Beiträge von Taaya

    Eben nicht. Es gibt nicht überall Bibs, und auch dann kosten Kinderausweise 20 Euro - zumindest bei uns war es so.

    Ich finde es so schade, dass Leute immer gleich sagen 'Es ist unrealistisch, deshalb argumentieren wir selbst gegen den Wunsch'. Ja, ich weiß, dass es unrealistisch ist. Dass es nicht Aufgabe des Verlags ist, diesen Kids zu helfen. Deshalb sage ich ja nur, dass ich mir wünsche, dass Angebote wie die Verlosungen bei Lovelybooks bestehen bleiben, weil das Problem ohne nur noch größer werden könnte. Mehr sag ich doch gar nicht. :( Ich erhebe keinen Anspruch, sage nur, dass ich es schade fände, würde sich die Leserwelt damit nur noch mehr einschränken. Wir sind schon klein und elitär genug.

    Nein, sollen sie nicht. Sie (die Verlage) sollen nur nicht auf feste Teams zurückgreifen, die von vornherein damit alle ausschließen, die weniger Chancen gehabt haben. (Gerade bei Carlsen irritiert mich das, denn die sind doch nun wirklich ein Kinder- und Jugendbuchverlag, die meisten Carlsenblogger sind aber längst aus der Zielgruppe rausgewachsen.)

    Für gezieltes Sponsoring sind andere da, und tun das zum Glück im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch. Aber feste Verlagsblogger würden eben ein Zeichen in eine falsche Richtung setzen.

    Ich seh das halt ein bisschen von der Seite des Soziologen aus und da zeigt sich, dass viele Kids aus armen Familien tatsächlich kaum Zugang zu Büchern haben und sich das auch noch negativ auf ihre Bildungschancen auswirkt. Ich wohne beispielsweise auch ländlich und ohne offenes Bücherregal hätte ich hier nichts. Denn alleine die Fahrt zur nächsten Bib kostet 8 Euro. Und auch die 20 Euro Beitrag da sind mit Taschengeld als Schüler kaum zu stemmen.

    PC und Internet braucht man übrigens heute auch schon für die Schule und Blogs kann man kostenlos hosten. Da kommen also keine zusätzlichen Kosten nur für das Hobby auf einen zu. (Erst, wenn man professioneller wird und den Blog auf eigenem Webspace hostet. Ab da stimmt es. Da ist Bib definitiv billiger dagegen.)


    Aber ja, aus Verlagssicht könnte ich es sogar verstehen. Sie brauchen wirklich nur die Werbung, denen kann es egal sein, ob der Teufel da auf den größten Haufen macht, oder ob sie genau die erreichen, die das Buch nicht selbst kaufen könnten, selbst wenn sie es unbedingt wollten. Das macht die Sache zwar verständlicher, aber nicht schöner.


    Wie gesagt, für mich persönlich wär mir das völlig egal. Ich hab zwar kein Einkommen, aber noch Ersparnisse, und kauf mir Bücher lieber selbst. Aber rein anhand der Statistiken (PISA-Studie, die aussagt, dass Kids DRINGEND besseren Zugang zu Büchern brauchen, weil das wirklich viel ausmacht) und ein paar Erfahrungsberichten junger Blogger hoffe ich halt, dass irgendwie auf Dauer ein Mittelweg gefunden wird. Dass es ab und an Möglichkeiten für diese Teenieblogger (oder Teenies, die noch nicht Blogger sind, aber gern lesen würden) ohne Einkommen gibt, an Bücher zu kommen und sie so quasi ... aufzubauen.

    Gar kein Problem. Hätte ich auch klarer verdeutlichen können.

    Wobei ich dennoch dem 'Die Großen haben auch was dafür getan' zum Teil widersprechen muss. Also nein, sie haben sicherlich schon etwas getan. Aber in den letzten Jahren hat sich da - in meinen Augen - einiges geändert. Die Reallöhne sinken, während Bücher teurer werden (ebenso wie Bibliothekskosten), und es gibt leider nicht überall Bibliotheken.

    Natürlich schließt das nur Einzelne aus, und mit etwas Glück kann man die Lücke auch durch offene Bücherregale schließen (wobei meiner Erfahrung nach da selten was zu finden ist, was auch wirklich anspricht), aber letztlich würde ein solches Vorgehen von Seiten der Verlage wieder genau die Falschen treffen. Die Jungblogger aus armen Familien in bildungsfernen Milieus in infrastrukturell schwachen Gebieten.
    Es sind nur wenige. Aber genau für die hoffe ich, dass es zumindest weitere andere Angebote (wie die LB-Verlosungen) geben wird, damit sie überhaupt Zugang zu Büchern bekommen.

    Das ist kein Team für Blogger*innen, Taaya - das ist ein Team für Menschen, die sich hier aktiv in die Community einbringen und denen wir so ein paar schöne Bücher als Gegenleistung bieten können. Da entgeht niemandem irgendwas, denn wir könnten auch einfach gar nichts hier machen :winken:

    Ich meinte das gar nicht für die Website hier, sondern eben den Vorschlag, dass Verlage sich feste Teams suchen. Und das fände ich schade.

    Auf die Website wollt ich das gar nicht beziehen, euer Vorgehen hier gefällt mir ganz gut.


    Lilli33 Aber so etwas impliziert immer ... Naja, Geldfluss. Bei Instituten, Stiftungen, etc. heißt das immer, dass man von denen richtig Geld bekommt. Daher hat es optisch bei Bloggern halt ein Gschmäckle und steht eben für eine entsprechende Nähe - die darauf hindeuten kann, dass Objektivität nicht an erster Stelle steht. Es tut mir leid, wenn dich das kränkt, aber das ist die Assoziation, die ich da habe.

    Um mal auf den Anfangsartikel einzugehen:
    Ich finde die Idee mit festen Bloggern eher suboptimal. Denn als Blogger möchte ich kein fester Kooperationspartner sein, das artet zu schnell in eine richtige Werbepartnerschaft aus. Mir sind auch die Blogger suspekt, die schön in der Sidebar mit all ihren Verlagspartnern prahlen.


    Aber auf der anderen Seite sind dann da auch noch die, die eben noch keine großen Blogger sind, ohne die Gewinnmöglichkeit oder Angebote wie Randomhouse' Bloggerportal aber vielleicht gar nicht erst die finanzielle Möglichkeit haben, je die Bücher und damit die Reichweite zu kriegen, die es dafür bräuchte, groß zu werden. Zumal es auch viele Vielleser gibt, die nur auf Amazon/Goodreads/LB rezensieren und nicht einmal einen Blog betreiben, damit also auch rauswären.

    Ich persönlich hatte insgesamt nur fünf Rezensionsexemplare in meinen bald 7 Jahren als Blogger und habe einen so großen SUB (und eine so große Abneigung gegenüber Neuerscheinungen und Hypes), das ich da zum Glück nicht drunter falle. Ich muss nicht um Reichweite oder Kooperation mitkämpfen. Aber für die, die sich wirklich für neue Bücher interessieren und schlicht nicht das Geld haben, um Bücher für ihre Blogarbeit zu kaufen, würde es mir leid tun, würde sich das System durchsetzen.

    Gleichzeitig sehe ich aber auch, dass viele überall 'hier' schreien, ohne zu differenzieren. (Seltsamerweise wirklich nur bei neuen Büchern. Habe neulich versucht, eines aus 2013 zu verloren, das ich doppelt hatte, und hatte nicht eine einzige Gewinnspielteilnahme.) Irgendwas muss schon geschehen. Auch für die Verlage selbst, denn teilweise hört man von Bloggern, die noch ReziEx auf den SUB haben, die schon zwei Jahre alt sind. Das schadet doch Autor und Verlag!
    Aber die festen Teams, die einfach damit viel zu viele Leute ausschließen, sind in meinen Augen auch zumindest nicht die perfekte Lösung.

    Bin da ehrlich gesagt ähnlicher Meinung wie Avila. Urheberrecht ist wichtig. Aber vor allem für lebende Autoren. Natürlich sollten Bücher nicht direkt mit dem Tod eines Autors urheberrechtsfrei werden, teilweise wird ja auch erst postum veröffentlicht. Aber 70 Jahre??? Da sind selbst die Kinder im Normalfall tot.


    Und gerade bei vermeintlichen Klassikern heißt das, dass viele Jahre noch kein allgemeiner Zugang zu dieser Hochkultur gewährt wird, was schon rein aus bildungstheoretischem Hintergrund schlicht schädlich ist.


    Aber auch für Autoren stell ich mir das letztlich eher schlecht vor. Ich mein, ich schreibe selbst. Das heißt, dass 70 Jahre lang vermutlich kein Verlag Interesse daran haben wird, meine Sachen zu veröffentlichen, denn ich bin nicht Goethe, Schiller, Mann, ... Aber nicht mal kostenlos dürfte jemand anderes als meine Familie mich dann anbieten? Bücher leben doch erst davon, gelesen zu werden. Dann wäre mir persönlich lieber, würde man meine Sachen zeitnah kostenlos veröffentlichen, als dass meine Gedanken so lange verstauben, dass sich nie jemand daran erinnern wird und sie deshalb auch dann nicht veröffentlicht werden, wenn es dann endlich erlaubt ist.

    Ach man, das ärgert mich jetzt.

    Ganz ehrlich, Klassiker sollten doch für alle zugänglich sein, gerade, wenn es keine Erben mehr gibt, die daran Geld verdienen und es nur noch die Verlage sind. Ab X Jahren nach Tod des Autors ist das Werk nun mal rechtefrei.


    (Hmpf, ich wollte das für eine Challenge noch nutzen und mir nicht die alten Schullektüren noch mal neu kaufen. Blöder Fischer-Verlag *nörgl*)

    Es gibt eigentlich ein paar ganz gute Shakespeare-Adaptionen, zumindest in Filmform. Bei Büchern kann man es ja nie wirklich sagen, weil Shakespeare SO viel abdeckt, dass seine Grundgeschichten in jedem Buch drinstecken könnten :D


    Und bin voll mit im Team Lessing. Aber der ist auch ...tiefgehender. Hier aber war das ganze Stück übereilt. Ich mein, nur 1600 Zeilen etwa, und von denen waren auch viele nur halbvoll? Ich glaube, ich habe vielleicht eine Stunde insgesamt dran gelesen und auf der Bühne geht vieles noch schneller. Da fehlte für mich einfach die Ausarbeitung des Inhalts. Es stand - mit Ausnahme des Chors - immer nur der Kern da, der ausgesagt werden sollte, es war aber nicht ausgearbeitet. So schreibe ich die Plots meiner Romane. Aber dann mache ich aus diesen in Wirklichkeit vielleicht 20 Wordseiten Idee dann 350 Seiten Text.
    Das fehlte mir hier. Es wirkte so ... Kurz, ungefiltert, unausgegoren. Und einen Satz zu nehmen, der eigentlich die gesamte Kernaussage eines möglichen Monologs beinhaltet und dann nur etwas Pathos ranzuhängen, damit es schön schwurbelig klingt ....?
    Heute kriegt man jedenfalls keinen Tony oder Oscar dafür.

    Obwohl ich es auch über ein Jahrzehnt später immer noch nicht mag, stimme ich da zu:

    Zitat

    Eigentlich schade, dass das Stück so kurz war.


    Der Stoff an sich ist gar nicht so schlecht. Monster (zumindest in der Backstory), Inzest, Göttereinfluss. Zu Zeiten von Game of Thrones alles popkulturell aktuell. Man hätte viel mehr draus machen können, viel mehr Tiefgang oder Spannung reinbringen können. Sicher selbst mit den damaligen Methoden des Theaters. Auch vor 2500 Jahren konnte man da sicher ... irgendwie mehr.


    Eigentlich wäre es ganz schön, wenn jemand das in Romanform etwas verjüngt und vertieft und mal ohne diesen Pathos auflegt. Und Ödipus nicht in seiner Meinung so übereilt darstellt. Er denkt ja nie lang nach, das hat mich am meisten gestört.


    (Wer das Ganze gern etwas komödiantischer sehen will, dem empfehle ich die Version von Bodo Wartke. Ödipus trifft auf Klavierkabarett. Aber so gern ich das auch mag - wirklich, 5/5 Sternen dafür -, so wünschte ich doch, dass das Drama auch mal eben als dramatisch neu aufgelegt wird. Etwas spannender, etwas nachdenklicher.)

    Ich hatte auch gestern schon zu Ende gelesen (gute Entscheidung, ich lieg grad mit Fieber im Bett) und ... fand die Sprache erneut furchtbar. Nicht schwierig in der Wortwahl oder dem Inhalt, aber unerträglich im Pathos. Ich find so ... unnötig schwafelnde Sprache immer furchtbar. Kunstvoll wie bei Shakespeare ist eine Sache, da dient es der Romantik. Hier aber...?


    Der Chor ist im griechischen Drama doch eher so etwas wie ein zusammenfassendes Element, dachte ich? So eine ...Verbindung zum Publikum mit Hintergrundinfos. Bin aber sehr froh, dass das die Jahrhunderte nicht überlebt hat. Für mich als Zuschauer wäre das eher störend. Mich nervt schon, wenn in Dialogen Dinge genannt werden, die die Charaktere zwar schon wissen, die Zuschauer aber nicht. Weil das so ... unnatürlich wirkt. Klar braucht der Zuschauer die Info, aber man könnte sie doch sicher anders einbauen.


    Die anderen Frauen tauchen übrigens erst in der Fortsetzung auf. Also Antigone und ihre Schwester, Ödipus' ... Kinder und Halbgeschwister :D

    Okay. Puh. Denn aus meiner Kenntnislage wollte ich Ödipus schon mit einem Zaunpfahl hauen, damit er es endlich begreift. :D
    Aber ich kenn die Geschichte eben auch schon etwas länger. Trotzdem finde ich, dass er ein wenig übereifrig reagiert.


    Genau. Er sagt ja, wenn der Mörder selbst sich meldet, wird ihm kein Haar gekrümmt, er muss nur gehen. Alle anderen sollen sprechen, wenn sie was wissen. Sonst werden sie verstoßen und keiner darf mehr mit ihnen reden, ...


    (Wobei er das ja ein paar Zeilen später auch dem Mörder androht, wenn ich das richtig verstehe. Nicht sooo clever. Dieses 'wenn du dich meldest und der Stadt damit hilfst, musst du nach Apollons Wunsch zwar gehen, aber da du uns damit erlöst, tun wir dir nicht weh' ist da doch deutlich mehr Anreiz, sich zu stellen. Aber er kann ja nicht wissen, wen er mit dem späteren Schwur dann trifft.)

    Bei mir klappt es noch. Aber ich bin ja auch leider arbeitslos und hab quasi alle Zeit der Welt.


    Hm ... bin zwar erst auf Seite 14, aber mir ist etwas aufgefallen, dass ich damals nicht bemerkte. Unter all dem Pathos wird ein gewisses Idealbild einer Gesellschaft vermittelt. Dass ein Monarch immer sein Volk zuerst stellen und ihm Vater sein soll, das wusst ich schon, weil ich Aristoteles im Studium lesen musste. Aber die Stadt soll auch ihre Bürger nähren? Und erst, wenn jemand einen Hinweis hat und den verschweigt, soll man ihn nicht mehr bei sich aufnehmen? Das klingt sehr danach, dass da nicht etwa jeder für sich um Nahrung und Dach über dem Kopf arbeiten muss, sondern man sonst auch für einander sorgt. Interessant, dass so ein Idealbild, das bis heute noch nicht wirklich erfüllt wird, schon vor 2000 Jahren im Theater genutzt wurde.

    Jup, ich les mindestens 50 Seiten am Tag.


    Bin jetzt noch nicht sooo weit (irgendwie bin ich erst um 22 Uhr dazu gekommen, anzufangen :redface: ), aber bei mir steht auch die Pest drin. Aber ich denke eher, dass das von Pestilenz kommt? Der apokalyptische Reiter hieß ja schon vor dem Mittelalter so, daher denke ich eher, dass die Krankheit danach benannt wurde. Pestilenz ist ja nur ein anderer Begriff für schlimme Krankheit, oder?


    *hust* Also ich kann zur Vorgeschichte spoilern, wenn das wer will? Ich hab sowohl Ödipus schon mal gelesen (allerdings vor 13 Jahren), als auch mich damals im Unterricht mit den Vorereignissen beschäftigen müssen.

    Dankeschön und huhu ihr Lieben :)


    So, Ödipus liegt bereit. Sobald ich meine Tagesseiten in meinem Hauptroman durchhab, fang ich an. Mal schauen, wie weit ich in einem Rutsch komme. (Wenn ich mich recht erinnere, ist die Sprache ja doch ein wenig anstrengend.)