Jorge Luis Borges - Die Bibliothek von Babel

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    Klappentext
    »Jemand setzt sich zur Aufgabe, die Welt abzuzeichnen. Im Laufe der Jahre bevölkert er einen Raum mit Bildern und Provinzen, Königreichen, Gebirgen, Buchten, Schiffen, Inseln, Fischen, Behausungen, Werkzeugen, Gestirnen, Pferden und Personen. Kurz bevor er stirbt, entdeckt er, daß dieses geduldige Labyrinth aus Linien das Bild seines eigenen Gesichts wiedergibt.« Jorge Luis Borges


    Meine Meinung
    Ein kleines Büchlein, das es in sich hat. Sechs Erzählungen sind enthalten. Die erste - "Der Unsterbliche" - geht auf die Vor- und Nachteile der Unsterblichkeit ein. Um diese Erzählung ganz genießen zu können, ist eine profunde Kenntnis antiker Autoren sicher hilfreich. Mir fehlt sie leider, und dadurch war es für mich eher verwirren. Die nächste - "Tlön, Uqbar, Orbis Tertius" - gefiel mir von allen Erzählungen am Besen. Es wird ein Band einer Enzyklopädie gefunden, die eine vollkommen erdachte Welt in allen Einzelheiten beschreibt - Wissenschaften, Geographie, Sprachen, Völker, halt alles, was man in einer Enzyklopädie findet. Die Idee finde ich genial. Ich hätte glatt Lust, selbst sowas auf die Beine zu stellen. "Die kreisförmigen Ruinen" hat wohl irgendwas mit verschiedenen Ebenen der Existenz zu tun., Ich hab's jedenfalls nicht verstanden. "Die Bibliothek von Babel" beschreibt eine Bibliothek, in der in praktisch unendlich vielen Büchern alle Permutationen von Buchstaben verwirklicht wurden. Damit erhält man alle möglichen Texte in allen möglichen Sprachen, inklusive ihrer Rezensionen, der Rezensionen zu den Rezensionen etc.pp. Eine interessante Gedankenspielerei. "Der Süden"
    und "Die Begegnung" haben etwas mit dem argentinischen Hintergrund von Borges zu tun. Ein Nachwort von José A. Friedel Zapata rundet den Band ab und hilft ein wenig beim Verständnis.
    Von mir gibt's dafür 4ratten

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Hallao BigBen!


    Danke für die Rezi!


    "Die Bibliothek von Babel" beschreibt eine Bibliothek, in der in praktisch unendlich vielen Büchern alle Permutationen von Buchstaben verwirklicht wurden.


    Zumindest diese Erzählung hat Borges ja auch in seinen eigenen Band der von ihm herausgegeben 30-bändigen "Bibliothek von Babel" mit aufgenommen. Ich habe ja bisher kein Buch von Borges selber und wollte eigentlich auch den der "Bibliothek von Babel" auslassen. Denkst Du eine Anschaffung könnte sich lohnen?


    Und, ach ja: Du hast nicht zufälligerweise die spanischen Originaltitel der übrigen Erzählungen?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich habe ja bisher kein Buch von Borges selber und wollte eigentlich auch den der "Bibliothek von Babel" auslassen. Denkst Du eine Anschaffung könnte sich lohnen?


    Ist doch nur ein dünnes Reclam-Bändchen. Das nimmt keinen Platz weg in Deinem Harem. :breitgrins:



    Du hast nicht zufälligerweise die spanischen Originaltitel der übrigen Erzählungen?


    Nein.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ist doch nur ein dünnes Reclam-Bändchen. Das nimmt keinen Platz weg in Deinem Harem. :breitgrins:


    Ich kaufe kaum noch Reclam-Stuttgart :zwinker:. Es gibt ein paar Titel, die bekommt man neu nur dort, das sei ihnen zugute gehalten, aber gerade die dünnen Bändchen werden früher oder später von ihren grossen Kollegen im Regal zerknüllt. Ausserdem dachte ich an diesen Band von Borges in der von ihm herausgegebenen "Bibliothek von Babel" bei der Büchergilde.


    Nein.


    Schade. Soweit ich sehe, sind ausser der bei Reclam titelgebenden Erzählung keine Doppelspurigkeiten vorhanden; aber mit Originaltiteln vergleicht sich so was halt leichter ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo BigBen!


    Danke für die Rezi! Ich habe "Fiktionen" zu Hause und da sind die Erzählungen Nr.2, 3, 4 und 5 dabei. Vielleicht hole ich mir jetzt noch das Reclam-Heftchen dazu.


    sandhofer, hier die spanischen Originaltitel:
    -El Inmortal (Der Unsterbliche)
    -Tlön, Uqbar, Orbis Tertius
    -Las ruinas circulares (Die Kreisförmigen Ruinen)
    -La biblioteca de Babel
    -El Sur (Der Süden)
    -El Encuentro (Die Begegnung)


    Hier kann man "Ficciones", "El Aleph" und andere Werke auch auf spanisch nachlesen.


    Liebe Grüße
    nikki

    Ich lese gerade:<br />Lion Feuchtwanger - Der jüdische Krieg


  • ¡Gracias!


    De nada.


    Übrigens habe ich gerade "Tlön, Uqbar, Orbis Tertius" gelesen. Obwohl nur knappe 20 Seiten lang, hat es die Erzählung in sich: zahlreiche Anspielungen auf Philosophie, Sprache, Wissenschaft an sich, Totalitarismus. Gefiel mir wirklich gut.


    Liebe Grüße
    nikki

    Ich lese gerade:<br />Lion Feuchtwanger - Der jüdische Krieg

    Einmal editiert, zuletzt von nikki ()


  • aber gerade die dünnen Bändchen werden früher oder später von ihren grossen Kollegen im Regal zerknüllt.


    Konkurrenz unter Deinen Harems-Damen? :zwinker:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • "Die Bibliothek von Babel" beschreibt eine Bibliothek, in der in praktisch unendlich vielen Büchern alle Permutationen von Buchstaben verwirklicht wurden. Damit erhält man alle möglichen Texte in allen möglichen Sprachen, inklusive ihrer Rezensionen, der Rezensionen zu den Rezensionen etc.pp. Eine interessante Gedankenspielerei.


    Die Idee beruht übrigens auf einem kurzen Text vom deutschen Science-Fiction-Poinier Kurd Laßwitz (1848 - 1910): Die Universalbibliothek. :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)