Wendys Anruf erreicht Judd in der Tiefphase seines mit 34 Jahren noch recht jungen Lebens: „Dad ist tot. Er ist vor zwei Stunden gestorben“. Nun soll die Familie im Elternhaus Schiwa sitzen und das sieben Tage lang, sieben verdammt lange Tage. Die Foxmans sind eigentlich eine ganz normale Familie, aber eine Familie, in der sich die Familienmitglieder lieber aus dem Weg gehen und sich nicht unbedingt treffen oder gar noch unterhalten. Aber es war der Wunsch des verstorbenen Vaters, dass sich die Familie trifft und Schiwa sitzt.
Nun treffen Charaktere aufeinander, die sich so fremd und doch so nah sind, dass man es als Leser kaum glauben kann. Da ist Judd, der gerade die Trennung von seiner Frau und seine Arbeitslosigkeit zu verarbeiten hat, nachdem er seine Frau mit seinem Boss beim Sex erwischt hat. Da ist Paul, der mit seinem Leben unzufrieden scheint, seit er seine sportliche Karriere nach einem „Unfall“ an den Nagel hängen musste und in das väterliche Unternehmen eingestiegen ist. Da ist Wendy, die sich in die Erziehung ihrer drei Kinder flüchtet, nachdem ihr Mann Barry seiner Karriere nachgeht und da ist das Nesthäkchen Phillipp, ein Charmeur, der auf der Beerdigung des eigenen Vaters wie selbstverständlich zu spät erscheint, eine Freundin im Schlepptau hat, die seine Mutter sein könnte und auch sonst gerne einmal auf unterschiedlichste Weise auffällt. Und schließlich ist da noch Hillary, die Mutter der vier Foxman Kinder, die immer für eine Überraschung gut ist und auch im hohen Alter gerne noch über ihre Lieblingsthemen Kindererziehung und Sexualität plaudert.
Jonathan Tropper beschreibt in seinem Buch sehr humorvoll und ausgesprochen deutlich die Probleme der Familie aus der Perspektive von Judd. Hierbei machen alle Personen eine größere Entwicklung durch und wenngleich ein Zeitraum von sieben Tage eigentlich kurz ist, scheint er hier doch ausreichend lang zu sein um eine Veränderung zu bewirken.
Viele Freunde und Bekannte besuchen während der sieben Tage das Haus der Familie Foxman und alle nehmen in gewisser Weise Einfluss. Besondere Rollen kommen hier der Nachbarin Linda, deren Sohn Horry, den Partnern von Paul, Wendy und Phillipp und Judds ehemaliger Schulfreundin Penny zu.
„Sieben verdammt lange Tage“ ist ein leichter Lesegenuss für alle, die gerne ernste Themen auch einmal lustig verpackt lesen möchten. Wer allerdings nicht gerne mit Sexualität in offener Form konfrontiert werden möchte, der sollte hier vorsichtig sein, denn das Leben der Familie ist geprägt durch die Mutter, Hillary Foxman, und die ist sicherlich kein Kind von Traurigkeit.
Ich kann dieses Buch absolut empfehlen. Beste Unterhaltung garantiert.