Beiträge von dreizehn


    Außerdem stellt sich auch immer die Frage ob Kim Hyun Hee sich tatsächlich verändert hat oder mit dem Buch nur den Anschein wecken wollte.


    Das ist ein sehr interessanter Gesichtspunkt über den ich noch nicht nachgedacht habe. Das Buch könnte damit so eine Art Rechtfertigung sein oder besser gesagt es ist so etwas wie eine Rechtfertigung für die Tat. Aber auch wenn sie sich nicht wirklich verändert hat, ist irgendwo auch Verständnis für ihr Handeln da. Es ist eine Art Gratwanderung zwischen persönlicher Schuld und den äußeren Umständen.


    @ mondy
    Das ist ja auch kein Kritikpunkt an Deiner Herangehensweise. Der Titel des Buches deutet ja auch eher auf eine gefühlsbetonte Beschreibung hin. Daher wäre das Buch sicherlich eher überhaupt nichts für mich aber was Dir aufgefallen ist, spricht mich eher an und es wandert daher auch auf meine Wunschliste.

    Danke für die Eindrücke.


    Ich denke aber, gerade in den ostasiatischen Ländern sind Gefühlsduselein nicht so gebräuchlich wie bei uns. Auch ihre Erziehung bzw. "Prägung" war auf ihre Aufgabe ausgerichtet und nicht auf persönliche Empfindsamkeit. Der Westen ist ein Feindbild und alle Eindrücke, die man dort sammelt entsprechen wohl eher dem Bild, das einem vorher vermittelt wurde. Das war zu DDR-Zeiten nicht anders. :rollen:

    Aus heutiger Sicht mögen die Krimis von Edgar Wallace sicherlich eher altbacken erscheinen aber für mich bleibt ein gewisser nostalgischer Charme. "Der Zinker" ist daher jetzt kein extrem spannungsgeladener Krimi sondern eher ein etwas fades Verwirrspiel, das sich auf den letzten Seiten entzerrt. Eine Ahnung, was sich hinter der reichlichen Anzahl an Protagonisten verbirgt, ist von Anfang an klar. Eine tiefergehende kriminalistische Handlung gibt es kaum aber dafür die typischen Charaktere oder auch Stereotypen. Es gibt ein Schema, an das sich Wallace wohl bei fast allen seinen Krimis gehalten hat. Da ist der Erzschurke,der geheimnisvolle Kriminalbeamte und dazwischen eine bildhübsche Frau, die bis zur Erfüllung der Romanze ab und an in Ohnmacht fallen darf.


    Alles in allem ist "Der Zinker" aber trotzdem gut zu lesen, wenn man wie ich in einer Leseblockade steckt. Mit dem Edgar Wallace Film hat das Buch aber außer den Namen der Protagonisten nicht viel gemeinsam. Eine buchgetreue Verfilmung wäre sicherlich nicht so amüsant.

    Die Geschichte an sich fand ich ganz gut. Das Buch hat aber auch bei mir nicht die volle Rattenzahl ergattern können.


    Ich denke, Du solltest Dir mal den Film dazu ansehen. Der ist absolut genial gemacht - ist ja auch ein isländischer Film, wobei auch ein bekannter deutscher Schauspieler mitspielt.


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    Auf irgendeinem Filmportal gibt es den auch kostenlos, weiß aber leider nicht mehr welches das war.

    Nach einer Lesepause habe ich mich nun doch motiviert und auch das dritte Buch dieser Krimiserie beendet. Entgegen der anderen Meinungen hier fand ich den Anfang bis zum Leichenfund doch sehr ermüdend und wirkte auf mich eher wie aufbauschender Füllstoff.
    Selbst die Anachronismuspolizei konnte mich nicht begeistern. Komischerweise entspannt sich für mich die Situation nachdem Meg mal wieder über eine Leiche stolpert. Die nun auftauchenden mehr oder weniger verrückten Verwandten und Verwicklungen erscheinen mir gelockerter, sympathischer, witziger - irgendwie kreativer.


    Auch kann ich mich nicht beschweren, dass Megs Eltern eine untergeordnete Rolle spielen. Taucht doch ihr Vater immer mal wieder mit seinen Schrulligkeiten auf. Besonders gefreut habe ich mich über Cousin Horace, der wenigstens am Schluss wieder in seine alte Rolle schlüpfen "durfte".


    Insgesamt bin ich nun auch wieder versöhnlich gestimmt und freue mich schon auf den nächsten Band dieser Serie.
    3ratten

    :rollen: Ich stecke wieder in einer Lesekrise. Mein Leserundenbuch von Karl May habe ich angefangen aber kann mich nicht zum Weiterlesen motivieren.


    Das Monatsrundenbuch habe ich daher auch nicht angefangen. Schickt mir bitte ein wenig Motivation!!! :redface:

    Ich bin erst beim 4. Kapitel und erlebe gerade die "Entführung" von Senitza.


    Momentan amüsiere ich mich mit diesem Buch köstlich, Handlungen und Personen sind so herrlich überspitzt dargestellt. Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Der Untertitel lautet ja eigentlich "Reiseerzählung" aber das ist wohl eher eine Art Heldensatire.


    Mit Karl May hatte ich mich bisher nicht beschäftigt trotz der relativen Wohnortnähe. Passend zur Leserunde kam letztens auch eine schöne Dokumentation, in der auch erwähnt wurde, das Herr May eine beachtliche Bibliothek hatte. Aus diesem Fundus konnte er viel für seine eigenen Bücher schöpfen. Sir Richard Francis Burton ist da ja nicht der Einzige, von dem er "abgekupfert" hat. :breitgrins: Es wäre sicherlich interessant zu erfahren, von wem er welche Informationen in seine Werke eingebastelt hat.

    Ich habe im Vorfeld die Fühler ausgestreckt und die Hauptwerke in 33 Bänden (Züricher Ausgabe) von Parkland von 1992 erworben.
    Da steht schon im Klappentext, dass es sich um die ungekürzte ursprüngliche Fassung "nach den Ausgaben letzter Hand" (was auch immer das heißen mag) handelt.


    Ich möchte ja schließlich den ungetrübten Lesegenuss ohne modernisierten oder ideologisierten Inhalt. In der editorischen Notiz steht dann auch, dass nach Karl Mays Tod sein Werk durch viele "Bearbeitungen entstellt" wurde.


    Ich werd jetzt weiterlesen, zumindest das erste Kapitel will ich heut noch schaffen.

    Ich hatte gestern leider keine Zeit und heute wird es auch knapp. Daher habe ich erst die ersten 4 Seiten gelesen und durfte mich auch bereits an den vielen fremden Begriffen erfreuen.


    Meine Ausgabe hat 12 Kapitel und "folgt zeichengetreu der Buchfassung letzter Hand, Freiburg 1907".

    Auch Halefs Beschreibung ist geändert: Sein Turban hat keine "drei volle Fuß im Durchmesser", sonder ist nur "riesig"; er hat kein "volles Jahrzehnt zwischen den Löschpapierblättern eines Herbariums gelegen", sondern war "ein volles Jahrzehnt zwischen den Löschpapierblättern eines Herbariums gepresst worden". ( :schulterzuck: Wieso denn diese Änderungen?)
    Dafür aber ist sein Burnus "einst weiß gewesen" und "starrt" jetzt "vor 'Schmutz und Dreck" und er "muss das viel zu große Gewand heraufziehen wie eine Dame ihr Reitkleid"; Phrasen, die im "Blick ins Buch" ganz fehlen. Häh? Das hat sich der Bearbeiter doch sicher nicht ausgedacht?!? Aber ein Blick ins Impressum der Karl-May-Verlag-Ausgabe zeigt auch ein "nach der Fassung von 1962", d. h., auch sie ist bearbeitet, was mich etwas mit meinem Buch versöhnt. Oder hat Amazon mal wieder verschiedene Fassungen zusammengewürfelt?


    Bleibt die Frage: Gibt es eigentlich eine unbearbeitete, der Originalausgabe treu folgende Fassung.


    Der Turban hat bei mir noch die richtige Größe und der Burnus schimmert in "allen möglichen Fett- und Schmutznuancen". Auch der Vergleich mit der Herbariumpressung ist noch ein wenig anders.


    Schmunzeln musste ich insbesondere schon bei der Beschreibung von Halefs Bart. Ich freue mich zumindest noch auf das Buch, stelle ich mir doch immer wieder den plappernden Ralf Wolter als Halef vor. :breitgrins: