Beiträge von Bücherjunkie

    Nele zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt und gleich ihre erste Nacht in ihrem neuen Zuhause verläuft sehr ereignisreich. Normalerweise gehört Nele zu den wenigen Menschen, die ihre Träume selbst bestimmten können. Sie ist eine Klarträumerin. Doch dieses Mal ist es irgendwie anders, denn sie gelangt zufällig in den Traum des Wächters Seth, der an ihr Gefallen gefunden und nun seine ganz eigenen Pläne mit Nele hat.


    In der neuen Schule macht Nele die Bekanntschaft des Außenseiters Jari, der mit seinem gewalttätigen Vater und seiner alkoholkranken Mutter kein leichtes Leben hat. Als dieser Neles ehrliches Interesse an seiner Person registriert, öffnet er sich ihr vorsichtig und die beiden kommen sich langsam näher. Auch er hat eine besondere Fähigkeit, die ihn jedoch in eine gefährliche Situation führt. Denn plötzlich ist Jari verschwunden und nur Nele scheint ihm noch helfen zu können.


    Meine Meinung:


    Bei diesem Buch fällt einem gleich das wunderschöne Cover ins Auge. Die Farbwahl und auch die aus dem Buch ausgewählten Motive laden geradezu zum Lesen ein.


    Anika Beer erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person und gewährt so tiefe Einblicke in das Leben ihrer Protagonisten. Ihr Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Nele, die sich ihrer besonderen Fähigkeit als Klarträumerin zwar schon lange bewusst ist, aber nie deren ganzen Umfang erfasst hat. Sie besitzt ein wirklich beneidenswertes Talent, doch erst im Ernstfall erkennt sie dessen Bedeutung und Verantwortung. Sie ist weder schüchtern, noch im Übermaße selbstbewusst und geht für ihr Alter sehr offen mit ihren Mitmenschen und allem anderen um. Ihr punkiges Äußeres verleiht ihr etwas Exotisches und damit eine beeindruckende Erscheinung.


    Jari ist für mich ein ganz besonderer Junge, der verzweifelt versucht, mit den Problemen in seinem privaten Umfeld fertigzuwerden. Sein letzte Zuflucht ist oft der Rückzug in sein Innerstes, um die Realität auszublenden. Trotzdem schafft er es, sich auf Nele einzulassen, die ihn mit ihrer offenen Art beeindruckt. Er hat weder sich, noch das Leben aufgegeben, obwohl ich ihm das in seiner Situation eigentlich nicht verdenken könnte.
    Die Beschreibung der Traumwelt fand ich sehr detailliert und gut beschrieben. Die Macht der Träume und ihre Bedeutung für die Menschen wird hier schön thematisiert und erhält durch die Traumwächter und ihr Reich eine wundervoll fantastische Nuance.


    Fazit:


    "Wenn die Nacht in Scherben fällt" ist ein sehr bildhafter Jugendfantasyroman der Autorin Anika Beer. Atmosphärisch dicht beschreibt sie die Welt ihrer Charaktere, die mir schnell zugänglich war. Ausgestattet mit viel Gefühl haben die Figuren mich für sich eingenommen und mich dabei verzaubert.

    Nachdem das Video von Edith Prior alle Kämpfenden ins Chaos gestürzt hat, versucht Tobias Mutter Evelyn die Macht an sich zu reißen und das Fraktionensystem gnadenlos abzuschaffen. Gegen ihr rigoroses System bildet sich schnell eine Gruppe Aufständischer "Die Getreuen", denen sich Tris und Tobias anschließen, um dem Hintergrund des Videos auf den Grund zu gehen.


    Außerhalb der Stadtmauern treffen sie jedoch auf ein unerwartetes Machtgefüge, dessen Fassade bei längerem Hinsehen immer mehr zu bröckeln beginnt. Doch das, was sich dahinter verbirgt, entpuppt sich als noch größere Lüge als die, in der sie bisher gelebt haben...


    Meine Meinung:


    Ich hatte mich auf den letzten Teil der Trilogie sehr gefreut, da mir die ersten beiden Bände sehr gefallen haben. Schade fand ich nur, dass das Ende dieser Reihe bereits vielfach diskutiert worden und mir damit ein Stück meines Leseerlebnisses vorweggenommen worden ist. Ich habe mich jedoch schwer bemüht, dies beim Lesen auszublenden.


    Nichtsdestotrotz bin ich wieder sehr gut in die laufende Handlung hineingekommen und habe begeistert das spannende Geschehen verfolgt.


    Die Charaktere wirkten hier auf mich reifer und gefestigter und schienen nach dem zuvor Erlebten eine Entwicklung durchgemacht zu haben. Beide haben Verletzungen erlitten, sowohl äußere, als auch innere. Diese Narben können nie ganz verschwinden und haben die beiden auf ganz spezielle Weise geprägt. Insbesondere Tris war diese Veränderung meiner Meinung nach anzumerken. Sie ist nachdenklicher und auch ihr Selbsterhaltungstrieb ist bedeutend stärker geworden.


    Aber auch Tobias ist anzumerken, dass er endlich einen Schritt voran in seiner Entwicklung und in ihrer Beziehung gegangen ist. Leider steht dem Glück der beiden wie bisher neben ihrer inneren Zerrissenheit auch der drohende Krieg aller Beteiligten im Weg. Im Mittelteil des Buches hatte ich kurz das Gefühl, dass Tris und Tobias wieder in ihr altes Verhalten zurückgefallen wären, wurde zum Glück aber schnell eines Besseren belehrt.


    Dann kam das Ende. Es war einfach wundervoll und gut und fühlte sich dabei genau richtig an. Es hat mich unheimlich berührt und lange nicht mehr losgelassen. Es fällt mir schwer, meine Empfindungen in Worte zu fassen; ich denke, man sollte es einfach selbst gelesen haben und sich ein eigenes Urteil bilden.


    Auf jeden Fall schafft es die Autorin, die Gefühle in diesem Buch auf eine Art zu ihren Lesern zu transportieren, die ihresgleichen sucht. Es war mir einfach unmöglich, auf Distanz zu gehen. Besonders mit Tobias fühlte ich mich auf unaussprechliche Weise verbunden und erlebte das gesamte Geschehen förmlich mit ihm mit.


    Fazit:


    Sehr stark präsentierte sich der dritte und letzte Band der Trilogie. "Die Bestimmung - Letzte Entscheidung" steuert konsequent auf ein fulminantes Ende zu, dass mich sehr berührt hat. Dabei habe ich die komplette Handlung als durchweg spannend empfunden und konnte meine Finger einfach nicht vom Buch lassen.

    Als Canda am Tag ihrer Verbindung mit Tian aufwacht, weiß sie, dass etwas Schlimmes geschehen ist. Der Mann, den sie liebt und mit dem sie für immer verbunden werden sollte ist verschwunden! Und mit ihm Candas Glanz, eine Gabe, die sie zu einer strahlenden, jungen Frau macht!


    Nunmehr unscheinbar und zurückgelassen mit ihren verbliebenen drei Gaben ist sie gesellschaftlich in Ungnade gefallen, so dass ihre eigene Familie sie daraufhin verstößt und für immer wegsperren will. Nur knapp kann Canda dem entkommen, wird auf ihrer Flucht jedoch von der Mégana, der obersten Herrscherin ihrer Stadt und einem ihrer Sklaven abgefangen. Ein Handel verhilft Canda zur weiteren Flucht, auf der sie sich auf die Suche nach Tian macht, an dessen Liebe sie immer noch festhält. Doch die Bedingungen des Handels sind hart, ebenso wie die beschwerliche Reise, auf die sich Canda gemeinsam mit dem Sklaven Amad begibt.


    Meine Meinung:


    Die Welt von Ghan, in der Canda behütet aufgewachsen ist, mutet durch und durch fantastisch an. Abseits gelegen in der Wüste ist die Stadt das Zentrum der Macht des ganzen Landes. Hier herrschen fünf mächtige Familien, die sich alle durch besondere Gaben auszeichnen, die ihre Position festigen. Sie residieren hoch oben im inneren Kreis der Stadt in jedem erdenklichen Luxus. Um sie herum sind kreisförmig absteigend die niederen Kasten angeordnet, die ihnen zu Diensten sind.


    Gemeinsam mit Canda, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, tastet man sich ganz langsam an das Geheimnis dieser Stadt heran, dessen Ursprünge tief in der Vergangenheit liegen. Dabei durfte ich mitverfolgen wie sehr sich das Mädchen im Laufe der Handlung gewandelt hat. Der Verlust ihrer gesellschaftlichen Position und jeglicher Vorteile sind ein schmerzhafter Einschnitt in ihrem Leben, doch beweist Canda viel innere Stärke und gewinnt dabei einen neuen, unverstellten Blick auf ihre Welt. Besonders gut gefallen an ihr hat mir, dass sie stets an die Menschen, die sie liebt, glaubt und an ihnen festhält, egal, was andere über sie sagen oder denken.


    Auch an die Hintergründe für Tians Verschwinden und den Verlust von Candas Glanz führt die Autorin ihre Leser Schritt für Schritt heran. Lange habe ich im Dunkeln getappt, so dass mich Nina Blazon stets mit ihren Wendungen überraschen konnte. Nie war etwas vorhersehbar, die Spannung dafür konstant spürbar.


    Die Idee zu der Geschichte war für mich gänzlich neu und frisch und erschien mir wirklich gut umgesetzt. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie Nina Blazon es schafft, immer wieder unverbrauchte und einzigartige Ideen zu präsentieren. Zudem beeindruckte mich die Autorin wieder einmal mit ihren wundervollen Beschreibungen der Orte, die Canda besucht hat, die vor meinem geistigen Auge schnell Gestalt angenommen haben.


    Fazit:


    Nina Blazon ist eine geniale Geschichtenerzählerin und auch mit "Der dunkle Kuss der Sterne" hat sie mich schnell wieder in ihren Bann geschlagen. Fasziniert habe ich den Roman verfolgt, der von einer atemberaubenden, magischen Welt erzählt. Tolle und vielschichtige Charaktere haben mich ebenso wie die unvorhersehbare und spannende Handlung beeindruckt und ich hätte Canda gerne noch weiter auf ihrer Reise begleitet.

    Neben ihrem Studium arbeitet die Waise Lucy in den unterirdischen Gewölben der Londoner Nationalbibliothek. Hier wird sie Zeugin eines seltsamen Phänomens: Bei einigen sehr alten und bedeutenden Büchern ist der komplette Text verschwunden und außer Lucy scheint sich niemand an diese Bücher, die sie geradezu magisch anziehen und mit dem seltsamen Mal an ihrem Handgelenk in Kontakt zu treten scheinen, zu erinnern. Was ist da bloß los?


    Zeitgleich macht sie die Bekanntschaft des distanziert wirkenden Nathans, der des öfteren in die Bibliothek kommt und sich immer dasselbe, wertvolle Buch aus den Tiefen des Gebäudes hochbringen lässt und sehr merkwürdig auf Lucys Mal reagiert. Langsam kommen die beiden sich näher, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und zwingen sie zu handeln.


    Meine Meinung:


    Seit der Mond-Licht-Trilogie bin ich begeistert von Marah Woolfs Büchern und so stand es für mich außer Frage auch ihr neuestes Werk lesen zu wollen. In "Bookless - Wörter durchfluten die Zeit" wird man fantastische Wesen zwar vergeblich suchen, doch auch hier spielt die Magie eine besondere Rolle. Während ich manchmal selbst das Gefühl habe, das manche Bücher magisch sind, weil sie mich auf ganz besondere Weise verzaubern, haben Lucy und Nathan in diesem Roman ganz spezielle Talente. Beide finde ich sehr gut und glaubwürdig dargestellt und sie werden, meiner Meinung nach, mit ihren Worten und Taten ihrem persönlichen Hintergrund stets gerecht.

    Lucy ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und dort vor allem der Leiterin schnell ans Herz gewachsen, zu der sie auch heute noch eine besondere Verbindung hat. Lucys eigentliche Herkunft liegt im Verborgenen, doch die Ereignisse in der Bibiliothek sorgen dafür, dass sie ans Tageslicht kommt, wodurch Lucy und alle, die ihr wichtig sind, in Gefahr geraten.


    Nathan bleibt sehr lange undurchschaubar. Auch er ist ohne Eltern aufgewachsen, stattdessen lebte er unter der strengen Aufsicht seines Großvaters, dem er stets ergeben war. Doch diesen Mann umgibt ein Geheimnis, dessen Ausmaße Nathan nur erahnen kann. Die Begegnung mit Lucy wirft seinen einstmals vorherbestimmten Lebensweg und die Konditionierung durch seinen Großvater über den Haufen und führt dazu, dass sein Weltbild an den Ecken und Kanten zu bröseln beginnt.


    Aber auch die Nebencharaktere fand ich ungeheuer uninteressant und gut beschrieben, lediglich von Colin, der Lucy eigentlich sehr nahesteht, hätte ich gerne noch mehr gelesen. Diesbezüglich hoffe ich schwer auf die nachfolgenden Bände.


    Fazit:


    "Bookless - Wörter durchfluten die Zeit" ist der spannende Auftakt einer neuen Trilogie von Marah Woolf. Wieder einmal haben mich ihr Schreibstil und die einnehmenden Charaktere begeistert. Bereits nach den ersten Seiten konnte ich mich dem fantastischen Roman nicht mehr entziehen und das teilweise offene Ende lässt mich nun in freudiger Erwartung auf die Fortsetzung schauen.

    Nachdem sich Violette Vincent geschnappt hat, scheint er für immer für Kate verloren zu sein. Sein Körper ist bereits verbrannt und ihm bleibt nur wenig Zeit im "volanten" Zustand bis es der neuen Numa-Anführerin gelungen ist, seine Kräfte an sich zu binden.


    Verzweifelt sucht Kate zusammen mit den Revenants nach einer Lösung und der Möglichkeit, Vincent wieder zurückzubekommen und klammert sich dabei an eine winzige Hoffnung, denn sie ist nicht bereit, eine Leben ohne ihre wahre Liebe zu akzeptieren. Wird es ihnen gelingen, Vincent zu retten?


    Meine Meinung:


    Die "Revenant"-Trilogie von Amy Plum ist einfach Lesestoff zum Dahinschmelzen. In dieser Hinsicht ist der letzte Teil meinen Erwartungen auch wieder voll und ganz gerecht geworden. Auch, wenn ein Teil der Handlung für mich vorhersehbar war, hat dies meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Im Gegenteil habe ich mich darüber gefreut, genau da hinzusteuern und konnte mich dadurch umso mehr in die sehr emotionale Geschichte fallen lassen.


    Erneut hat mich die Autorin mit ihren malerischen Beschreibungen von Paris verzaubert. Die "Stadt der Liebe" übt auf viele Menschen seit jeher eine besondere Faszination aus und die Autorin hat sich dies gekonnt zunutze gemacht, indem sie diesen Ort zum Handlungsmittelpunkt ihrer Geschichte auserkoren hat.


    Die Liebe von Kate und Vincent wird hier im letzten Teil auf eine harte Probe gestellt. Neben den verzweifelten Versuchen, Vincent wieder zu verkörperlichen, spitzt sich die Lage zwischen Numa und Bardia immer mehr zu und ein Krieg der beiden Parteien scheint unausweichlich.

    Gut gefallen hat mir, dass Kates Familie hier mehr in den Mittelpunkt gerückt ist. Nicht nur Georgia, die mit ihren Schwärmereien stets für Aufregung sorgt, sondern auch die Großeltern der beiden, die einfach so schön dargestellt sind, dass ich sie am liebsten adoptieren würde.


    Fazit:


    Mit "Von den Sternen geküsst" endet die Jugendfantasy-Reihe von Amy Plum, in die ich mich schnell verliebt hatte. Angefangen bei der tollen Idee der Geschichte, über das wundervolle Setting, das die Autorin so liebevoll beschreibt und, das man unbedingt mit eigenen Augen gesehen haben muss, bis zu den sympathischen Charakteren, die sich klammheimlich in mein Herz geschlichen haben und, von denen ich mich nun leider verabschieden muss, obwohl ich doch noch viel mehr von ihnen lesen möchte.

    Immer noch hält Alice Forster Kontakt mir ihrer toten Schwester Meggie über die virtuelle Welt von Soul Beach - ein Urlaubsparadies für Verstorbene, das eine Art Zwischenstation für ungeklärte Todesfälle zu sein scheint. Ein neuer Gast taucht dort auf und sorgt für weitere Verwirrungen. Zudem scheint jemand über eine Website über Meggies Tod seinen ganz privaten Rachefeldzug zu betreiben.


    Verzweifelt sucht Alice weiterhin nach Meggies Mörder und kommt ihm dabei immer näher. Ein Kurztrip nach Barcelona soll ihr dabei helfen, doch dann kommt alles ganz anders....


    Meine Meinung:


    Begeistert habe ich mich wieder auf die Suche nach Meggies Mörder gemacht. Nach wie vor wimmelt es von Verdachtigen und Kate Harrison versteht es, mich immer wieder von meinem Favoriten abzubringen und neue Hinweise zu streuen, die mich irreführen und letztendlich ahnungslos zurücklassen.


    Im Zentrum des Geschehens steht erneut Alice, die sich nicht nur in die Mördersuche verbissen hat, sondern immer mehr in eine Sucht nach dem Soul Beach abzugleiten droht. Hier ist ihre Welt noch in Ordnung, ihre Schwester ist bei ihr und außerdem ist da ja auch noch Danny, in den sie sich verliebt hat. Nur mühsam versucht sie in der realen Welt ihr Leben und ihre Freundschaften aufrechtzuerhalten, die jedoch hauptsächlich dem Zweck der weiteren Suche nach Meggies Mörder dienen. Dabei ist sie nicht sicher, wem sie noch vertrauen kann, denn verdächtig gemacht haben sich fast alle von ihnen.


