mit einer einzigen, umso peinvolleren Ausnahme: Rue. Die Frau, die für ihn ein absolutes No-Go ist. Die Frau, an die er immer wieder denken muss.
Hin- und hergerissen zwischen Professionalität und Anziehungskraft, werfen Rue und Eli schon bald jegliche Vorsicht aus den Laborfenstern. Ihre Affäre bleibt geheim, unverbindlich und hat eine logische Deadline: den Tag, an dem eines ihrer Unternehmen die Oberhand gewinnen wird. Aber das Spiel mit dem Herzen ist ein riskantes – und es hat einen hohen Preis …
Meine Meinung:
Ich bin eigentlich ein wirklich großer Ali Hazelwood Fan. Eigentlich. Aber es gibt wohl immer dieses eine Buch, das einen dann doch sehr enttäuscht, Egal wie gut man eine Autorin sonst findet. Egal wie toll man all die andren Bücher vorher fand.
"Not in Love" ist anders, als Hazelwoods bisherige Bücher. Man könnte auch sagen, die Autorin experimentiert momentan mit allen Strickmustern und Untergenres die es im Liebesromanbereich so gibt. Es ist auch völlig okey, das die Autorin momentan wohl einfach einige Dinge ausprobiert um aus ihrem bisherigen Schema auszubrechen (immerhin wird ihr genau dieses Schema auch gerne vorgeworfen.) Aber das heißt nicht, das mir alles davon auch gefallen muss^^
Der Roman hat für mich ein großes Problem. Und das ist, das für mich die Figuren nicht miteinander funktionieren. Sie sind mehr damit beschäftig völlig Notgeil aufeinander zu sein und Sex zu haben. Hazelwood versucht mir diese Insta-Lust (Insta Liebe kann man das echt nicht nennen) als Annäherung für die Große Liebe zu verkaufen... Aber auch das kam einfach nicht bei mir an. Die beiden haben zwar auch ernsthaftere Gespräche, aber mir kam es immer so vor, das sie ein Notwendiges Übel dafür waren, um die Seiten zu füllen damit es wieder Spicy Szenen geben kann. Damit für mich solche Szenen aber gut funktionieren, muss ich die Chemie, das Knistern zwischen den Figuren auch spüren. Das war bei mir seit der ersten Zeile nicht der Fall.
Und dann hat die Autorin nach wie vor eine totale Obsession mit den Größen Ihrer Figuren... Vielleicht würde das mal natürlich wirken, wenn sie es einfach ignorieren würde. Wenigstens ist Rue nicht schon wieder eine dieser winzigen Frauen die sich in Hazelwoods anderen Romanen so tummeln. Aber gut.
Eigentlich hat "Not in Love einiges Potential und ich fand die Handlung, die es rund um den Sex tatsächlich auch gibt, eigentlich gut. Es gibt interessante Beziehungsgeflechte die weiter ausgebaut, auch etwas mehr Tiefe in die Handlung hätten bringen können. Aber leider hat sich Hazelwood dazu entschieden das ihre Figuren sich lieber in fast jedem Kapitel bespringen. Das war einfach nur langweilig.
Vor allem die Intrige rund um die feindliche Übernahme hätte noch mehr Substanz gebraucht. Die Ideen waren alle da, aber leider hat Hazelwood sie nicht weiter genutzt. Vor allem Elis Hintergrund wurde mir zu wenig beleuchtet, Ich hätte mir mehr Interaktionen mit seinen Freunden gewünscht, mehr Hintergründe um die enge Freundschaft auch zu glauben.
Insgesamt bin ich also von Ali Hazelwood dieses mal wirklich enttäuscht. Gerade weil ich weiß, das sie es besser kann. Gerade weil ich die Balance zwischen Spice und Handlung in ihren Romane bisher immer genau richtig fand. In "Bride" hat sie das z.B. viel viel besser hinbekommen. Momentan habe ich den Eindruck das sie auch dem Druck auf Masse zu produzieren erlegen ist und einfach nur noch ein Buch nach dem nächsten Schreibt. Echt schade...
