Beiträge von Gaby

    Johanne König lebt mit ihrer Mutter, dem trunksüchtigen Vater und ihren beiden Brüdern Heiner und Theodor in der Kuhstraße in Kaiserswerth bei Düsseldorf. Später bekommt sie noch eine kleine Schwester, Catharine. Der bisherige Pastor hat seinen Aufgabenbereich verlassen und nun kommt ein neuer junger Pastor, Theodor Fliedner, der sich in ganz besonderer Weise für die Gemeinde einsetzt. Er gründet das erste Diakonissenhaus, dem viele weitere folgen werden. Johanne, die sich in ganz besonderer Weise zu dem protestantischen Pfarrer hingezogen fühlt, lehnt aber seinen Antrag ab und wählt die Freiheit ohne Mann.


    Catharine, die bei einer Freundin ihrer Schwester aufwächst, hilft, als sie größer wird, ebenfalls im diakonischen Dienst. Sie verliebt sich in einen Pfarrer, Gustav Winkels, der aber später seinen Glauben aufgibt und sich in die Revolution stürzt. Catharine sucht im fernen Amerika ihr Glück.


    Magdalena, ein "Waisenmädchen", das ihre Mutter nach ihrer Geburt zu Catharine gebracht hatte, wächst zuerst im Waisenhaus und dann bei Catharine und Johanne auf. Zusammen geht sie mit Catherine nach Amerika um dort ihr Glück zu finden. Als der jungen Frau der Fotograf Heinrich Hoffmann begegnet, löst sie ihre Verlobung und bleibt in Deutschland, wo sich gerade alles verändert...


    Ich konnte gar nicht mehr aufhören, dieses Buch zu lesen. Auf der einen Seite drei starke Frauen, die in einer großen Krise doch immer ihren eigenen und den Weg der Liebe, der Hoffnung und ihres Glaubens gehen. Auf der anderen Seite die Armut, Unterdrückung und Hoffnungslosigkeit in einem Deutschland, das vor der Revolution steht. Viele Dialoge und Gespräche, die hier von den verschiedenen Protagonisten geführt werden, lassen mich mitten drin stehen in dieser aufbegehrenden Zeit und vermitteln mir das damalige Leben. Eine treffsichere und bildreiche Sprache nimmt mich mit in eine ereignisreiche Vergangenheit. Sehr gut recherchiert lockern auch viele kleine Episoden eine niederdrückende Stimmung immer wieder auf.


    Aber nicht nur Johanne, Catharine und Magdalena kann ich mir sehr gut vorstellen. Auch die anderen Mitwirkenden in der Geschichte sind so bildhaft und lebendig beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann.


    FAZIT:


    Wer keinen Liebesroman mit christlichem Hintergrund sucht, sondern einen Roman, der vom Glauben dreier sehr unterschiedlicher Frauen erzählt, der aufwühlend, kämpferisch, nachdenklich und lebensbejahend ist, der ist hier genau richtig.


    Dieses Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.
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    Rachel Wiltshire und ihre 6 Freunde feiern ihren Abschluss in einem Restau-rant in Great Bishopsford, als ein Wagen ins Fenster des Restaurants fährt. Ihre Freunde können sich bis auf Jimmy Boyd retten. Sie wird Dank Jimmy's Einsatz nur leicht am Kopf verletzt. Sie lebt ihr Leben, bis ein neuer Unfall mit Kopfeinwirkung ihr Leben absolut auf den Kopf stellt. Nichts ist mehr wie vorher - alles soll nur ein "Traum" gewesen sein? Zusammen mit Jimmy macht sie sich an die Aufarbeitung ihres Traumas...


    Bereits das Cover hat es mir angetan. Aufwendig gestaltet mit Umschlagcover und hervorstehendem Titel macht das Buch eine sehr wertigen Eindruck.


    Rachel ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Was ich nicht verstehen konnte: was findet sie an diesem aufgeblasenen Schönling Matt. Die einzelnen Protagonisten sind detailliert beschrieben und wirken authentisch. Die Geschichte selbst klingt erst ein wenig abgefahren, aber wer von uns hat sich nicht schon einmal die Frage stellt: was wäre, wenn ich mich "da" anders entschieden hätte? Und genau das passiert Rachel. Sie taucht in eine Welt ein, die absolut nichts mit der Realität zutun hat. Die Gefühle, die Angst in mancher Situation und die Emotionen kommen sehr gut rüber. Ich habe mit Rachel gebangt und mitgefiebert.


    "Die Achse meiner Welt" ist kein Buch, dass man mal schnell zwischendurch liest. Ich musste mich darauf einlassen und wurde sehr gut unterhalten.


    Absolute Leseempfehlung!
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    Der Mord an einem Taxifahrer scheint aufgeklärt und die Pressekonferenz dazu läuft gerade, als ein anonymer Anruf Kommissar Kluftinger aufschreckt. Er ist sich sicher, gerade telefonischer Zeuge eines Mordes geworden zu sein. Emsige Recherchen führen ihn zum Tatort - ohne Leiche, nur mit einer riesigen Blutlache. In einer solchen wird auch das nächste Mordopfer gefunden. Kluftinger selbst geht es im Moment gesundheitlich auch nicht gut. Schmerzen in der. Rist lassen ihn auf ein krankes Herz schließen. Mit Quark, Gemüse und Wasser statt Leberkäs, Kasspatzen und Dunkelbier rückt er dem Übel, sehr zum Leidwesen seiner Kollegen, auf den Pelz. Sogar einen Yogakurs unter Leitung seines Intimfeindes Dr. Langhammer besucht er...


