Ich finde, eines darf man dabei nicht vergessen: Elke Heidenreich spricht das breite Publikum an. Und wenn man sieht, was (wenn überhaupt) die Masse liest, dann ist es gar nicht so unverständlich, dass jemand wie Heidenreich als "Literaturpäpstin" bezeichnet wird. Wer BILD als Hauptlektüre hat, für den ist jedes Buch eine Offenbarung.
Wen stört es? Wenn dadurch tatsächlich mehr Leute zum Lesen kommen, ist es für mich vollkommen in Ordnung.
Ich selbst verpasse die Sendung meistens, schaue aber im Internet oft auf ihre Vorschläge. Was ich davon annehme oder nicht, entscheide ich selbst. Für mich ist sie nichts weiter als jemand, der die eine oder andere Anregung zu einem Buch gibt, eine Aufgabe, die durchaus auch meine Buchhändlerin vor Ort erbringen könnte (wenn nicht sogar besser).
Diejenigen, die sich wirklich mit Literatur beschäftigen oder/und viel Lesen und sich auch damit intensiv beschäftigen, brauchen keine Frau Heidenreich. Für anspruchsvollere Bücher gibt es - leider meiner Meinung nach zu wenige - andere Literatursendungen und Zeitschriften oder Foren.
Allerdings finde ich es schon schade, dass Frau Heidenreich ihre Meinungen nicht begründet. "Das Buch ist doof und langweilig" ist meiner Meinung nach zu wenig und erinnert mich an vorschulkindliche Äußerungen (obwohl man durchaus überrascht sein kann, wie Kinder ihre Meinungen begründen können ). Ich finde, für jeden potenziellen Leser dürfte es interessant sein, WARUM jemand ein Buch gut oder schlecht findet.
LG Murkxsi