Beiträge von Saltanah

    Auch ich bin mittlerweile mit dem Buch fertig. Gefallen hat's mir nicht so recht, die Figuren waren doch arg überzeichnet - die Frauen noch mehr als die Männer -, und den Lindenstraßenvergleich finde ich sehr treffend.
    Teilweise habe ich mich gefragt, ob meine Abneigung vielleicht an der Übersetzung liegen könnte, glaube das aber doch nicht so recht.


    Konstantin, ich meine in einem anderen Thread gelesen zu haben, dass du arabisch studierst. Hast du das Buch im Original gelesen?


    Finsbury, Mahfouz ist hier auch mittlerweile wieder in Vergessenheit geraten. Nachdem er 88 den Nobelpreis bekommen hatte, wurden viele seiner Bücher übersetzt und die 3 (oder so) bis dahin übersetzten wieder neu aufgelegt. Zur Zeit ist allerdings kein einziges seiner Bücher im Handel erhältlich, was aber auch an der hiesigen sonderbaren Sitte liegt, alle 3 Jahre alten Bücher zu verramschen. Ältere Bücher sind so gut wie nicht erhältlich, außer in Antiquariaten und Bibliotheken. Ein Blick in den Bibliothekskatalog zeigte mir übrigens, dass von den ca. 25 vorhanden Exemplaren der Midaq-Gasse nur 2 ausgeliehen sind, eines davon von mir.


    Danke euch beiden für die Leserunde.


    Saltanah

    1. Diana Wynne Jones (natürlich)
    2. Terry Pratchett
    3. Philip Pullman
    4. J. R. R. Tolkien (meine erste Fantasy-Liebe)
    5. (Robin Hobb - Assassin's Apprentice); in Klammern, weil ich eigentlich nur das eine Buch so richtig gut finde.

    1. Andrew Vachss
    2. Minette Walters
    3. Dorothy Sayers
    4. Tony Hillerman
    5. Patricia Highsmith
    6. Ross MacDonald


    Leider ist die Hälfte von denen schon tot, d. h., es kommen keine neuen Bücher mehr raus, und ich habe schon alles von denen gelesen.


    Grüße, Saltanah

    @ finsbury,


    ich lebe in Schweden, und komme von daher an deutsche Bücher nur schwer ran. Schwedisch habe ich zwar erst als Erwachsene gelernt, kann es aber trotzdem richtig gut. Lesen geht mittlerweile fast so schnell wie auf deutsch, und auch die Nuancen kriege ich weitestgehend mit. Also habe ich mir das Buch nur schnell aus der Bibliothek ausgeliehen, als ich sah, dass es eine Leserunde dazu gibt.


    Im Machfus (der hierzulande übrigens Mahfouz heisst) bin ich allerdings auch noch nicht weitergekommen, habe aber vor, ihn am Wochenende durchzulesen.
    Leider habe ich keine Ahnung, wie die Einstellung zu Homosexualität im Ägypten der 40er Jahre war. In einigen islamischen Ländern ist Homosexualität ja verboten, aber so weit ich weiß, gibt es da große Unterschiede, und wie es vor 60 Jahren in Ägypten gewesen sein könnte, darüber möchte ich nicht anfangen zu spekulieren. Über Informationen würde ich mich freuen.


    Grüße, Saltanah


    Meine Antwort auf deine Fragen:

    Zitat von "Elke"

    Übrigens, sind hier auch Jane Austen-Fans? Habt Ihr Euch nicht auch gefreut, als ihre Person in Lyme etwas ins Spiel kam? Ich war entzückt :klatschen:


    Ich auch. Sofort als Lyme Regis genannt wurde, dachte ich: "Das kennste doch? Hat da nicht Jane Austen drüber geschrieben?" Und dann wurde sie auch prompt erwähnt. Klasse!


    Grüße,
    Saltanah

    Wie, das war Hugh Grant in Maurice? Das war mir gar nicht bewusst.
    Aber ein guter Film und ein noch besseres Buch, so wie überhaupt alles von Forster lesenswert ist, zumindest alles was ich bisher gelesen habe:
    - Howard's End
    - Maurice
    - A Room With a View (grossartiger Film; die Szene am Tümpel - zum Wegwerfen!)
    - Where Angels Fear to Tread


    Auf meinem SUB liegt A Passage to India.


    The Longest Journey und seine Kurzgeschichten warten darauf, gekauft zu werden.


    Und ja, Umziehen lohnt sich. Ungeahnte Schätze tauchen auf einmal auf.


    Grüße, Saltanah

    So, jetzt habe ich es durch. Eigentlich WOLLTE ich es ja gar nicht so schnell lesen. ICH WEISS GAR NICHT, WIE DAS PASSIEREN KONNTE!


    Das Ende war, so wie es sich für einen Krimi gehört, noch mal richtig spannend und überraschend. Trotzdem hat mir das Buch nicht so ganz gefallen. Teilweise überzogene, unglaubwürdige Charaktere, und auch die eigentliche Story hat mich nicht richtig überzeugen können. Der Prolog aber war grossartig.
    Fazit: als Zeitvertreib tauglich, aber kein muss-man-gelesen-haben.

    Zitat von "Arwen"


    Allerdings bin ich mir sicher, dass dieser Sam Waterhouse nichts damit zu tun hat.


    Davon bin ich auch überzeugt. Allerdings - das wäre doch DIE Überraschung schlechthin!


    Habe nur noch 40 Seiten zu lesen, und immer noch keine Ahnung, wie sich alles auflösen wird (obwohl ich es ja schon mal gelesen habe).

    Der Anfang ist einfach großartig. Nach diesem fantastischen Prolog musste ich - trotz ausgeprägter Müdigkeit - unbedingt weiterlesen. Ergebnis: das halbe Buch ist durch. Leider finde ich die Fortsetzung micht genau so gut wie den Prolog, aber spannend genug ist es schon. Nur stellte ich dann bei Kapitel 10 fest, dass ich das Buch vor Ewigkeiten schon mal gelesen haben muss. An Jessie und ihren Onkel kann ich mich nämlich erinnern, während mir der Rest des Buches völlig fremd ist.


    Zitat von "Capesider"


    Was mir persönlich etwas negativ auffällt, ist die neue Übersetzerin. Mit dem Stil des deutschen Buches kann ich mich bisher nicht so recht anfreunden. Er ist so kurz und abgehackt. Und viel unfreundlicher als in den anderen Büchern Ich weiß gerade nicht, wie ich das anders beschreiben soll.


    Ich habe vor vielen Jahren mal einige Jurys aus der Bib ausgeliehen, und fand den Stil ziemlich doof. Später fiel mir dann ein englisches Buch in die Hände, und da stellte ich fest, dass es wohl an der Übersetzung liegen muss. Drum lese ich auch jetzt das Original, was ich allen empfehle, deren englisch dazu ausreicht. Wenn es auch anstrengender ist, ein Buch in einer Fremdsprache zu lesen, so lohnt es sich zumindest in diesem Fall wirklich!



    Was mir bei dem Kindermorden bisher aufgefallen ist: Alle Kinder, die umgebracht wurden, waren entweder hässlich, oder Streber oder sie waren aus anderen Gründen unbeliebt und hatten keine Freunde. Alle waren Außenseiter und haben die meiste Zeit allein verbracht, weil niemand mit ihnen spielen wollte. Sie wurden glaube ich sogar alle in der Schule gehänselt.


    Zitat von "Spoiler"


    Was mir noch als Gemeinsamkeit aufgefallen ist: die Kinder waren auch von ihren Eltern bzw Großvater ungeliebt.
    Ich frage mich, ob die Autorin damit die Furchtbarkeit der Kindsmorde etwas entschärfen will.


    Was mich an dem Buch stört, ist die übertriebene "Spleenigkeit" vieler Personen. Zwar ergeben sich dadurch einige witzige Szenen und Dialoge, aber für meinen Geschmack sind einige Figuren zu überzeichnet, und dadurch unglaubwürdig. Ich denke da vor allem an Freddie, Molly Singer, Tante Agatha, Marshall Trueblood, und auch Jessie. Jetzt wo ich diese Liste geschrieben sehe, fällt mir auf, dass das alles Frauen sind, mit Ausnahme von Trueblood, und der ist schwul (und damit kein "richtiger" Mann?). Naja, ich muss das vielleicht doch zurücknehmen, da wohl auch Wiggins der Hypochender auf die Liste der verschrobenen Personen gehört.


    Trotz dieser Kritik gefällt mir das Buch und ich werde jetzt gleich weiterlesen.


    Grüße,
    Saltanah

    Hallo Pensiero,
    Danke für die Erklärungen. Etwas Hintergrundwissen macht doch vieles verständlicher.
    Apropos Mamluken: Ich lese das Buch ja auf schwedisch, einer Sprache, die ich sehr gut beherrsche. Daher kenne ich auch das (ziemlich ungebräuchliche) schwedische Wort "mamelucker". Bedeutung: lange Unterhosen für Frauen. Ich glaube, ich weiß, wie diese Bedeutung entstanden ist.
    Das nur so ganz nebenbei. Bin noch nicht dazu gekommen, weiterzulesen.


    Saltanah

    Auch ich bin noch ziemlich verwirrt.
    Allerdings haben sich doch einige meiner anfänglichen Fragen geklärt, vor allem diese: "Wann spielt der Roman?" Ich war davon ausgegangen, dass es ungefähr zur Entstehungszeit des Buches wäre, also Ender der 70er, und dann steigt einer in eine Pferdedroschke, und ein neu angeschafftes Radio bringt Probleme. Ich fühlte mich wie ein einziges grosses Fragezeichen.
    Auch altersmäßig wird im Laufe der Zeit einiges klarer. Abbas der Barbier ist knapp 25, Hussein Kirsha und Hamida 22, und damit wohl die jüngsten Bewohner der Gasse, zumindest von den bisher aufgetauchten. Wo sind eigentlich alle Kinder? Eigentlich müsste doch die Gasse von Kindern nur so wimmeln.
    Zita finde ich etwas extrem dargestellt, nicht so sehr, was seinen makaberen "Beruf" angeht, sondern mehr die Schilderung seines Aussehens und seines Schuppens. Und auch die anderen Personen kommen mir etwas übertrieben vor.
    Insgesamt weiß ich noch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll.


    Nur eins ist klar: mir mangelt es an Hintergrundwissen, um das Buch richtig beurteilen und auch genießen zu können. Ich habe keine Ahnung von der ägyptischen Geschichte (wer waren die Fatimiden? die Mamelucken? okay, von Sultanen habe ich immerhin schon mal gehört).
    Und wie waren die Lebensbedingungen in Kairo während des zweiten Weltkrieges?
    Aber das mangelnde Wissen ist ein Problem, das ich immer bei der Lektüre "exotischer", d. h., nicht-mitteleuropäischer bzw. nicht-nordamerikanischer Bücher habe. Was nicht bedeuten soll, dass de Bücher dadurch schlechter werden, nur schwerer zu lesen.


    Bis dann,
    Saltanah

    Vielleicht suchst du ja eher nach was Neuem, aber ich kann dir einen schwedischen Klassiker empfehlen:


    Vilhelm Moberg: Die "Auswanderer-Suite". 4 Bände (Auswanderer; In der neuen Welt -auf schwedisch Einwanderer; Siedler; Letzter Brief nach Schweden)
    Diese Suite wurde übrigens in Schweden bei einer riesigen Leserumfrage zur Jahrtausendwende zum "besten schwedischen Buch des 20. Jahrhunderts" gewählt.
    (Eine Verfilmung gibt es natürlich auch, in 2 Teilen. Der erste Teil ist sehenswert, der 2. langweilig)


    Saltanah

    Ein weiteres unvollendetes Werk Austens ist "Die Watsons". Auch das hat jemand anders zu Ende geschrieben, mit Hilfe von Aufzeichnungen Jane Austens, sowie Austen'scher Familienüberlieferung. Eigentlich halte ich ja nichts davon, wenn jemand anderes in den Büchern meiner LieblingsautorInnen "rumpfuscht", aber da die vervollständigte Version von "Die Watsons" mein erster Austen war, und ich seitdem von ihren Büchern begeistert bin, verzeihe ich nicht nur dem Zuendeschreiber, sondern bin ihm sogar ausgesprochen dankbar. (Und natürlich meinem Onkel, der mir das Buch vor vielen Jahren schenkte).
    Von "Sanditon" habe ich nur Austens Anfang gelesen. Wieso nur konnte sie es nicht zu Ende schreiben??


    Saltanah

    Ich glaube, dass viele KrimileserInnen ungefähr so reagieren: "Gibt's denn so was überhaupt?".


    Ist zwar selten, kommt aber gelegentlich doch vor. Gerade heute habe ich einen solchen beendet: "Der brennende Ofen" von Kerstin Ekman. Gut geschrieben, und trotz Mangel an strömendem Blut sehr spannend. Es geht um Brandstiftung in einem kleinen nordschwedischen Dorf Anfang der 60'er Jahre.


    Kennt ihr noch weitere mordlose Krimis?


    Saltanah

    Hallo!


    Gerade habe ich erfreut festgestellt, dass am 8. März ein neues Buch von DWJ erscheint: Conrad's Fate, 6. Teil von Chrestomanci.


    Jetzt hoffe ich nur, dass die Bücherei das schnell bestellt, damit ich es auch bald lesen kann (gebunden ist mir das denn doch zu teuer). Bis dahin nehme ich mir vielleicht mal wieder die anderen Chrestomancis vor.


    Amazon schreibt zu dem Buch:
    "A splendid, new, magical adventure from Diana Wynne Jones, set in the worlds of Chrestomanci! Conrad is young, good at heart, and yet is apparently suffering from the effects of such bad karma that there is nothing in his future but terrible things. Unless he can alter his circumstances - well, to be brutally honest, he is DOOMED. Conrad is sent in disguise to Stallery Mansion, to infiltrate the magical fortress that has power over the whole town of Stallchester, and to discover the identity of the person who is affecting his Fate so badly. He has to put an end to them, or he wont last the year. But can any plan really be that simple and straightforward? Of course it can't! "
    Klingt recht vielversprechend.


    In freudiger Erwartung
    Saltanah