Beiträge von Yklamyley


    Sagt mal, taucht denn Nuramon noch mal wieder auf? :redface:


    Das kann ich dir leider nicht beantworten, aber nachdem ich jetzt schon an die hundert Mal die gleiche Assoziation hatte, muss ich mir einfach mal etwas von der Seele schreiben: Was für ein unvergleichlich blöder Name ist denn bitteschön "Nuramon"? Das klingt wie ein verkapptes Pokemon! So, das wars eigentlich auch schon. :zwinker:
    Mal sehen, wie viele positive Rezensionen es noch braucht, damit ich endlich den "Bestellen" - Button drücke. Eigentlich will ich es ja schon seit der ersten, aber bisher kam immer etwas dazwischen. :rollen:


    Und jetzt dürft ihr euch gerne fragen, wer die Idioten sind, die sich für sowas eigentlich hergeben... (ich bin's nicht).


    Ich hab' das schon als Beschäftigung für die Pension fix eingeplant. :breitgrins:


    Ja, es ist kein Wunder, dass viele Übersetzungen, die bei dieser Bezahlung teilweise herauskommen, echt grottig sind. Der perfekte Übersetzer ist noch nicht gefunden: sprachbegabt in zweierlei Hinsicht: perfekte Kenntnisse der Ausgangssprache, schriftstellerisches Talent in der Zielsprache, am besten noch mit einer literaturwissenschaftlichen Ausbildung, um zu garantieren, dass Anspielungen und gewollte Wortwiederholungen (als Beispiel) nicht verloren gehen, massenweise Zeit und keine Geldsorgen. Ach ja.

    Ein Tag unfreiwillige Internetpause hat mir Zeit zum Nachdenken verschafft.
    Fazit: Ich bin mit meinem Ärger im Prinzip in einem Thread gelandet, in dem es zwar eigentlich passen würde, wo sich das Thema aber schon weit entfernt hatte. Glaube ich.
    Ich hab' das Traudl Jung Buch nicht gelesen, aber ebenfalls eine Doku gesehen. Die müsste ich jetzt nochmal ansehen, ich weiß nur noch, dass ich mich schrecklich geärgert habe, damals. Die Frau war mir nicht ganz koscher, leider kann ich mich an mehr nicht mehr erinnern.


    Und Kinder- und Jugendbücher halte ich für überaus wichtig, aus ihnen hat sich auch mein Interesse am Thema herausgebildet. Ich hatte da nämlich mal so eine Phase, in der ich nur Romane gelesen habe, die irgendetwas mit dem zweiten Weltkrieg zu tun hatten. Die Faszination war damals im Prinzip die gleiche, immer die Frage nach dem "Warum?". Für Gewalt hatte ich noch nie Verständnis, und wie man einen Menschen umbringen kann, war mir immer schon ein Rätsel. Und dann stößt man als junger Mensch auf diese Zeit, und an das Ende jeglicher Vernunft, jeglichen Verständnisses. Man kann die Dinge noch nicht so im Kontext sehen, immerhin war die Oma da ja schon auf der Welt, so lange kann es nicht her sein. Und die Geschichten, die sie erzählt, die so gar nichts mit der Welt zu tun haben, in der man selbst lebt, die aber doch genau hier passiert sind.


    Das schlimmste ist, das man irgendwann merkt, dass das, was einem selber verdammenswert und unverständlich ist, das in einem ein ungeahntes Grauen erzeugt, für manche eine andere Art der Faszination birgt. Was in Ungarn passiert, ist schrecklich, aber man braucht ja nur mal Wahlplakate in Österreich ansehen.


    Und dann kommt jemand wie Helge Schneider und dreht eine dämliche Hitler - Komödie. Desensibilisierung, oder nicht? Die Zeit der Aufarbeitung ist scheinbar vorbei, auch wenn sie beispielsweise in Ungarn nie begonnen hat.


    Ich habe schon gesagt, meine ich, dass Zeitzeugen natürlich wichtig sind für die Geschichtsschreibung. Wie könnte man dies auch bestreiten? Und trotzdem ärgere ich mich immer wieder, dass scheinbar jeder seine Geschichte niederschreibt, ohne dass man angehalten ist nachzudenken, dass diese Personen selbst, eben durch ihre Geschichte, vielleicht keine Täter, aber sicher keine Unschuldslämmer waren. Bei Speer stellt man sich die Frage nicht, sicher nicht bei Höß, da sind die Dinge klar, aber bei der Sekretärin? Die ist ohne Wimpernzucken rehabilitiert, obwohl man sich doch fragen sollte, WIE man denn zu Hitlers Sekretärin wird...
    Und dann seh' ich sie schon wieder, die Demonstranten vor der "Verbrechen der Wehrmacht" Ausstellung. Weil die Soldaten, die konnten ja nicht anders, da gibt es Befehle, denen muss man gehorchen. Außer den paar Paradenazis scheint es keine gegeben zu haben, alle anderen mussten mitmachen, hatten keine Wahl, natürlich, weil dann wäre auf einmal der geliebte Papa/Onkel/Opa ein Verbrecher. Diese Diskussion ist müßig (und meine Intention ist es nicht, sie zu beginnen, ich möchte nur erklären, was mich an vielen Werken stört), denn das Argument: Wir können ja nicht wissen, wie es gewesen ist!, erstickt die wahre Aufarbeitung im Keim.


    Das ist es vermutlich, was mich wirklich an diesen, natürlich wichtigen, Zeitzeugendokumenten stört. Und Titel wie "Hitler - Seine Karriere", weil da brauch' ich kein Sprachwissenschaftler sein, um zu wissen, dass "Karriere" nicht negativ konnotiert ist. :rollen:

    Puh, und ich dachte, ich hätte meine Gedanken einigermaßen gut ausgedrückt. :zwinker:


    Ich denke das Problem ist das Publikum und die Art der Auseinandersetzung. Das unterstelle ich ja niemandem von euch, aber da gibt es genügend, die ohne Interesse darangehen, mehr als Klatsch und Tratsch über dieses Thema zu lesen. Und so sind die Bücher auch teilweise aufgezogen. Und das geht, meiner Meinung nach, einfach nicht. Ohne Vorwissen, ohne ausreichende Beschäftigung, kann man sich nicht mit derartigen Dokumenten amüsieren, die Konzeption vieler Werke, die publiziert werden, ist jedoch, so scheint es, keine andere. Damit wollte ich noch gar nicht auf die hier aufgeführten Werke eingehen, sondern meinem allgemeinen Ärger Luft machen, wobei der Boom vermutlich schon vorbei ist.


    Und Zeitzeugen sind natürlich extrem wichtig! Aber ein einzelnes Dokument eines Zeitzeugen zu lesen, kann dem Laien doch nicht zum wirklichen Verständnis verhelfen. Da sind andere Bücher, wie manche der hier vorgestellten, sehr viel sinnvoller. Wie soll ich diesen Gedanken anders, unmissverständlicher, formulieren? Natürlich würde ich nie die Wichtigkeit der Zeitzeugen, am besten so viele wie möglich, mit umfangreichen Aussagen wie möglich, heruntersetzen. Um dies würdigen zu können, sollte man sich jedoch mit dem Thema auseinandersetzen. Hm... Immer noch nicht gut?

    Merles Buch fand ich entbehrenswert. Und bei den meisten Sachbüchern zum Thema "Hitler. Seine Haustiere" und ähnlichem krieg' ich Gänsehaut, ich weiß nicht, warum man immer den Zwang hat, diese Bestie zu vermenschlichen. Mit den Puzzlestücken seiner Sekretärin, seiner Haushälterin, seines Gärtners und seines Lieblinsschäferhundes wird wohl nichts sinnvolles Neues zu entdecken sein. :rollen: Zeitgeschichtlich sind diese Werke, sofern von fähigen Historikern geschrieben, durchaus wichtig. Die Art und Weise, in der es vermarktet wird, ist eine Frechheit. Man scheint zu vergessen, dass es viel wichtiger ist, die Umstände des Entstehens zu begreifen, herauszufinden, wie es verhinderbar ist, als zu wissen, was Hitler am liebsten gefrühstückt hat.
    Mit einem derartigen Thema sollte man sich wissenschaftlich auseinandersetzen, nicht populistisch.
    "Mein Kampf" kann man nicht einfach lesen, welchen Gewinn hätte man davon? Sollte man sich dafür interessieren, müsste man sich lange hinsetzen, bewaffnet mit Bergen an Sekundärliteratur.