    Die Grundidee zu dieser Trilogie hatte mich von Anfang an fasziniert. Ich konnte Alices Sucht nach dieser Online-Zwischenwelt für ungeklärte Todesfälle durchaus verstehen, zumal der Verlust ihrer Schwester sie zuvor in ein tiefes, emotionales Loch geworfen hat. Die Flucht in eine Scheinwelt erscheint der einfachste Weg, zumal der Soul Beach sehr real wirkt und dort Personen sind, die Alice sehr am Herzen liegen. Gleichzeitig reißt diese Welt sie aber auch in ein großes Dilemma. In dem Moment, in den Alice den Mord an Meggie aufklären wird, verschwindet ihre Schwester aus dieser Welt und damit komplett aus ihrer Reichweite. Wird Alice den erneuten Verlust verkraften können? Und was wird dann aus Danny? Ist Alices Zugang zum Soul Beach nur über ihre Schwester möglich?


    Die Spannung ist dauerhaft spürbar und gipfelt in einem Finale, dass zwar teilweise absehbar, aber dafür nicht umso minder spannend ist. Die kurzen Textpassagen aus der Sicht des Mörders steuern da das Ihre dabei. Letztendlich stehe ich am Ende da mit einer Befürchtung, wie die weitere Handlung sich gestalten könnte und gleichzeitig der Hoffnung, dass noch alles ganz anders kommen wird. Das Erscheinen des finalen Bandes kann ich deswegen nunmehr kaum noch erwarten. Wird Alice den Mörder rechtzeitig entlarven können bevor er ihr zuvorkommt?


    Fazit:


    "Soul Beach - Schwarzer Sand" ist eine geniale Fortsetzung der Reihe. Durchweg spannend konnte mich das Buch mit seinen vielen Wendungen komplett begeistern und dabei ganz nebenbei zum Nachdenken über die Rolle von sozialen Netzwerken in unserer Welt anregen. Es ist eine geniale Mischung aus Thriller, Mystery und Romantik und ich kann es kaum abwarten bis ich das nächste Mal an den Strand und endlich die Auflösung erfahren darf.

    Am Tag der Beerdigung ihrer Schwester Meggie, die eines gewaltsamen Todes gestorben ist, erhält Alice eine makabre E-mail. Angeblich lädt ihre tote Schwester sie ein, die Online-Welt Soul Beach zu besuchen. Was anfänglich wie ein schlechter Scherz wirkt, entpuppt sich bald als Zugang zu einer fantastischen Daseinsebene, die sämtlichen physikalischen und logischen Gesetzen zu trotzen scheint.


    Der Soul Beach ist ein paradiesischer Ort, an dem viele junge Menschen nach ihrem Tod gestrandet sind. Sie alle erscheinen nahezu perfekt und schon bald übt der Ort eine süchtigmachende Faszination auf Alice aus. Doch die Idylle ist trügerisch und nach und nach hinterfragt Alice den Grund für den Aufenthalt der Bewohner von Soul Beach. Dabei macht sie sich auf die Suche nach Meggies Mörder und bringt sich damit selbst immer mehr in Gefahr.


    Meine Meinung:


    Kate Harrison konnte bei ihrem Trilogieauftakt mit einem einzigartigen Konzept punkten, das ich in dieser Art bisher nicht kannte. Der Roman wird aus der Sicht von Alice geschildert, deren Schicksal mir sehr schnell am Herzen lag.


    Alice ist ein besonderer Charakter. Sie kämpft hart, um ihre Trauer zu bewältigen, die sie angesichts ihrer zerrütteten Familie zu ersticken droht. Die allgegenwärtige Presse, die die Familie nicht zur Ruhe kommen lässt, ist daran nicht ganz schuldlos. Die mysteriöse E-Mail von der toten Meggie ist dadurch eine große Herausforderung für Alice und die Sehnsucht nach ihrer Schwester überwiegt dabei in ihrer Entscheidung, ob sie sie annehmen soll oder nicht.


    Doch der Soul Beach ist nicht nur tröstlich, sondern übt schnell eine besondere Faszination auf Alice aus, die immer mehr einer Sucht ähnelt und zu einem Realitätsverlust bei ihr führt. Erst die gemeinsamen Aufklärungsversuche mit Lewis locken sie wieder etwas in die Realität zurück.


    Insbesondere der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Während man anfangs die Mysteryaspekte des Romans noch anzweifelt, steigert sich nach deren Akzeptanz zusehends die Spannung, die durch die gruseligen Textpassagen aus der Sicht des Mörders noch gesteigert wird. Sehr geschickt bietet die Autorin eine stattliche Anzahl an Tatverdächtigen an, die alle problemlos sowohl Motiv, als auch Gelegenheit zum Mord an Meggie hatten.


    Fazit:


    "Soul Beach - Frostiges Paradies" ist der Auftakt einer Jugendthriller-Trilogie mit Mystery-Anteilen. Die faszinierende Grundidee des Romans hat mich schnell gefesselt, ebenso wie die spannende Suche nach dem Täter. Ich bin schon sehr neugierig, wie es weitergeht und werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.

    Die Welt, wie wir sie kannten, hat sich verändert. "Legend - Fallender Himmel" spielt in einer fiktiven Zukunft, in der ein Teil der Vereinigten Staaten Überschwemmungen zum Opfer gefallen ist, während sich der Rest in die sogenannten Kolonien und die Republik spalten. Beide Parteien sind aufs ärgste verfeindet und leben im ständigen Krieg miteinander.
    June und Day sind beide in der Republik aufgewachsen, jedoch an entgegengesetzten Enden des sozialen Gefüges. Während June privilegiert lebt, aufgrund eines speziellen Eignungstests, bei dem sie außergewöhnlich gut abgeschnitten hat, fürs Militär ausgebildet wird und nach dem Unfalltod der Eltern gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Metias lebt, gehören Day und seine Familie zu den Sozialschwachen mit wenig Aussicht auf eine gute Zukunft.


    Nachdem Day bei dem vorgenannten Test, dem sich alle Kinder mit 10 Jahren unterziehen müssen, sehr schlecht abgeschnitten hat, soll er in ein vermeintliches Arbeitslager deportiert werden, landet jedoch in einem Versuchslabor, aus dem er glücklicherweise entkommen kann. Seitdem lebt er auf der Straße und ist derzeit der meistgesuchte Verbrecher der Republik, da er diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit sabotiert. Lediglich seine Mutter und seine Brüder halten ihn davon ab, sich allerdings anderswo in Sicherheit zu bringen.


    Plötzlich wird sein kleiner Bruder von einer heimtückische Seuche befallen, die immer wieder die Runde in den Armenvierteln macht, so dass Day alles daran setzt, ein Medikament dagegen zu bekommen. Als er nicht einmal vor einem Krankenhauseinbruch zurückschreckt, wird er bei seiner Flucht druch Metias gestellt, setzt diesen jedoch mit einem Messer außer Gefecht und kann schwer verletzt entkommen.


    Als June wenig später den Ort des Geschehens erreicht, ist Metias bereits tot. Fortan setzt sie alles daran, Day für diese Tat zur Rechenschaft zu ziehen und taucht getarnt in den Armenvierteln ab. Bei einem Straßenkampf wird sie verwundet, weil sie ein anderes Mädchen schützen will. Nur mit Hilfe des Begleiters des Mädchens gelingt ihr die Flucht vor der Meute, die auf die Fortführung des Kampfes besteht.


    Gemeinsam mit dem Jungen und Tess, dem Mädchen, dass eigentlich hätte kämpfen sollen, machen sie sich aus dem Staub und versorgen zunächst Junes Wunde. Misstrauisch beäugen sich der Junge und June, beide mit der Intention, möglichst nichts von sich preiszugeben. Doch die beiden fühlen sich merkwürdigerweise zueinander hingezogen. Die Erkenntnis seiner Identität zieht June in Konflikte, die so vor wenigen Tagen noch nicht für möglich gehalten hätte. Und nicht nur das: Die Dinge in der Republik scheinen längst nicht das zu sein, wonach sie aussehen. Wie wird sich June entscheiden? War ihr bisheriges Leben eine Lüge?


    Marie Lu hat ihren Roman abwechselnd aus der Sicht von June und Day geschrieben. So erhält man als Leser einen viel größeren Einblick in die Handlung und in die Gefühlswelten der beiden Protagonisten, die mir beide gleich sehr sympathisch erschienen. Ihre Gefühle und Gedanken werden dabei so ausführlich geschildert, dass ich direkt mit den beiden mitgefiebert habe.


    Beide scheinen sehr gut in der Lage zu sein, auf sich selbst aufzupassen und besitzen einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Sie mussten jeder bereits persönliche Verluste in ihrem Leben hinnehmen und sind doch stets daran gewachsen. Als sie sich kennenlernen, ist die Anziehung zwischen ihnen sehr schnell größer als ihr Misstrauen zueinander, dass in dieser Welt fast jeder mit sich herumträgt, ob privilegiert oder nicht. Diese Zuneigung ist der Nährboden für Junes wachsende Zweifel und ihre darauf basierenden anschließenden Nachforschungen stellen ihr Leben auf den Kopf.


    Nichts ist wie es scheint und man sollte von Äußerlichkeiten nicht auf den Charakter schließen, sind die Botschaften des Buches, die mir vordergründig ins Auge stechen.


    Der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen. Er ist sehr lebendig und emotional und hat mich sogleich gefesselt. Die Beschreibungen sind sehr detailgetreu und haben die Szenen wie einen Film vor meinem geistigen Auge erscheinen lassen.


    Das Cover des Buches wirkt besonders edel auf mich mit seinem einfarbigen, weißen Hintergrund mit den goldenen Lettern und dem - vermutlichen - Republiksymbol darauf. Ein Buch, an dem man im Fachgeschäft nicht so einfach vorbeigehen kann.


    Fazit:


    "Legend - Fallender Himmel" ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie aus der Feder der Autorin Marie Lu, die damit ihr Debüt präsentiert. Die Geschichte hat mich von Anfang an berührt und gefesselt, insbesondere auch durch die hervorragend und ausführlich gezeichneten Charaktere und den stetig spannenden Wechsel der Erzählperspektive. Ein geniales Buch aus dem Dystopiegenre, dessen Fortsetzung von mir sehnlichst erwartet wird.

    Verletzt und erschöpft erreichen Day und June die Patrioten in Vegas und bitten sie um Hilfe. Doch diese hat ihren Preis, denn die Rebellen wollen die beiden für ihre Zwecke einspannen. Sie sollen den neuen Elektor Anden töten, der nach dem Tod seines Vaters nun die Geschicke der Republik in den Händen hält.


    Mit Blick auf die grausamen Ereignisse der Vergangenheit, die ihnen widerfahren sind, und auf die schwere Verletzung von Day müssen die beiden nicht lange überlegen. Doch als die Dinge in Bewegung kommen und June bis in die Nähe von Anden vorgedrungen ist, beginnt sie zu zweifeln, ob sie das Richtige tun. Unter enormen Zeitdruck muss June sich entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen. Wem können sie trauen?



    Meine Meinung:


    Endlich war ich wieder zurück in der Welt von Day und June und ich hatte den Eindruck, als wäre ich nie weggewesen. Die Handlung setzt direkt dort wieder ein, wo sie im ersten Band endete: Bei einer Fahrt ins Ungewisse für die liebgewonnenen Protagonisten.


    Ihrem Stil ist Marie Lu treugeblieben und erzählt ihre Geschichte wieder abwechselnd aus der Sicht von Day und June. Die vergangenen Ereignisse und der Kontakt zu den Patrioten haben die erst aufkeimende Beziehung der beiden belastet, hinzukommt, dass June von allen Seiten Misstrauen entgegengebracht wird. Dies zieht sich durch die ganze erste Hälfte des Romans und kurz bevor sich bei mir schon eine leichte Enttäuschung einstellen wollte, da ich gemessen an Band 1 recht hohe Erwartungen an die Forsetzung hatte, nahm die Handlung unvermittelt wieder an Fahrt auf und er war da - der Moment, an dem ich vom Sog der Geschichte einfach mitgerissen wurde.


    Die ungewöhnliche Beziehung der Protagonisten sieht sich neuen Herausfoderungen gegenüber. Gleichzeitig erfährt man als Leser endlich mehr über die Kolonien und bekommt einen tieferen Einblick in die Geschichte der Republik, ihre Entstehung und die ursprünglichen Intentionen zur Gründung.


    Wie ich es bereits nach der Szene im ersten Band, als June auf den Sohn des Elektors trifft, geahnt hatte, spielt dieser im zweiten Band eine verstärkte Rolle. Charakterlich scheint er den ersten Eindruck zu bestätigen, doch gerade in diesem Teil lernen wir, dass kaum jemand der ist, als der er erscheint. Zum Schluss hin überraschte mich die Autorin mit einer Wendung, die ich so keinesfalls vorhergesehen habe. Seitdem kann ich das Erscheinen des finalen Bandes gar nicht mehr erwarten.


    Fazit:


    Nach einer kleinen, anfänglichen Schwäche läuft der zweite Band "Legend - Schwelender Sturm" zu gewohnter Stärke auf und katapultiert die Beziehung von Day und June, sowie die lntrigen und Kämpfe auf das nächste Level. Authentische Charaktere, spannende Handlung, sowie Action und Romantik bietet die Fortsetzung der außergewöhnlichen, dystopischen Reihe von Marie Lu, die ich nur empfehlen kann.

    Nachdem Lilly Samuel retten konnte, genießt sie ihre gemeinsame Liebe mit Raphael, doch, dass sie nur in der Nacht mit ihm Zeit verbringen kann, ist ihr körperlich nicht gerade zuträglich. Da hilft es auch nichts, dass sie sich immer wieder vorstellt, wie ihre Beziehung im Laufe der Jahre aussehen wird, wenn sie immer älter wird und Raphael weiterhin äußerlich ein Teenager bleibt. Wie sehr wünscht sie sich, auch eine Sternenseele zu sein.


    Als es dann tatsächlich dazu kommt, entspricht dieses Dasein so gar nicht ihren Erwartungen. Dazu kommt, dass sie nicht der wiedergeborene Zwillingsstern von Raphael ist, sondern der des geheimnisvollen Mikael! Was soll Lilly nur tun?


    Meine Meinung:


    Während der erste Teil für mich noch einige Schwächen hatte, konnte ich den zweiten nun mehr genießen. Kerstin Pflieger hat ihre interessante Grundidee konsequent und gut dargestellt fortgeführt, in der die beiden Hauptcharaktere nunmehr zumindest eine leichte Wandlung hinter sich haben.


    Lilly ist längst nicht mehr das unentschlossene Mädchen, dass zu unüberlegten Handlungen neigt, sondern scheint ihren Platz in der Gruppe der Sternenseelen gefunden zu haben. Ihre Liebe, die die beiden nun in vollen Zügen ausleben, steht bei ihr an erster Stelle und sie ist bereit, dafür alles zu geben.


    Auch Raphael ist nicht mehr nur der Süßholzraspler, sondern zeigt durchaus Verantwortungsgefühl. Die Konflikte, die die beiden im Laufe der Handlung aus den verschiedensten Gründen durchmachen, zeigen, dass sie gelernt haben, ein wenig über den Tellerrand zu schauen.


    Schade fand ich nur, dass Samuel auch in diesem Teil nicht wirklich viel in Erscheinung tritt, denn von ihm hätte ich gerne noch mehr gelesen. Ebenso wie von einem neu eingeführten Charakter, dessen innere Zerrissenheit nicht so ganz bei mir angekommen ist. Gerade dieser Aspekt hätte die harten Grenzen von Gut und Böse sehr anschaulich auflösen und damit ordentlich Konfliktpotential beweisen können, so dass mir dadurch der betreffende Charakter hätte näherkommen können, der so leider etwas blass geblieben ist.


    Fazit:


    "Sternenseelen - Solange die Nacht uns trennt" ist der zweite Teil eines Jugendfantasyromans, dessen frische Idee hier konsequent fortgeführt worden ist. Der jugendlich-lockere Schreibstil hat keine Längen aufkommen und die Lesezeit sehr schnell verfliegen lassen. Das gut durchdachte Ende konnte mich überraschen und überzeugen.

    Anevay muss sich unter beängstigenden Umständen in einer stürmischen Nacht in New York von ihrem Vater trennen. Das sechzehnjährige Mädchen wird daraufhin unmittelbar von den Schwarzhüten aufgegriffen, die sie in die Anstalt Fallen Angels bringen, wo man unter furchtbaren Bedingungen herausfinden will, ob Anevay magische Kräfte besitzt und somit eine Gefahr für die restliche Bevölkerung darstellt.


    Währenddessen macht sich der magisch begabte Lord Robert Humberstone auf eine geheimnisvolle Reise für ihre Majestät in London. Als Teil des nordischen Feuerbundes schickt ihn das Empire nach Hammaburg, wo er unter merkwürdigen Bedingungen eine außergewöhnliche Waffe erschaffen soll. Auf dem Weg dorthin wird der magisch geschützte Zug überfallen und das verschlüsselt geschriebene Tagebuch von Roberts Großvater gestohlen. Am Ziel angekommen entpuppen sich die politischen Ränke, auf die sich Robert eingelassen hat, als sehr gefährlich und ehe er sich versieht, steckt er jedoch bereits extrem tief mittendrin.


    Meine Meinung:


    Beginnend mit der dramatischen Trennungsszene von Anevay und ihrem Vater hat Erik Kellen den Spannungspegel gleich ganz hoch angesetzt. Gepaart mit dem schnell aufkommenden Mitgefühl für Anevay fühlte ich mich so unmittelbar von der Geschichte gefesselt.


    Das Mädchen ist in der freien Natur großgeworden und hat sowohl eine ausgeprägte Persönlichkeit, als auch ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Vater. Ihre innere Stärke und die Lehren ihres Vaters geben ihr die Kraft, die sie in Fallen Angels benötigt, um sich nicht aufzugeben und ihr Ziel immer vor Augen zu halten.


    Robert hingegen ist zwar in gut situierten Verhältnissen aufgewachsen, hat aber sehr unter seinen speziellen Familienverhältnissen und dem Verlust eines Arms gelitten. Doch die Beziehung zu seinem Großvater, seine einzigartigen, feinmechanischen Fähigkeiten und seine Magie haben ihm geholfen und zu dem Mann geformt, der er nun ist.
    Magie und Mythologie sind in beiden Welten der Protagonisten allgegenwärtig, jedoch unterschiedlich geachtet. Besonders gut gefallen haben mir in dieser Hinsicht die liebevoll gezeichneten Clangeister, die Robert begleiten. Vor allem den kleinen Hamster Poe habe ich sofort ins Herz geschlossen, nicht nur wegen seiner niedlichen Erscheinung, sondern auch wegen seiner intensiven Beziehung zu Robert.


    Die Erwartungen, die ich an diesen Roman gehabt habe und, die vom Titel des Buches und vom Klappentext generiert wurden, sind zum Teil nicht erfüllt worden und wenn auch dieser erste Teil mehr wie eine ganz große Einleitung zu der eigentlichen Geschichte wirkt, so bin ich dennoch vollends von dem Roman fasziniert. Erik Kellen hat einen außerordentlich schönen und ausführlichen Schreibstil, der während des Lesens in mir die unterschiedlichsten Emotionen und das Bedürfnis geweckt hat, unbedingt erfahren zu wollen, was das Schicksal noch für Anevay und Robert bereithält.


    Wunderschön sind auch in diesem Werk des Autors die enthaltenen Zeichnungen, die sein Buch sehr schön ergänzt haben. Gleich zu Beginn erfährt der Leser auf diesem Wege, wie sich Europa in der Zeit der Handlung aufgegliedert. Auch ein Glossar befindet sich am Ende des Romans, das jedoch für E-book-Leser vielleicht am Anfang oder in Form von Fußnoten hilfreicher gewesen wäre.


    Fazit:


    "TEOS 1 - Das Lied von Anevay und Robert" ist der spannende Auftakt einer Trilogie, die verschiedene Genres, vor allem jedoch Fantasy und Steampunk, in sich vereint. Ich fühlte mich schnell mit der Geschichte verbunden und konnte gar nicht anders, als gebannt die Ereignisse zu verfolgen. Das Ende lässt eine Vielzahl von Fragen offen und einmal infiziert kann ich die Fortsetzung des Romans schon jetzt nicht mehr erwarten.

    Nach ihrem atemberaubenden Kampf mit Cade erwacht Daire geschwächt und verletzt in der Oberwelt. Der mystische Axel hat sie gerettet, doch die Fenster und Türen ihrer Zuflucht sind für Daire verschlossen. Wild entschlossen zurückzukehren und zu erfahren, was aus Dace geworden ist, startet Daire einen Fluchtversuch.


    Zurück bei Paloma sieht sich Daire vor einer Vielzahl von Hindernissen gestellt, denn die Zahl ihrer Gegner ist größer geworden. Doch zunächst macht sie sich verzweifelt auf die Suche nach Dace. Wird sie ihn retten können?


    Meine Meinung:


    Bereits der erste Band der Reihe hat mich fasziniert und nun bin ich mittlerweile beim dritten Band angelangt und die Geschichte hat für mich nichts von ihrem Zauber verloren.


    Nach dem unfassbaren Ende von Band zwei war ich schon ganz hibbelig, denn ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Zum Glück wurden meine Vermutungen bestätigt und sowohl Daire als auch Dace sind beide noch glücklicherweise am Leben. Doch ihr Dilemma ist geblieben, denn noch immer hat Daire keinen Weg gefunden, wie sie Cades Weltuntergangszug verhindern kann, ohne dabei auch ihrem geliebten Dace zu schaden.


    Daire wird im Laufe der Geschichte immer stärker und längst ist ihr bewusst, dass ihr eigenes Glück womöglich hinter dem Wohl der Menschheit zurückstehen muss. Auch Dace scheint sein Schicksal langsam angenommen zu haben, doch die Nachwirkungen seiner Bewusstseinsteilung mit seinem Bruder machen ihm sehr zu schaffen.


    Schön fand ich, dass Daire und Dace hier vermehrt von ihren Freunden unterstützt werden und damit die Nebencharaktere präsenter gemacht werden. Insbesondere Xotichl habe ich sehr in mein Herz geschlossen, und das nicht nur weil mich ihre außergewöhnliche Begabung fasziniert. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie in diesem Band über sich hinauszuwachsen scheint.


    Mit Axel hat Alyson Noël einen neuen, interessanten Charakter eingeführt, dessen Wesen und Motivation jedoch lange Zeit ungeklärt bleiben.


    Die abwechselnden Erzählstränge von Daire und Dace werden im dritten Teil durch gelegentliche Passagen aus der Sicht von Xotichl ergänzt. Durch diesen ständigen Wechsel habe ich die Erzählung als sehr lebhaft empfunden und konnte alles hautnah miterleben.


    Fazit:


    "Soul Seeker - Im Namen des Sehers" von Alyson Noël ist der dritte Teil der fantastischen Reihe mit den wunderschönen Covern. Sehr lebendig und actionreich führt die Autorin durch ihre Geschichte, der man unweigerlich folgen muss, da man sofort in ihr versinkt. Die überzeugende Fortsetzung lässt mich nun in gespannter Erwartung auf den vierten und letzten Band zurück, der voraussichtlich im Juli diesen Jahres erscheinen wird.

    In Blues Familie sind die Frauen allesamt Seherinnen. Nur an ihr scheint diese Gabe vorbeigegangen zu sein, jedoch verstärkt sie die der anderen durch ihre bloße Anwesenheit. Das ist für Blue ziemlich frustierend. Doch noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass ihr immer wieder prophezeit wurde, dass ihre wahre Liebe, wenn sie sie einst küsst, sterben wird!


    Als sie sich wie jedes Jahr am Vorabend des Markustages auf dem Friedhof einer längst zerstörten, alten Kirche einfindet, damit ihre Tante Neeve Kontakt mit den zukünftig Verstorbenen aufnehmen kann, gelingt es ihr das erste Mal, einen der Geister selbst zu erkennen. Doch ihre Freude darüber währt nicht lang, denn den jungen Mann der nahegelegenden, elitären Jungenakademie, um die Blue meistens einen Bogen macht, ist nur aus einem Grund für sie sichtbar: Er ist ihre wahre Liebe und sie wird der Grund für seinen Tod sein!


    Meine Meinung:


    Ich liebe die Bücher von Maggie Stiefvater. Ihr ruhiger und gleichzeitig eindringlicher Sprachstil üben jedes Mal eine fesselnde Wirkung auf mich aus, so dass es mir unmöglich wird, mich der Geschichte zu entziehen. Die Autorin weiß ganz genau, wie sie ihre Leser fesseln kann. Mich jedenfalls hatte sie gleich nach den ersten Seiten. Die Story von Blue und Gansey lässt sich aber auch schnell sehr spannend an. Das Schicksal hat die Zukunft der beiden miteinander verwoben, doch der prophezeite Ausgang der gemeinsamen Geschichte steht unter keinem guten Stern.

    Blue ist mir schnell ans Herz gewachsen und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie hat mich sehr beeindruckt, wie sie ihr ungewöhnliches Leben hinnimmt und für sich das Beste daraus macht. Den Gedanken, mit so vielen magisch talentierten Frauen zusammenzuleben wie sie, fand ich sehr interessant, aber gleichzeitig auch sehr verstörend, wenn einem wie bei ihr, die aktive Magie versagt bleibt. Dass die Vorhersage, dass sie den Mann, den sie liebt, töten wird, durch die Nacht auf dem Friedhof auf einmal ganz nah gerückt ist, lässt die Prophezeiung tatsächlich real werden für Blue.


    Doch nicht nur Blue ist ein eindrucksvoller Charakter dieses Buches, sondern auch alle anderen Haupt- und Nebenakteure. Jedem einzelnen von ihnen gibt Maggie Stiefvater ein Gesicht, einprägsame Eigenschaften und einen unverwechselbaren Hintergrund. Angefangen bei dem mystisch angehauchten Gansey, der auf der Suche nach dem Grab des walisischen Rabenkönigs Glendower ist, über seine interessanten und oftmals nicht konformen Freunde, bis hin zu Blues Mutter und ihre magischen Freundinnen. Ich wollte keinen von ihnen missen und bin überzeugt, dass sie alle ihren vorherbestimmten und sinnvollen Platz in dieser gut durchdachten Handlung haben.

    Jedem zukünftigen Leser dieses Buches kann ich nur ans Herz legen, es sehr aufmerksam zu lesen und sich dabei viel Zeit zu lassen, denn es gibt im Laufe der komplexen Erzählung so viele Andeutungen, die ich beim ersten Mal einfach überlesen habe und erst im Nachhinein und durch das Glück, das Buch gemeinsam mit anderen in einer Leserunde lesen zu dürfen, sind mir viele Dinge klarer geworden. Ich werde es definitiv nicht nur einmal lesen, denn wie bei manchen guten Filmen fallen mir auch da erst nach dem x-ten Schauen noch neue, wichtige Einzelheiten auf, so dass ich das Gesamtergebnis mit all seinen Details viel besser genießen kann.


    Fazit:


    Maggie Stiefvaters Auftakt "Wen der Rabe ruft" ist der erste von vier geplanten Bänden. Sehr schnell hatte sie mich damit in ein faszinierendes Geschehen gezogen, in der die Magie noch präsent ist. Einprägsame Charaktere in einer atmosphärisch dichten Handlung, die sich um Liebe, Tod, Magie und Freundschaft rankt, haben mich gefesselt und auch jetzt nach Leseende immer noch nicht losgelassen. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und warte ungeduldig auf die Fortsetzung.

    Clara ist eigentlich ein ganz normaler Teenager an einer amerikanischen Highschool. Sie lebt zusammen mit ihrer Mom und ihrem jüngeren Bruder. Ihr Vater hat die Familie verlassen als Clara noch klein war und lebt weit entfernt in New York. Also, eigentlich alles ganz normal, wäre da nicht eine Kleinigkeit: Clara und ihre Familie haben Engelsblut in sich. Und jedem Engel wird neben besonderen Fähigkeiten auch eine Aufgabe zugewiesen. Diese erfährt Clara durch eine immerwiederkehrende Vision, bei der sie einen fremden Jungen inmitten eines Waldbrandes sieht. Von Mal zu Mal konkretisieren sich ihre Visionen und sie bekommt mehr über ihre Mission heraus. Als klar ist, wo sich dieser Junge aufhält, zieht kurzerhand die komplette Familie um: nach Jackson in Wyoming. Hier starten alle ganz von vorne, immer mit Blick auf Claras mögliche Aufgabe. In der Schule dauert es dann auch nicht lange und Clara lernt ihren Schützling kennen: Christian. Sie fühlt sich sofort von ihm angezogen und das nicht nur wegen ihrer Mission. Aber Christian ist bereits vergeben an das beliebteste Mädchen der Schule, das sich Clara durch ihre Kontaktaufnahme zu Christian nicht gerade zur Freundin macht. Zum Glück lernt sie Wendy kennen und freundet sich schnell mit ihr an. Wendys Zwillingsbruder Tucker jedoch, scheint nicht gewillt, sich mit ihr anzufreunden. Immer wieder neckt er Clara und reizt sie bis zum Äußersten. Doch nach und nach kriegt seine Schale Risse und er erweckt den Eindruck, dass Clara ihm doch nicht ganz gleichgültig ist. Für wen von den beiden wird Clara sich entscheiden? Und wird sie ihren Auftrag erfüllen können?


    Cynthia Hand wirft ihre Leser gleich mitten ins Geschehen. Die Geschichte beginnt mit einer Vision von Clara: ihr Auftrag. Und auch ihr eigentliches Wesen wird ziemlich schnell erklärt. Clara hat Engelsblut und ist ein zukünftiger Schutzengel; muss sich aber erst durch ihren allerersten Auftrag beweisen. Und das scheint gar nicht so einfach, denn zunächst muss sie erst einmal herausbekommen, was ihr eigentlicher Auftrag ist und wo sie ihn erledigen soll. Natürlich hat sie auch nicht damit gerechnet, dass ihre eigene Gefühlswelt bei diesem Auftrag völlig durcheinander gerät. Sowohl Christian, als auch Tucker üben auf Clara, jeder auf seine ganz eigene Art, eine spezielle Anziehung aus. Wird sie auch ihr persönliches Glück finden oder muss sie dies ihrem Auftrag opfern?


    Die Charaktere sind allesamt durchweg sympathisch und ziehen mich mit in die Geschichte hinein. Ich habe die ganze Zeit mit Clara gebangt und gehofft, ob sie ihren Auftrag erfüllen kann. Durch das Auftauchen alter Bekannter ihrer Mutter befindet sich Clara zusätzlich in Gefahr, was die Geschichte noch viel spannender macht.


    Cynthia Hand hat einen aufregenden Fantasy-Jugendroman kreiert, der mehrere Bände umfassen soll. Der erste Teil von Band 1 liess sich leicht und flüssig lesen, war durchweg fesselnd und ist mit einem wunderschönen Cover ausgestattet, ebenso wie der bereits angekündigte Nachfolgeband, der bereits im Oktober erscheint, so dass ich zum Glück nicht allzu lange warten muss. "Unearthly - Dunkle Flammen" war mehr als lesenswert und ich freue mich schon auf Band 2, der gleich auf meiner Wunschliste gelandet ist.

    Tucker ist gerettet! In letzter Sekunde konnte Clara ihn aus dem Feuer unter Missachtung ihrer Aufgabe als Engelsblut herausholen. Und während sie noch über die Folgen ihres Handelns nachdenkt, hat sie bereits weitere Träume, die Fürchterliches erahnen lassen. Dabei befindet sie sich auf einer Beerdigung und alle ihre Freunde sind auch da - doch wo ist Tucker? Panik macht sich in Clara breit; die Angst, den Jungen, den sie liebt, zu verlieren ist groß. Doch was soll sie tun?
    Derweil gründet sie gemeinsam mit Angela, ihrem Bruder Jeffrey und Christian einen Engelclub, damit sie hier Informationen austauschen und ihre Fähigkeiten trainieren können. Doch ihr Bruder zieht sich mehr und mehr aus Claras Leben zurück, die dies jedoch aufgrund ihrer eigenen Sorgen nur am Rande registriert. Was ist los mit ihm? Weshalb verhält sich Jeffrey so merkwürdig? Und auch ihre Mutter tut sich weiterhin schwer, Clara mehr über ihr Leben als Engelsblut zu erklären. Was verbirgt sie?


    Die Handlung setzt unmittelbar nach Ende des ersten Bandes der "Unearthly"-Saga ein. Das fand ich sehr schön, befand ich mich doch gleich wieder unmittelbar in der gewohnt spannenden und fesselnden Handlung. Die Verbindung zu Clara war ungebrochen und so fühlte ich gleich wieder mit ihr und begleitete sie durch die Geschichte. Ich war so gefesselt, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, nicht mal um mir die zwischendurch dringend benötigte Packung Taschentücher zu holen. Doch natürlich enthält die Geschichte auch viele schöne und romantische Aspekte, die sehr ausführlich und schön beschrieben sind, dabei aber nie ins Kitschige abzugleiten drohen. Immer noch befindet sich Clara im emotionalen Zwiespalt hinsichtlich Tucker und Christian. Während sie Tucker aufrichtig liebt, wird ihr nach Konfrontationen mit den Schwarzflügeln immer mehr klar, dass sie ihn damit auch in Gefahr bringt. Und auch Christian löst Gefühle in ihr aus, so dass sie sich weiterhin von ihm angezogen fühlt. Dabei verstärkt sich weiterhin der Eindruck, dass sie beide irgendwie zusammengehören. Wie soll sie sich entscheiden?


    Das Cover von "Heiliges Feuer" gefällt mir sogar noch besser als das von "Dunkle Flammen" und das, obwohl das schon sensationell gelungen war. Aber die Schlichtheit der Farben des doch sehr ähnlichen Motivs war noch beeindruckender als die farblich intensive Version des Vorgängers. Es ist wunderschön und romantisch und ein absoluter Hingucker.


    Die "Unearthly"-Reihe von Cynthia Hand ist einfach ein Knüller. Hier stimmt einfach alles: toller, geradezu fesselnder Schreibstil, sympathische Charaktere und eine wunderschöne Story, die einen einfach umhaut. Nach dem grandiosen Auftakt der Reihe habe ich erst befürchtet, dass Band 2 das sicher nicht halten kann, aber: Weit gefehlt! Ich habe diesen Teil noch fesselnder und noch emotionaler empfunden. Dadurch, dass hier noch weitere, neue Charaktere ihren Auftritt haben, wird die Geschichte noch runder und ist alles, nur kein Abklatsch des ersten Bandes. Ich war begeistert und kann den abschließenden Band der Trilogie kaum noch erwarten. "Unearthly" ist für mich eine der Top-Engelsreihen der letzten Jahre und ich empfehle jedem Fan von Jugend- und/oder Fantasybüchern: Unbedingt lesen!

    Kens Heimat ist Detroit, eine Stadt mit extrem hoher Verbrechensrate. Auch sein Vater und sein älterer Bruder Pat sind nicht auf der Seite des Gesetzes und während er für den einen gegen seinen Willen oft Schmiere stehen muss, prügelt der andere gerne auf ihn und seine Mutter ein. Um ihnen zu entgehen, flüchtet er sich oft in ein altes Depot, in dem er seine Schätze aufbewahrt und abwartet, bis sich zu Hause wieder alles ein wenig beruhigt hat. Hier trifft er auch das erste Mal auf Marielle, eine Prinzessin aus einer anderen Welt, die völlig unwirklich auftaucht und wieder verschwindet und ihm dabei nur eine außergewöhnliche Blüte als Erinnerung hinterlässt.


    Erst Jahre später begegnet er ihr erneut, als er sich gemeinsam mit ihrem Lehrer, dem Magier Santino, der ihm in einer bedrohlichen Situation das Leben rettet, unfreiwilligerweise auf die Suche nach ihr macht. Auf diese Weise entdeckt er das Geheimnis von parallelen Welten und von Magie und begibt sich dabei in ungeahnte Gefahren. Er genießt die Flucht aus seiner Realität und erkennt dabei Fähigkeiten an sich, die er bislang nicht für möglich gehalten hätte. Die beginnenden Gefühle für Marielle stellen sein Leben vollends auf den Kopf und gemeinsam versuchen sie nicht nur ihr Leben, sondern auch die Zukunft zu retten. Wird es ihnen gelingen?


    Der im Überreuther Verlag erschienene Roman "Purpurdämmern" von Andrea Gunschera ist ein Jugendfantasyroman, der mit dichter Atmosphäre zu überzeugen weiß und ein Zeugnis des vielfältigen, schriftstellerischen Talents der Autorin ist, die sich mit diesem Buch auf für sie ungewohntes Terrain begeben hat.


    Angezogen von dem wunderschönen Cover des in Leinen gehüllten Buches und einer Begeisterung für die "City of Angels"-Reihe der Autorin, fand sich das 510 Seiten starke Buch ziemlich schnell in meinem Bücherregal wieder und ist dort eine echte Augenweide.


    Zum Anfang fiel es mir ein wenig schwer, in die Geschichte hineinzufinden, da ich mich nicht nur mit unheimlich vielen Informationen, Handlungen und fremdklingenden Namen konfrontiert sah, sondern zunächst parallel dazu natürlich auch versucht habe, die komplexe Welt der Protagonisten zu verstehen. Inhaltlich hatte ich ab und an das Gefühl ein wenig in den High Fantasy-Bereich abzudriften und die actiongeladene Handlung in der ersten Hälfte des Buches ließ mich zwischendurch gar nicht richtig zu Atem kommen. Doch der flüssige Schreibstil der Autorin trieb mich stetig voran, so dass ich mich spätestens ab der zweiten Hälfte des Buches gefesselt fühlte und die Lektüre auch nicht mehr unterbrechen mochte.


    Auch zu den Charakteren habe ich erst allmählich Zugang gefunden, aber besonders Ken war mir ausgesprochen sympathisch, so dass ich sein Schicksal mit Bangen verfolgt habe. Aufgewachsen in einem sogenannten schwierigen Elternhaus, in dem der Vater regelmäßig alle anderen windelweich prügelt, der ältere Bruder zu dessen Kopie mutiert und vor Verbrechen keinen Halt macht, und die Mutter sich scheinbar regelmäßig in eine Fantasiewelt flüchtet, hat es Ken im Alltag nicht leicht. Seine Mitmenschen haben ihn bereits als Kind in die ihm zugedachte Schublade gestopft und insbesondere in der Schule hat er es sehr schwer. Als angeblicher "bad boy" stellt ihm Julie, die High School Queen und Zicke vom Dienst, vergeblich nach und die Direktorin möchte ihn lieber heute als morgen von der Schule werfen. Einzig ein Lehrer glaubt an Ken und bereitet ihn auf ein mögiches Stipendium am College vor. Ein Verbrechen seines Bruders und eine fiese Falschaussage von Julie drohen seine Bemühungen zunichte zu machen, als sich plötzlich ungeahnte Möglichkeiten in fremden Welten für Ken auftun.


    Marielle ist die Tochter und Erbin des Königs von Tír na Mórí und soll aufgrund von Rissen im Gewebe ihrer Welt zeitnah mit Newan, dem Enkel der Königin von Tír na Avalâín vermählt werden. Ein gemeinsamer Erbe der beiden Licht- und Nebel-Fayeí gilt als einziges Mittel zur Rettung ihrer Welt. Doch Marielle ist jung, ungestüm und gewöhnt ihren kleinen Kopf durchzusetzen und büxt ohne Berücksichtigung der Folgen aus. Hier kommt ihr ihr ungewöhnliches Talent zu Hilfe, mit dem sie Tore in fremde Welten errichten kann. Auf diese Weise landet sie auch in Kens Welt. Doch ihr Lehrer Santino ist ihr bereits auf den Fersen. Leider hat es Marielle noch nicht gelernt, Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen und zu versuchen, hinter deren Beweggründe und Gefühle zu schauen. Das lässt sie zwar unterhaltsam, aber leider nicht so sympathisch erscheinen, wie ich es mir für sie erhofft habe. Doch Ansätze einer Entwicklung ihres Charakters sind durchaus spürbar und diesbezüglich hoffe ich sehr auf eine Fortsetzung der Geschichte.


    Besonders gut gefallen hat mir auch die vorwitzige und besserwisserische Purpurkatze "Nessa", die Marielle beratend zur Seite steht. Sie kann sich in Gedanken mit den Menschen unterhalten und steuert immer wieder einmal bissige Kommentare bei, die die Handlung angenehm auflockerten.


    "Purpurdämmern" ist ein atmosphärisch dicht geschriebener Jugendfantasyroman, der vor allem in der zweiten Hälfte spannend und fesselnd ist. Die Geschichte profitiert nicht nur von dem sicheren und gekonnten Schreibstil der Autorin, sondern auch von der phantasiegeladenen Handlung, die von gut umgesetztem Ideenreichtum nur so strotzte. Wer als Leser seichte Jugendfantasy mit 0815-Handlung erwartet, sollte sich jedoch lieber nach einem anderen Buch umsehen, denn mit "Purpurdämmern" erwartet einen eine anspruchsvolle Geschichte, die die volle Konzentration ihres Lesers erfordert. Wer hierzu bereit ist, wird mit einer phantastischen Welt belohnt werden, deren Fesseln man sich nicht so leicht entziehen kann. Das Ende ist zum Glück kein böser Cliffhanger, hat aber trotzdem ganz viel Potential für eine Fortsetzung. Ich wäre auf jeden Fall gerne wieder dabei.

    Der zweite Weltkrieg hat Anna fast alles genommen, was ihr lieb und teuer war. Das einzige, was ihr geblieben ist, ist der Spielzeugladen ihrer Eltern, den sie eher als Last empfindet, und deren bester Freund, der sich liebevoll um das junge Mädchen kümmert und sie mit dem Nötigsten versorgt.


    Als Anna wieder einmal auf eine ihrer Hamstertouren geht, um etwas von dem wenigen, das sie noch besitzt, gegen Lebensmittel einzutauschen, verändert sich auf einmal der Wald, durch den sie wandert. Nebel kommt auf und Anna verliert die Orientierung. Immer schwächer werdend fällt sie letztendlich dem plötzlich auftauchenden Alexander in die Arme und wacht erst in einer fremden Umgebung wieder auf.


    Hier, in der parallelen Welt Silvanubis, ticken die Uhren anders und die beiden sehen sich mit allerhand magischen Wesen konfrontiert, die ihnen nicht nur ausschließlich wohlgesonnen sind. Schnell befinden sie sich in Gefahr und ihr Schicksal ist eng verknüpft mit der Zukunft von Silvanubis.


    Meine Meinung:


    "Unter dem Feuer - Silvanubis" ist der erste Roman der Autorin Kirsten Greco, mit dem sie mich auch gleich begeistern konnte. Mit Silvanubis hat sie eine fantastische Welt geschaffen, die nicht nur voller Schönheiten, sondern auch voller Gefahren ist. Neben wundervollen Wesen wie Pixies, Drachen und Phönixe, gibt es hier auch bösartige Zwerge und eine mächtige Magierin, die ihren Protagonisten nach dem Leben trachtet.


    Sehr anschaulich und einfühlsam beschreibt Kirsten Greco dabei das Leben von Anna und Alexander. Schnell hatte ich die beiden in mein Herz geschlossen und Anteil an ihrem Schicksal genommen. Jeder von ihnen hat das Grauen des Krieges erfahren und dabei nahestehende Menschen verloren, weshalb der Wechsel nach Silvanubis in einem krassen Gegensatz zu ihrem bisherigen Leben steht. Während sich jedoch Alexander mehr oder weniger bewußt dafür entschieden hat, ist Anna nur zufällig dahineingerutscht. Gerade hatte sie angefangen, ihr Leben, das bislang auschließlich fremdbestimmt war, selbst in die Hand zu nehmen, da wird es ihr auch schon wieder aus der Hand gerissen. Verständlich, dass es ihr schwerfällt, sich der neuen Situation anzupassen und sie dadurch zuweilen doch etwas impulsiv reagiert.


    Zwar sollte man meinen, dass ihre bisherigen Lebenserfahrungen in der schwierigen Zeit des zweiten Weltkriegs sie etwas demütiger und vorzeitig erwachsener hätten machen müssen, doch gerade weil Anna ein sehr starker Charakter ist, der immer zurückstecken musste, scheint es in ihr wie in einem Vulkan zu brodeln, der, ausgelöst durch den unglaublichen Wechsel in eine parallele Welt, letztendlich zum Ausbruch kommt. In ihrer Verzweiflung stößt sie dadurch ausgerechnet den Menschen von sich, der so sehr um ihr Wohl besorgt ist. Erst spät holt die Erkenntnis Anna ein und zwingt sie zum Umdenken.

    Fazit:


    "Unter dem Feuer - Silvanubis" ist der gelungene Auftakt zu einer Reihe rund um ein wundervolles, magisches Land. Die schön beschriebene Welt, die im krassen Gegensatz zur realen Nachkriegswelt steht, hat aufgrund des tollen Schreibstils der Autorin schnell für mich Gestalt angenommen. Das offene Ende lässt mich in gespannter Erwartung auf die Fortsetzung zurück, die bereits Anfang nächsten Jahres erscheinen wird.

    Es sind gerade mal sechs Wochen her seitdem die Engel der Apokalypse auf die Erde herabgestiegen sind und eine große Zerstörungswelle über die Menschheit haben rollen lassen. Fortan beherrschen tagsüber die Straßengangs die Städte, nachts fürchten die Menschen die Engel und sonstige Kreaturen.


    Als die siebzehnjährige Penryn mit ihrer verrückten Mutter und ihrer gehbehinderten, kleinen Schwester Paige sich eine neue, sichere Bleibe suchen will, werden sie Zeugen eines Kampfes mehrerer Engel, bei dem einer von ihnen seine Flügel verliert. Dabei erregen sie deren Aufmerksamkeit und Penryn ergreift Partei, währenddessen ihre Schwester von einem der Engel entführt wird. Penryn ist entsetzt und würde alles dafür tun, sie zurückzubekommen. Deshalb schnappt sie sich den zurückgebliebenen und schwer verletzten Engel und versucht ihn dazu zu bewegen, ihr bei der Suche nach ihrer Schwester zu helfen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine gefährliche Reise.


    Meine Meinung:


    Schnell wurde ich in die Welt von Penryn eingesaugt und habe die halbe Nacht mit dem Buch dagesessen, mit dem Versprechen, nur noch ein Kapitel zu lesen, aus dem dann natürlich unweigerlich mehr wurden. Penryn hat es bislang nicht einfach gehabt in ihrem Leben. Der Vater hat die Familie verlassen und zurück blieben die Mädchen mitsamt ihrer geistig verwirrten Mutter. Seit dem Auftauchen der Engel versucht Penryn ihre Familie mehr schlecht als recht durchzubringen. Sie ist eine sehr starke und mutige Persönlichkeit.


    Penryns Mutter ist eine wundervolle Ergänzung der Charaktere in diesem Buch. Sie ist schizophren und pendelt immer wieder zwischen einer brillianten und einer unheimlich verrückten Frau hin und her. Gelegentlich neigt sie zu körperlichen Übergriffen gegenüber ihren Kindern und in einem ihrer helleren Momente hat sie ihre große Tochter genötigt, sich in Selbstverteidigung zu üben, was ihr in der aktuellen Situation sehr zugutekommt.
    Gut gefallen hat mir auch, dass sich die Gefühle zwischen Penryn und dem Engel Raffe nur ganz langsam aufgebaut haben. Hier gibt es keine schwülstigen Liebesbekundungen oder heiße Küsse, nur zwei Wesen, die langsam ihr Misstrauen gegeneinander fallen lassen, keinerlei Erwartungen hegen und letzten Endes selbst überrascht sind, dass sie für den jeweils anderen Gefühle hegen.


    Zum Ende hin fand ich die Ereignisse doch ziemlich gruselig und fast schon ein wenig zuviel. Meinetwegen hätte das in dieser Form nicht sein müssen, aber das ist sicherlich Geschmackssache, sollte aber beim Kauf durch oder für Jugendliche bedacht werden. Dies Buch ist definitiv nichts für Zartbesaitete.


    Fazit:


    "Angelfall - Fürchtet euch nicht" von Susan Ee ist eine postapokalyptische Geschichte der besonderen Art. Eine starke Protagonistin kämpft hier nicht nur gegen übermächtige Wesen, die dem ihnen anhaftenden Klischee bis aufs Äußerste zuwiderhandeln, sondern auch gegen einige andere Kreaturen und um das nackte Überleben ihrer Familie. Trotz der zarten, aufkommenden Romanze ist dieser Roman nichts für Zartbesaitete, denn hier kommen nicht nur Spannung und Action nicht zu kurz, sondern auch der Gruselfaktor ist hier des öfteren stark vertreten.

    Nilah und Liran sind immer noch auf der Flucht vor Sunabru und auch vor dem geheimnisvollen Orden. Doch bevor die beiden ihrem Weg weiterfolgen können, muss Nilah zunächst einen Kampf in ihrem Inneren ausfechten - tief in ihre Seele.


    Ihre Reise führt die beiden weiter über die Bretagne zurück nach Irland, denn hier hat alles seinen Ursprung genommen und hier wird sich auch das Schicksal der Welt entscheiden. Werden Nilah und Liran stark genug sein, um es mit Sunabru und dem Orden aufnehmen zu können?


    Meine Meinung:


    Lange habe ich auf die Fortsetzung von "Gezeitenzauber" gewartet und ich habe mich unheimlich gefreut, als ich dann endlich in "Seelenzauber" eintauchen durfte.


    Ich liebe Erik Kellens Schreibstil. Er schafft es stets, mich mit seinen Worten zu verzaubern und ich bin immer wieder begeistert, wie es ihm gelingt, etwas, für das ich nie die richtigen Worte finden würde, so zu beschreiben, dass es passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Man fühlt, wieviel Herzblut in seinen Büchern steckt, und das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, weshalb es ihm so gut gelingt, die beschriebenen Gefühle direkt zu seinen Lesern zu transportieren.


    Inhaltlich gesehen hatte ich mit dem zweiten Teil anfänglich meine Schwierigkeiten. Es fiel mir ein wenig schwer, der etwas surrealen Handlung zu folgen. Vielleicht lag das einfach an meinen Erwartungen, die ich an das Buch hatte, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass der tiefgründige Urban Fantasy-Roman, als den ich den ersten Teil in Erinnerung hatte, hier zum Teil auf eine neue, spirituellere Ebene geführt worden ist.


    Nachdem ich mich jedoch darauf eingelassen habe, habe ich den Worten wieder gebannt folgen können. Doch darf man als Leser nicht erwarten, dass die Charaktere hier noch dieselben sind wie zuvor. Zuviel ist mittlerweile geschehen, das seine Spuren hinterlassen hat und gerade auch bei Nilah einen inneren Kampf ausgelöst hat, den sie zunächst überwinden muss, um ihrem eigentlichen Schicksal folgen zu können. Hierfür legt sie letztendlich eine Stärke an den Tag, für die ich sie bewundert habe und, die ich mir gerne mal im Bedarfsfall ausleihen würde. Bei ihrer Auseinandersetzung mit ihrem Innersten begegnet sie den literarischen Helden ihrer Kindheit, die allesamt sehr schön beschrieben waren. Doch von all den Nebencharakteren blieb für mich der kleine Tok mein besonderer Liebling, denn er zeigt für mich hier wahre Größe.


    Die Botschaft hinter dieser Geschichte ist beeindruckend und wird hier sehr anspruchsvoll vermittelt. Das Ende fand ich sehr überraschend und es zeigt ganz klar auf, dass es neben schwarz und weiß noch unendlich viele Grauschattierungen gibt. Niemand ist nur gut oder böse, jeder ist das Produkt seiner Umwelt und seiner Entscheidungen und für alles gibt es einen Grund im Leben. "Seelenzauber" ist eines jener Bücher, die einem immer wieder Mut machen und Kraft geben, wenn man an der Realität verzweifeln möchte.

    Fazit:


    In "Seelenzauber" wird es auf jeden Fall tiefgründiger, philosophischer und auch teilweise surrealer als man es vom ersten Band "Gezeitenzauber" gewohnt ist. Der inhaltliche Wechsel kommt eventuell zunächst überraschend und ist bestimmt nicht jedermanns Sache, doch wer sich darauf einlassen kann, wird mit diesem Buch auf einen wahren Leseschatz treffen. Mich hält es gedanklich selbst nach Leseende noch fest und ich hoffe sehr, dass Erik Kellen auch noch einen dritten, abschließenden Teil für seine Leser schreiben wird.