    Der 7. Fall für Kommissar Kluftinger und seine Kollegen Hefele, Strobl und Maier ist wieder ganz nach meinem Geschmack. Der Fall wird nach vielen Wirrungen und Wendungen wie immer absolut nachvollziehbar gelöst. Seine Schmerzen lösen sich auch auf, so dass er sogar Urlaubsplänen nicht ganz abgeneigt ist. Wie immer hat das Privatleben meines Kommissars einen gleich hohen Anteil an der Geschichte, wie der Kriminalfall selbst. Und ich liebe die kleinen Fettnäpfchen, in die Kluftinger immer wieder tapst.


    Wer Kommissar Kluftinger lieben gelernt hat und einen gut ausgefeilten Kriminalfall zu schätzen weiß, für den heißt es hier: zugreifen.
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    Anjela, wie Angela Winter gerne genannt werden will, lebt mit ihrem Mann Jan-Rudi und ihren beiden Kindern Luca, der schon in die Schule geht und der zweijährigen Knöpfchen (hier hätte ich gerne gewusst, wie sie richtig heißt) in einem schicken Einfamilienhaus in einem Hamburger Vorort. Die Langeweile hat sich in Angies Leben eingeschlichen und sie sinnt nach Abwechslung. Einmal wieder als gutaussehende, sexy und begehrenswerte Frau angesehen zu werden - das wär´s doch. Als sie in ihrer Fleischtüte die Visitenkarte des Metzgers Arwid Storm mit einer Telefonnummer und dem Zusatz "rufen sie mich doch mal an" findet, kann sie sich ein amouröses Abenteuer durchaus vorstellen. Ihre Freundin Paula macht es ihr ja vor, wie es sein könnte, wenn...


    Sandra Girod hat mir mit ihrem Erstlingswerk einen lockeren, leicht zu lesenden, netten Frauenroman vorgelegt. Humorvoll, mit einer gewissen Situationskomik und an manchen Stellen auch stark überspitzt wird mir der Alltag von Frau Winter vorgestellt. Ich darf mit ihr zum Markt marschieren und auf einer Kreuzfahrt dabei sein. Für ihre Kinder tut sie alles. Allerdings füllt sie der Part als Hausfrau und Mutter absolut nicht aus. Und um hier raus zu kommen, gerät sie hier und da in ein Fettnäpfchen, aus denen sie allerdings zum Schluss unbeschadet wieder raus kommt.


    Ein netter Frauenroman ohne großen Anspruch mit einigen Passagen zum Nachdenken für zwischendurch. An Witz und Spritzigkeit hätte ich mir doch noch etwas mehr gewünscht. Nichts desto trotz hat mich dieser Roman gut unterhalten.
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    Endlich haben sich Pia Kirchhoff und Christoph Sander getraut. Still und heimlich haben sie den Bund fürs Leben geschlossen. Über Weihnachten und Silvester wollen sie ihre Hochzeitsreise nah Equador und auf die Galapagos-Inseln starten. Doch mal wieder kann sich Pia nicht von ihrem Job los reißen. Durch Grippe ist das Team der K1 stark dezimiert und Oliver von Bodenstein ist erleichtert, als Pia sich an ihrem letzten Tag vor der Abreise anbietet, bei einem Mordfall zu helfen. Eine Frau wurde auf dem Spazier-gang mit ihrem Hund erschossen.


    Und wahrhaftig schickt Pia ihren Mann allein auf Reisen...


    Wieder hat sich Nele Neuhaus einen Fall um ein brisantes Thema herum einfallen lassen: Organspende. Was ich hier lese, macht mich wütend, traurig und sehr nachdenklich und regt mich zum recherchieren und zum lesen weiterer Artikel zu diesem Thema an.


    Die Geschichte zieht mich von Anfang an in sich rein und ich bin voll bei den Ermittlungen dabei. Da ich einige der Protagonisten schon kenne, freue ich mich, Weiteres aus ihrem Privatleben, das auch nicht zu kurz kommt, zu erfahren. Ein absoluter Nervling ist dem Team zugeteilt worden: Fallanalytiker Andreas Neff aus Wiesbaden, genannt Napoleon. Und auch Pias Schwester Kim ist mit ihrem Rat gefragt. Diese Beiden finde ich einfach etwas zu viel des Guten, tragen sie doch nicht zur Lösung des Falles bei. Insgesamt finde ich einige Handlungsstränge einfach zu konstruiert und zu viel, was auch der Spannung nicht gut tut. Hier wäre etwas weniger vielleicht viel besser.


    Trotz allem hat mich das Buch gut unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt.


    Ich freue mich trotz der kleinen Kritikpunkte schon auf den nächsten Fall von Pia Sander (Kirchhoff).
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    Magdalena "Lena" Maybach, von ihrem Papa nur Prinzessin genannt und auch so behandelt, ist gerade süße 15 Jahre alt und kommt in eine neue Schule. Hier gibt es eine Clique um die allseits beliebte Sarah, zu der sie unbedingt gehören möchte. Da der Schulball ansteht und noch ein DJ gebraucht wird, wendet sich Lena an den Sohn ihres Privatchauffeurs - Poppy.
    Papa August, der wohl die allerbesten Reibepfannkuchen auf der Welt macht, gibt vor für die Familie eine Luxusimmobilie am Wörthersee in Kärnten kaufen zu wollen. Das soll für seine Frau Regina eine große Überraschung werden. Dass sich Papa dabei allerdings auch anderweitig vergnügt, kann Lena nicht glauben.
    Mama Regina, für ihr Alter immer noch wunderschön, sehr verwöhnt und das absolute Vorbild für Lena, kommt mit der dauernden Abwesenheit ihres Mannes nicht klar und bandelt mit dem Freund ihres Mannes, einem Fleischgroßhändler an.


    Köln in den 60er Jahren: Kommunen, freie Liebe, erwachsen werden, erste Liebe, dauernde Diäten, und die Angst, die eigene Familie könnte zerbrechen. In diesem 1. Teil einer Trilogie über die Familie Maybach geht es hauptsächlich um Lena. Um ihre Ängste und Sorgen, um ihren Hund M.M., um ihre unerschütterliche Liebe zu ihrem herzallerliebsten Daddy und um ihr langsames Erwachsen werden. Sie spürt die erste Liebe, wird enttäuscht. Ihre Mutter ist ihr in dieser Zeit keine große Hilfe oder Stütze. Sie ist so mit sich selbst beschäftigt, dass sie keine Ahnung hat, wie es in ihrer kleinen Tochter aussieht bzw. was sie bewegt. Ihre Patentante Maggi steht ihr da schon näher.


    In einer rasanten Erzählweise lese ich mich durch 57 Kapitel, in der die Autorin die kleine, naive, unbedarfte, lernfreudige Lena zu einer junge Frau werden lässt. Ich mag die kleine Göre, die es manchmal faustdick hinter den Ohren hat, die aber auch äußerst sensibel reagieren kann. Ich kann mir ihre Schamesröte in der ein oder anderen Situation gut vorstellen. Manchmal möchte ich ihr auch zurufen "Mensch, lass das doch". Vielleicht macht mir das Lesen der Geschichte so großen Spaß, weil ich damals nur ein paar Jahre jünger war, als Lena und ich mich in dieser Zeit sehr gut zurecht finde. Des Öfteren habe ich mich kopfnickend erwischt und gedacht: so viel anders warst auch du damals nicht. Durch die Erwähnung von Charleston, Vico Torriani und dem Song "Oh mein Papa" falle ich automatisch fast 50 Jahre zurück in eine ganz andere Zeit.

    Mama und Papa Maybach, ebenfalls sehr gut charakterisiert und beschrieben, versuchen jeder auf seine Art vom Leben mit zubekommen, was nur möglich ist. Da kommt die Tochter hier und da schon mal zu kurz. Und wenn man schon keine Zuneigung schenken kann, dann bekommt Lena halt Geschenke. Der Papa äußerst großherzig und spendabel, die Mama hält ihre behütenden Hände etwas zu fest über ihr Mädchen. Aber genau so ging es damals in vielen Familien zu. Mein Kopfkino lief während des Lesens auf Hochtouren.


    Ich habe mich von diesem ersten Teil der Geschichte um die Familie Maybach sehr gut unterhalten gefühlt, hier und da mit gelitten und gelacht. Nun freue mich schon heute auf die Fortsetzung.
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    Clara Behrens aus Hamburg möchte gerne selbständig arbeiten, nur als was. Bei einem Gespräch mit Mama Else kommt ihr der zündende Gedanke. Sie möchte ältere Frauen an junge Familien vermitteln - eine Granny-Nanny Agentur. Ihr Mann Tommi steht ihr mit Rat und Tat zu Seite und bald kann sie die ersten 3 Damen Familien vermitteln.


    Dann lerne ich nach und nach Karen Parotat, Hanni Wiesinger und Suse Hartema kenne. Drei Frauen, nicht mehr ganz jung, aber noch lange nicht zu alt sind um mit ihrem Leben noch mal etwas ganz Anderes anzufangen. Eine Anzeige von Clara Behrens erreicht sie - sie überlegen nicht lange, greifen zu und lassen sich für 3 Monate auf das Abenteuer Granny-Nanny ein. Alle 3 verschlägt es in sehr unterschiedliche Familien nach Berlin.


    Tania Krätschmar schildert sehr lebensnah, gefühlvoll und wamrmherzig die Erfahrungen der drei Nanny in ihren sehr unterschiedlichen Familien, die es nicht immer leicht haben. Es kommt auch manches ganz anders als es sich die Nannys vorgestellt haben.


    Auf betreiben von Clara Behrens treffen sich die 3 jeden Montag in Berlin Schöneberg in einem Cafe zum Kennenlernen und zum Austausch. Die Drei sind sich von Anfang an sehr sympathisch und es entstehen im Lauf der Zeit drei wunderbare Freundschaften.


    Die drei Frauen, alle in meinem Alter, habe ich von Beginn an mit ihren Ecken und Kanten und den kleinen Macken und Unzulänglichkeiten, vor allem aber mit ihren großen Herzen und ihrer Begeisterung für alles Neue, in mein Herz geschlossen. Ich habe sie bei der Arbeit in ihren Familien begleitet und war bei ihren Spaziergängen in Berlin dabei. Ich habe mit bekommen, wie sie sich alle ein Stück weit verändert bzw. wieder zu sich selbst gefunden haben.