    "Zeitalter der Extreme" ist übrigens empfehlenswert! Hobsbawm hat mir (bis jetzt) einen guten Überblick über die ersten 6 Jahrzehnte des vergangenen Jahrtausends verschafft. Mein Notizbuch ist allerdings bereits voll mit Themen, die ich für mich vertiefen möchte. :smile:

    :winken: liebe Barrayar - Fans!


    Immer wieder lese ich eure begeisterten Rezensionen und Eindrücke und würde mir aus diesem Grund die Serie auch gerne mal ansehen (nicht dass ich nicht schon genug Leseprojekte hätter, aber nun gut *räuser*). Leider verwirrt mich die Reihenfolge:
    Bei Nimues Auslistung ist das erste Buch Dreamweaver´s Dilemma, bei einer Vorrecherche (wenn man es so nennen kann) dachte ich jedoch Cordelia's Honor wäre das erste. Welches ist es denn nun? Und eignet sich eines der beiden überhaupt als Einstieg, oder sind die älteren generell etwas schwächer, sodass es vielleicht empfehlenswert wäre, irgendwo anders zu beginnen (ohne natürlich dabei in ärgste Verständnisnot zu gelangen).
    Kurz, welches Buch wäre nun als Einstieg empfehlenswert?


    Liebe Grüße

    :todmuede:


    liest: Moss - "Ill Met by Moonlight"


    Mein Buch ist zwar spannend, einiges ärgert mich aber doch! So wird die kretische Vendetta verharmlost und ins Lächerliche gezogen und auch sonst ist mir dieser Herr Moss ein bisschen zu cool. Ich frage mich die ganze Zeit, welchen konkreten Sinn diese Entführung eigentlich haben soll...
    Aber spannend, wie gesagt, bleibt es trotzdem. Und die Landschaft Kretas, einfach herrlich, in Gedanken bin ich gerade dort *träum*


    Länger lesen kann ich jetzt nicht mehr, ich muss mich ja auch noch von gestern erholen :breitgrins: Also: Gute Nacht, liebe Runde, man liest sich ja möglicherweise morgen noch einmal! :smile:

    Der erste Kalender ist bestellt! :klatschen:
    Und zwar zugleich der wichtigste, da die Termine für nächstes Jahr schon keinen Platz mehr in der Übersicht für 2010 am Ende meines aktuellen haben:


    Moleskine Weekly Notebook

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    Bei den anderen (die ich in meinem Eingangsposting aufgelistet habe) bin ich noch am Überlegen. :rollen:

    Ist ja erstaunlich ruhig hier!?!


    liest: Moss - "Ill Met by Moonlight"


    So, nach meinem ersten Posting bin ich jetzt auf Seite 41 angelangt. Inzwischen habe ich auch ein wenig recherchiert, scheinbar wurde das Buch 1957 verfilmt: Klick!.
    Moss ist zum Zeitpunkt seiner Landung auf Kreta 22 Jahre alt. Dafür finde ich seinen Stil sowie seine Beobachtungen erstaunlich ausgereift. Als der Abenteurer, der er ja ist, dürfte zumindest zweiteres jedoch kein Wunder sein.
    Moss ist also mit seiner buntgemischten Truppe per Boot (zahlreiche Versuche mit dem Flugzeug blieben erfolglos) auf Kreta gelandet und hat "Paddy" Leigh Fermor und seine Leute getroffen. Es ist fantastisch, irgendwie wurschteln die sich scheinbar ohne größere Sorgen durch von den Deutschen besetztes Gebiet, oder ist es der jugendliche Leichtsinn, der aus Moss Schilderungen spricht? Bis jetzt treffen sie nur auf freundliche Menschen, die Sympathien der Kreter liegen klar beim Widerstand. Sie essen viel und feiern geradezu, trotzdem ist die Spannung für mich als Leser immer präsent, wenn nicht durch die Worte, dann ob der eigenen Einschätzung der Gefahr, von der ich freilich eigentlich nicht zuviel weiß.


    :winken: Annabas,
    ich muss gestehen, von Auster erst ein Buch gelesen zu haben: "Die Stadt aus Glas". Viel weiß ich nicht mehr darüber, allzu schlecht hat es mir aber nicht gefallen. Irgendwann sollte ich wohl wieder eines seiner Bücher lesen.
    Und zu der "Twilight" - Reihe: Ja klar, die musst du lesen! :breitgrins: Keine hohe Literatur, kein sprachlicher Genuss, aber was für eine Sogwirkung!


    :winken: qantaqa
    Bei uns bin ja ich die, die kein Blut sehen kann, aber verarzten darf ich ihn trotzdem immer, meinen Liebsten. Jedes Mal wundere ich mich, dass Männer laut Tests doch mehr Schmerzen ertragen als Frauen, Erfahrungswerte beweisen das Gegenteil. Oder Männer jammern einfach lauter :breitgrins:



    Mein Pfirsich - Maracuja Tee ist fast ausgetrunken, aber in absehbarer Zeit essen wir dann ohnehin zu Abend, also brauche ich vorerst keinen Nachschub. :smile:

    :winken:


    Auf meinem LeihSUB findet sich folgendes Buch:
    W. Stanley Moss - "Ill Met By Moonlight. The Abduction of General Kreipe"

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    Mein Buch ist eine andere Ausgabe, da auf Kreta gekauft. Interessant ist ja, dass scheinbar ein griechischer Verlag Titel in verschiedenen Sprachen, die etwas mit Kreta zu tun haben, verlegt. Darum ist es auch beispielsweise möglich, dort bei uns vergriffene Werke eines Katzanzakis zu finden.


    "Ill Met By Moonlight" ist das Tagebuch eines britischen Offiziers im Dienste des kretischen Widerstandes gegen die Nazis. Konkret behandelt es die Entführung des Generalmajor Kreipe, der Kommandant der Nazis auf Kreta. Beteiligt war daran unter anderem auch Patrick Leigh - Fermor, der ja auch hier im Forum kein Unbekannter ist.


    Die Geschichte, oder besser: mein rudimentäres Wissen um die Geschichte Kretas, verrät (wie übrigens auch der Klappentext, darum denke ich, dass es sich dabei um keinen Spoiler handelt): Die Entführung ist erfolgreich, das waghalsige Abenteuer gelingt. Wir erfahren nun quasi aus erster Hand WIE es gelang. Darüber hinaus weiß ich natürlich um die Folgen, die schrecklichen Vergeltungsschläge, die Ausrottung ganzer Dörfer, die Racheakte der Nazis. Aber das nur zur weiteren Information, im Buch wird das wohl kein Thema sein, denke ich.

    Mal sehen ob ich denn wirklich zum Lesen komme, ich hab' noch einiges zu tun. Aber der Plan steht. :zwinker:

    Das erinnert mich an das Ende von André Gorz und seiner Frau.


    Sein "Brief an D." ist einer der berührendsten Texte, den ich je gelesen habe:

    Bald wirst Du jetzt zweiundachtzig sein. Du bist um sechs Zentimeter kleiner geworden, Du wiegst nur noch fünfundvierzig Kilo, und immer noch bist Du schön, graziös und begehrenswert. Seit achtundfünfzig Jahren leben wir nun zusammen, und ich liebe Dich mehr denn je. Kürzlich habe ich mich von neuem in Dich verliebt, und wieder trage ich in meiner Brust diese zehrende Leere, die einzig die Wärme Deines Körpers an dem meinen auszufüllen vermag


    Auch diese beiden haben sich gemeinsam das Leben genommen, da keiner von beiden ohne den anderen leben wollte. Und Zyniker und sogenannte Realisten wollen einem einreden, dass es "Ewige Liebe" nicht geben kann...
    :heul:

    Ich fand den Spruch schon immer doof.
    Und dann werden sie alle herbeizitiert, die ehemaligen Yippies, Hippies und radikalen Veränderer, die heute in Politik und Wirtschaft ihr Geld als moderne Sklaventreiber verdienen. :rollen: Dass andere zeitlebens ihre Ideale nämlich nicht verloren haben, ohne lächerlich zu sein, wird dabei gerne übersehen. Dabei geht's mir nicht um den Kommunismus, sondern um den jovialen Ton, der in dieser Aussage von vornherein mitschwingt: Ihr werdet es schon sehen, wenn ihr alt und vernünftig seid, und nicht mehr jung und stürmisch. :schnarch:
    Und das dann auch noch mit Däniken zu vergleichen :grmpf:

    Das Werk ist beendet, und ich muss zugeben, dass ich ziemlich glücklich bin, es endlich zuklappen zu können. Irgendwann fängt es einfach an zu nerven, wenn man nicht alles versteht. Manchmal kann ein missverstandenes Wort ausreichen und man schätzt eine Person völlig falsch ein, noch dazu, wo auf den knapp 200 Seiten außer dem Protagonisten niemand wirklich charakterisiert wird.


    Das Ende fand ich ziemlich flach :rollen: Es erscheint mir aber, wie schon angesprochen, verständlich, da das Hauptaugenmerk auf dem skurrilen Protagonisten lastet. (Übrigens schafft er es bis zum Schluss nicht, sich zu duschen :breitgrins:)


    Auf jeden Fall scheint mir das Buch interessant genug, dass ich es in ein, zwei Jahren noch einmal lesen möche. Bis dahin sollten sich auch die Verständnisprobleme auf einen kleinen Teil absolut ungebräuchlicher Wörter reduziert haben, so hoffe ich zumindest. :smile:

    Tut mir Leid, wenn der folgende Beitrag etwas inhaltsleer sein sollte, aber ich amüsiere mich gerade wirklich über mich selbst:


    Vor etwa einem Jahr habe ich ein Buchpaket mit Büchern erhalten, die ein Freund aussortiert hatte. Ich hab' sie brav katalogisiert und mich bei vielen gefreut, da einige echt tolle Sachen dabei waren. So weit zur Vorgeschichte.
    Gerade lese ich die Rezensionen und denke: Das Buch muss ich haben. Das schreibe ich auf meinen Wunschzettel.
    Gesagt, getan. Aber irgendetwas rührt sich in meinem Gedächtnis und ich suche es nochmals bei amazon. Ein Cover scheint mir bekannt...
    Siehe da, ich brauche das Buch nichtmal mehr kaufen, ich besitze es bereits! :tanzen: Es war eines aus besagtem Paket, untergegangen neben den Büchern, die ich kannte. Wohl hatte ich mir vorgenommen, etwas zu recherchieren, es aber wohl dann vergessen.
    Ach wie schön, wenn man eine unerkannte Perle auf dem SUB hat! :smile:

    Gerade bei Lyrik ist die Übersetzungsproblematik am größten, sie gilt nicht umsonst als unübersetzbar. Ein Gedicht transportiert meist mehr als Inhalt, es ist immer ein Spiel mit der Sprache. Aus diesem Grund empfiehlt sich, Lyrik in der Originalsprache zu lesen, und da man, wie Ninette schon sagte, nicht alle Sprachen kann, klappt das oft nur über Umwege, über ein eventuelles Vorlesenlassen. Und man sollte sich immer das Schriftbild ansehen, also das Gedicht als Bild, in Vergleich mit der Übersetzung. Da kann man selbst wenn man die Sprache nicht beherrscht, deduzieren ob die Übersetzung viel länger ist als das Original etc.


    Aufgrund dieser ganzen Ansprüche an mich selbst lese ich Lyrik meist sehr selten :rollen:


    Und Übersetzung über eine Drittsprache ist normalerweise ein absolutes "No - Go". :zwinker: Ich verstehe es bei sehr seltenen Sprachen, für die einfach kein Übersetzer gefunden werden kann, aber für Hebräisch? Da sollte es doch Übersetzer geben?


    Das sind natürlich keine Kritikpunkte an deiner Rezension, mombour, die sich wunderbar liest und wenn sie mir auch nicht direkt Lust auf Amos Oz macht, dann zumindest darauf, endlich wieder ein Gedicht zu lesen!


    PS: Den Merle versteh' ich so gut! Hätte ich statt der 6 Jahre Latein irgendeine andere Sprache gelernt, das wäre tausendmal zielführender gewesen. :zwinker:

    Ach Kirsten, seit langer Zeit lese ich deine Brookmyre - Rezis und eigentlich dachte ich immer: "Lass es, das ist nichts für dich!"
    Das Buch habe ich aber auf jeden Fall schon mal notiert und siehe da, meine Bib hat es! :verschwoerung:


    Und um nicht sinnfrei zu posten, sage ich dir auch, was dazu gebracht hat das Buch auf meiner Ausleihliste zu notieren: Du schreibst von "ungewohnt nachdenklichen Tönen" und "falsch verstandenem Glauben" und dazu "ganz besonderer Sinn für Dramatik und böser Humor". Diese Mischung ist für mich interessant, da sich Brookmyre da scheinbar abhebt vom Thrillereinerlei.
    Bei wikipedia bin ich noch auf Folgendes gestoßen:

    Zitat

    The character is very anti-authoritarian and frequently curses institutions such as the government, media and intelligence services.


    Hier wird zwar von Jack Parlabane gesprochen, der mit diesem Roman nichts zu tun hat, aber das trifft bei mir natürlich einen Nerv. :breitgrins:


    Der langen Rede kurzer Sinn: Brookmyre, ich komme!


    Zum Wort "behindert"
    Im Allgemeinen find ich sowas ja okay, ich habe nur manchmal ein Problem damit, dass hinter jedem Wort immer eine Beleidigung stecken soll. Plötzlich darf man irgendwelche Worte nicht mehr sagen, nur weil irgendwjemand reininterpretiert, dass das diskriminierend ist. Natürlich ist das Wort mit der Zeit auch eine Beschimpfung geworden (viele Leute benutzen das ja, wenn sie abwertend über eine Person sprechen), aber ich finde nix schlimmes an dem Wort an sich :) Das Wort bezeichnet für mich einfach eine Person mit geistiger oder körperlicher Behinderung.


    Angeblich ist das Wort ja deswegen verpönt, weil es den Menschen auf die Behinderung reduziert. Und da ich das einsehe und viel zu oft höre, wie jemand das Wort als Schimpfwort benutzt, versuche ich bewusst mich umzustellen. Ein derartig großer Aufwand ist es für mich ja nicht. Natürlich ist die Einstellung wichtiger, und wer bei der Verwendung keine bösen Absichten hat, dem wird wohl auch verziehen. Aber da ich es weiß, muss ich nicht auf der Verwendung bestehen.


    OT: Da gibt es andere Entwicklungen in Sachen Sprachgebrauch, die mir weit suspekter sind als einzelne Worte, die ich aufgrund ihrer negativen Konnotation nicht benutze: Jedesmal, wenn mir jemand mit "gendern" kommt und überall ein "Innen" dranhängt, weint mein Herz um die schöne Sprache und ich fühl' mich als Frau viel mehr diskriminiert, als wenn wer von "man" spricht :rollen:


    Das ständige "behindert" ist mir nicht besonders aufgefallen, ich wusste allerdings auch nichts, dass wie du in deiner Rezi sagtest, dieses Wort meiden soll. Ich dachte, es sei "normal". Deswegen habe ich darauf auch nicht solche Aufmerksamkeit gelegt.


    Bei wikipedia findet man das auch: Klick!. Ich bin da immer vorsichtig, solange man es unwissend und nicht abwertend verwendet, kann man auch nichts dagegen sagen. Wenn man es dann weiß, kann man schon aufpassen. Und als Vater zweier Kinder mit Behinderung sollte man das doch wissen!



    Ich kann zwar französisch, allerdings habe ich keine französische Ausgabe des Buches. Ich nehme an, das "Originalwort" war "handicapé,e". Dies würde dem deutschen "behindert" entsprechen.
    Habe nach Leseproben gesucht, hier wären welche (allerdings sagt das nicht sooo viel über die Quantität des Wortes):
    [...]
    Allerdings hab ich irgendwie beim Lesen der frz. Passagen das Gefühl, dass die Sätze weniger hart klingen. Ob ich das als deutscher Muttersprachler beurteilen kann, keine Ahnung. Vielleicht würde ein frz. Muttersprachler das auch anders sehen.


    Wow, da hast du dir ja richtig viel Mühe gegeben! Danke :bussi: Jetzt bräuchten wir wohl auch wieder einen frz. Muttersprachler, der einen Eindruck abgeben kann :zwinker: Aber ich denke, nachdem im Deutschen die Meinungen derart auseinander gehen, und es viele anscheinend überhaupt nicht "zu hart" finden, wird das im französischen Original dann nicht so unterschiedlich sein!