Beiträge von Mäusedudler

    Kai Meyer - Asche und Phönix


    Zum Inhalt: ist alles gesagt...


    Meine Meinung: Wow - was für ein rasanter Roman :klatschen: Mit Ausnahme von Frostfeuer sind alle Jugendbücher von Kai Meyer Trilogien und gerade das Buch hat mir bisher am wenigsten gefallen. Dementsprechend war ich sehr gespannt, wie der Autor diesmal mit einem "Einbänder" zu Recht kommt. Diesmal finde ich es extrem gelungen. Die Geschichte beginnt ruhig mit dem ersten Treffen von Parker und Ash und nimmt dann immer mehr und mehr Fahr auf. Teils aberwitziger Roadtrip, teils Horror, teils Urban Fantasy, es ist von allem etwas dabei und als Leser hält man den Atem an, bis endlich die letzte Seite vorüber ist. Parker und Ash sind wieder einmal sehr gelungene, weil glaubwürdige Protogonisten. Sie sind nicht perfekt, sie haben ihre Macken und wirken immer wie lebendige Personen und nicht gekünstelt. Landschaft, Umgebung und die weiteren Personen werden wie immer sehr lebendig und einfühlsam beschrieben, so dass man sich immer wie mitten im Geschehen fühlt. Für ganz zarte Gemüter ist das Buch allerdings nicht unbedingt zu empfehlen, da Parkers und Ashs übernatürliche Gegner nicht grad zimperlich zur Sache gehen. Oder um es mal drastischer zu formulieren - auf einigen Seiten spritzt einem das Blut förmlich entgegen. Da sollte man sich nicht zu sehr von der Hollywood-Aschenbrödel-Geschichte auf dem Cover täuschen lassen. Sehr lobenswert finde ich, dass die (unvermeidliche) Liebesgeschichte niemals kitschig, unglaubwürdig oder gar schwülstig daher kommt, sondern sich ganz natürlich, fast nebensächlich entwickelt. Nicht jedem Autor gelingt das.


    Ein paar winzige Kleinigkeiten haben mir gefehlt, zum Beispiel ein bißchen HIntergrund z.B. zu Chimena. Es wird nie geklärt, wer sie wirklich ist und wo sie wirklich herkommt. Allerdings hätte das vielleicht auch wieder zuviel Tempo aus dem Buch genommen. An eine Fortsetzung glaube ich hier nicht, trotz der von Spatzi angesprochenen Szene.


    Kai Meyer ist und bleibt ein "Auto Buy"-Autor für mich. Das Buch hat einfach Spaß gemacht!


    4ratten + ein Degu (3/4 Ratte :breitgrins:)

    Da hätte ich doch tatsächlich ein Zombie-Buch gehabt und wusste es nicht... jetzt steht es in der Urlaubsliste und nicht hier, weil es eins meiner Juli-Bücher war :spinnen:


    Nachdem ich da den halben August mit verschwendet habe, habe ich jetzt aber erstmal meinen Kai Meyer angefangen. Der macht jetzt schon Spaß und ist bestimmt schnell durch :klatschen:

    Brian Ruckley - The Edinburgh Dead 

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    Zum Inhalt: Wir befinden uns in Edinburgh im Jahr 1928. Sergeant Adam Quire wird mit einem merkwürdigen Todesfall konfrontiert. Der Tote wird mit zerrissener Kehle aufgefunden und kann zunächst von niemanden identifiziert werden. Quire hat wenig Hoffnung, den Mörder zu finden, möchte aber zumindst gern die Angehörigen finden und macht sich daher auf die Suche. Die Spur führt ihn in Edinburghs Oberschicht zum geheimnisvollen John Ruthven, dessen Diener Blegg und einem französischen Gast namens Durand. Quire wittert sofort, dass hier etwas vor ihm verborgen werden soll und bleibt ihnen hartnäckig auf den Fersen, obwohl ihm der Gegenwind auch aus dem Polizeipräsidium selbst ins Gesicht schlägt - mit den Reichen und Mächtigen legt man sich schließlich nicht an...


    Meine Meinung: Obwohl sich die Beschreibung zunächst wie ein historisches Krimi liest, gehört das Buch doch eher in den Bereich Horror und Mystery, da die Geheimnisse, die Quire da im Laufe des Buchs so aufdeckt, nicht natürlicher Ursache sind, sondern eher irgendwo zwischen Frankenstein und Magie anzusiedeln sind. Das hatte ich selbst so nicht erwartet, als ich das Buch gekauft habe (nicht so mein Genre), sondern eher eine Verwickllung um die Grabschänder und Mörder Burke und Hare, die damals in Edinburgh ihr Unwesen trieben und auch tatsächlich einen Auftritt im Buch haben, wenn auch nicht in Hauptrollen.


    Hauptfigur ist natürlich Sergeant Quire, ein ehemaliger Soldat, der nach dem napoleonischen Kriegen zunächst keinen Fuss im normalen Leben finden kann, bis er bei der Polizei landet. Er ist ein guter Polizist, dem die Gerichtigkeit am Herzen liegt, was im 19. Jahrhundert nicht unbedingt der Normalfall liegt, vor allem, wenn die Verdächtigen höheren Kreisen angehören und der Verdacht eher auf Instinkten denn auf handfesten Beweisen beruht. Ansonsten ist Quire ein bißchen stereotyp, ein einsamer Kämpfer, wenige Freunde, dem Trinken nicht abgeneigt... kennt man halt.


    Seine Gegenspieler Ruthven und Blegg sind eher unheimlicher Natur, man kann sie zunächst wenig einschätzen, ebenso wie man zu Beginn ihr Treiben nicht einordnen kann. Fest steht, dass es mit den damaligen "Bodysnatchern" zusammenhängt, die damals in Edinburgh Leichen für die Mediziner an den Universitäten klauten. Edinburgh war zu der Zeit ein blühendes Paradies für Wissenschaftler und eine Stadt der Aufklärung, was eben auch seine dunkle Seiten hatte. Von daher ist die Idee, die Geschichte vor diesem Hintergrund in Edinburgh spielen zu lassen, grundsätzlich gut und stimmig.


    Die Geschichte selbst, nun ja. Es ist eben nicht so mein Genre und es war mir ab einem bestimmten Punkt dann auch zu vorhersehbar. Die Atmosphäre passte aber durchaus sehr gut, angenehm gruselig, aber nicht übertrieben. Insgesamt war mir aber einfach nicht genug Neues dabei.


    Wirklich gelungen hingegen ist die Beschreibung Edinburghs, da ich wirklich das Gefühl hatte, mit Quire durch die Stadt zu ziehen und zwar auch in der entsprechenden Zeit. Oft haben Bücher ja einen historischen Handlungsplatz, wirken aber zu modern. Hier hatte ich dieses Gefühl nicht - ein dicker Pluspunkt für den Author.


    Insgesamt also mäßig durchwachsen, mti ein paar Lichtblicken, von daher:


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Auch das ist Geschmackssache. Ich habe zugegeben nur Illuminati gelesen, fand das aber - mal ganz abgesehen von der schrecklichen Schreibe, den Klischees und dem wissenschaftlichen Bockmist - streckenweise gähnend langweilig, weil es immer das gleiche ist. Noch ein Rätsel, noch eine Spur, noch ein Symbol. Für meine Begriffe ist es eine ewige Endlosschleife, immer das gleiche Strickmuster, bis irgendwann endlich das unglaubwürdige Finale kommt. Spannend finde ich ein Buch, wenn ich nicht weiß, was als nächstes kommt und das Gefühl hatte ich nach dem ersten Drittel nicht mehr.

