Beiträge von Saltanah

    Mein Buch ist guuut. Geschrieben in einem Stil, der mir zusagt, wird jetzt die Kindheit der Ermordeten und ihres Mörders erzählt, unterbrochen von Szenen aus der "Gegenwart", d.h. 1950, wo beschrieben wird, wie die Polizei nach der Leiche sucht. Das "Was" und "Wer" wurde ja schon auf Seite 1 des Buches abgehandelt, das "Warum" ist die eigentlich wichtige Frage. Ach ja, Erzählerin ist die Ermordete selbst.


    @Konstantin: aus der Reihe habe ich "Die Geschichte der Liebe von Leila und Madschnun" von Nizami mit Freude gelesen.

    Während mein Tee noch zieht, stelle ich schnell mal mein Buch vor:
    Neil Jordan: Shade


    Amazon schreibt dazu:
    We know from the earliest pages of Neil Jordan's numinous, slow-building fourth novel, Shade that its narrator, 50-old Nina Hardy, has been murdered with a pair of gardening shears by her childhood friend George Truite. The mystery is not who has committed this crime, but why. And although George has been for some years a resident of the local insane asylum, only recently allowed to experiment again with independent living, his madness is but a small part of the answer to that question. Set in Ireland near Drogheda, at the mouth of the river Boyne, Shade casts a wistful eye on childhood desires and alliances, and its lonely-girl-in-a-big-house beginnings will call to mind William Trevor's The Story of Lucy Gault. But like Jordan's greatest success, the film The Crying Game, this novel is full of surprises--and the biggest shocks are not always the most telling.


    Der Anfang ist vielversprechend:

    Zitat

    I know exactly when I died. It was twenty past three on the fourteenth of January of the year nineteen fifty, an afternoon of bright unseasonable sunlight with a whipping wind that scurried the white clouds through the blue sky above me and gave the Irish sea beyond more than its normal share of white horses.


    Wenn das so weitergeht, wird das heute eine lange Nacht.


    Saltanah

    "Fantasy-Krimi"
    Was es nicht alles gibt! Ist das nach der Flut der historischen Kriminalromane jetzt die neueste Entwicklung? Aber Hauptsache, es ist gut geschrieben, und das scheint ja der Fall zu sein. Sollte mir das Buch mal über den Weg laufen, werde ich ihm eine Chance geben.


    Saltanah

    Nach langer Qual der Wahl ist meine Entscheidung auf [size=18px]Neil Jordan: Shade[/size] gefallen.


    Amazon schreibt dazu:
    We know from the earliest pages of Neil Jordan's numinous, slow-building fourth novel, Shade that its narrator, 50-old Nina Hardy, has been murdered with a pair of gardening shears by her childhood friend George Truite. The mystery is not who has committed this crime, but why. And although George has been for some years a resident of the local insane asylum, only recently allowed to experiment again with independent living, his madness is but a small part of the answer to that question. Set in Ireland near Drogheda, at the mouth of the river Boyne, Shade casts a wistful eye on childhood desires and alliances, and its lonely-girl-in-a-big-house beginnings will call to mind William Trevor's The Story of Lucy Gault. But like Jordan's greatest success, the film The Crying Game, this novel is full of surprises--and the biggest shocks are not always the most telling.


    Eine deutsche Übersetzung scheint es (noch) nicht zu geben.

    Vor ein paar Jahren habe ich "Denn am Sabbat sollst du ruhen" gelesen. Ich kann mich kaum noch an das Buch erinnern, da ist mir nur noch ein wages Gefühl der Enttäuschung im Kopf. Eben habe ich mir noch mal den Klappentext durchgelesen, zwecks Gedächtnisstimulierung, aber - nichts. Und das ist ja kein gutes Zeichen, weder für mein Gedächtnis noch für die Qualität des Buches. Ich weiß nur, dass ich nichts weiteres von Batya Gur lesen werde. Eigentlich schade, ich hatte mich gefreut, mal ein Buch aus einem literarisch unbekannten Land zu lesen.

    Ich bin auch 25 Jahre später immer noch Frisch- und vor allem Stillergeschädigt! Ich hatte in der Oberstufe - leider - einen LK Frisch; das ganze Halbjahr NUR Frisch. Grauenhaft, sag ich euch. Gut, das lag natürlich zum Großteil an meiner Deutschlehrerin, die es beinahe geschafft hätte, mir den Spaß am Lesen zu nehmen, teilweise aber auch an Frisch selbst. Stilistisch hat er mir zwar gefallen, aber mit den Personen konnte ich überhaupt nichts anfangen. Besonders habe ich da noch just Stiller vor Augen: normalerweise las ich alle Schullektüre sofort nach Bekanntgabe. In Stiller guckte ich mal kurz rein, schmiss ihn in die Ecke, und las ihn erst in der Nacht vor dem Montag an dem wir ihn gelesen haben mussten. Und das zooooog sich! So furchtbar dick ist das Buch eigentlich nicht, aber es nahm nie ein Ende.
    Konsequenz: Nie wieder werde ich freiwillig eine Zeile Frisch lesen.


    Grüße, Saltanah

    Hallo finsbury,
    die lese ich auf englisch, und was englische Bücher angeht, ist die Auswahl in den großen Buchhandlungen SEHR gut, was zur Folge hat, dass an meine englischen Regale noch schneller angebaut werden muss, als an meine deutschen oder schwedischen. Das wird noch dadurch unterstützt, dass die schwedische Übersetzung eines englischen Buches meist gleichzeitig mit der englischen Taschenbuchausgabe erscheint. Ich lese also eine tolle Rezension der Übersetzung, und kann mir dann das (natürlich) billigere Taschenbuch in der Originalsprache zulegen. Was ältere englische Bücher betrifft (z. B. Sayers), so gilt: kommt eine englische Neuauflage raus, wird diese von den Buchhandlungen eingekauft.


    Sayers auf schwedisch ist da was ganz anderes: ein einziges Buch gibt es zur Zeit, und das ist eine völlig unbekannte kürzere Geschichte. Das sind doch Bücher, die von immer neuen LeserInnen entdeckt werden; dass so was nicht immer wieder neu aufgelegt wird, ist mir ein Rätsel! Aber nein: gedruckt, 3 Jahre lang verkauft, der Rest verramscht, Jahr(zehnte) gewartet, und dann vielleicht 'ne Neuauflage.


    Deutsche Bücher kaufe ich in großem Ausmaß während meines jährlichen Deutschlandurlaubes. Auf der Hinfahrt ist der Koffer voll mit Mitbringseln für die family, auf der Rückfahrt noch vollgestopfter mit Büchern. Hoch lebe der Rollenkoffer! Tragbar wäre der nämlich nicht.
    Du siehst, ich habe keine Nachschubprobleme, was Lesestoff angeht.


    Grüße,
    Saltanah

    Zitat von "finsbury"

    Nero Wolfe


    Jaa, den hatte mein Opa auch in seiner umfassenden Krimisammlung, durch die ich mich im 10. Schuljahr durchgewühlt habe, teilweise auch im Unterricht, teilweise auch 2 Bücher pro Tag. Das waren noch Zeiten! Nero Wolfe gehörte zu meinen Lieblingen.
    Leider hat mein Bruder, dieser Bücherbanause, die ganzen Krimis auf dem Flohmarkt verscherbelt.schluchz.gif Das trage ich ihm heute noch nach.smileys26.gif


    Sayers und Walters gehören auch zu meinen Favoritinnen.


    Grüße,
    Saltanah

    Also, DER klassische Roman zum ersten Weltkrieg ist natürlich Im Westen nichts Neues von Remarque. Ich weiß zwar nicht, wie es da mit den historischen Fakten ist, aber ich glaube nicht, dass er da was verfälscht hat. Absolut lesenswert!

    Ich habe vor vielen Jahren mal ALLE ACs gelesen. Ich gehöre auch zu denen, die Miss Marple vorziehen, aber besonders gut gefielen mir auch einige Bücher, in denen weder Marple noch Poirot auftauchten. In Erinnerung geblieben ist mir vor allem "Why didn't they ask Evans?" (Ein Schritt ins Leere). Überhaupt haben mir ihre alten Bücher, die aus den Zwanzigern und Dreißigern, besser gefallen als die neueren. Ich habe übrigens gerade eine interessante Internetseite zu AC gefunden, mit Bibliographie, Büchernlisten geordnet nach Ermittler, Todesart etc.:
    http://www.agathachristie.com/
    Leider fehlen da die deutschen Titel. Die gibt es dagegen hier:
    http://www.krimi-couch.de/krimis/agatha-christie.html


    Viel Spaß beim Lesen,
    Saltanah

    Zitat von "finsbury"


    :entsetzt::entsetzt: man bekommt keine schon länger aufgelegten Bücher in Schweden?! Da ist ja besonders für Klassiker-Liebhaber ziemlich schrecklich.


    Das stimmt, zumindest wenn man (wie ich) die Bücher selbst besitzen will. Aber es gibt sehr viele Antiquariate, und vor allem sind die Bibliotheken sehr gut ausgestattet. Zum Beispiel will ich ja im Klassikerforum die Leserunde zu Doktor Faustus mitmachen, besitze das Buch aber nicht. Also ein Besuch in der Stadtbücherei:
    Thomas Mann: Doktor Faustus, Originalausgabe von 1947, 4 Exemplare
    Thomas Mann: Gesammelte Werke in 12 Bänden, Band 6 Doktor Faustus
    Thomas Mann: Dhoktor Faoustous (griechisch)
    T. M.: Doctor Faustus (englisch)
    T. M.: Doctor Faustus (spanisch, 2 verschiedene Ausgaben)
    T. M.: Doktor Faustus (schwedisch, als Buch und Hörbuch)
    naja, und dann noch eine russische, polnische und finnische Übersetzung.
    Außerdem noch "Die Entstehung des Doktor Faustus" auf deutsch und schwedisch. Nicht schlecht, was?


