John Irving - Garp und wie er die Welt sah

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 15.234 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

  • Garp hat man mir, halb gelesen, in der Berufsschule geklaut :grmpf: Ich habe im Unterricht heimlich gelesen und das Buch unter der Bank vergessen. Weg war es :heul:


    Seitdem habe ich es nicht geschafft, das Buch zu kaufen. Sollte ich aber tun, denn das, was ich gelesen hatte, fand ich super. Skurril, in einer Szene auch eklig, aber irving-toll.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Genau so ging es mir mit "Garp" auch :winken: Ich habe ewig an dem Buch gelesen, obwohl ich daran richtig Spaß hatte und es sicherlich zu meinen Liebingsbüchern gehört. Trotzdem hatte ich einige Hänger beim Lesen..


    Dann scheint es ja nicht nur an mir zu liegen, das beruhigt mich nun :zwinker:.


  • Bei mir ist Garp noch eine Leselücke. Vielleicht im nächsten Jahr. :)


    Bei mir auch. Aber es ist schon auf meiner SuB-Wettbewerbsliste drauf. Demnach wird es ziemlich sicher auch gelesen :smile:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Garp ist toll, unheimlich witzig und voller starker Frauenfiguren. Aber eben auch eines der früheren Werke von Irving, das merkt man schon. Trotzdem kann man dort schon seinen Stil sehr gut erkennen. Der wurde in den folgenden Romanen perfektioniert. :zwinker:

  • Zum aktuellen Stand meiner Lektüre :smile:.


    Mittlerweile bin ich doch schon ein gutes Stück weitergekommen im Buch und nun macht es mir auch wieder Spaß, es zur Hand zu nehmen.


    Das liegt, denke ich, daran, dass ich das Episodenhafte des Abschnittes zwischen dem Aufenthalt der Garps in Wien und

    nun hinter mich gebracht habe. Natürlich ist auch der "Wien-Abschnitt" episodenhaft, jedoch lässt sich alles herunterbrechen auf ein Verbindungsglied: Garps Lust, wie Jenny es ausdrücken würde. Nachdem Garp und Jenny Wien wieder verlassen haben, kam es mir streckenweise so vor, als hätte Irving einfach nur spontane Einfälle umgesetzt. Alle Ereignisse wirkten, als wären sie ohne Zusammenhang aneinander gereiht. Einzelne Episoden waren zwar gut zu lesen, da jedoch kein Zusammenhang der Geschichte mehr festzustellen war, habe ich dazu geneigt, das Buch nach jeder Episode einfach wieder wegzulegen. Als würde man einzelne Kurzgeschichten lesen... Dieses Gefühl habe ich nun

    , nicht mehr. Obschon auch nun wieder Episode an Episode gereiht wird, gibt es wieder ein Verbindungsglied und ich fühle mich wieder mehr zu der Geschichte hingezogen.
    Ich bin gespannt, wie sich die Story nun weiterentwickelt,

    beginnt :breitgrins:.

  • In den letzten Zügen... (Kapitel 18: Gewohnheiten einer Bestie)


    Was soll ich sagen? Das Buch nimmt zum Ende hin noch einmal richtig an Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sind und ich weiß gar nicht, was mich am meisten schockiert. Zum Glück baut Irving immer wieder auch wirklich erheiternde und erfreuliche Momente ein. Der Sog ist jedoch allgegenwärtig.
    Es ist auch nicht mehr so, dass ich das Buch aus der Hand legen wollen würde. Es hat mich richtig gepackt. Auch die literarischen Einschübe stören mich nicht (im Gegenteil, ich finde auch, dass sie die Geschichte weiterbringen; besonders "Bensenhaver und wie er die Welt sah",

    ).
    Ich bin auch beeindruckt, wie Irving es schafft "Kreise zu schließen" und Nebenhandlungen einem (wenn auch manchmal recht skurrilen) Ende zuzuführen (

    ).
    Ich kann das Ende nach wie vor nicht absehen und bin gespannt, was mich noch erwartet...

  • Haaaaach, ich habe es endlich geschafft, das Buch zu beenden.


    Als ich in der Bahn die Überschrift des letzten Kapitels gelesen hatte, habe ich das Buch direkt zugeklappt. Mir war sofort klar, dass ich den Rest in einem Rutsch lesen muss, was ich gestern Abend auch getan habe.


    So im Nachhinein, wenn ich darüber nachdenke, war es eigentlich ganz klar und ich war bei meinem letzten Post recht naiv. Eigentlich hätte es tatsächlich gar kein anderes Ende für dieses Buch geben können

    , und das hätte man auch förmlich riechen können. Da mich dieses Buch aber immer und immer wieder so dermaßen überrascht hat, habe ich es mir direkt gespart, über ein mögliches Ende nachzudenken. Der "Epilog" hat mir dann noch einmal besonders gefallen. Besonders Helens, Robertas, Duncans und auch John Wolfs Geschichte haben mich sehr beeindruckt. Dieser Epilog ist es auch, der das Buch noch einmal komplett abrundet. Er bringt alles Aufgewühlte wieder in geregelte Bahnen. Genial!


    Obwohl es den Charakteren teilweise an Plastizität fehlt, sie sind ja doch recht eindimensional und geradlinig in ihrer Handlungsweise zuweilen, habe ich sie dem Autor abgekauft. Ich habe irgendwann auch einfach alles so akzeptiert, wie Irving es mir präsentiert hat. Das lag vor allem daran, dass alles einfach auch stimmig war in Garps Welt (so skurril es auch zu sein scheint).


    Das Buch war nicht so leicht zu lesen. Das lag zum einen an dem bereits beschrieben, episodenhaften Erzählstil und zum anderen auch daran, dass man das Geschehene erst einmal sacken lassen musste. Dennoch hat es mir sehr, sehr gut gefallen, das war zwar mein erster, aber ganz sicher nicht der letzte Irving. Ich bin fasziniert!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:
    (Eine halbe Ratte ziehe ich ab, für den streckenweise episodenhaften Erzählstil)

  • Heute habe ich mein Re-Read von Garp gestartet. Nun gibt es Garp ja in einer neuen Ausgabe, die ich mir auch gleich geholt habe, da die alte Taschenbuchausgabe schon ein wenig zerlesen ist. Durch Garp bin ich bei Irving hängengeblieben, bis heute. Ich wollte es aber unbedingt noch ein mal lesen, weil meine Erstlektüre schon ca. 10 Jahre zurückliegt. Ich kann mich nämlich kaum noch an Einzelheiten erinnern und weiß nur noch, dass ich es damals unheimlich gut fand. Nun, nach gut 160 Seiten erneutem Lesen, ist alles wieder ganz klar vor mir, als wenn ich es erst letztes Jahr gelesen hätte. Das ging mir schon mehrfach so bei Irving und fasziniert mich immer wieder. :smile: Die Umstände, unter denen Garp gezeugt wurde, hatte ich bis zum heutigen Zeitpunkt verdrängt, aber nun kommen wieder die gleichen Empfindungen in mir hoch wie beim ersten Lesen. Toll. In Kürze wird Garp nach Wien gehen; auf diesen Abschnitt freue ich mich schon, habe ich doch dunkel in Erinnerung, dass da einiges passiert.^^ :leserin:


    @Zamdra
    Der "episodenhafte" Erzählstil ist typisch Irving und wird dir in jedem seiner Romane begegnen. Ich kann verstehen, dass es für dich gewöhnungsbedürftig war, aber mit der Zeit lernt man das schätzen. Es ist ja das, was Irving ausmacht - viele Handlungsstränge, Rahmenhandlungen und "Geschichten in einer Geschichte". ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Ophelia ()

  • Hmmm vielleicht hätte ich das ein wenig anders formulieren sollen *g*. Ein episodenhafter Erzählstil ist nicht per se schlecht. Wenn allerdings unter all' den bunten Episoden mal die ein oder andere dabei ist, die sich ein wenig zieht, ist man schnell dazu bereit, das Buch für eine Weile wegzulegen...


    Aber du hast schon Recht, in einen Irving muss man sich erstmal hineinlesen *g*. Schade, dass du "jetzt erst" anfängst, wir hätten auch zusammen lesen können. Obwohl, vielleicht war es besser do, du bist ja doch erheblich schneller :o). Wünsche dir auf jeden Fall viel Vergngügen bei deiner Lektüre!


    Liebe Grüße,


    Zam

  • Ich hätte gern eher angefangen, aber ich hing ja noch bei Anna Karenina und zudem wollte ich unbedingt die Neuauflage von Garp abwarten. Aber du hast recht, ich bin schnell - gestern abend war ich schon bei Seite 360. :redface:



    Wünsche dir auf jeden Fall viel Vergngügen bei deiner Lektüre!


    Danke, Vergnügen habe ich bisher schon! Allein Jennys erster Satz aus ihrer Autobiographie ist so herrlich! :lachen:

  • Hach! Ihr habt mich angesteckt! Ich werde dieses Jahr auch ein Garp-Reread starten. Das war mein erster Irving und wird mein liebster bleiben. (neben dem absolut genialen Owen Meany, den ich auch wieder mal lesen sollte.)

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Ich habe noch nicht nachgesehen, wann und wo der Film bei uns hier im Umkreis gezeigt wird. Ich bin nur gestern in der Kinovorschau (Intrnet) darüber gestolpert.


    Ich weiß noch nicht, welchen Irving ich als nächstes lesen werde. Momentan bin ich mit Lesestoff auch noch gut eingedeckt *g*. Sollte mir irgendwann einmal ein Irving "vor die Füße fallen", dann werde ich aber nicht zögern, ihn einzupacken :o). Hast du denn eine Empfehlung für mich?


  • Hast du denn eine Empfehlung für mich?


    Mich darfst du nicht fragen, denn ich empfehle alle! :breitgrins: Spaß beiseite: seine besten sind schon "Witwe für ein Jahr" (diesmal mit starken Frauen als Protagonisten), "Gottes Werk und Teufels Beitrag" und natürlich "Owen Meany". Von seinen neueren wie "Letzte Nacht in Twisted River" und "Bis ich dich finde" würde ich dir abraten, da ist er deutlich schwächer geworden. Auch rate ich von "Zirkuskind" ab, kein typischer Irvingroman (ich habe 3 Anläufe gebraucht). Nach den drei besten, die ich eben genannt habe, würde ich "Das Hotel New Hampshire" und "Die vierte Hand" empfehlen, beide auch sehr skurril und witzig. :winken:

  • Ich kann das, was Ophelia schreibt nur bestätigen. In genau dieser Reihenfolge. Wobei ich bei "Zirkuskind" bloß im Stadium "nach erstem Anlauf (100 Seiten!) erstmal aufgegeben" bin. Und die letzten beiden (Bis ich dich finde und Twisted River) habe ich noch gar nicht gelesen. Meine Mutter (auch ein großer Irving-Fan) hat gesagt, sie seien schwach und mir somit die Lust darauf vermiest. Mütter. :breitgrins:

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie