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Erzählt wird in diesem Roman die wahre Geschichte des Wunderkindes William J. Sidis, der dank der besonderen Erziehungsmethode seiner Eltern mit 18 Monaten Zeitung liest und 1909, mit elf Jahren, ein Studium in Harvard beginnt. Die hohen Erwartungen, die seine ehrgeizigen Eltern und die Gesellschaft in ihn setzen, kann und will William jedoch irgendwann nicht mehr erfüllen.
Boris und Sarah, die Eltern von William, wanderten beide von der Ukraine aus in die USA ein, um hier ein besseres Leben zu haben. Besonders Boris ist von der Idee besessen, durch seine Sidis-Erziehungsmethode wissensdurstige und lernwillige Menschen hervorzubringen, mit denen Krieg und Armut auf der Welt ein Ende haben sollen. Mit William scheint dieses Experiment zunächst gelungen, saugt der Junge doch wie ein Schwamm alles Wissen auf. Doch als William älter wird, weigert er sich, seine Intelligenz einer Gesellschaft zur Verfügung zu stellen, die von Profitsucht und Kriegslust beherrscht wird und wird zum Exzentriker, der sich mit schlechtbezahlten Jobs durchs Leben schlägt und Straßenbahntickets sammelt.
Besonders die zweite Hälfte des Buches, in der es ums Williams verzweifelte Versuche geht, ein normales Leben zu führen, hat mich sehr begeistert. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Wissen und Erfolg alleine nicht glücklich machen und Kinder neben Förderung und Erziehung vor allem auch Liebe brauchen.
Besonders Williams Entscheidung, nicht für die Kriegsindustrie zu arbeiten, auch wenn ihm das ein finanziell sorgenfreies Leben ermöglicht hätte, finde ich sehr bewundernswert und auch seine Ideen zu einer gerechten, eigentumslosen Gesellschaft sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen.
Trotz der historischen Hauptfigur ist dieser Roman in unseren Zeiten der ewigen Optimierung und Gewinnsteigerung hochaktuell.
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