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Klappentext:
„Drei, vier Familien auf dem Lande“ sind der Stoff, aus dem die große Dame der englischen Literatur ihre Romane schuf. In „Stolz und Vorurteil“ sind es die Bennets, die nicht weniger als fünf Töchter unter die Haube bringen müssen – wobei sich besonders die kluge und stolze Elizabeth als Problemfall erweist.
Meine Meinung:
„Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein alleinstehender Mann, der ein beträchtliches Vermögen besitzt, einer Frau bedarf.“
Durch diesen sicherlich weithin bekannten Eröffnungssatz hatte Jane Austen mich sofort für sich gewonnen. Doch die Ironie geht weiter, bereits auf den nächsten Seiten werden wir Zeuge eines Gespräches zwischen Mr. und Mrs. Bennet, in dem Mr. Bennet seine Gattin nach allen Regeln der Kunst auf „die Schippe“ nimmt. Mrs. Bennet jedoch bemerkt davon (fast) nichts. Ist sie doch ein recht einfacher, törichter Charakter (um mit Jane Austens Worten zu sprechen). Überhaupt ist es die leise Ironie, welche sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht, was mich besonders fasziniert hat. Oft kommt sie so unterschwellig daher, dass der geneigte Leser sie nicht zwingend bemerken muss, dann aber mit Verständnisproblemen des unmittelbar anschließenden Textes zu rechnen hat.
Ach ja, Mrs. Bennet… sie ist so sehr überzeugt von sich und ihrer vornehmen Art, ist so sehr damit beschäftigt, ihren fünf Töchtern einen Ehemann zu beschaffen, dass sie gar nicht bemerkt, wie häufig sie von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt. „Denn selig sind die geistig Armen“ trifft hier sicherlich aufs Äußerste zu.
Meinen besonderen Respekt muss ich Mr. Bennet zollen. Dafür, dass er seine Gattin mit soviel Gelassenheit erträgt.
Sympathieträgerin und Hauptprotagonisten ist Elizabeth, eine für ihre Zeit sehr direkte Frau voller Lebensfreude, die im Verlauf des Buches erfährt, dass auch sie nicht vor Stolz und Vorurteilen gefeit ist. Im Gegensatz dazu steht ihre ältere Schwester Jane, ein herzensguter Mensch, der niemandem etwas Schlechtes zutraut und selbst bei unliebsamen Zeitgenossen noch an das Gute im Menschen glaubt. Doch die beiden Schwestern sind auch beste Freundinnen und ergänzen sich gegenseitig. Ist Elizabeth zu ungestüm, wiegelt Jane ab. Ist Jane zu gutgläubig, versucht Elizabeth ihr sanft die Augen zu öffnen.
Die jungen Frauen lernen die beiden Herren Mr. Bingley und Mr. Darcy kennen. Während Jane und Mr. Bingley sich sofort außerordentlich sympathisch sind, ist bei Elizabeth und Mr. Darcy das Gegenteil der Fall. Er findet sie nicht schön und sie findet ihn nicht liebenswert. Punkt. Oder ist es doch ganz anders?
Etwas irritiert hat es mich anfangs, dass die Autorin an einigen Stellen für einen kurzen Moment die Erzählperspektive verlässt und den Leser direkt anspricht. Doch hat dies seinen ganz eigenen, sympathischen Reiz, der einen schmunzeln lässt.
Fazit:
Jane Austen hat hier einen intelligenten und romantischen Roman, gepaart mit viel Wortwitz, verfasst.
„Stolz und Vorurteil“ ist zu meinem neuen Lieblingsbuch geworden.
[size=7pt]edit fairy: Hab dich an den alten Thread angehängt. [/size]