Beiträge von Enid

    Ich fand die Sprache nicht störend, das war schon gut und angenehm zu lesen.
    Auch kam die Lösung nicht plötzlich aus dem Nichts, das große Problem wurde immer wieder angesprochen, diskutiert, die verschiedenen Möglichkeiten besprochen.
    Aber ich denke auch, dass das, was dich bei "Room" (das ich nicht gelesen habe) gestört hat, vielleicht bei "Landing" nicht so sehr ins Gewicht fällt, da man bei einer Liebesgeschichte vielleicht doch andere Erwartungen hat. Ich zumindest störe mich nicht bei jedem Genre an denselben Dingen - ich hoffe, du verstehst, was ich sagen will... :redface:

    Emma Donoghue - Landing


    Sile, Stewardess aus Dublin, und Jude, die in einem Museum in einem kleinen kanadischen Ort arbeitet, treffen sich auf einem Flug. Nachdem sieauf dem Flughafen noch zusammen Kaffee trinken, trennen sich ihre Wege wieder. Aber sie halten Kontakt, per Brief, später auch per Telefon, und sie verlieben sich ineinander. Treffen sind aufgrund der großen Entfernung natürlich schwierig, die gemeinsame Zeit daher sehr knapp.
    Es muss also eine Entscheidung her: Ist diese Liebe für beide Frauen groß genug, dass eine von iihnen bereit ist, ihr Leben aufzugeben und Freunde / Familie zu verlassen, um zu ihrer Freundin zu ziehen? Und wenn ja, wer von beiden sollte diesen Schritt wagen?


    In "Landing" begleiten wir die beiden Frauen in ihrer Beziehung, vom Kennenlernen bis zum Eingeständnis, dass es mehr als nur Sympathie und Freundschaft ist, bei den folgenden Briefen, Telefonaten, dann auch Mails, bis zum ersten Treffen, dem folgenden Warten auf das nächste Treffen, der Ungewissheit, ob und wann es dazu kommt und am Ende natürlich der großen Frage, wie viel die Beziehung wert ist, ob es sich lohnt, dafür weit weg zu ziehen oder ob eine Trennung die bessere Lösung wäre.


    Sile und Jude führen natürlich eine extreme Fernbeziehung, sie warten nicht auf das nächste Wochenende, zwischen ihren Treffen liegen schon mal Monate. Außerdem hat Jude keinen Computer und zunächst auch keine Möglichkeit, Sile zu mailen, und Telefonate sind teuer. So sind die Zeiträume zwischen den Telefonaten oder Besuchen vor allem von der Frage geprägt, was die andere gerade tut, wo und mit wem sie zusammen ist.
    Neben der Entfernung haben die beiden allerdings noch andere Probleme zu überwinden, sie haben einen Altersunterschied von ~15 Jahren und führen recht unterschiedliche Leben.
    Dies alles, die Höhen und Tiefen dieser Beziehung, beschreibt Emma Donoghue sehr anschaulich, unterhaltsam, man wünscht den Frauen ihr Happy End.
    Das Ende hat mich übrigens ein wenig überrascht, ich hätte tatsächlich mit einer anderen "Entscheidung" gerechnet.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


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    Ich bin nun auch endlich fertig.
    Wie ihr hatte ich auch das Gefühl, dass gegen Ende alles etwas zu schnell abgehandelt wurde. Da hatte ich teilweise schon Schwierigkeiten, mitzurechnen, wie alt Anne immer gerade war.
    Gerade die Zeit, die Anne nicht in Green Gables verbrachte, war sehr kurz zusammengefasst. Das hätte ich doch gerne etwas ausführlicher gehabt, aber gut. Es gibt ja noch ein paar weitere Bände :zwinker:



    Jaa, die Haarfärbeaktion - das war klasse. Alle suchen Anne und die versteckt sich mit ihren grünen Haaren.
    Sie stolpert wirklich von einem Unglück ins nächste. Wie gut, dass sie nie ihren Humor und ihre Fantasie verliert!


    Matthews Aktion mit dem Kleid fand ich auch toll, das war so richtig lieb von ihm und hat wieder mal gezeigt, dass er Anne wirklich mag. Und Gartengeräte kann man doch auch immer gebrauchen.


    Schön war auch die Stelle, als Anne Marilla und Matthew um ihre Meinung zu einer Erzählung bat. Marilla meinte, es sei zu lang und nicht realistisch oder etwas Ähnliches und Matthew sagte nur, dass es ihm gefalle und Anne war ganz glücklich, weil das Kritik sei, mit der sie was anfangen kann. :breitgrins:


    Ansonsten hänge ich nun ein wenig nach, da ich wegen einer blöden heftigen Erkältung mehrere Tage lang keine einzige Seite lesen konnte. Mittlerweile geht es wieder ein wenig, so dass ich auch wieder zu Büchern greife.

    Jaa, der misslungene Kuchen - Anne tat mir auch so leid! Sie hat aber auch ein Talent, immer daneben zu greifen... erst mit dem Saft für Diana und dann beim Kuchenbacken.
    Aber Mrs. Allan hat ja so toll reagiert, auch auf Annes Redeschwall in ihrem Zimmer, der an die nicht anwesende Marilla gerichtet war. Mrs. Allan hat so die Situation gerettet und Anne schnell wieder aufgebaut. So muss sie einem ja direkt sympathisch sein!

    Wenn ich Annes Gerede so lese, dann bin ich doch immer wiederfroh, dass ich nicht mit Marilla tauschen muss. Da sie und Matthew ja so ein zurückgezogenes Leben führen, wurde ihre Geduld bestimmt noch nicht so oft strapaziert. Ich würde das in echt nicht aushalten.


    Anne und Diana haben sich schon recht schnell angefreundet, das hat direkt gepasst bei den beiden.
    Schön fand ich die Stelle, als Anne erklärte, dass sie vieles in der Umgebung neu benannt haben und Diana auch etwas umbenennen durfte obwohl sie dazu ja eigentlich gar kein Talent hat und der von ihr gefundene Name doch eher langweilig ist.



    Der Episode an der Schule kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich viel abgewinnen. Auch wenn ich Annes feste Entschlossenheit, nicht mehr in die Schule zu gehen, recht amüsant finde ;)


    Das ging mir ähnlich. Wobei ich Annes Reaktion auch selbst für jemanden wie sie sehr heftig fand - aber so ist sie nun mal. :smile:

    Das endlose Plappern wäre mir auch zu viel, selbst wenn ich kein so schweigsamer Mensch wie Matthew wäre. Aber ich schiebe es auf Annes Nervosität. Es gibt viele Menschen, die um so mehr quasseln, je nervöser sie sind, nur um zu vertuschen, dass ihnen die Knie zittern.


    Mir wäre das ehrlich gesagt auch zu anstrengend, wenn ich Anne neben mir sitzen hätte und sie mich vollquasselt. Aber es zu lesen und nicht live zu erleben, das macht dann den Unterschied, so finde ich es unterhaltsam.



    Ich hab mich heute außerdem sehr amüsiert, als Anne so heftig auf Mrs Lyndes Kommentar über sie reagiert hat und Marilla ihr, wenn auch in abgeschwächter Form, zustimmte. Mrs Lyndes Reaktion sah ich genau vor mir - herrlich.


    Die Puffärmel, hihi, diese Vorliebe finde ich auch eher eigenartig. Das erinnert mich an so weiße Rüschenblusen und dergleichen, das mochte ich noch nie. Anne wird Marilla bestimmt noch irgendwann dankbar sein, dass sie ihr das erspart hat! :breitgrins:

    Ich schließe mich euch an - der Anfang ist herrlich.
    Die neugierige Nachbarin, die alles wissen muss und informiert sein will, aber auch weiß, wie sie an ihre Informationen kommt, so typisch und so passend dargestellt.


    Mir gefällt ja Annes Redeschwall auf der Fahrt nach Green Gables richtig gut: wie sie sich für alles begeistert, Frage über Frage stellt und die Dinge einfach umnennt, weil sie einen ihrer Meinung nach passenderen Namen hat (auch wie sie Marillas Blume umbenennt, weil diese doch bestimmt auch gerne einen richtigen Namen hätte... :breitgrins:)... ich glaube, selbt wenn Matthew nicht schüchtern und schweigsam wäre, er käme hier kaum zu Wort.
    Und dann die heftigen Gefühlsschwankungen und -ausbrüche, als Anne erfährt, dass sie eigentlich gar nicht bleiben soll, da tut sie mir schon sehr leid!

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    Handlung:
    Joan ist Balletttänzerin in New York. Sie verhilft Arslan, dem russischen Star-Tänzer, zur Flucht nach New York, doch ihre Beziehung scheitert. Joan heiratet daraufhin Jakob, ihren besten Freund seit Kindertagen. Als sie schwanger wird, beendet sie ihre Ballettkarriere.
    Doch Jahre später beginnt auch ihr Sohn Harry zu tanzen - sein großes Vorbild ist Arslan, der immer noch erfolgreich ist. Und er macht eine folgenschwere Entdeckung, die sein Leben und das seiner Familie verändert.


    Zu viel möchte ich zur Handlung eigentlich nicht verraten, denn gerade gegen Ende gibt es eine überraschende Wende und es entwickelt sich ein recht verworrenes Beziehungsgeflecht, das auch in wenigen Worten nicht gut beschrieben werden kann.


    Die Geschichte um Arsland Flucht und sein politisches Asyl nimmt in der Handlung nur wenig Raum ein. Anhand der Kurzbeschreibung hätte ich eher erwartet, das dies ein zentrales Thema wird. Der Schwerpunkt liegt aber doch auf der Beziehung zu Joan. Auch nach deren Hochzeit mit Jakob bleibt Arslan immer präsent, scheint ein ständiger Konkurrent für Jakob zu sein. Dies natürlich vor allem, als später Harry auch mit Ballett beginnt und Arslan zu seinem großen Vorbild ernennt.


    Maggie Shipstead hat mit "Astonish Me" einen sehr bewegenden und faszinierenden Roman geschrieben.
    Joan ist der zentrale Charakter, sie begleitet der Leser während des ganzen Romans. Arslan hingegen ist mir irgendwie immer fremd geblieben und auch Jakob schien immer etwas abseits zu stehen.
    Die Welt des Balletts wird hier nicht als Traumwelt dargestellt, sondern realistisch und als harte Arbeit, verbunden mit dem steten Kampf um den Erfolg im Ensemble. Arslan (und später auch Harry) gelingt, was Joan immer verwehrt blieb: Der Erfolg als Solotänzer.


    Mich hat die Geschichte um Joan und "ihre Männer" sehr begeistert. Definitiv eine Empfehlung!