Beiträge von Mäusedudler

    A. S. Byatt - Ragnarok: The End of the Gods

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    Nachdem ich zuvor American Gods von Neil Gaiman gelesen habe, passte dieses kleine, feine Büchlein hervorragend als nächstes Buch. Ganz anders natürlich, aber interessanterweise kommen einige "Protagonisten" in beiden Büchern vor.


    Aber zunächstmal zum Inhalt: die Geschichte der Götterdämmerung Ragnarök ist nur eine der beiden Ebenen, auf denen A. S. Byatt ihre Geschichte spielen lässt. Die andere Ebene ist die - mindestens teilweise - autobiographische Geschichte eines dünnen Mädchens, dass während des zweiten Weltkriegs aus London evakuiert wird und sich dort, auf dem Land, in ein Buch über die nordischen Götter und ihr Ende vertieft. Zwar besucht sie pflichtgemäß die Sonntagsschule, doch an die christliche Religion, das Vergeben und die Wiedergeburt kann sich nicht glauben. Zu tief sitzt die Gewissheit, dass ihr Vater nicht aus dem Krieg wiederkommen wird, zu tief die Zweifel an das Gute im Menschen und daran, dass sich alles zum Guten wenden wird. Die nordischen Götter in ihrer Selbstsucht, ihrer Menschlichkeit und Sterblichkeit stehen ihr näher - auch wenn sie nicht an diese als an Götter glaubt, doch das Buch gibt ihr mehr als der Pfarrer es in der Sonntagsschule zu vermitteln vermag. So verbinden sich die Bilder in ihrem Kopf, die beim Lesen der Götterdämmerung entstehen, mit ihrem Leben, dem Krieg und auch dessen Ende.


    Mit hat diese Verbindung aus Vorstellungskraft und Realität, aus den Ängsten eines jungen Mädchens und dem Krieg, aus dem stillen Landleben und den Schlachten der Götter ungaublich gut gefallen. Das Buch ist nur kurz, aber mehr braucht es auch nicht. Es wird alles gesagt, was es zu sagen gibt, es ist sprachlich elegant, jedes Wort hat seinen Platz und keines ist zuviel oder zuwenig.


    Ich bin übrigens nur durch einen Zufall auf dieses Buch gekommen - letztes Jahr las ich "A Blink of the Screen", eine Sammlung von Kurzgeschichten von Terry Prachett. Das Vorwort zu dieser Sammlung stammte von A. S. Byatt und war derart treffend und schön geschrieben, dass ich auf die Autorin neugierig wurde. Nach dem ersten Buch, das ich von ihr gelesen habe, freue ich mich jetzt schon auf weitere Werke.


    5ratten

    Nun, so schlecht wie Kirsten hat mir das Buch nicht gefallen, allerdings auch nicht der stärkste Rebus-Roman, die ich bisher gelesen habe. Der Hintergrund - die Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken in Irland und in abgeschwächter Form auch in Schottland - ist durchaus spannend, allerdings habe ich manchmal den Faden verloren, wenn es um die ganzen Abkürzungen für die ganzen Splittergruppen da ging. Wahrscheinlich waren die vor zwanzig Jahren in Großbritannien in aller Munde und haben keiner Erklärung bedurft, für mich war es aber zu wenig Hintergrund und wirklich zu viele Abkürzungen. Wenn man dann bei einem Krimi dauernd überlegen muss, wer jetzt welche Organisation ist und auf welcher Seite die zu finden ist, geht einfach Spannung verloren. Hinzu kommt, dass Rebus' Stalkerin völlig überflüssig war, die ganze Randgeschichte hat nur gestört. Das Ende war dann auch ein bißchen überfrachtet. Insgesamt hätte Rankin sich bei dem Buch mehr auf das Wesentliche konzentrieren sollen, das Potential ist grundsätzlich da und gelangweilt habe ich micht nicht.


    3ratten


    Judentum finde ich völlig ok, Sachgeschichte 'Bahnhof (Menschenschlange)' hätte ich bei dem Titelbild nebenbei auch akzeptiert (schickes Titelbild übrigens, bin schon gespannt, ob das Buch da mithält)!


    Jaqui: Ja, klar. Sie ist erst ein paar Wochen alt. Ich denke auch nicht, dass das im Moment einen Unterschied macht. Das bekommt sie sowieso nicht wirklich mit.
    Allerdings haben wir schon festgestellt, dass sie Stille gar nicht mag. Am Anfang wurde immer alles schön ruhig gehalten, bloß keine Reizüberflutung etc.
    Pustekuchen! Sie hasst es, wenn alles still ist und wird unruhig. Wenn dagegen jemand mit ihr spricht oder Musik läuft, ist alles paletti.


    Da würde dir meine Hebamme jetzt sagen, dass es ganz normal ist. Das Kind hört im Bauch schon, die normale Geräuschkulisse ist das, was es kennt und wo es sich sicher fühlt. Wenn auf einmal alles ruhig ist, ist es dem Kind fremd. Am besten sollte man also alles wie vorher auch machen und z.B. nicht dem Geschwisterkind stets sagen, dass es wegen dem Baby leise sein soll.


    Vorlesen zum Einschlafen führen wir jetzt grad ein (Zwergi ist gut 1 1/2), damit der Wirbelwind vorm Schlafen erstmal wieder runterkommt. Vorlesen mag er aber generell sehr gern (Ich brauch mehr Bilderbücher, ich kann die immer schon nach einem Tag auswendig :spinnen:), ebenso Wimmelbücher angucken. Er hat schon einen recht großen Wortschatz, dich denke schon, dass es zumindest mit am Vorlesen liegt. Angefangen mit Vorlesen und Bücher gucken hat es so mit sechs, sieben Monaten, Fühlbücher mit kurzen Sätzen, die hat er dann immer selbst schon angeschleppt, im Moment ist sowas im Rahmen Zwei- bis Vierzeiler aktuell.
    Ich kann mir allerdings auch anderherum vorstellen, dass Kinder so bei einer Geschichte mitfiebern, dass an Schlaf erst Recht nicht zu denken ist. Wie immer, hängt's vom Kind ab.

    Ich mag mich hier weder der überschwänglichen Begeisterung noch dem gelangweilten Mittelmaß anschließen, für mich liegt das Buch irgendwo dazwischen.


    Die Grundidee der alten und neuen Götter im modernen Amerika gefällt mir zunächst ausnehmend gut. Die Götter sind auf den ersten Blick auch nicht immer erkennbar und haben im normalen Leben oft ganz schöne Probleme, denn wenn man vergessen wird und kaum noch verehrt wird, ist es mit der Macht nicht mehr allzu sehr her. (Die Grundidee ist ja nicht neu, dass gibt's ja bereits bei Terry Pratchett in "Small Gods" :breitgrins:). Die neuen Götter wie Fernsehen und Internet haben es allerdings auch nicht grad leicht, denn genau betrachtet ist das moderne Technikzeitalter so schnelllebig, dass die Halbwertzeit eines Gottes auch nicht besonders lang ist.


    Den Protagonisten Shadow lernt man nach und nach kennen. Sein Schicksal ist nicht grad leicht, erst im Knast, dann stirbt seine Frau auf nicht sehr erquickliche Weise und zu guter Letzt kommt das einzig sichere Jobangebot von Gott Odin, was natürlich weitere nicht immer angenehme Konsequenzen nach sich zieht. Shadow nicht sein Schicksal für meine Begriffe häufig recht klaglos und unrefklektiert hin, da hätte ich mir manchmal mehr gewünscht, wobei seine Welt allerdings auch so zerfallen ist, dass alle seine bisherigen Planungen und Ziele so über den Haufen geworfen werden, dass ihm einfach nichts bleibt. Insgesamt ist er allerdings sehr sympathisch. Um nochmal einen Vergleich mit Pratchett zu bringen: er erinnert mich in seiner Rechtschaffenheit manchmal sehr an Karotte - was allerdings nicht falsch ist, da er dadurch einen guten Gegensatz zu den Göttern wie Odin bildet, die alle nur ihre eigenen Ziele verfolgen und dabei nicht gerade rücksichtsvoll und ehrlich sind.


    Die Handlung - von der ich nichts vorweg nehmen möchte - gefällt mir sehr gut, allerdings plätschert es zu Beginn sehr ruhig vor sich hin, um dann am Ende ziemlich rasant zu werden. Nach und nach fallen die Puzzleteile zusammen, so dass sich die Rätsel um Shadow und sein Schicksal auflösen und man das große Ganze erahnt. Die Ränke der Götter, die sich dadurch enthüllen haben mich oft zum Schmunzeln und genauso oft zum Kopf schütteln gebracht und gut unterhalten, wobei Gaiman zum Teil doch zu ausschweifend wird. Ein wenig mehr Tempo und Straffheit hätte dem Buch durchaus an einigen Stellen gut getan.


    Von daher hat mir das Buch insgesamt zwar sehr gut gefallen, ein paar Abstriche muss ich jedoch machen, also: 4 ratten

    Bisher hatte ich von Ray Bradbury nur "Fahrenheit 451" gelesen und war davon - und auch vom Film - sehr beeindruckt. Wobei ich leider die deutsche Ausgabe gelesene habe, ein Re-Read im Original muss ich unbedingt nochmal nachholen. Auf "Something Wicked This Way Comes" bin ich hier im Forum aufmerksam geworden, da mich die Rezensionen sehr angesprochen haben. Dadurch waren meine Erwarungen sehr hoch, die wurden aber auch voll erfüllt. Sprachlich oft kurz und knapp, doch immer poetisch, baut sich das Bild einer veschlafenen Kleinstadt auf, ein Pardies für spielende Kinder, unter deren Oberfläche es jedoch verborgene Spannungen gibt, die sich im Laufe der Handlung förmlich nach oben drängen, doch nie offen hervor brechen.


    Wie auch die meisten meiner Vorschreiber muss ich auch unbedingt die Atmospähre im Buch in den Vordergrund stellen. Das subtile, eindringliche Grauen, dass sich durch das Buch zieht, hat mich absolut gepackt und weitaus mehr beeindruckt, als bei den meisten Horrorgeschichten (eigentlich absolut nicht mein Genre), bei denen einen der angebliche Schrecken so mit der Keule erschlägt, dass das ganze nur noch albern wirkt. Bradbury hingegegen ist es wirklich gelungen, dass die Beschreibung des Jahrmarkts und dessen Sog auf die Bewohner der Stadt, insbesondere auf Jim, Will und Wills Vater Charles, unter die Haut geht.


    Auch die Darstellung der Charaktere gefällt mir gut, der übermütige, vaterlose Jim und der eher verschlossene, ruhige Will, die gegensätzlicher nicht sein könnten, und sich gerade deshalb perfekt ergänzen. Wills Vater Charles hat es mir allerdings besonders angetan, er bleibt zunächst im Hintergrund, wirkt merkwürdig melancholisch und tut stets die richtigen Dinge zur richtigen Zeit. Im Gegensatz zu anderen Bewohnern der Kleinstadt schafft er es, dem Sog des Jahrmarkts zu widerstehen und wird zur wichtigsten Person im Buch, ohne die Will und Jim vielleicht verloren wären.


    Mehr will ich jedoch nicht verraten, ein absolut empfehlenswertes Buch, dass ich jedem ans Herz legen möchte, der subile Geschichten mag.


    5ratten

    Doris, illy, Jaqui, Kiba, kleinerHase, knödelchen und Wendy: Alles akzeptiert und eingetragen


    Die anderen trage ich im Laufe des Tages nach. Schön, dass euch das Thema gefällt! War tatsächlich eine spontane Idee, nachdem ich zunächst die Feiertage im November abgegrast habe und mir alles irgendwie zu düster war. Außerdem wollte ich ein Thema mit vielen Möglichkeiten und kreativen Begründungen :zwinker:


    Zum Thema Religion gibt es einige Sachgeschichten wie Mein Gebet - Christentum/Judentum/Islam, Beruf: Pfaffer, Was trägt der Papst, aber zu "Kain" finde ich das doch ein bißchen weit hergeholt. Im Großen und Ganzen bemühen sie sich da wohl um Neutralität.