Beiträge von Enid

    Ich habe das Buch gekauft, weil ich Ruth Jones in der Serie "Gavin and Stacey" toll fand - die Kurzbeschreibung klang aber auch interessant.


    So schließe ich mich jetzt den vorherigen Meinungen im Großen und Ganzen an.

    Callum und vor allem Kate sind und das ganze Buch über unsympathisch. Allerdings hat sich der Grad der Antipathie mit Verlauf der Handlung geändert. Während der ersten Affäre fand ich Callum schlimmer, immerhin hinterging er seine hochschwangere Frau. Allerdings war Kate trotz ihres Alters nicht komplett unschuldig.

    Beim erneuten Aufeinandertreffen siebzehn Jahre später ist es dann umgekehrt. Hier hatte ich das Gefühl, dass Callum sich zwar schon klar darüber war, was er da tat, aber dennoch eher die Dinge geschehen ließ und es einfach nicht schaffte, die Sache zu beenden. Kate hingegen war für mich hier der agierende Part, sie hat die Affäre sozusagen organisiert und ein größeres Lügennetz aufgebaut.


    Trotz der unsympathischen Protagonisten gefiel mir das Buch. Ich habe es gerne gelesen, fand alle Parteien sehr gut dargestellt und mochte auch die Nebenhandlungen.

    (Ich mag es ja sehr gerne, wenn sich Charaktere unbewusst irgendwo begegnen, da war ich natürlich direkt begeistert, als Kate und Matt bei ihrem Vorsprechen schon aufeinander trafen, ehe sie sich Jahre später kennenlernten.)


    4ratten

    Ich habe "Vortreffliche Frauen" auch gelesen und schließe mich deiner Meinung mal an.

    Im Roman passiert eigentlich nicht viel, aber dennoch ist es unterhaltsam, Mildred zu begleiten. Über dreißig und alleinlebend, in der Gemeinde gut eingespannt, und dazwischen muss Mildred auch irgendwie ihr eigenes Leben unterbekommen. Es könnte sein, dass sie doch nicht alleine bleiben wird - aber will sie das auch? Wenn man bedenkt, dass sie die Eheprobleme ihrer Nachbarn aus nächster Nähe mitbekommt und als Vermittlerin tätig werden soll, ist die Frage berechtigt. Und dann steht ja auch gleich nicht nur ein Mann zur Auswahl.


    Es war erheiternd und kurzweilig, Mildred bei ihren "Unternehmungen" zu begleiten. Manche der Herren in ihrem Leben wären mir zu anstrengend gewesen, Mildred ist den Umgang mit ihnen durchaus entspannter angegangen.

    Wenn ich jetzt auch nicht vollkommen begeistert bin, so war "Vortreffliche Frauen" insgesamt fraglos ein abwechselungsreicher und amüsanter Roman. Sehr gut geeignet für einen ruhigen Nachmittag.

    Anna arbeitet als Journalistin, lebt mit ihrem Freund Pete zusammen und steht kurz vor ihrem 30. Geburtstag. Doch sie hat das Gefühl, dass es nicht richtig läuft in ihrem Leben. Ihren Job mag sie nicht und es scheint ihr etwas zu fehlen. Als sie dann herausfindet, dass ihr Freund ihr demnächst einen Heiratsantrag machen möchte, ist sie sich nicht sicher, ob sie das auch möchte. Spontan beschließt sie, die Dating-App Kismet herunterzuladen und erneut zu testen.

    Bei Kismet wird bei zwei Personen aufgrund ihrer Daten geprüft, wie gut sie zusammen passen würden, es gibt Punkte von 0 bis 100. Als Anna dann Geoff kennenlernt und er so gut zu ihr zu passen scheint, wie die Punktzahl (eine 82, wenn ich mich richtig erinnere, jedenfalls die höchste, die Anna bislang fand und definitiv höher als die von ihr und ihrem Freund) nahelegt, steht sie vor einer Entscheidung. Neuanfang mit Geoff oder doch versuchen, mit Pete alles wieder hinzubekommen?


    Torschlusspanik oder der nahende 30. Geburtstag? Die anstrengende Arbeit, auf der sie auf einmal unerwartet doch ihre Chance bekommt? Zweifel an ihren Gefühlen für ihren Freund Pete oder auch Zweifel an dessen Treue? Es ist wohl eine Mischung aus all diesen Gründen, die Anna dazu bringen, sich mit Geoff zu treffen und sich auf ihn einzulassen. Der Mann ist aufregend und geheimnisvoll und gibt ihr so die Gelegenheit, aus ihrer Alltagsroutine auszubrechen. Doch es ist natürlich nicht wirklich alles so fantastisch, wie sie es gerne hätte und so kommen ihr bald wieder Zweifel.


    Die ersten beiden Drittel des Buches mochte ich. Anna ist hin und her gerissen und es prasselt recht viel auf sie ein. Dass sie da gerne den einfachen Ausweg sucht und nochmal ein wenig Abenteuer möchte, ist verständlich und man konnte manchmal schon mit Anna mitleiden. Ab einem bestimmten Punkt wurde es mir dann aber doch ein wenig zu viel, Anna zu anstrengend, ihr Lügengebilde zu groß - wobei für den Leser offensichtlicher war als für sie selbst, dass auch mit dem neuen Mann nicht alles so perfekt sein wird wie es ihr erschien.


    Dennoch, die Lektüre hat Spaß gemacht, was Leichtes für zwischendurch.

    Was natürlich noch Bonuspunkte gibt, ist die Tatsache, dass Anna in London lebt und arbeitet und immer schön beschrieben wurde, wo sie gerade unterwegs ist, welchen Bus sie nimmt, wo sie entlang joggt. Da bin ich natürlich leicht zu begeistern!


    Von daher insgesamt 4ratten


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    Frances bringt jeden Morgen nicht nur ihre eigenen Kinder zur Schule, sondern auch noch die von drei Nachbarsfamilien - weil sie sowieso fährt und sie den Nachbarn gerne hilft. Als die Tochter von ihrer Nachbarin Anne eines Morgens etwas zu Hause vergessen hat, ist Frances daher natürlich auch bereit, es für sie zu holen und ihr in die Schule zu bringen. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat, ist, dass sie Anne zu Hause antreffen wird, und zwar auf dem Wohnzimmerboden, mit einem Mann, der nicht ihr Mann ist.

    Zunächst erklärt Frances sich bereit, das Geheimnis für sich zu behalten. Anne möchte das Verhältnis beenden, doch dann kommt ihr Mann doch dahinter. Er zwingt sie dazu, auszuziehen und muss von nun an versuchen, alleine mit den beiden Kindern zurecht zu kommen.


    In der Nachbarschaft, wo man diese Ereignisse mitbekommen hat, wird heftig diskutiert. Doch auch in ihren Familien sieht es nur bedingt besser aus.

    Da ist das lesbische Paar, das darüber streitet, ob die Karriere einer von ihnen oder ein zweites Kind wichtiger sind. Oder der Mann, der seit Monaten alleine mit seinem Sohn lebt und niemand der anderen weiß, wo seine Frau ist. Oder eben auch Frances und ihr Mann, deren Ehe nicht mehr so läuft wie früher.


    Und über all diesen Schwierigkeiten darf man natürlich nicht die Kinder vergessen, denn auch sie haben ihre Probleme. Sei es die Pubertät, die Trennung der Eltern oder die Abwesenheit eines Elternteils - auch sie stellen sich Fragen und versuchen, die Geschehnisse um sie herum zu verstehen.


    So kommt es irgendwann wie es kommen muss, die Ereignisse spitzen sich zu bis es quasi zu einer großen Explosion kommt und die Beteiligten anschließend versuchen, sich mit den Veränderungen zu arrangieren.


    In dieses Buch hat die Autorin sehr viel gepackt, alle möglichen Probleme kommen vor. Anstrengende Kinder, anstrengender Haushalt, eingefahrene Beziehungen, kein Sex, Sex mit dem Falschen, Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, Krankheiten, alles ist Thema in Vorstadtgeflüster.

    Frances ist die zentrale Figur, da sie das Taxi für alle Familien ist, bekommt sie auch am meisten von den Problemen der anderen mit. Dabei neigt sie dann auch dazu, darüber ihre eigenen Probleme hinten anzustellen. Manchmal hätte ich sie gerne mal angestupst und ihr gesagt, dass sie mal etwas langsamer machen soll, vielleicht mal eine Pause bräuchte. Das war ja beim Lesen schon anstrengend.


    Vorstadtgeflüster war mein erster Roman von Abbi Waxman und hat mich durchaus gut unterhalten. Vielleicht waren manche Charaktere oder auch deren Reaktionen etwas überzogen, aber das hat mich nicht gestört. Man hat die vier Familien reihum begleitet, was ich ja immer mag. So lese ich irgendwie auch mehr oder schneller, weil ich ja wissen will, wie es bei der einen Person weitergeht, dann aber erst erfahre, was bei der anderen jetzt los ist, so dass ich auch da wissen muss, was noch passiert. Positiver Sog sozusagen.

    Daher auch ein positiver Gesamteindruck, ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mir anschließend gleich ein anderes Buch der Autorin besorgt.


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    Es sind Ferien und eine Clique von insgesamt sieben Kindern, die alle in derselben Nachbarschaft wohnen, beginnt, sich zu langweilen. Durch Zufall landen sie in einer alten, aber ungenutzten kleinen Kirche und stellen sich vor, wie sie diese Kirche als Theater unfunktionieren könnten, um kleine Aufführungen zu machen. Dem Vikar der Gemeinde und seiner Frau kommt diese Idee zu Ohren und sie stellen den Kindern die Kirche zur Verfügung. Bis zu den nächsten Ferien bringen sie tatsächlich eine komplette Aufführung zusammen, die in der hergerichteten Kirche ein großer Erfolg ist. Den Kindern ist klar: Es muss eine Wiederholung geben.

    So wird ihre Gruppe, die Blue Door Theatre Company (nach der blau angestrichenen Tür der Kirche), allmählich zu einer festen Institution in der Stadt. Es gibt weitere Aufführungen, Nativity Plays und Pantomimes.

    Doch die ältesten der Kinder werden bald die Schule beenden und ihre Eltern haben bereits klare Planungen für ihre Zukunft, in denen das Theater aber keine Rolle spielt. Die Kinder allerdings sind sich sicher - sie wollen auf der Bühne bleiben. So wird ein Vorschlag ausgehandelt: Wenn sie den Amateurgruppen-Theater-Wettbewerb, der bald stattfindet, gewinnen, dürfen sie die gewünschte Ausblidung machen...


    Pamela Brown war vierzehn Jahre alt, als sie dieses Buch schrieb. Auch sie wurde Schauspielerin, sie konnte ich also bestens ihre Charaktere und deren Wünsche und Hoffnungen sowie deren Freude am Theater beschreiben.

    Das Buch spielt etwa in den vierziger Jahren, was zum einen vielleicht auch erklärt, warum die Kinder so einen großen Erfolg mit ihren Aufführungen in der Gemeinde hatten, zum anderen aber auch, warum sie so sehr darum kämpfen mussten, eine Ausbildung in dem Bereich machen zu dürfen.

    Und ja, die Mitglieder der Gruppe hatten schon auch alle immer viel Glück, ihnen gelang viel und ihnen wurde viel ermöglicht. Wie realistisch das wirklich ist, wer weiß...


    Das Buch war ein Spontankauf in London, immerhin geht es um Theater, da greife ich auch recht schnell zu.

    Die Lekttüre hat jedenfalls viel Spaß gemacht und ich habe mittlerweile gesehen, dass es das erste Buch einer Reihe um die "Blue Doors" ist. Also lese ich vielleicht irgendwann auch mal weiter.



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    Die Brüder Andrea und Marco haben auf den ersten Blick kaum Gemeinsamkeiten. Nach dem frühen Tod der Mutter versuchte Andrea, seinem Vater möglichst gut zu helfen, während Marco eher der Rebell war. So hat Andrea auch den Beruf des Vaters ergriffen und seine Freundin geheiratet, während Marco nach England ging, wo er mittlerweile ein Restaurant leitet.


    Jetzt ist der Vater krank und braucht Hilfe. Zur Unterstützung kommt Marco zurück nach Italien und hilft seinem Bruder mit der Betreuung des Vaters. Neben der für sie ungewohnten, neuen Situation mit dem Vater haben beide Brüder aber noch mit anderen Veränderungen im Leben zu kämpfen.

    Andreas Ehe ist am Ende, seine Frau hat sich getrennt, seine Arbeitskollegin ist an ihm interessiert. Gibt er dieser neuen Liebe eine Chance oder soll er versuchen, seine Ehe zu retten?

    Marco hingegen, der sich in London alleine durchschlägt, trifft unerwartet auf seine Jugendliebe. Als er dann erfährt, dass sie nicht mehr mit ihrem Mann zusammen ist, steht er ebenfalls vor der Entscheidung, ob diese alte Liebe noch einen zweiten Versuch verdient hat.


    Es ist also momentan viel los im Leben der beiden Brüder. Die Pflege des Vaters, die Frauengeschichten, und dazu müssen die beiden Brüder auch noch versuchen, ihre früheren Konflikte beizulegen, um wieder besser miteinander auszukommen.


    All dies erzählt Fabio Volo auf sehr angenehme, aber doch klare und direkte Art. Mir hat das sehr gut gefallen, man leidet schon ein wenig mit den Brüdern mit und wünscht beiden, dass sie ihren neuen Weg finden.

    Das war mein erstes Buch von Fabio Volo, aber definitiv nicht mein letztes!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


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    aber einmal um die Welt


    Paul, Johno und Leigh haben die Idee, mit einem Taxi nach Australien zu fahren. Da sie gerade mit dem Studium fertig sind und nicht wissen, was sie jetzt machen wollen, ist der Zeitpunkt passend. Und so kaufen sie sich ein altes Londoner Taxi, bereiten es so gut wie möglich auf die Fahrt vor, planen ihre lange Reise und suchen sich Sponsoren. Ihr Weg führt sie quer durch Europa und durch Asien, sie suchen nicht die kürzeste, nicht die einfachste und auch nicht immer die ungefährlichste Strecke. Kurz vor Australien finden sie einen neuen Sponsor und verlängern ihre Reiseroute zu einer Weltreise, es geht durch Nordamerika zurück nach Europa. Fünfzehn Monate nach ihrem Start erreicht das Taxi wieder den Ausgangspunkt.


    Es klingt nicht nur nach einer abenteuerlichen und verrückten Idee - es ist es auch. Zu dritt machen sie sich auf den Weg - für manche Strecken finden sich noch unterwegs Begleitungen, manche Strecken müssen sie auch kurzzeitig getrennt zurück legen (z.B. wegen fehlender Visa) - zu dritt kommen sie an Ziel. Die Zeit dazwischen ist ein großes Abenteuer, aber auch eine große Belastungsprobe für ihre Freundschaft. Tag für Tag auf engem Raum und mit wenig Geld, das alleine ist schon nicht einfach. Hinzu kommen die vielen Probleme, die sie bei ihrer Reise erwarten, u.a. extreme Wetterbedingungen, alle möglichen Defekte am Auto, Polizei- und Grenzkontrollen, ... Dennoch halten sie an ihrem Ziel fest und verlängern sogar ihre Reise, als sich ihnen die Möglichkeit dazu bietet.


    Die drei nun nachträglich auf ihrer Reise zu begleiten, war schon spannend und interessant. Insgesamt hätte ich etwas weniger Partyschilderungen gebraucht und lieber noch mehr über die Reise an sich und die besuchten Länder gelesen. Aber ein Großteil der Reise war nun mal Party für die drei.

    Großen Respekt, dass sie das durchgezogen haben - nach manchen Situationen, z.B. Begegnungen mit korrupten oder unnachgiebigen Grenzpolizisiten oder wenn das Auto mal wieder kaputt war, hätte ich durchaus verstehen können, wenn man aufgegeben hätte.


    Die beiden Autoren (man hat sich für das Buch darauf geeinigt, dass drei Autoren zu viel gewesen wären, daher erzählen nur zwei der drei Reisenden) berichten abwechseln von ihren Abenteuern. Leider ist die Kennzeichnung, wer von beiden nun erzählt, im eBuch nicht gut zu erkennen. Ich habe erst nach einigen Kapiteln erkannt, dass wohl die Schriftgröße unterschiedlich ist. Prinzipiell war das nicht schlimm, man konnte es meist zuordnen und es war auch nicht immer wichtig, aber dennoch wäre wohl die "normale" Version besser lesbar.


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    Ja, bei der Suche nach einem eventuell vorhandenen Thread zum Buch bin ich auch bei deinem Beitrag, ich glaube bei den Jahresflops 2018, gelandet und war froh, dass ich nicht als einzige nichts damit anfangen konnte.


    Und ich hatte zwar auch schon ein anderes Buch von Irene Dische gelesen, fand es auch besser als "Schwarz und Weiß" (ok, nicht schwer...), aber es war auch kein Highlight. Vielleicht sollte ich es einfach dabei belassen und kein weiteres Werk der Autorin testen.

    Lili Stone und Duke Butler sind, wie der Titel des Buches schon naheliegt, so unterschiedlich, wie sie nur sein könnten. Dennoch verlieben sie sich, heiraten früh und bleiben den Rest ihres Lebens zusammen, trotz aller Probleme, die auf sie zukommen, und aller Veränderungen, die sie durchmachen.

    Vor allem von diesen Veränderungen gibt es viele im Leben der beiden. Lili wird vom Teenager aus gutem Hause zur verwöhnten Frau und mit Beginn ihres beruflichen Erfolges dreht sich ihre Welt nur noch um sie selbst und ihre Wünsche. Ihr Mann, der aus schwierigeren Verhältnissen kommt, schafft es ebenfalls, in seinem Beruf als Weinkenner sehr erfolgreich zu werden.

    Geld sollte kein Problem für die beiden darstellen, doch es scheint ihnen nicht wichtig. Ist es da, wird es ausgegeben, ist es nicht da, wird man schon irgendwie wieder an welches kommen.


    Ja, so weit so gut... an sich klingt das nach einer durchaus interessanten Geschichte. Und doch habe ich mich durch die knapp 500 Seiten gequält und war mehr als einmal kurz davor, abzubrechen.

    Zu Beginn war es vor allem der Schreibstil, den ich mühevoll fand. Hatte ich mich einmal daran gewöhnt, waren es die beiden Protagonisten, die quasi übernahmen. Mag sein, dass der Roman satirisch und gesellschaftskritisch sein soll - für mich waren Lili und Duke einfach zu nervig und vor allem sie dermaßen unsympathisch und anstrengend, dass sich mir das Buch einfach nicht erschlossen hat.


    2ratten


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    Erst war ich skeptisch, ob das Buch etwas für mich ist. Ich mag den Winter nicht, ich mag es nicht, wenn es dauernd dunkel ist und Schnee mag ich auch nicht. Somit kommt die von Fforde beschriebene Welt mit einem Monate andauernden heftigen Winter mit Eis und Schnee für mich einer ziemlichen Horrorvorstellung gleich. Andererseits bekommen die meisten Menschen davon ja kaum etwas mit, da sie Winterschlaf halten...


    Und auch wenn diese Alternativwelt mir nicht gefallen würde und düster und hart ist, so steckt sie gleichzeitig doch voller skurriler Ideen. Die Umgebung ist spektakulär und die Charaktere durchgehend ausgefallen und absonderlich.

    Ich mochte die vielen Einfälle und dennoch hat es gedauert, bis ich mit dem Buch warm wurde (pun intended). Am Anfang wusste ich nicht genau, worauf die Geschichte hinauslaufen würde. Charlie kam mir wie ein Mitläufer vor, ihm sind die Dinge zunächst einfach passiert und er hat mitgemacht und versucht, irgendwie mit der neuen Situation klar zu kommen. Erst allmählich hatte ich den Eindruck, dass da doch mehr dahinter steckte und Charlie durchaus Einfluss auf die Ereignisse nehmen wollte und konnte.


    Insgesamt ist "Eiswelt" nicht mein Lieblingsbuch von Fforde, aber ich mochte es letztendlich doch, vor allem wegen der vielen außergewöhnlichen Ideen, die in der Geschichte stecken.


    4ratten

    Dieser Meinung und dem Fazit kann ich mich nur anschließen.


    Hildy Good kennt die Geheimnisse vieler Menschen, gleichzeitig ist sie selbst darauf bedacht, ihr Geheimnis zu hüten. Der Alkoholismus bestimmt zwar ihr Leben und spielt daher auch im Buch eine zentrale Rolle, gleichzeitig werden aber immer neue Handlungsstränge eingeflochten, die das typische Kleinstadtleben widergeben. Da kommen natürlich auch die altbekannten Geschichten ins Spiel, wie z.B. geheime Verhältnisse oder neue Liebschaften.


    Diese Art von Romanen, mit mehreren parallelen Handlungen, bei denen sich die jeweiligen Protagonisten aber auch kennen oder immer wieder begegnen, mag ich sehr gerne, und so konnte mich auch "The Good House" begeistern.


    Hildy selbst ist nicht unbedingt immer sympathisch, regelmäßig habe ich mich beim Lesen über sie aufgeregt, nach dem Motto: Wie kann sie nur? Aber gleichzeitig mag man sie eben doch und hofft, dass sie es schafft, ihre Probleme in den Griff zu bekommen.


    Ich habe die englische Ausgabe gelesen:

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    4ratten

    Eventide ist der zweite Teil der Plainsong-Reihe von Kent Haruf.


    So treffen wir natürlich auf alte Bekannte, lernen aber auch neue Bewohner der Kleinstadt Holt kennen.

    Die Brüder Harold und Raymond müssen verkraften, dass Victoria mit ihrer Tochter wegzieht, um ihreAusbildung fortzusetzen. Auch ein weiterer Schicksalsschlag wird ihr Leben verändern und Raymond muss zum ersten Mal in seinem Leben alleinezurecht kommen. Doch trotz allem findet er auch noch den Mut, ebenfalls zum ersten Mal nach einer Partnerin zu suchen.

    Eine weitere zentrale Geschichte ist die von Betty und Luther und ihrer Kinder. Das Geld ist knapp, die beiden werden von einer Sozialarbeiterin betreut, die ihnen hilft, zurecht zu kommen. Und doch können sie ihre Kinder nicht vor Bettys gewalttätigem Onkel beschützen.

    Dies sind nur die beiden Haupthandlungen. Wie schon im Vorgängerband passiert nebenbei noch mehr, die Erzählstränge überscheiden sich zum Teil auch und manche Charaktere spielen für beide eine große Rolle.


    Die gezeigten Schicksale sind heftig, diese Personen haben alle kein leichtes Leben und müssen kämpfen. Ihre Geschichten sind traurig, zum Teil auch brutal, unangenehm.

    Mehr als einmal dachte ich beim Lesen, dass dies jetzt nicht auch noch sein muss, dass die Personen dies nicht verdient haben. Aber so ist das eben - das Leben ist nicht immer fair und Kent Haruf erzählt von denen, die es ganz besonders hart getroffen hat. Deshalb ist die Lektüre nicht immer angenehm.

    Einen Kritikpunkt, den ich noch anbringen möchte, ist der Verzicht auf Kennzeichnung der wörtlichen Rede. Es gab oft Dialoge,

    da kam eine Abfolge von Sätzen und irgendwann wusste ich micht mehr, wer was gesagt hat. Keine große Sache, aber es hat den Lesefluss gestört.


    Nachdem ich beide Teile mochte, gehe ich davon aus, dass ich den letzten Band auch noch lesen werde. Ich bin ja doch neugierig, wie es weitergeht!


    4ratten


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    OT: The Adults


    Ein Kurzurlaub zu Weihnachten, mit ihrem Freund Matt und dessen Tochter Scarlett, sowie mit dessen Ex-Frau Claire, die ihren neuen Freund Patrick mitbringt? Das klingt für Alex schon von vornherein eher nach einem Horrortrip als nach entspannten Ferien. Ihrem Freund Matt zuliebe sagt sie dennoch zu - und es kommt noch schlimmer als befürchtet.


    Die vier Erwachsenen versuchen natürlich, nett und höflich zu sein und gut miteinander auszukommen. Doch dabei treten sie in Fettnäpfchen, es kommen Dinge zum Vorschein, die weitere Fragen aufwerfen und Diskussionen und Streit auslösen.


    Matt hält es wohl nicht immer so genau mit der Wahrheit, doch das Ausmaß erfährt Alex erst bei diesem Urlaub und es lässt sie an der Beziehung zweifeln.

    Alex selbst hat eigentlich dem Alkohol abgeschworen, trinkt an einem Abend aber doch und betrunken schafft sie es, die Stimmung noch weiter aufzuheizen, indem sie mehrere wunde Punkte anspricht.

    Patrick ist ein Perfektionist und überambitionierter Sportler, der sich langsam eingestehen muss, dass doch nicht alles so perfekt zu laufen scheint wie er dachte. Und dann wohnt ein Schwarm aus seiner Jugend auf dem Parkgelände auch noch direkt nebenan.

    Claire versucht, es allen recht zu machen und sich immer zu beschäftigen, bis auch sie nicht mehrverdrängen kann, dass die Lage so langsam außer Kontrolle ist.

    Und zwischen all den Erwachsenen versucht diesiebenjährige Scarlett zu verstehen, was eigentlich vor sich geht und worüber die Erwachsenen immer diskutieren. Zur Seite steht ihr dabei Posey, ihr imaginärer Freund, ein 1,40m großer rosa Hase.



    Das Buch beginnt mit dem Ende, man erfährt, dass ein Mitglied der Gruppe beim Bogenschießen von einem anderen angeschossen wurde.

    Danach geht es quasi zurück auf Anfang, zu den Vorbereitungen für den Kurzurlaub.

    Erzählt wird abwechseln aus der Sicht aller fünf Beteiligten. Dazwischen eingestreut sind Interviews der Polizei zu dem Vorfall beim Bogenschießen. Die Beteiligten und mögliche Zeugen werden zu dem Vorfall gefragt, um herauszufinden, ob es sich um einen Unfall handelt oder nicht.



    Dadurch, dass man weiß, wie der Urlaub endet (und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass man natürlich doch nicht alles weiß), entwickelt sich schon von Beginn an Spannung, den natürlich will man wissen, wie es zu diesem "Zwischenfall" kam, vor allem, da der Urlaub trotz kleiner Streitereien doch recht harmonisch beginnt - vor allem, wenn man das komplizierte Verhältnis der Gruppenmitglieder denkt.

    So kam es, dass ich mit diesem Buch recht schnell fertig war, weil ich einfach immer weiterlesen musste. Solche Einstreuungen, die dann langsam ein Bild vervollständigen, mag ich gerne - ebenso, wenn eine Geschichte aus der Sichtweise mehrerer Personen abwechselnd erzählt wird. Von daher waren das bei diesem Buch schon sehr gute Voraussetzungen.

    Hinzu kommt, dass die Geschichte auch gut war und mich nicht nur fesseln, sondern auch gut unterhalten konnte.

    Daher bleibt mir nur eine Leseempfehlung für dieses Buch auszusprechen!


    5ratten


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    Ich gestehe, ich hatte meine Probleme mit dem Buch.

    Einerseits gefiel mir die Idee, andererseits empfand ich den Tod stellenweise zu anstrengend. Ja, natürlich sollte er das auch sein, aber dennoch, mit seiner aufdringlichen Art konnte ich mich nicht anfreunden. Mir tat Martin schon leid, er konnte seinem Schicksal ja gar nicht entkommen. Und immer damit rechnen zu müssen, dass der Tod gleich wieder neben ihm steht, ist auch kein einfaches Leben. Am schwierigsten ist es wohl, den Tod anderer Menschen schon vorherzusehen - erst recht, wenn es sich um Familienmitglieder handelt. Keine leichte Aufgabe, die Martin da erwartet.


    Die Umsetzung der Idee war zwar stellenweise schon witzig, aber zwischendurch fand ich es doch zu nervig und mühsam.

    Dennoch, insgesamt bleibt ein positiver Eindruck und ich denke schon, dass ich den zweiten Band auch noch lesen werde.

    Untertitel: Adventures Up and Down the World's Family Tree


    A.J. Jacobs, von Natur aus neugierig und immer bereit, sich einer Sache voll und ganz zu widmen, hat ein neues Thema: Genealogie.

    Was mit etwas Ahnenforschung in der Familie beginnt, wird zu einem immer größeren Projekt. Er möchte nicht nur herausfinden, wer zu seinem direkten Stammbaum gehört, sondern auch, wie sein Stammbaum mit dem anderer Menschen verbunden ist. Er meldet sich bei entsprechenden Internetseiten an, lässt seine DNA analysieren und begibt sich auf die Suche nach Verwandten. Als er von einem großen Familientreffen liest, ist das Ziel für ihn klar: Innerhalb etwa eines Jahres möchte er das größte Familientreffen der Welt organisieren. Viele entfernte Verwandte hat er, nun muss er diese überzeugen, dass sie zum Treffen kommen - und das Treffen finanzieren und organisieren.


    Wie schon in den übrigen Werken von A.J. Jacobs, die ich bislang gelesen habe, sucht sich der Autor erneut ein Thema, das er innerhalb eines Jahres gründlich untersucht. Dabei erzählt er nicht nur allgemein, sondern seine persönlichen Erfahrungen, teilt Privates aus seinem Leben.

    In jedem Kapitel erfährt man von seinen Nachforschungen und Ergebnissen zu einem bestimmten Aspekt. Als er dann beschließt, die größte "family reunion" zu organiseren, gibt es am Ende der meisten der folgenden Artikel einen Countdown mit den noch verbleibenden Wochen, seinen Fortschritten, den Rückschlägen oder neuen Hindernissen und Problemen, die gelöst werden müssen.


    Auch dieses Mal hat es viel Spaß gemacht, den Autor bei seinen Recherchen zu begleiten. Ihm gelingt eine gute Mischung aus Information und Unterhaltung.

    Vielleicht sind wir ja auch verwandt, wer weiß. Doch obwohl ich jetzt wüsste, wie ich das herausfinden könnte, hat es mir gereicht, A.J. Jacobs' Nachforschungen zu begleiten, er konnte jetzt nicht das Verlangen wecken, auch unbedingt in die Ahnenforschung einzusteigen.

    Beeindruckt hat mich jedenfalls erneut, wie seine Familie ihn unterstützt und bei nahezu allem mitmacht - auch wenn dieses Projekt immerhin nicht ganz so aufwändig und intensiv war wie z.B. das biblische Jahr.


    4ratten


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