    Zum Inhalt schreibe ich mal nichts mehr großartig, eigentlich ist alles gesagt. Die Geschichte des Massakers von Glencoe war mir bekannt, von daher war natürlich klar, worauf das Buch hinausläuft. Überraschungen gibt es von daher natürlich nur wenige. Erfreulicherweise gibt es weder zuviel Highland-Kitsch noch eine eine schnulzige Liebesgeschichte zur Untermalung, wie ich es vom Klappentext her zunächst erwartet habe. Behandelt wird im Wesentlichen die Vorgeschichte des Massakers, das Massaker selbst bildet das Ende des Buchs, also sagen wir mal grob die letzten 30 Seiten von den über 600 des Buchs. Die Nachgeschichte, d.h. die Strafverfolgung wird lediglich im Nachwort erläutert und findet keinen Platz, was ich sehr schade finde, da dies mindestens ebenso spannend wie die Vorgeschichte gewesen wäre. Der Schwerpunkt des Buchs liegt auf der Gemeinschaft von Glencoe, mit Abstechern auf die entsprechenden Schlachtfelder sowie zu den Drahtziehern des Massakers. Einschübe zwischen den Kapiteln berichten von Mary und William, den eingesetzten Monarchen und James, dem abgesetzten König von Schottland und England.


    Die historischen Fakten sind soweit ich das beurteilen kann sorgfältig recherchiert und dargestellt, ebenso das Leben in den Highlands und das Clansystem. Ob Mary, William und James - vor allem Mary - wirklich so ausgesprochen dämliche Zeitgenossen waren, kann ich nicht beurteilen. Ihre Darstellung ist jedenfalls herzlich unsympathisch, ob dies so belegt ist, weiß ich nicht. Da Monarchen sich damals eher herzlich wenig um ihre Zeitgenossen gekümmert haben, scheint es mir aber zumindest wahrscheinlich.


    Soweit, sogut. Kommen wir zum eher unerfreulichem Teil - das Buch ist über weite Stecken einfach langatmig und schnarchend langweilig. Fast sämtliche Personen in Glencoe, allen voran Sandy Og und Sarah, reden nicht mit anderen, sondern praktisch ausschließlich in innerer Rede mit sich selbst. Im ganzen Tal scheint es keine Kommunikation zu geben. Auf Dauer ist es einfach nur nervtötend. Am liebsten hätte ich alle in einen Raum gesperrt und erst wieder rausgelassen, wenn sie ihren Mund aufgemacht haben. Reden sie doch mal miteinander, ist es nach zehn Seiten wieder vergessen und es geht von vorne los. Die Nebengeschichte um Sandys Milchschwester Ceana hat mehr gestört als zum Lesefluss beigetragen, denn Ceana trägt ausser noch mehr innerer Rede nichts bei.

    Besser gesagt, fast nichts, denn ihr Nervfaktor war extrem groß. Meine Lieblingsfigur war mit weitem Abstand Sandys und Sarahs verkrüppelter Sohn Duncan, der erfrischend selbstständig und tapfer ist und sich nicht unterkriegen lässt. Ansonsten muss ich sagen, dass ich es extrem unglaubwürdig finde, dass man nach zehn Ehejahren und Selbstständigkeit immer noch nicht kochen und backen kann. Auch weitere Ungereimtheiten haben mich gestört - Sarah ist z.B. Aussenseiterin in Glencoe, verlässt zwischenzeitlich aufgrund eines Missverständnisses ihren Mann, kommt wieder und ist auf einmal deutlich integrierter als vorher, statt noch mehr abgelehnt zu werden. Hmmmm....


    Abgesehen davon hat mich einfach der Fokus des Buchs gestört, 600 Seiten bis zum Massaker, ein paar mehr dafür, viele tot, einige retten sich und das war es dann. Viel spannender hätte ich es gefunden, wenn der Teil bis zum Massaker deutlich straffer erzählt worden wäre und ich dafür etwas über das Leben danach, den Wiederaufbau und die Strafverfolgung erfahren hätte. Auch finde ich, dass zwar Argyll und Breadalbane von den Drahtziehern gut und nachvollziehbar dargestellt sind, der eigentliche Mann im Hintergrund - Dalrymple - aber die ganze Zeit blass und unscheinbar ist und kaum je in den Vordergrund tritt. Seine Beweggründe bleiben einfach zu sehr im Dunkeln, ihn hätte man sicherlich noch deutlich differenzierter darstellen können.


    Alles in allem also eher eine anstrengende Lektüre, es reicht noch für: 3ratten

    Das Buch musste ich nach dem Lesen erstmal sacken lassen. Irgendwie nicht schlecht, aber um gut zu sein, hat mich irgendwie doch zuviel gestört.


    Die Geschichte insgesamt ist zunächst nicht weltbewegend, aber wird von der Atmosphäre her schön erzählt. Düster finde ich es übrigens nicht, eher bedrohlich, wenn Fumero auftritt oder auch teilweise trist. Den Friedhof der ungelesenen Bücher fand ich eine sehr schöne Idee. Vom Schreibstil her liest es sich ganz angenehm, ist mir aber oft zu verschwurbelt. Schlichte Erzählkunst ist mir einfach lieber als eine wilde Aneinanderreihung von Adjektiven. Die Grenze zwischen poetisch und schwülstig ist dünn und wird in meinen Augen doch einige Male überschritten.


    Daniel ist für mich leider kein schlüssiger Charakter. Welcher 10jährige interessiert sich denn für eine 20jährige Frau, dass er alles andere darüber vergisst? Tut mir leid, so frühreif ist nun wirklich niemand. Auch die weitere Beziehung zu Clara... nun ja. Die bessessene Suche nach Julián - warum? Die anderen Charaktere reihen sich da fast alle nahtlos ein. Warum treibt Fumero solch ein Hass an? Warum leidet Julián in Paris passiv vor sich hin, ohne je den Versuch zu unternehmen, etwas zu ändern? Warum lässt Tomas seinen Freund einfach fallen?


    Logik scheint nicht wirklich Zafóns größtest Hobby zu sein. Ein paar Beispiele:



    Das größte Problem hatte ich mit den 'Erzählungen' zwischendrin. Immer, wenn Daniel eine Person mit neuen Informationen findet, erzählt diese ihm ihre halbe Lebensgeschichte. Allerdings wechelt hier der Erzählmodus nicht zu dieser Person, sondern es wird wie von einem allwissenden Erzähler berichtet. Es gibt jeweils taund Details, welche die Person, die angeblich erzählt, gar nicht wissen kann.


    Das klingt nun alles ziemlich negativ, aber es war zumindest so spannend, dass ich nicht abgebrochen, sondern zu Ende gelesen habe. Deshalb noch:


    2ratten

    Mich hat das Buch auch sehr gut unterhalten, was zum einen am britischen Humor und zum anderen an den sehr liebenswerten Protagonisten lag. Peter, Leslie und Nightingale haben mir alle sehr gut gefallen, da jeder für sich eine eigene, eigenständige Persönlichkeit mit Ecken und Kanten ist. Magie ist etwas total normales und allzuviel erfährt man in diesem Buch darüber auch noch nicht. Der Leser lernt im Prinzip mit Peter nach und nach mehr, so dass man sich viele Fragen über das Wesen der Magie, ihre Grenzen und ihre Möglichkeiten stellt, die wohl erst nach und nach in den Folgebänden beantwortet werden.


    Aber irgendwie verständlich, man möchte den Leser ja dazu bringen, auch die nächsten Bände zu kaufen und Neugier ist da nun mal einer der stärksten Faktoren. Auch wenn sich der ein oder andere bereits im ersten Band mehr Hintergrundinformationen wünscht, so kann man es auch positiv sehen: langatmige Erläuterungen bleiben aus und die Handlung schreitet zügig voran. Manchmal fand ich die Geschichte etwas wirr, was allerdings auch wieder irgendwie gut zum leicht zerstreuten Peter passt. Ein anderer Faktor, der zum Weiterlesen anspornt ist definitv das Ende - zwar ist die Handlung in sich abgeschlossen, aber wie geht es z.B. mit Leslie weiter? Wie macht Peter sich in der Zukunft als Zauberlehrling und welche Geheimnisse spinnen sich um Nightingale? Fragen über Fragen - ich bin schon gespannt wie's weitergeht.


    Insgesamt also ein erfreuliches, aber nicht perfektes Buch, die Handlung könnte durchaus etwas stringenter sein, aber die Skurrilität ist klasse.


    4ratten

    Ich habe das Buch letzten Monat auch gelesen und kann mich im Großen und Ganzen Kirstens Meinung anschließen.


    Den Anfang fand ich sehr interessant, bis zum eigentlichen Mord bzw. dem Finden der Leiche ging erstmal recht viel Zeit ins Land, was doch eher ungewöhnlich ist. Damit fangen die meisten Krimis nun mal an. Hier lernt man zunächst mal Gregor Jack und die mysteriösen Umstände kennen, unter denen er in die Klatschpresse kommt. Ausserdem erfährt man einiges über seinen Freundeszirkel, sein "Pack" (= Rudel) und den doch sehr anderen Zirkel seiner Frau.


    Leider verläuft sich die Geschichte im Laufe des Buchs dann. "Verworren" passt schon recht gut. Personen werden eingeführt, aber nie richtig in die Geschichte eingebunden, die Handlung an mehreren Orten zerfasert das Ganze noch weiter, so dass ein roter Faden manchmal fehlt. Am Ende hatte ich einfach den Eindruck, dass man aus der guten Grundgeschichte doch einiges mehr hätte zaubern können, ohne das ich das Buch wirklich schlecht fand.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Schönes Thema - da könnte ich ja den halben SUB anmelden!


    Ich beschränke mich aber mal auf:
    Charlotte Lyle - Glencoe
    Brian Ruckley - The Edinburgh Dead


    Beide spielen offensichtlich in Schottland, meinem Lieblingsurlaubsland :breitgrins:

    So, mit "The Well of Lost Plots" habe ich nun den dritten Thursday-Next-Band durch und habe mich wieder köstlich amüsiert. Das Leben im Untergrund der großen Bibliothek zwischen all den unveröffentlichten Büchern ist schon sehr skurril, insbesondere aber auch Thursdays Arbeit bei JurisFiction, bei der sie in allerhand Büchern herumstöbert und sich mit den Figuren dieser auseinandersetzen muss. Als dann mehrere Agenten von JurisFiction sterben oder verschwinden ist dann Vorsicht angesagt. Wer steckt dahinter und warum nur? Und ist das neue Buchbetriebssystem wirklich so toll wie die Werbung verspricht? Nebenher muss Thursday sich noch mit Aornis Hades, der Schwester des von ihr erledigten Acheron Hades, herumschlagen, die versucht, ihr Gedächtnis zu manipulieren. Thursday muss sehr um ihre Erinnerungen an ihren Ehemann Landen - aus der Zeit gelöscht von der üblen Firma Goliath - kämpfen. Zum Glück hat sie Granny Next zur Hilfe und natürlich ist da auch die fleißig brütende Pickwick.


    Leider beginnt der Plot um die Agenten recht spät im Buch und zieht sich doch ganz schön hin. Die ersten beiden Bände waren einfach spannender. Einerseits habe ich mich über all die kleinen, skurillen Ideen gefreut, aber andererseits auch manchmal gedacht, dass nun aber mal gut ist und das ganze ein bißchen vorwärts kommen muss. Da verzettelt sich Fforde manchmal doch ein bißchen zu sehr in seinen Nebenhandlungen. Den Plot um Aornis fand ich dann auch sehr abrupt beendet. Pickwick und Granny Next sind dafür wie gewohnt großartig.


    Insgesamt sind es irgendwie sowas wie fünf Ratten für die Komik und drei Ratten für die Handlung, machen wir daraus also


    4ratten

    Robin Hobb - Ship of Destiny



    Band 1: Ship of Magic
    Band 2: Mad Ship


    Zum Inhalt: Im letzten Teil der Zauberschiffe geht es noch einmal richtig zu Sache, bis alle Handlungsstränge am Ende zusammenlaufen und ein großes Ganzes ergeben. In Bingtown kämpft Ronica und Keffria Vestrit darum, die verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu einen, um die Invasion aus Chalced zu stoppen, während Serilla, ehemalige Gefährtin des Satrap von Jamailla, versucht, sich Macht zu verschaffen und mehr und mehr Einfluss auf Bingtown zu nehmen. Sie spielt ein gefährliches Spiel, denn ihre Verbündeten unter den Händlern haben ihre eigenen Interessen im Hinterkopf. Der Satrap selbst ist zusammen mit Malta Vestrit verschollen und kämpft um sein Leben - genauer gesagt Malta kämpft um beide Leben, da der gute Satrap ein so verweichlichtes und unselbständiges Söhnchen ist, dass da eigentlich nicht viel zu helfen ist. Ihr Verlobter Reyn ist auf ihrer Spur und ihr Bruder Selden wird mehr und mehr zum Mittler mit dem Drachen Tintaglia und den Menschen.


    Althea und Brashen erreichen derweil auf dem Paragon die Gewässer der Piraten, wo sie sich mit Kennit, Etta, Wintrow und der Vivacia auseinandersetzen müssen. Vivacia hat mittlerweile ein eigenes, selbständiges Ich entwickelt, nachdem sie erkannt hat, dass sie eigentlich ein toter Drachen ist, womit sowohl Wintrow als auch Althea erstmal klarkommen müssen. Kennit vertraut wie üblich auf sein Glück beim Kampf gegen Chalcedianer, Jamaillaner und Althea und Brashen und hat dabei auch erstaunlich viel Glück. Doch auch das Glück kann einen irgendwann verlassen...


    Die Seeschlangen sind mittlerweile als Kinder der Drachen bekannt und Tintaglia kämpft darum, dass sie ihre Reise den Rain Wild River hinauf antreten können, um sich zu verpuppen und Drachen zu werden. Doch ein Drachen allein in einer durch Erdbeben und Katastrophen veränderten Welt ist nicht genug und so kommt es zum Bündnis zwischen Mensch und Drachen. Das Schicksal der Menschen von Bingtown, von Jamailla und der Piraten stehen ebenso auf dem Spiel wie das Schicksack der letzten Drachen auf Erden.


    Meine Meinung: Kurz und knapp - ich bin von der Serie begeistert! Fantasy gepaart mit Piraten, Schiffen und Schlachten ist mal etwas ganz anderes und dabei ganz großes Kino. Die Vestrits sind mir sehr ans Herz gewachsen, vor allem Wintrow und Althea. Aber auch von Ronica, Selden, Keffria und Malta konnte ich nur schwer Abschied nehmen. Kennit hingegen - hmmmm. Eigentlich ist er mir drei Bände lang mit seinem ständigen Glück extrem auf den Keks gegangen und auch mit seinem Ende kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Das letztlich etwas Gutes entsteht ist eine Sache, dass er sich aber nie mit sich selbst und seinen Taten auseinandersetzen muss, stört mich doch gewaltig. Etta hingegen ist wirklich cool, so stellt man sich eine würdige Piratenbraut vor.


    Besonders gefallen haben mir in diesem Band die Verbindungen zu den anderen Hobb-Büchern. Zum einen die Weitseher-Bücher (sehr genial, wenn man endlich kapiert, wer Amber ist und was Paragon für ein Gesicht kriegt) und zum anderen die Rain-Wild-Chronicles-Bücher, in denen es dann u.a. um das Schicksal der Drachen, hier noch Seeschlangen, geht. Auf die zweite Weitseher-Reihe bin ich jetzt doppelt gespannt.


    Insgesamt komme ich auf:


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: