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    Kate Morton – Das Seehaus


    Aus dem Englischen von: Charlotte Breuer und Norbert Möllemann


    Zum Inhalt:


    Es ist das Jahr 1933 die junge Alice Edevane hat gerade ihr erstes Manuskript fertig gestellt und will es ihrem Schwarm stolz zeigen, jedoch muss sie erfahren, dass ihre Gefühle nicht erwidert werden. In derselben Nacht verschwindet ihr kleiner Bruder Theo und plötzlich ist nichts mehr wie zuvor und ein schrecklicher Verdacht steigt in ihr auf.
    Siebzig Jahre später im Jahre 2003 besucht Sadie ihren Großvater in Cornwall, da sie gerade auf Zwangsurlaub ist, und stößt bei einem Waldlauf auf ein zugewachsenes Haus am See, das aussieht, als wenn es überhastet verlassen worden wäre. Von ihrer Neugier ist sie bald gepackt und will daher herausfinden, was dort passiert ist.


    Der erste Satz:


    Es regnete heftig, und der Saum ihres Kleides war schlammverschmiert.

    Meine Meinung:

    Die Bücher von Kate Morton haben schon immer eine ganz starke Sogwirkung auf mich ausgeübt. Genauso erging es mir bei diesem Buch. Sobald ich mit dem Buch angefangen hatte, hatte ich Schwierigkeiten es aus der Hand zu legen.


    Hierfür gab es mehrere Gründe:


    [li]Eine ihrer Stärken ist es, dass die Charaktere, die sie zeichnet, sehr real wirken. Keiner von ihnen ist ein Stereotyp irgendeiner Figur, sondern zeichnet sich durch individuelle Stärken und Schwächen aus. Jeder von diesen Charakteren ist mehr als es am Anfang zu scheinen mag. Insbesondere hier lag ich häufig am Anfang mit meiner Einschätzung über eine Person nicht richtig, sodass ich im Verlauf der Geschichte manchmal ein ganz anderes Bild von einer Person hatte als ich es zu anfangs hatte.
    [/li]


    [li]
    Die Geschichte ist zumindest für mich wenig vorhersehbar, sodass ich die Entwicklung der Geschichte und Charaktere interessiert mitverfolge. Außerdem sind meist so viele Einflussfaktoren für die Entwicklung der Geschichte vorhanden, sodass man kaum abschätzen kann, welches der ausschlaggebendste von ihnen war. Dadurch ist der Spannungsbogen konstant weit oben.
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    [li]Häufig, so auch hier, wird die Haupthandlung in eine bildschöne Kulisse eingebettet, sodass man als Leser das Gefühl hat, in einem kleinen Paradies auf Erden mit dabei sein zu dürfen.
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    [li]Ihr Schreibstil ist durchgehend flüssig zu lesen ohne dabei gewöhnlich zu wirken. Des Weiteren passt sie sich sprachlich an die Zeit an, in welcher ihre Geschichte spielt.[/li]


    Auch in diesem Buch sind diese Elemente vorhanden. Jedoch war es für mich, obwohl ich schon einige ihrer Bücher gelesen habe, wieder schön in eine ihrer Welten abzutauchen und das Geschehen mit zu verfolgen. Es ist spannend, welche Geheimnisse, eine Familie haben kann, die von außen gesehen, wie eine Vorzeigefamilie wirkt. Selbst innerhalb der Familie gibt es Geheimnisse, die so gut verborgen werden, dass nicht alle Mitglieder darüber Bescheid wissen. Die Konsequenzen daraus begleiten jedoch alle Familienmitglieder bis zum Rest ihres Lebens. Es offenbaren sich jedoch auch die alltäglichen Schwierigkeiten, mit denen jeder Einzelne zu kämpfen hat und welche Strategien die einzelnen Mitglieder verfolgen, um mit den gegebenen Situationen umzugehen. All dies führt dazu, dass ich ein Buch von Kate Morton nie lange liegen lassen kann, sondern es mehr oder weniger verschlinge.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ach wie schön! Ende gut, alles gut! Mir hat die Auflösung gut gefallen. Mich hat es gleich etwas stutzig gemacht, als erwähnt wurde, dass Bertie adoptiert worden war. Es schön, dass jetzt doch keiner „der Böse“ gewesen ist. Bertie ist bei liebenden Eltern groß geworden und Eleanor wusste zumindest, dass es ihm gut geht. Sadie hat anscheinend doch noch den Kontakt zu Charlotte aufgenommen und die drei Geschwister Bertie/Theo, Alice und Deborah scheinen die verlorene Zeit aufzuholen.


    Allerdings ist mir am Schluss es ein wenig zu kurz gekommen, wieso Sadie sich entschlossen hat, Privatermittlerin zu werden. Plötzlich war sie es auf einmal. Des Weiteren hätte ich mir gewünscht, dass man noch ein wenig mehr über die Geschwister erfahren hätte, nachdem sie erfahren haben, dass es sie gibt bzw. dass sie wissen, dass ihr Bruder doch nicht tot ist.


    Bis zum Schluss fand ich das Buch gut geschrieben, sodass ich bis zum Ende mitgefiebert habe.


    Mir hat bisher (ich denke, die Diskussionen laufen noch ein bisschen weiter) die Leserunde mit euch auch sehr gefallen, vielen Dank!

    Da kann ich jetzt nicht ganz zustimmen. Ich finde das Buch nach wie vor spannend und glaube, dass Kate Morton noch irgendeinen Schocker in der Hinterhand haben wird... Das wäre sonst merkwürdig, denn andauernd gibt es eine Wendung, die ich nicht vorhergesehen habe :zwinker: Außerdem kann man ja das Buch in einem Rutsch durchlesen. Nur zwischen den Leseabschnitten mache ich ganz kurz Pause, um hier zu posten :zwinker:


    Ich muss mich da auch SunshineSaar anschließen. Meine Meinung nach ist das Buch immer noch sehr spannend.



    Und Eleanor hatte wirklich eine Affäre mit Ben. :entsetzt: Man erfährt auch, wie sie Ben bereits 1931 kennengelernt hat und sich verliebte. Ich kann es verstehen, dass ein Leben mit Anthony und dem Bombenkoller schwierig ist. Aber erwartet habe ich das nicht von ihr…


    Um ehrlich zu sein, mich wunder es eher, dass es nicht schon viel früher dazu gekommen ist. Seit 13 Jahren kümmert sie sich bereits aufopferungsvoll sowohl um ihren Mann als auch um ihre Kinder und versucht sein Geheimnis zu schützen. Sie ist ja auch noch relativ jung und hat sich sicherlich mehr von ihrem Leben erhofft als ständig in Alarmbereitschaft zu stehen. Man darf nicht vergessen, dass sie vom Typ her eigentlich ganz anders ist, dass nur die Situation sie zu diesem strengen Verhalten zwingt.



    Die Frage ist, ob Sadie aus dem Polizeidienst aussteigt, oder ausgestiegen wird? Vielleicht zieht sie es vor, selbst zu gehen, bevor sie gefeuert wird.


    Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Sadie nicht wieder zur Polizei zurückkehren wird.

    So langsam erfährt man immer mehr, was alles nach dem ersten Weltkrieg vor sich gegangen ist. Zu Beginn des Buches hätte ich nicht damit gerechent, dass alles so verworren ist. Aber so langsam entwirren sich viele Fäden und das Bild wird so langsam klarer. Es muss für Eleanor ziemlich schlimm gewesen sein, ihren geliebten Mann in einem so schlimmen Zustand nach dem Krieg zurückbekommen zu haben. Welche Kraftanstrengung es sein muss, vor der eigenen Familie zu verheimlichen, dass es ihm so schlecht ging. Es ist da schon fast verständlich, dass sie sich auf die Affäre mit Ben Munro eingelassen hat. Es hat die Dinge natürlich auch sehr verkompliziert.


    Alice scheint in dem hohen Alter auch endlich so weit zu sein, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Es ist glaube ich immer schwer, wenn man jemanden vergöttert hat, ihn mit Makeln behaftet zu sehen. Auch schlimm, wenn man sich über Jahrzehnte für schuldig gehalten hat und das eigene Leben von der Schuld dominiert gewesen ist. Ich denke mal, dass es ihrern Schwestern genauso ging, wobei sie (wahrscheinlich) näher an der Realität waren. Ich hoffe, dass Alice mit sich selbst noch Frieden schließen kann. Aber es sieht sehr vielversprechend aus.


    Sadie scheint sich auch endlich mit ihren eigenen Ängsten zu beschäftigen. Ich bin gespannt, ob sie einem Treffen mit ihrer Tochter zustimmen wird. Sie scheint das alles immer noch sehr zu belasten.

    Ich werfe fast alle Theorien über den Haufen und behaupte das Gegenteil :breitgrins: Schön, wie Kate Morton es immer wieder schafft, dass man denkt, dass man es durchschaut hätte und dann: Peng! Gar nichts ist so, wie man es sich selbst gedacht hat.
    Was Clemmie gesehen hat, ist jetzt natürlich schon sehr spannend. Hat sie ihre Mutter mit dem Gärtner inflagranti erwischt? Das würde natürlich alles nochmal in ein ganz anderes Licht setzen. Was hat das mit der posttraumatischen Belastungsstörung von Anthony zu tun und wie hat sie sich bei ihm geäußert? Ich neige ja schon fast dazu, dass Anthony in einer Phase der geistigen Umnachtung seinen eigenen Sohn umgebracht hat. Aber wahrscheinlich befinde ich mich wieder auf dem Holzweg :breitgrins:


    Über Sadie erfährt man auch immer mehr. Sie hat also mit 16 ein Mädchen zur Adoption freigegeben und will jetzt keinen Kontakt zu ihr. Wahrscheinlich würde es bei ihr einige Wunden aufreißen, jedoch schätze ich sie für einen sehr neugierigen Menschen und daher wird es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis sie sich mit ihrer Tochter treffen wird.


    Es ist alles so spannend, dass ich am liebsten jetzt in diesem Moment weiterlesen wollen würde, jedoch ruft das Leben und ich muss leider eine Lesepause einlegen.

    Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, dass er vielleicht gar nicht Selbstmord begangen hat, sondern dass ihn Jemand umgebracht hat. Vielleicht der gleiche Mörder, wie der von Theo? :gruebel:


    Ich gehe mittlerweile davon aus, dass Llewllyn irgendetwas mitbekommen hat und deswegen sterben musste.



    Völlig schockiert war ich, als Alice vor Ben an ihrer Entführungsgeschichte feilt, so kaltblütig! "Natürlich" muss der Junge am Ende dabei sterben... :entsetzt: Was bezweckt sie eigentlich damit? Wie Ben ja schon gesagt hat, braucht er das Geld für seine Bekannte/Freundin Flo, also gibt es für Alice dabei eigentlich nichts zu gewinnen. Reicht es ihr, dass er ihr dann zu Dankbarkeit verpflichtet wäre, weil sie ihm den passenden Plan geliefert hat?


    Da war ich auch mehr als schockiert. Alice hat anscheinend eine sehr abgebrühte Seite an sich :rollen:

    Es wird ja immer spannender. Ich habe das Gefühl, dass Alice bei ihrer ersten großen Liebe so sehr verliebt war, dass jegliche moralische Richtschnur verloren gegangen ist. Dass sie selbst an der Entführung und wahrscheinlich auch Ermordung von ihrem Bruder beteiligt gewesen ist, davon kann man ausgehen. Ich frage mich jedoch, wie ein damals 17-jähriges Mädchen auf so eine grausame Idee kommen kann. Was hat sie sich davon versprochen, wenn ihr kleiner Bruder verschwindet? Und was hat Ben Munro getan, dass ihr immer noch kalte Schauer durch den Körper fahren, wenn sie an ihn denkt. Es scheint etwas schreckliches gewesen zu sein, wenn sie danach den Kontakt komplett abgebrochen hat und versucht hat, dass alle Leute sich seiner nicht mehr erinnern. Und was für eine Lösegeldforderung gab es, die die Eltern nie erreicht hat? Was weiß Alice?


    Sadie scheint mittlerweile auf der richtigen Spur zu sein. Der Geheimgang wird wohl der Schlüsselelement zur Lösung des Falles sein. Auch, dass das junge Kindermädchen damals höchstwahrscheinlich Theos leibliche Mutter gewesen ist, scheint mittlerweile recht wahrscheinlich. Ich hatte zwar erst den Verdacht, dass Theo einen anderen Vater gehabt haben könnte, aber mittlerweile erscheint mir die Variante, dass er eine andere Mutter gehabt haben könnte, doch wahrscheinlicher. Alice Mutter hatte sich seit Jahren vergeblich ein weiteres Kind gewünscht. Sie hatte anscheinend eine Fehlgeburt erlitten und konnte vermutlich daher kein weiteres Kind mehr bekommen. Anthony hat seine Frau so sehr geliebt, dass er ihr wahrscheinlich jeden Wunsch erfüllt hätte. Daher könnte ich mir vorstellen, dass sie wollte, dass Anthony mit Rose für sie ein Kind zeugen würden. Das würde auch erklären, weshalb Constance davon ausgeht, dass Anthony Eleanor betrügt. Aber das sind alles Vermutungen.


    Mich wundert es eigentlich, dass Sadie, die sonst so logisch denken kann, nicht verstehen kann, dass ihr Großvater sich nach dem Tod seiner Frau wieder neu orientieren möchte. Da scheinen bei ihr doch die Gefühle durchzugehen. Ich hoffe, sie wird im Verlauf noch verstehen können, dass auch ihr Großvater sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt.

    Das habe ich jetzt auch nicht verstanden :gruebel: Wurde das irgendwo geschrieben? Ich bin eigentlich schon der Meinung, dass Alice die Tochter von Anthony ist...


    Wurde nicht gesagt, dass Anthony im Krieg war und Alice während des Krieges geboren worden ist? Mag sein, dass ich es falsch interpretiert habe, aber es hörte sich für mich so an, dass er zur fraglichen Zeit gar nicht im Lande war.

    Ein äußerst aufschlussreicher Abschnitt auch wenn er gleichzeitig neue Rätsel aufgibt. Eleanor scheint eine spannende Persönlichkeit gewesen zu sein. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie sich so unterschiedlich verhalten konnte. Es mutet eigenartig an, dass sie einerseits so liebevoll sowohl zu ihrem Mann als auch zu ihren Töchtern sein konnte, wenn diese nicht auf einander getroffen sind. Außerdem scheint sie selbst auch ein schriftstellerisches Talent gehabt zu haben. Ich wundere mich, weshalb sie das nicht mehr ausgelebt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob Alice und Deborah das richtig analysiert haben, dass ihre Mutter Liebe nicht teilen konnte und auch nicht verstanden hat, dass ihr Mann sie liebte obwohl er auch gleichzeitig auch ihre Töchter sehr liebte. Jedoch scheint es fast so, als ob Eleanor eine Veränderung während des Krieges durchgemacht hat. Hat es vielleicht etwas mit dem leiblichen Vater von Alice zu tun? Außerdem ist es recht rätselhaft was mit der dritten Schwester Clementine geschehen ist. Warum ist sie so jung gestorben?


