Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich will hier keine künstliche Frauen-Männer- Front schaffen, aber gerade in der Diskussion hier zu Kafka (und auch früher zu Thomas Bernhard) fällt auf, dass zumindest die hier vertretenen Frauen nach einem positiv besetzten Protagonisten suchen (trotz der Einschränkungen durch Bettina). Dennoch ist mir letztlich nicht klar, worin die geschlechtsspezifische Begründung für diese unterschiedlichen Ansätze liegen sollte.
Ich denke es hängt von der Lektüre ab, ob ich mich mit den Protagonisten identifizieren will.
Ich lese z.B: sehr gerne Mankell, weil mir der Kommissar äusserst sympathisch ist, sein Lebensstil, seine Überlegungen, sein soziales Engagement...
Bei "seriöser" Literatur mache ich mir, auch als Frau , keine Gedanken wie ich persönlich zu den Protagonisten stehe, das spielt überhaupt keine Rolle, in diesen Büchern interessiert mich dann nur der Schreibstil, die Aussagen, das Betrachtungsvermögen des Autors, seine Art der Auseinandersetzung mit dem sozialen und/oder politischem Umfeld, usw.
Ich kann mich daran erfreuen. Genauso wenig wie ich für ein Bild bildhafte Elemente benötige (es kann auch vollkommen abstrakt sein), darf auch ein Buch wenig oder gar keine Handlung (sprich: keine Geschichte im herkömmlichen Sinne) aufweisen.
Das kann ich nur unterschreiben.
liebe Grüsse
dora