    Clara und die Granny-Nannys: ein wunderbares Buch über 3 Frauen, die´s noch mal wissen wollen. Absolut lesenswert!
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    Merle Schwarz, die Pflegetochter von Juliane "Juli" Kluge und ihrer Lebenspartnerin Yvonne ist verschwunden. Ist sie, wie schon einige Male zuvor, wieder ausgerissen? Juli glaubt nicht daran und sucht verzweifelt nach dem 15-jährigen Mädchen.


    In einer Fabrikhalle wird eine erschossene junge Frau gefunden. Daneben finden sich in einem Kloakebecken die Leichen von 11 zum Teil verstümmelten Kindern. Wer sind diese Kinder, die anscheinend niemand vermisst?


    Kriminalhauptkommissar Paul Kalkbrenner und seine Kollegin Sera Muth haben alle Hände voll zutun, um diese Fälle zu lösen. Sie stoßen immer wieder auf eine Wand aus Schweigen. Genau wie Juli bei der Suche nach Merle, die alles aus ihrer Perspektive erzählt.


    Dies ist der erste Thriller, den ich von Martin Kirst lese und ich bin vollkommen begeistert.


    Authentische Personen, bildhaft gezeichnet, die ich mir sehr gut vorstellen kann und verschiedene Handlungsstränge, die aufgelöst werden sollen, mit ihren immer wiederkehrenden und für mich unvorhersehbaren Wendungen, haben mich das Buch fast nicht aus der Hand legen lassen. Dazu die privaten Probleme von KHK Kalkbrenner, der sich liebevoll um seine demenzkranke Mutter und seine schwangere Tochter kümmert. Bei den Fahrten in und um Berlin lief mein Kopfkino auf Hochtouren. Die nicht zu langen Kapitel mit ihren spannenden Cliffhangern gaben mir das Gefühl immer weiter lesen zu müssen.


    Das Ende lässt bei mir auf der einen Seite einige Fragen offen - die Beantwortung wird hier meiner Fantasie überlassen. Auf der anderen Seite habe ich vieles nicht so erwartet, wie es sich nun herausstellt.


    Ich habe einen spannenden, sehr abwechslungsreichen Thriller gelesen, der hält, was Leseprobe und Klappentext versprechen und den ich unbedingt weiter empfehlen kann.
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    Nach der Scheidung von ihrem Mann, von dem sie schon ein Jahr getrennt lebt, gibt Elli Radlinger ihre Zulassung als Rechtsanwältin zurück und verwirklicht ihren Lebenstraum: Sie lebt mit Wölfen zusammen. Sie nimmt an Forschungsprojekten in Amerika im Yellowstone-Nationalpark teil und setzt sich für die Wölfe ein.


    Dadurch verändert sich ihr ganzes Leben.


    Eindrucksvoll nimmt mich Frau Radlinger in ihrem Buch mit auf die Reise zu ihrer neuen Berufung. Als eine Szene beschrieben wird, bei der ein Wolf seine Pranken auf ihre Schultern legt und ihr mit seiner Zunge durchs Gesicht fährt hatte ich Gänsehaut. Aber auch die Erzählungen von den kleinen Wölfen, die von Menschenhand aufgezogen werden um dann wieder ausgewildert zu werden, haben mich berührt.


    Eine Landkarte und wunderschöne Bilder vervollkomnen diese wunderbare Geschichte.


    Ein wundervolles Buch nicht nur für Wolfliebhaber.
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    Tropenhitze in München, alles schwitzt und Ex-Kommissar Max Reinaler wird von seinem Freund dem Komponisten und Texter Heinz Brummer angeheuert. Ihm wurden die Melodie und der Text eines Liedes gestohlen, das jetzt durch Schlagersternchen Burgl Schäfer bald in den Hitparaden zu finden sein wird und ihm dadurch viel Geld verloren geht. Max beginnt zu ermitteln. Als die ersten beiden Toten im Umfeld seiner Ermittlungen auftauchen, unterstützt ihn sein ehemaliger Kollegen bei der Kripo München Franz Wurmdobler tatkräftig. Vieles stellt sich dann so ganz anders heraus, als es scheint und der glitzernde Schein trügt.


    Michael Gerwien nimmt mich mit in mein München, in die Biergärten, die auch ich sehr gerne aufsucht, aber auch in ein Milieu, von dem ich bisher so gar nicht viel wusste - die Musikbranche. Er, der Altrocker, der immer mal wieder zusammen mit einem Spezl in Musikkneipen auftritt, findet sich in der Schlagerbranche wieder.


    Authentisch und echt bayerisch kommen sie rüber, der Max, der Franzl, die Moni und die Anneliese und auch die anderen Protagonisten, die vorstellbar gezeichnet sind und die ich meistenteils in mein Herz geschlossen habe. Bayerische Natur und Lebensart kommen überzeugend rüber und ich habe mich in diesem Krimi heimisch gefühlt.


    Da mir zwei Begebenheiten allzu konstruiert und für mich nicht nachvollziehbar erscheinen, habe ich ein Sternchen abgezogen. Ansonsten wurde ich sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Max Reintaler und Franz Wurmdobler.
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    Rosa Liedke ist auf einen Betrüger herein gefallen und steht nun ohne Haus und Geld da. Ihrer Tochter Ellen Feldmann mit Tochter Kim geht es nicht viel anders. Ihr Exmann will das gemeinsame Haus verkaufen und nun stehen auch die Beiden praktisch auf der Straße. Da entdeckt Rosa eine alte Villa, die noch bewohnbar scheint. Und genau dort ziehen die 3 mit zwei anderen "Obdachlosen" ein...


    Ich habe schon lange keinen so heiteren, humorigen Roman mehr gelesen, bei dem aber auch die Ernsthaftigkeit nicht zu kurz kommt. Die Protagonisten sind prägnant und mit ihren vielen Eigenarten und Eigenheiten sehr farbenfroh beschrieben. Am besten hat mir hier Oma Rosa gefallen mit ihrem ganz eigenen Charakter, der mir immer wieder ein Schmunzeln auf´s Gesicht gezaubert hat. Aber auch die Beschreibung der Sorgen und Nöte einer allein erziehenden Mutter mit ihrer pubertierenden Tochter, die aber auch ihr eigenes Leben noch auf die Reihe bringen will, finde ich sehr gelungen. Insgesamt ist die Geschichte nachvollziehbar, wenn auch etwas schräg. Aber wenn man so eine Oma bzw. Mutter hat, bleibt manches Fettnäpfchen, das es zu umschiffen gilt nicht aus. Auch die anderen Protagonisten dürfen beim Gesamtbild der Geschichte nicht fehlen.


    Wie der Klappentext zum Ende schon sagt: Die schrägste Truppe, seit es Hausbesetzer gibt! Und diese Truppe hat mich absolut begeistert und mir einige sehr humorvolle Lesestunden geschenkt.
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    Juliette Blandfort und ihr Partner Guy Rousseau, die zusammen in einer kleinen Möbelwerkstatt Möbel restaurieren, haben Ärger: Ihr Mietvertrag wird gekündigt und sie sollen ihre Werkstatt und Wohnungen verlassen. Da meldet sich Juliettes Tante Manon Monnier, eine ehemalige Chansoniere, die zur Testamentseröffnung nach Paris kommt. Ihr ehemaliger Kollege und Liebhaber Jean-Claude Valadon ist tot...


    Katrin Traoré und Tania Schlie, die beiden Autorinnen nehmen mit auf eine Reise in das Paris der 60ziger Jahre, in eine Zeit, als Manon hier ihren Lebensmittelpunkt hatte und in die Jetztzeit, wo sich Manon und ihre Nichte Juliette treffen. Dieses Zusammenspiel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gelingt den Beiden außerordentlich gut. Da ich Paris schon einige Male besucht habe, bin ich auf einigen Spaziergängen in Gedanken mit dabei. Der leichte und lockere Erzählstil macht da Lesen zu einem Genuss und die überschaubar kurzen Artikel kommen meinem Leseverhalten sehr entgegen.


    Die Personen, besonders Manon, Juliette, Gerard und Jean-Claude sind so farbenfroh und natürlich gezeichnet, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann und sie sich sofort in meinem Kopf eingenistet haben. So kann ich gut verstehen und nachvollziehen, warum sich Juliette in Gerard verliebt. Aber auch die anderen "Mitwirkenden" sehe ich vor meinem geistigen Auge vor mir.


    Ich tauche in die Welt der Möbelrestauration ein und lerne einiges über die Kriegswirren des 2. Weltkrieges, in dem es besonders die französischen Frauen, die sich mit deutschen Soldaten eingelassen haben, nicht leicht hatten.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass immer wieder französische Worte in die Erzählung eingebaut sind, die sich, auch wenn man kein französisch spricht, sehr gut aus dem Text erschließen lassen. Auch die 15 Chansons über die Liebe zum Schluss der Geschichte finde ich sehr gut.


    Mein Fazit:


    Eine ganz besondere Liebesgeschichte, die an Tiefe besticht und aus der Vielzahl anderer Romane in ganz besonderer Weise heraus ragt. Ich hatte ein paar wunderschöne Lesestunden und kann das Buch nur empfehlen.
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    Milena Mielke ist 38, geschieden, kocht und backt mit Leidenschaft für ihre beiden verwöhnten Kinder Lilli und Jonas und hat neuerdings Rücken-probleme. Sie lässt sich von ihrem Arzt zu einem Kurs für Rückenschule begeistern. Hier lernt sie Caroline, Vivien und Ann-Kathrin kennen, alle in ihrem Alter, und freundet sich mit ihnen an. Jede von ihnen hat andere Sorgen, Nöte und Wünsche - und jede hat Rücken. Jetzt wollen sie ihr Leben ändern - jede auf ihre Weise und ein Stück weit mit den Freundinnen.


    Kerstin Hohlfeld erzählt in ihrem Roman die Geschichten von vier ganz unterschiedlichen Frauen mit ihren Familien, mit ihren Ecken und Kanten, ihren Vorzügen, die sie selbst meist nicht sehen, ihren "Unarten", die sie aufgeben wollen und ihren kleinen Geheimnissen, über die sie nicht sprechen wollen.


    Die Frauen werden so detailliert, lebensnah und farbig beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann und mir z.B. bei Milena denke: die hätte ich auch gerne als Freundin. Viele der Situationen in denen sich die Frauen befinden kommen mir bekannt vor und oft denke ich: ja genau so ist es oder was hätte ich hier gemacht. Wunderbar zu lesen sind auch die Verwand-lungen, die die Vier durch machen - immer mindestens eine Freundin an ihrer Seite, die sie aufmuntert oder einfach nur zuhört.


    Eine kleine Liebesgeschichte fehlt ebenso wenig, wie Streit und Missverständnisse. Aber die Freundschaften lösen fast alle Probleme.


    Der leichte, lockere Schreibstil, der mich immer wieder mal zum Lachen bringt, mich aber auch mal innehalten und nachdenken lässt, lässt mich beim Lesen nur so durch die Seiten fliegen und ich finde es schade, dass das Buch so schnell ausgelesen und die Geschichte erst mal vorbei ist.


    Eine wunderbare Geschichte von vier ganz normalen Frauen wie Du und ich, die ich ein paar Wochen ihrer Freundschaft begleiten darf.
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    Tanja Wellenstein, knapp 30 Jahre alt, arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und will ihr Leben ändern. Sie möchte irgendwas mit Tieren oder Kosmetik machen. Diese Pläne treten abrupt in den Hintergrund, als sie beim unfreiwilligen Belauschen ihrer Großeltern hört, dass ihre Mutter, die sie seit 25 Jahren als verstorben glaubt, lebt - auf einer malayischen Insel. Beim Durchsuchen des Schreibtisches Ihrer Großmutter stößt sie auf alte Briefe. Völlig unbedarft macht sie sich auf in ein unbekanntes Land und auf die Suche nach ihrer Mutter.


    Da mir das erste Buch von Kerstin Hohlfeld "Wenn das Glück anklopft" schon sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wohin mich die Autorin diesmal mitnimmt. Und ich bin auch diesmal restlos begeistert.


    Zum einen von den Protagonisten, die so vielseitig und farbig beschrieben sind, dass sie mir direkt ans Herz gewachsen sind. Sie haben aber auch ihre Ecken und Kanten und gerade das macht sie so einzigartig und lebensecht.
    Zum anderen die Wunderbaren Landschaftsbeschreibungen der malaysischen Insel Langkavi. Meine innere Stimme hat mir immer wieder zugeflüstert: da musst Du auch mal hin.
    Und zum Dritten eine Geschichte, die drei ganz unterschiedliche Frauen in ihrer Lebensumgebung beschreibt. Tanja Wellenstein, die ihre Mutter sucht, ihre Mutter Valentina, die auf Langkavi lebt und Helena Sander, eine erfolgreiche Schönheitschirurgin, die auf der Suche nach sich selbst ist.
    Die Geschichten dieser drei Frauen hat Kerstin Hohlfeld mit ihrem einfühlsamen und herzlichen Schreibstil zu einem absoluten Lesegenuss zusammengeführt.


    Spannende, interessante, einfühlsame Unterhaltungsliteratur, die aber auch hier und da zum Nachdenken anregt.
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    Sina ist gerade erst 17 und soll, wenn es nach ihrem Vater geht, so schnell wie möglich unter die Haube gebracht werden. Auf einem Ball, auf den die heiratsfähigen jungen Männer der Gegend eingeladen sind, begegnet sie einem Mann, der sie alle Etikette vergessen lässt, und den sie hemmungslos verführt.
    Jahre später, sie hat eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht, sich von ihrem Vater distanziert und ihre Ehe hat nicht gehalten, bekommt sie ein Angebot aus einem kleinen Ort in der Heide, wo dringend eine Arzthelferin und eine Krankenschwester für den alten Baron gesucht wird. Sina macht sich auf nach Lunau. Und hier begegnet sie dem Mann wieder, den sie auf ihrem letzten Ball bei ihrem Vater "kennengelernt" hat: Baron Philip von Hooven.


    Es ist mein erster Roman, den ich von Susanne Schomann nach einigen positiven Kritiken zu ihren Büchern gelesen habe. Und ich bin restlos begeistert.


    Von ihrem Schreibstil, leicht und flüssig zu lesen, der mich sehr schnell mitten hineinzieht in dieses kleine Dorf Lunau mit seinen interessanten Menschen, wo ich mich von Anfang an, genau wie Sina, sehr wohlgefühlt habe. In ein kleines Bücher-Cafe, wo es herrliche Torten und Kuchen gibt, und in eine Dorfgemeinschaft, die ihres gleichen sucht.


    Von ihren Protagonisten, hier besonders von Sina und Philip, aber auch von den Freunden von Philip mit ihren Partnerinnen und vor allem dem alten Baron. Sina ist eine sympathische, offene junge Frau, die aus ihrem reichen Elternhaus ausgebrochen ist und schon einiges erlebt hat. Adeligen steht sie sehr kritisch gegenüber, da sie hier ihre eigenen Erfahrungen in jungen Jahren gemacht hat. Philipp, der sein Herz sehr schnell an sie verliert, bekommt immer wieder Dämpfer, die sich aus Missverständnissen und nicht miteinander reden ergeben. Aber er hat ja seine Freunde, die ihn auf den richtigen Weg schubsen. Und alles wird schlussendlich gut.


    Die Geschichte selbst ist keine reine Liebesgeschichte, sondern enthält auch kriminelle Elemente, die gekonnt und plausiebel eingearbeitet sind. Hier konnte ich mit ermitteln. Aber die Liebe steht an erster Stelle und die vielen Schwierigkeiten, die die Beiden zu überstehen haben, kann ich gut nachvollziehen.


    Ich habe mit Sina und Philip gelitten und gelacht, war nachdenklich und musste immer wieder schmunzeln. Ich fühle mich sehr gut unterhalten und möchte unbedingt mehr von diesem idyllischen Wohlfühlort Lunau und seinen wunderbaren Bewohnern.


    Dieser Roman bekommt meine absolute Leseempfehlung!
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    Die andere Hälfte der Hoffnung
    Mechtild Borrmann
    Flexibler Einband: 320 Seiten
    Erschienen bei Droemer Taschenbuch, 02.11.2015
    ISBN 9783426304839
    Genre: Krimi und Thriller



    Bauer Matthias Lessmann holt ein junges Mädchen von der Straße und rettet ihr damit das Leben. Als er sie nach einem heißen Bad mit aufgeschlitzten Pulsadern in der Wanne findet, fühlt er sich für sie verantwortlich.
    Walentyna Schtschukina wartet in der Entfremdungszone in der Nähe von Tschernobyl in der Ukraine nun schon seit einem Jahr auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter Kateryna und beginnt, für sie ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
    Leonid Witalijowytsch Kyjan macht sich auf die Suche nach Spuren von unzähligen jungen Studentinnen, die von deutschen Universiäten ein Stipendium und von verschiedensten Firmen einen Job angeboten bekommen haben. Diese jungen Frauen sind bis heute unauffindbar.


    Mechthild Bormann nimmt mich mit in die Entfremdungszone, die 1986 nach dem Reaktorunglück in Tscherobyl entstanden ist. Die Geschichten und Erinnerungen, die Walentyna aufschreibt, scheinen sehr gut recherchiert zu sein und haben mich doch sehr verstört. Vieles von dem, was ich hier gelesen habe, war mir nicht bekannt und geahnt habe ich es damals schon, aber es scheint die Wahrheit zu sein: wir haben sehr vieles nicht erfahren. Und auch die Menschen, die in der direkten Umgebung gelebt haben, wurden mit Lügen, Unwahrheiten und Halbwahrheiten abgespeist und hingehalten.


    Die Autorin hat Walentyna eine solch plastische Sprache mitgegeben, dass mir die einsame Frau immer wieder richtig leid getan hat - damals und heute immernoch. Keine ihrer Hoffnungen hat sich erfüllt. Ihre Aufzeichnungen sind ein sehr interessantes und z.T. verstörendes Stück Zeitgeschichte. Da die Geschichte von Walentyna in der Gegenwart erzählt wird, bin ich noch mehr mitten drin.


    Aber auch der kriminalistische Teil der Geschichte, der von Menschenhandel, Prostitution und Korruption erzählt, hat mich in seinen Bann gezogen. Hier ist es Leonid Kyjan, der versucht, mit seinen Mitteln die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Auch er muss immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge verkraften, lässt aber nicht von seinen Zielen ab.


    Überhaupt sind die Protagonisten so lebensecht, verständlich und fein ausgearbeitet, dass das Lesen von jedem Einzelnen richtig Spaß gemacht hat. Der Erzählstil bringt die Hoffnung, den Schmerz, die Trauer und auch das Gute so gut rüber, dass ich nach dem Lesen erst mal eine kurze Auszeit gebraucht habe um das alles zu verarbeiten.


    Ich habe schon lange keinen so interessanten, spannenden und emotionalen Krimi gelesen.
    Ein Buch, das meine absolute Leseempfehlung bekommt.
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    Hier meine Rezension zu dem Buch:


    Dieses Buch wurde mir von einer Autorin empfohlen. Ich bin froh, dass ich den Rat das Buch zu lesen angenommen habe.


    Im Alter von 9 Jahren wird Sascha Buzmann direkt vor der Haustüre seines Elternhauses entführt. Er lebt nun für 86 Tage in einem alten, baufälligen, zugigen Wohnwagen inmitten von Müll und Dreck, zusammen mit seinem Entführer. Er leidet Hunger und wird mindestens einmal in der Woche, oder wenn "er" es wollte, vergewaltigt. Bis er durch Zufall entdeckt wird. Sein Entführer hatte eine Zeche nicht bezahlt.


    Die Schilderungen seines Alltags in diesem Wohnwagen haben mich schon sehr mitgenommen. Aber ich finde es auch bewundernswert, wie sich der kleine Junge immer wieder motiviert hat um nicht aufzugeben. Er findet immer wieder Tricks, wie er den Kinderschänder von sich ablenken kann. Er erzählt seine Geschichte so, dass ich an manchen Stellen Gänsehaut hatte.


    Zwischendurch erfahre ich auch von seinem heutigen Leben, das von Unrast geprägt ist. Keine langen Anstellungen, keine langen Freundschaften - er scheint immer auf der Flucht. Aber auch seine Umwelt, die ihn durch Zeitungsartikel und eine Reportage kennt, geht nicht behutsam mit ihm um. Wie kann z.B., als er damals wieder zur Schule ging, eine Mutter ihrem Sohn verbieten mit Sascha zu spielen, da er "beschädigt" sei. Das ist eine der Szenen, wo mir der Hut hoch geht.


    Obwohl Sascha sehr unter seinem Vergewaltiger gelitten hat, spüre ich beim Lesen keinen Hass. Vielmehr lässt Saschas Erzählung an einer Stelle sogar so etwas wie Mitleid mit Adi G. bei mir aufkommen.


    Ich finde es toll, dass Sascha es nach 25 Jahren geschafft hat, sich seine Geschichte von der Seele zu schreiben und ich hoffe, dass er seinen inneren Frieden findet.
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    Auf einem Golfplatz in der Nähe von Wien zerfetzt es den nicht sehr beliebten cholerischen Golfspieler Markus Hohenfellner, als sein Golfball explodiert. Chefinspektor Karl Maria Katz hütet mit Darmgrippe das Bett. Also übernimmt Gruppeninspektorin Daniela Mayer zusammen mit Azubi Kevin Draganovic die Ermittlungen. Als Katz wieder einsatzbereit ist, wird er zum Undercovereinsatz verdammt. Es gibt einen weiteren Toten im Clubhaus und die Ermittlungen nehmen Fahrt auf. Werden hier unbeliebte oder unlieb-same Golfer ausgemerzt? Verdächtige gibt es jede Menge und die Ermittlungen laufen in die verschiedensten Richtungen.


    Sabina Naber nimmt mich in ihrem zweiten Krimi um das Ermittlerduo Katz und Mayer auf ein mir bisher unbekanntes Terrain mit - den Golfplatz. Hier lerne ich zum einen die Spezie der Golfspieler und - innen kennen und werde auch in die Sprache und in Verhaltensweisen der Golfer eingeführt.


    Durch die aufgeschriebenen Gedanken lerne ich auch den Attentäter schon sehr bald kennen, der der Polizei aber immer einen kleinen Schritt voraus ist und der es gar nicht ab kann, dass es noch jemanden gibt, der hier auf Rache aus ist.


    Auch die Gedanken von Katz, Mayer und der jungen Profigolferin Stella bekomme ich hier zu lesen und bin so von Anfang an mitten im Fall drin.


    Die in die Geschichte immer wieder eingestreuten wienerischen Begriffe geben der Geschichte den genau richtigen Lokalkolorid. Für Nichtgolfer und Nichtwiener sind am Ende des Buches die verschiedensten Begriffe in einem Glossar erklärt.


    Ich habe einen spannenden, aktionsreichen Krimi gelesen, der mich in eine Welt geführt hat, die sonst so gar nicht die meine ist. Ich habe mich durch Frau Naber auf den Golfplatz und die Welt der Golfer entführen lassen und ich bin hier sehr gut unterhalten worden.
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    Die beiden Mädchen Mia und Paula kommen gerade aus der Schule und spielen verstecken. Mia findet Paula und nun muss Paula suchen. Doch die findet sie nicht. Paula ist verschwunden. Eine behandschuhte Hand hat sie in ein Gebüsch gezogen...


    Werner Hedelsberg, Wirt einer herunter gekommenen Wirtschaft, die nichts mehr einbringt, hat schlimme Zahnschmerzen. Er erinnert sich an einen alten Freund, Dr. Martin Schlendahl - der ist Zahnarzt. Ihn sucht er auf und versucht Geld zu erpressen. Minuten später kommen Schlendahl und seine Assistentin bei einem Sprung aus dem Fenster zu Tode...


    Kommissarin Verena Irlenbusch fühlt sich schuldig am Motorradunfall ihrer Polizei-Partnerin Leonnie Ritte. Sie ist auf der Fahrt zum Tatort verunglückt. Verena hat sich in der Zwischenzeit um ihre demenzkranke Oma Ruth gekümmert. Sie versucht verzweifelt, Job und das Leben mit ihrer Oma unter einen Hut zu bekommen. Nun bekommt Verena einen neuen Partner, Christoph Todt, einen Kotzbrocken, wie er im Buche steht. Und zusammen mit ihm muss sie nicht nur den Tod des Zahnarztes und eines weiteren "Sprungopfers" aufklären, sondern sie muss auch die kleine Mia finden...


    Elke Pistor wirft mich mitten rein in ihre Geschichte, die mit den beiden versteckspielenden Mädchen beginnt. Schon ist die Spannung da und hält ihren hoch gespannten Bogen bis zum Schluss, der für mich so nicht vorhersehbar war.


    Ich werde immer wieder mit der Vergangenheit von 5 Freunden konfrontiert, die, bis auf einen, das Geschehene in eine Vergessensschublade gedrängt haben. Aber nicht nur diese Menschen wollen vergessen, sondern auch Verenas Oma vergisst immer mehr und entfernt sich zusehends von dem Menschen, der sie einmal war. Die Beschreibungen, wie Verena alles tut, damit es ihrer Oma gut geht, haben mich sehr berührt.


    Berührt haben mich auch die Bilder, die sich in meinem Kopf breit gemacht haben, bei den Beschreibungen, wie die kleine Mia in ihrem dunklen Versteck leidet. Und wie ihre Mutter und vor allem ihre Oma alles versuchen, um sie zu finden. Besonders intensiv und greifbar fand ich die Beschreibun-gen um Mia, weil sie in der Gegenwart geschrieben sind.


    Eine besondere Brisanz finde ich auch das Verhalten der beiden Ermittler miteinander, das aber über die Zeit der Recherchen dann immer etwas besser wurde.


    Der Titel "Vergessen" wurde in dieser Geschichte gleich doppelt behandelt: einmal von den 5 Freunden, die die eine Geschichte aus der Vergangenheit vergessen wollen; zum zweiten Oma Ruth, die nichts an ihrem Vergessen ändern kann und froh ist, eine solch liebevolle Enkelin zu haben.


    Elke Pistor hat mich mit ihren authentischen Personen und einer exzellenten Geschichte sehr gut unterhalten. Von dem neuen Kommissaren-Duo hoffe ich bald mehr zu lesen.
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