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Giles Blunt, Blutiges Eis
(Knaur Verlag)
ISBN der TB-Ausgabe 978-3426631560, Euro 7.95
II. Fall der John Cardinal - Reihe
Inhalt:
Während in der dritten Januar-Woche in Algonquin Bay, Ontario (Kanada) plötzlich das Wetter verrückt spielt, die Temperaturen über Null steigen und dicker Nebel bis in die Städte wabert, findet die örtliche Polizei im Wald eine Leiche, zerlegt in ihre Einzelteile und von Bären bereits angeknabbert... Da es sich um einen US-Amerikaner handelt, werden schon bald die Mounties (Royal Canadien Mounted Police) eingeschaltet, was Detective Cardinal und seiner Kollegin Delorme die Arbeit anfangs nicht unbedingt erleichtert - und dann findet sich auch schon die zweite Leiche: eine sympathische junge Ärztin aus dem Ort.
Haben die beiden Opfer etwa miteinander zu tun? Nach schwierigen Ermittlungen finden sich schon bald Spuren des CIA und des kanadischen Geheimdienstes CSIS und John Cardinal ahnt, dass er bereits im Sumpf politischer Machenschaften stochert.
Meine Meinung:
Eines vorweg: Giles Blunt beherrscht die Natur- und Wetterbeschreibung perfekt! Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl mitten im Eis- und Temperatur-Chaos Ontarios zu stecken, die Nebelschwaden am Fenster vorbeiziehen zu sehen.
Der Krimi kommt etwas schwerer in die Gänge als man sonst so gewohnt ist: die widrigen Bedingungen und komplett fehlende Spuren erschweren den beiden Provinzpolizisten die Ermittlungen. So müssen immerhin zwei Morde und ein paar unkonventionelle Maßnahmen ins Land ziehen, ehe John Cardinal und seine frankokanadische Partnerin erste Zusammenhänge erahnen - und dabei liegen sie häufig gar nicht mal so richtig...
Äußerst gut gefallen haben mir die Einblicke in die Geschichte und die internen Konflikte Kanadas: weiß man doch als Westeuropäer relativ wenig über die Geschichte des größten Staates Nordamerikas. Und das Ermittlerteam war mir auch sehr sympathisch: zwei "normale" Kollegen von denen der hauptsächlich im Mittelpunkt stehende keine außergewöhnlichen Charakterzüge mitbringt - nein, im Ernst: Cardinal ist -ausgenommen eines schweren Patzers in seiner Vergangenheit- ein angenehmer, stinknormaler Zeitgenosse, dessen Privatleben zwar vorkommt, aber nicht im Fokus steht.
Ja, und dann sind da ja noch die oben bereits erwähnten Wetterbeschreibungen mit dem Blick auf das Leben der Menschen, und die empfand ich als äußerst gut gelungen!
Kurzum: das war sicherlich nicht mein letzter Giles Blunt!
Liebe Grüße
dubh