Die sechzehnjährige Lara bekommt von ihrem Großvater zum Geburtstag einen Schlüssel geschenkt, der nicht nur eine Tür zu einem anderen Raum öffnet. Benutzt sie den Schlüssel, findet sie sich in der Stadt Ravinia wieder. Hier existieren Schlüsselmacher, deren Schlüssel Türen in fremde Städte öffnen, Maler, die im wahrsten Sinne des Wortes durch ihre Bilder sprechen, Glasbläser, die nicht nur Gläser herstellen, unheimliche Sturmbringer und andere phantastische Wesen.
Die Aufmachung des Buches hat mir sehr gut gefallen, das Cover zeigt eine Schar Raben, die nachts über den Dächern der Stadt Ravinia kreisen. Am Anfang befindet sich ein Karte der Stadt , sodass man den Weg von Lara nachverfolgen kann. Jedes Kapitel wird durch ein Zitat eingeleitet, einzelne Abschnitte werden durch die Abbildung von drei Raben getrennt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und hat mich zum weiterlesen angeregt. Die Hauptfigur Lara erfährt im Laufe der Zeit nicht nur einiges über ihre persönliche Vergangenheit, es stellt sich auch heraus, dass das Schicksal von Ravinia eng mit Lara verknüpft ist.
Am meisten hat mich die Figur von dem genialen Schlüsselmachergesellen Tom beeindruckt. Er entwickelt sich von einem düsteren schweigsamen Charakter auf dem gemeinsamen Weg mit Lara zu einem Menschen, der schließlich doch Emotionen zeigt. Weitere Gefährten der Hauptprotagonistin sind unter anderen die amazonenhafte Geneva und der Schlüsselmachermeister Baltasar.
Beeindruckt hat mich auch die Rolle der Raben von Ravinia, sie dienen nicht nur als "Postboten" sondern unterstützen Lara im Versuch, dem Bösen Einhalt zu gebieten.
Die häufigen Metaphern in dem Buch haben mich nicht gestört, wohl aber die Wiederholungen. Der Showdown ist mir etwas zu kurz geraten aber im Ergebnis schlüssig.
Insgesamt empfehle ich das Buch jedem, der phantastische Geschichten mag. Ich freue mich schon sehr auf den Folgeroman "Epicordia", den ich in einer Leserunde erschließen darf.
Ich gebe dem Buch 4ratten.