    Trotzdem ist es ätzend, dass die Bücher so schnell vom Markt verschwinden. Da gilt es, sofort auch das zu kaufen, was eventuell mal in 10 Jahren von Interesse sein könnte, was natürlich ein rasantes SUB-Wachstum zur Folge hat.



    Noch mal zurück zu Mahfouz:
    Was mir besonders aufgefallen ist, ist der ausgeprägte Hang zum (gerne böswilligen) Klatsch und Tratsch. Das scheint ja wirklich allgemeinmenschlich sein, wenn ich da an mein Heimatkaff denke, und vor allem eine Nachbarin, die eine Klatschzentrale betrieb. (Multiplikatorin nennt sich das glaube ich auf wissenschaftlich) Und eben habe ich Forsters "A Passage to India" ausgelesen, wo ebenfalls reichlich geklatscht wurde, sowohl unter den Briten als auch in der einheimischen Bevölkerung. Auch das mehr oder weniger offene Ergötzen am Unglück Anderer habe ich wiedererkannt. Leider.
    Überhaupt hat mich bei der Lektüre überrascht, wie wenig "fremdartig" das Buch im Großen und Ganzen war. Mit ein paar kleinen Änderungen könnte das Buch auch in europäischen Städten spielen, mit Ausnahme von Zitas Gewerbe vielleicht. Etwas entsprechendes kenne ich zumindest aus der europäischen Literatur nicht. Obwohl, wie schon einer von euch schrieb, in Charles Dickens würde er schon passen.


    Grüße,
    Saltanah

    Hallo Rio,
    um mal vom Thema etwas abzuschweifen: meine Lieblings-Sutcliffs sind die, die in der Römerzeit spielen: Der Adler der 9. Legion, Drachenschiffe drohen am Horizont und vor allem Der silberne Zweig. Ich weiß gar nicht, wie oft ich die 3 gelesen habe. Von den anderen gefällt mir Das Hexenkind noch sehr gut. Von den Büchern um König Artus kenne ich leider nur das erste, und Finn Mac Cool ist mir völlig unbekannt. Ich muss wirklich mal stöbern!


    So, gerade mal bei Amazon geguckt: Da gibt es ja noch einige Bücher, die ich nicht kenne! Das werde ich in nächster Zukunft ändern.

    Es gibt sogar eine ganze Krimi-Serie, die ohne Mord und Totschlag auskommt:
    Die Bücher um Mma Ramotswe von Alexander McCall Smith nämlich, von denen das 4. gerade auf deutsch erschienen ist, und auf englisch 6.
    - The No. 1 Ladies' Detektive Agency - Ein Krokodil für Mma Ramotswe
    - Tears of the Giraffe - Ein Gentleman für Mma Ramotswe
    - Morality for Beautiful Girls - Ein Koch für Mma Ramotswe
    - The Kalahari Typing School for Men - Keine Konkurrenz für Mma Ramotswe
    - The Full Cupboard of Life
    - In the Company of Cheerful Ladies


    Amazon schreibt dazu:
    In Afrika, am Rande der Kalahari in Botswana, betreibt Mma Ramotswe das einzige Detekteibüro des Landes. Gut, dass sie nicht nur Humor und Wärme, sondern auch Intelligenz und Spürsinn besitzt, denn sie wird mit den schwierigsten Fällen konfrontiert. Zum Glück hat sie in ihrer Sekretärin Mma Makutsi eine hochmotivierte Hilfsdetektivin gefunden, denn auch ihr Privatleben hat so einige Überraschungen zu bieten.
    Witz, subtile Menschenkenntnis, die humorvolle Beschreibung oft skurriler Charaktere und die atmosphärisch dichte Schilderung des Alltags in Botswana machen diese ungewöhnliche Detektivgeschichte zu einem höchst vergnüglichen Leseerlebnis.


    Ich habe sie alle gelesen, und kann sie nur empfehlen!


    @ Bettina,
    Passenger to Frankfurt habe ich vor Ewigkeiten mal gelesen, weiß aber nur noch, dass ich enttäuscht von dem Buch war, weil es so gar kein typischer Agatha Christie war.

    Hallo Nimue,


    ich habe mir das Buch gerade in der Stadtbücherei angeguckt, und glaube, dass es das gesuchte ist. "Good night, nobody" kommt darin vor, allerdings nicht ganz am Schluss, und die Aufzählung von Gute Nacht, xy ist so, wie du sie beschrieben hast. Außerdem gehört es zu den amerikanischen Bilderbuchklassikern (Erstauflage 1947!), und von daher kann man annehmen, dass die meisten (amerikanischen) LeserInnen die Anspielung verstehen.


    Saltanah

    Habe mal gegoogelt und bin auf dieses Buch gestoßen: "Goodnight Moon" von Margaret Wise Brown


    Kaufen* bei

    Amazon
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    Rezension bei Barnes&Nobles:
    "Simple repetitive language with a touch of humor. Pages darken as the moon rises in the window and a tiny mouse explores the little ones room. Good night nobody !! Excellent, excellent, excellent."


    Könnte doch das Buch sein, das du suchst.


    Grüße,
    Saltanah