    Sadies Recherche bringt so langsam auch Erklärungsmöglichkeiten, was mit dem Theo passiert sein könnte. Ich frage mich, ob Alice und Deborah etwas von dem Geheimgang gewusst haben. Ich könnte es mir gut vorstellen, da insbesondere Alice immer mehr im Hause mitbekommen hat, als für sie eigentlich gut gewesen ist. Sadies Verhalten wirkt bisher so, als ob sie verzweifelt versucht die Gespenster der Vergangenheit auf Abstand zu halten, es ihr aber immer schlechter gelingen würde. Was ist damals wirklich geschehen, als sie ihr Kind weggegeben hat?


    Insgesamt wird das Buch immer spannender und es fällt mir zunehmend schwer, es aus der Hand zu legen, aber was sein muss, muss sein, sonst lese ich noch die ganze Nacht durch und komme gar nicht mehr zum Schlafen :todmuede: :abinsbett:


    Auf Seite 88 eine interessante Stelle, wo Alice beschreibt wann ein Autor ausgedient hat. So etwas habe ich mir auch schon mal so über legt. Ich mag es auch sehr in Büchern über das Verfassen von Büchern zu lesen.


    Das finde ich auch sehr spannend. Aktuell habe ich als Parallellektüre Stephen Kings "Das Leben und das Schreiben" und es ist faszinierend, wie die Autoren arbeiten und was es ihnen - in dem Fall King - auch teilweise abverlangt. Äußerst interessant!



    Was wurde im Wald vergraben? Es wird von einer Sie geschrieben. Was hat sie getan? Ein Verbrechen begangen?


    Ob es der verschwundene Junge ist?



    Auch bei der Handlung, die in der Gegenwart spielt, hatte ich keine Schwierigkeiten, mich im Geschehen zurecht zu finden. Gut hat mir gefallen, dass es zwischen Sadie und Alice keine verwandschaftlichen Beziehungen zu geben scheint und dass Sadie nur durch Zufall auf das verfallene Anwesen stößt. Spannend, dass dort noch alles so aussieht, als sei die Familie nur mal kurz aus dem Raum gegangen!


    Ich glaube auch, dass Sadie und Alice auf irgendeine Art und Weise verwandt sind. Irgendwie würde das gut zusammenpassen.


    Apropos Assistent - es würde mich ja doch sehr überraschen, wenn aus Sadie und Peter nicht über kurz oder lang ein Paar wird...


    Interessanter Gedanke! Könnte ich mir aber auch gut vorstellen.

    Hallo :winken:


    Ich freue mich, endlich wieder ein Buch von Kate Morton zu lesen, auch wenn ich dieses Mal etwas Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hineinzufinden. Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich immer noch mit Umzugsangelegenheiten beschäftigt bin, sodass vielleicht der Kopf zu Anfang nicht ganz frei war.


    Die verschiedenen Erzählperspektiven sind interessant, obwohl meine anfänglichen Probleme hauptsächlich mit der Geschichte in Cornwall 1933 zu tun hatten. Auf mich wirkte das ganze Geschehen etwas fremd und ich konnte mich daher nicht so gut auf das Geschehen einlassen. Jedoch wurde es im Verlauf besser. Es deutet sich ja schon an, dass damals etwas schreckliches mit dem kleinen Jungen passiert sein muss. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein so kleines Kind einfach spurlos verschwindet. Da muss doch ein Erwachsener/Jugendlicher dran beteiligt gewesen sein. Dadurch, dass Alice im Jahr 2003 so schockiert reagiert, nehme ich sehr stark an, dass sie deutlich mehr von dem Verschwinden weiß, als sie je jemanden erzählt hat. Aber ich bin gespannt, was wirklich geschehen ist.


    Sadie scheint hingegen eine sehr engagierte, vielleicht etwas übermotivierte Polizistin zu sein. Das sie mehr oder weniger nach Cornwall abgeschoben wurde, lässt darauf schließen, dass sie wirklich sehr großen Mist gebaut hat. Ihr Verhältnis zu ihren Eltern scheint auch äußerst problematisch zu sein und ich frage mich, was in dem Brief stand, dass sie so derart aus der Fassung gebracht hat, dass sie kaum noch in ihrem Beruf zu gebrauchen ist.


    Am Anfang gibt es schon so viele Fragen, dass man sich dem Sog des Buches kaum noch entziehen kann. So kenne ich Kate Mortons Bücher: einmal angefangen, hat man kaum noch eine Chance, es jemals wieder aus der Hand zu legen, bevor man es nicht zu Ende gelesen hat :breitgrins:

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    Ruth Olshan - All die schönen Dinge


    Zum Inhalt:


    Tammies Lieblingsbeschäftigung ist es, auf Friedhöfen nach schönen Grabsprüchen zu suchen. Dort trifft sie auf Fynn, in den sie sich verliebt und er verliebt sich auch in sie. Es könnte alles so einfach sein, aber Tammie hat eine tickende Zeitbombe in ihrem Kopf: ein Aneurysma. Obwohl sie eigentlich keinen so nah an sich heranlassen möchte, weil sie jeden Moment sterben könnte oder aber auch nicht, schafft Fynn es durch ihre Mauer hindurch zu kommen.


    Erster Satz:


    Pistazieneis stirbt aus.


    Meine Meinung:


    Der Debütroman von Ruth Olshan ist ein wahrer Wohlfühlroman. Obwohl die Protagonistin nach eigenen Angaben eine tickende Zeitbombe in ihrem Kopf hat und ihre ganze Familie damit zu kämpfen hat, hat die Autorin es geschafft, mit diesem Buch einen schönen Jugendroman über die erste Liebe zu schreiben.


    Ungeachtet der Krankheit, die sich eher nach schwerer Kost anhört, schafft die Autorin es, das Thema leicht aufzuarbeiten. Der Leser erfährt recht früh, dass Tammies Leben recht eingeschränkt ist und ihre Eltern sich wahnsinnige Sorgen machen. All dies ändert sich, nachdem Tammie Fynn kennengelernt hat. Kurz danach stehen die normalen Themen eines Teenagers im Vordergrund: Wie komme ich mit meinem Schwarm ins Gespräch? Wie verhalte ich mich ihm und seiner Familie gegenüber und wie schaffe ich es, dass meine Eltern sich nicht völlig uncool benehmen? Schon sehr bald lernt man eine unbeschwerte Tammie kennen, die das Leben außerhalb ihrer Krankheit erlebt. Es ist nicht immer leicht, jedoch ist es aufregend und mit ihrer Veränderung verändert sich auch bald das Verhalten ihrer ganzen Familie.


    Die Autorin beschreibt all dies aus Tammies Perspektive. Ihr gelingt der Spagat aus guter Alltagsbeobachtung und dennoch die Eigenarten eines Teenagers mit einfließen zu lassen. Daher wirkt alles authentisch. Auch die Unsicherheiten, die mit der ersten Liebe und den Umgang mit dem Aneuyrsma aka Ypsilon-Ding einhergehen, beschreibt sie sehr einfühlsam und nachvollziehbar. Die Charaktere Tammie und Fynn werden sehr gut gezeichnet, sodass man sehr bald ein sehr genaues Bild von beiden erhält. Die anderen Personen bleiben eher im Hintergrund, sodass nicht all ihrer Motive erkennbar werden. Jedoch hat mich das an keiner Stelle gestört, da es gut zu der Geschichte gepasst hat.


    Insgesamt war es ein Buch, das ich, sobald ich es in die Hand genommen habe, nicht mehr weglegen konnte - ein wahrer Page-Turner.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Danke Doris für die schöne Rezension. Wie bereits Valentine gesagt hat, macht es trotz der "Handlungsarmut" einen interessanten Eindruck, daher schreibe ich mir das Buch auf meine "To-Read"-Liste und bin gespannt, wie James Jones den Charakteren Leben einhaucht :smile: