Beim Stöbern nach entweder einem skandinavischen Nicht-Krimi oder etwas aus Südamerika bin ich auf Pferde stehlen gestoßen. Zum Glück! :smile:
Pferde stehlen ist eine Vermischung von Erinnerungen an einen Sommer, den der 15-jährige Trond mit seinem Vater verbracht hat, und der Gegenwart des inzwischen 67-jährigen. Es ist ein Rückblick auf seinen Übergang ins Erwachsenenleben, auf einschneidende Erlebnisse, und ein Blick auf den Menschen, der er geworden ist. Dabei entfalten sich die Ereignisse ganz langsam vor dem Leser, Pettersons Erzählung strahlt eine angenehme Ruhe aus. Unaufgeregt vermengen sich die dramatischen Schlüsselszenen mit den alltäglichen Handlungen der Protagonisten. Und durch Pettersons detailreiche, schlichte Sprache hatte ich ständig das Gefühl in die skandinavische Landschaft einzutauchen. Er verwöhnt den Leser mit Geräuschen und Gerüchen, schafft es eine dichte Stimmung zu erschaffen, die zumindest mich absolut gefangen genommen hat. Das Lesen war fast wie ein Kurzurlaub, und ähnliche Probleme hatte ich wieder in die reale Welt zurückzukehren.
Viele Grüße
Breña