Deborah Crombie - Das verlorene Gedicht

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.190 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anne.

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    Klappentext:
    Inspektor Kincaid wird von seiner Exfrau, der Literaturwissenschaftlerin Vic, gebeten, im Fall der vor fünf Jahren verstorbenen Lyrikerin Lydia Brook zu recherchieren. Vic zweifelt daran, dass die Dichterin Selbstmord beging. Doch dann wird Vic ermordet, und der verzweifelte Kincaid ahnt, dass beide Fälle miteinander verknüpft sind.


    Die Hinweise führen zu einer Clique von Studenten, die in den sechziger Jahren in Cambridge studierten. Zu dem verschworenen Freundeskreis gehörten Nathan, mittlerweile Botaniker, Daphne, Leiterin einer Mädchenschule, und Adam, ein anglikanischer Priester.


    Doch welches Geheimnis diese drei hüten, und wer sonst noch zu ihnen gehörte, bleibt lange rätselhaft. Erst durch ein verloren geglaubtes Gedicht kommt Kincaids Partnerin Gemma James der Sache auf die Spur.


    Bewertung
    Es handelt sich hier um den 5. Roman aus der Krimireihe um Duncan Kincaid und Gemma James.
    Von den Kritikern ist dieses Werk hoch gelob und ausgezeichnet, in meinen Augen ist es aber etwas schwächer, als die anderen. Man sollte allerdings auch nicht mit hohen literarischen Erwartungen ans Lesen herangehen, sondern die Krimis von Crombie als das nehmen, was sie sind: leichte Unterhaltung für zwischenduch - schlicht fürs Vergnügen.
    Die Story und Gemma und Duncan geht natürlich weiter und mir hat es als Leserin Vergnügen bereitet, in ihrem Privatleben herumzuschnüffeln. Mehr als in der tatsächlichen Ermittlung nach dem Mörder, vor allem, weil diese erst nach 150 Seiten losgeht. Das ist leider etwas ärgerlich, weil man darauf wartet, dass es endlich losgeht. Es viel mir schwer, einen Mördertipp abzuzgeben. Zuerst, weil überhaupt keine Leiche vorhanden war, dann, weil nicht richtig ermittelt wurde.
    Zudem gibt es viele Hinweise, die am Ende nicht richtig aufgelöst wurden und der Mörder ist wirklich überraschend, weil der Leser auf ein solches Motiv gar nicht hätte kommen können.
    Nervig sind auch die Gedichte am Anfang eines jeden Kapitels. Von der Thematik her passt Lyrik zwar zu diesem Roman, nicht aber vom Stil und vom Anspruch her. Ob die Gedichte zum jeweiligen Kapitel passen, weiß ich nicht, weil es mir zu aufwändig war, deren Sinn zu entschlüsseln.
    Crombie scheint literarischen Aufwand betreiben zu wollen, um ihren Roman aufzuwerten. Das hat sie gar nicht nötig, denn eines kann sie ganz gut: spannende Krimis schreiben und das genügt dem Leser vollkommen.


    Von mir gibt es 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Eindrücke
    Duncan Kincaid wird mit seinem persönlichsten Fall konfrontiert, als seine Ex-Frau stirbt und die natürlich erscheinende Todesursache einen Mord zu verbergen scheint. Kincaid muss seine privaten Verhältnisse neu ordnen und Gemma möchte wissen, wie es um ihn und das Verhältnis zur Ex-Frau bestellt ist. Er wirbelt beim Einstieg in seine Nachforschungen viel Staub auf, denn die örtliche Polizei mag keine Einmischung und Kincaid fehlt verständlicherweise die emotionale Distanz.


    Das Buch legt sehr viel Wert auf die Vorgeschichte von Lydia und ihren Bekannten und mindestens ein Drittel des Buches bilden einen romanhaften Vorspann. Als Novum bei diesem Roman stellt Crombie jedem Kapitel ein Gedicht des englischen Dichters Rupert Brooke voran und bindet seine Arbeiten auch als Basis für die Werke der Dichterin Lydia Brooke ein. Ebenfalls als Erzählkomponente eingebunden sind Lydias Briefe an ihre Mutter. Diese irritierten mich aber eher, da ich zum einen keinen Zusammenhang zum Fall erkennen konnte, zum anderen lasen sie sich kein bisschen wie die Briefe einer Tochter an die Mutter.
    Da Lydias Tod als Selbstmord anerkannt wurde, bleibt das Motiv für einen potenziellen Mord bis zum Schluss im Dunkeln und nur Vics Tod macht die Recherchen nach einem Mordmotiv überhaupt plausibel. Da keiner wirklich verdächtig wirkt, gerät das Mitraten ins Hintertreffen: Man könnte vielleicht auf den Täter kommen, aber nicht auf das Motiv. Duncan und Gemma graben tief in der Vergangenheit und müssen eine gewagte Theorie aufstellen, um den Durchblick zu bekommen.


    Trotz der Veränderung im Erzählstil wirkte der Krimi farblos auf mich: Ein Whodunit ist es nicht mehr so richtig, ein Krimi mit psychologischem Tiefgang ist es aber auch nicht. Insgesamt bleibt das Buch flach und erst gegen Ende, als eine echte Tätersuche beginnt, wird der Krimi rasanter. Dass das Buch das beste Buch einer herausragenden Romanserie sein soll, konnte ich nicht nachvollziehen.


    2ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Ach, und auch hier muss ich unbedingt eine Lanze für eine meiner Lieblingsautorinnen brechen! Ich finde dieses Buch ist genau das: Ein tolles Buch einer herausragenden Romanserie!


    Da für mich das Rätseln um den Mörder bei dieser Serie nicht immer im Vordergrund steht, tun gewisse Hänger bei der Mördersuche meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ich lese die Bücher gerne, da sie in Engalnd spielen und ich unbedingt wissen will, wie es bei Duncan und Gemma weitergeht. Und diese Vermischung von Krimi, Lovestory und englischem Roman bekommt Deborah Crombie meisterhaft hin!


    Somit auch für dieses Buch


    5ratten

    Gruß suray

  • Victoria McClellan, die Exfrau von Superintendent Duncan Kindcaid schreibt eine Biografie über die Lyrikerin Lydia Brooke. Sie glaubt nicht an den Selbstmord der Dichterin und bittet Kincaid, zu recherchieren. Er tut ihr den Gefallen und stellt ein paar Fragen. Aber er ist nicht zuständig in diesem Bereich und ihm sind irgendwie die Hände gebunden. Bis seine Exfrau ermordet wird. Da gibt es für ihn kein Halten mehr. Und Gemma James versucht, ihm so gut wie möglich zu helfen.


    Dieser Krimi gehört zur Serie um die beiden Ermittler Duncan Kincaid und Gemma Jones, die ein privates Verhältnis haben. Ich kenne jetzt erst zwei Bücher aus dieser Reihe und merke, dass das persönliche Verhältnis mehr im Mittelpunkt steht und sich die Fälle anscheinend dazwischenschieben. Ich erfahre jedenfalls viel über das Privatleben der beiden Ermittler. Man liest diese Reihe wohl besser der Reihe nach, "Das verlorene Gedicht" hat mir sehr gut gefallen, besonders weil es hier auch um Literatur geht, um das Erstellen einer Biografie. Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht oder Gedichtausschnitt von dem Dichter Rupert Brooke, der hier öfter erwähnt wird. Und obwohl Gedichte ja nicht so mein Ding sind, machen diese mich neugierig. Gedichte sind es dann auch, die die Ermittler auf die richtige Fährte bringen.


    5ratten

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    Sagota hat dies Buch gerade gezeigt und ich weiß, dass ich dazu was geschrieben habe, konnte es hier aber nicht finden. Also dann:


    Victoria McClellan, die Exfrau von Superintendent Duncan Kindcaid schreibt eine Biografie über die Lyrikerin Lydia Brooke. Sie glaubt nicht an den Selbstmord der Dichterin und bittet Kincaid, ihren Exmann, zu recherchieren. Er tut ihr den Gefallen und stellt ein paar Fragen. Aber er ist nicht zuständig in diesem Bereich und ihm sind irgendwie die Hände gebunden.

    Bis seine Exfrau ermordet wird. Da gibt es für ihn kein Halten mehr. Und Gemma James versucht, ihm so gut wie möglich zu helfen.


    Dieser Krimi gehört zur Serie um die beiden Ermittler Duncan Kincaid und Gemma Jones, die ein privates Verhältnis haben. Ich kenne jetzt erst zwei Bücher aus dieser Reihe und merke, dass das persönliche Verhältnis mehr im Mittelpunkt steht und sich die Fälle anscheinend dazwischenschieben. Ich erfahre jedenfalls viel über das Privatleben der beiden Ermittler. Man liest diese Reihe wohl besser der Reihe nach,


    "Das verlorene Gedicht" hat mir sehr gut gefallen, besonders weil es hier auch um Literatur geht, um das Erstellen einer Biografie. Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht oder Gedichtausschnitt von dem Dichter Rupert Brooke, der hier öfter erwähnt wird. Und obwohl Gedichte ja nicht so mein Ding sind, machen diese mich neugierig.


    Gedichte sind es dann auch, die die Ermittler auf die richtige Fährte bringen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Die Serie habe ich leider völlig aus den Augen verloren, obwohl ich den ersten Teil gerne gelesen habe.


    Aber jetzt werde ich wieder neugierig darauf, zumal ich die Gedichte von Rupert Brooke (den ich ebenfalls etwas aus dem Blick verloren habe) gerne mag.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Nun hab' ich gerade den wiki-Eintrag zu Brooke gelesen - und bin auf die Gedichte von ihm sehr gespannt (ein kurzes, bewegtes Leben, das er hatte.... - und Furcht vorm Altern ;) - was soll ich sagen? Ich bin 'mittendrin' (im Älterwerden) ^^


    Das Foto von Rupert Brooke finde ich sehr schön bei wiki: "Junger Appollo" trifft es vermutlich ganz gut - er hätte mir vor einigen Jahrzehnten echt gefährlich werden können :D

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich mag das Bild auch gerne. Ein bisschen erinnert er mich an einen jungen Hugh Grant.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das war damals das erste Buch aus dieser Krimireihe, das ich gelesen habe, und es hat mir so gut gefallen, dass ich danach von Anfang an eingestiegen bin. In den letzten Jahren habe ich aber nicht mehr weitergelesen - vielleicht sollte ich mal wieder was von Deborah Crombie lesen.

    Danke für die Rezension und damit den Hinweis auf die Reihe, Anne !

  • Sagota hat dies Buch gerade gezeigt und ich weiß, dass ich dazu was geschrieben habe, konnte es hier aber nicht finden.

    Das hast du tatsächlich, nämlich hier :winken:


    Ich dachte auch, ich hätte das Buch schon gelesen, aber ich habe es mit einem anderen Buch verwechselt. Bei den älteren Büchern der Reihe fehlen mir noch einige.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.