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Markus Zusak: Der Joker
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Inhalt:
Kurz bevor ich in den Bankraub geraten bin, habe ich Bilanz über mein Leben gezogen. Ein Taxifahrer, der schwindelt, was sein Alter angeht. (Eigentlich muss man zwanzig sein um Taxi zu fahren zu dürfen.)
Keine Ausbildung.
Keine Freundin.
Nur eine schäbige Hütte und ein sabbernder Hund namens Türsteher.
Ed Kennedys eintöniges, richtungsloses Dasein ändert sich schlagartig, als er eines Tages einen Banküberfall verhindert und ein Ass im Briefkasten findet - die erste von vier Spielkarten, die seinem Leben eine höchst merkwürdige Wendung geben.
(Buch)
Bewertung:
Der Leser lernt Ed Kennedy in einer Situation kennen, in der man eigentlich Angst haben sollte - er ist in einen Bankraub geraten. Was noch viel schlimmer ist: Der Bankräuber ist ein totaler Versager (Das ist noch beängstigender als ein Bankraub an sich, weil dadurch die Gefahr verletzt zu werden steigt.) Am allerschlimmsten ist jedoch, dass das Auto seines Freundes Marv auf einem Parkplatz steht, auf dem man nur 15 Minuten parken darf und sie in arger Zeitnot sind.
Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass man es hier nicht mit Leuten zu tun hat, die jemand in die Schublade normal stecken würde, was für die Geschichte an sich sehr förderlich ist.
Erzählt wird die Handlung aus der Sicht des Taxifahrers Ed, der sehr locker drauf ist. Vielleicht ein bisschen zu locker, denn so gibt es vulgäre Ausdrücke am laufenden Band. Besonders negativ fiel mir dabei die Kommunikation mit seiner Mutter auf. Es mag Leute geben, die so miteinander reden, aber es wirkt aufgesetzt und ich glaube, der Autor hatte einfach Spaß daran solche Ausdrücke zu benutzen, weswegen er eine passende Stelle finden musste, wo er das immer wieder tun kann.
Ed Kennedy gehört zu der Sorte Mensch, die nicht zu beneiden ist, außer um den coolen Namen seines Hundes (Türsteher :-D). Sein Leben wird erst spannend als er die erste Spielkarte erhält. Auf dieser sind Namen, Daten und Uhrzeiten verzeichnet und obwohl es ihm theoretisch egal sein könnte, möchte er herausfinden, was es damit auf sich hat.
So kommt es in dem Buch zu einigen amüsanten, traurigen, fragwürdigen, aber auch sehr schönen Momenten. Dabei stört ein wenig die abgehackte Sprache des Werkes, denn dadurch wirkt auch so manch beschriebenes Geschehen abgehackt.
Ed macht in diesem Buch eine verfolgungswürdige Entwicklung durch, ohne zu wissen wer ihn auf seine neue Bahn lenkt. Die Frage wer hinter den Karten steckt ist eine, die ich auf jeden Fall herausfinden wollte. Viele Anhaltspunkte hat der Leser dafür jedoch nicht. Erst ab der zweiten Hälfte des Buches taucht die ein oder andere Möglichkeit auf. Mit der Auflösung am Ende war ich jedoch nicht zufrieden. Sie war zu konstruiert und zu undurchsichtig, für mich schlichtweg kaum nachvollziehbar.
Was bis zum Ende geschieht, verändert nicht nur Eds Leben, sondern auch das vieler anderer und das durch ungewöhnlich einfache Mittel. Viele Schicksale verbinden sich mit dem eines Einzelnen, sodass immer wieder neue Wege offen stehen, immer wieder neue Herausforderungen warten.
An diesem Buch hat mich als erstes der Titel fasziniert. Obwohl ich keine gute Kartenspielerin bin, faszinieren Karten mich ungemein. Die Rolle, die sie in dieser Geschichte spielen, ist eine ganz eigene. Sie fungieren als Wegweiser und als Hilfe.
Nicht alle Charaktere sind in diesem Buch tiefgründig herausgearbeitet, doch das stört nicht, denn was man erfährt reicht meist aus um zu verstehen warum dies oder jenes vor sich geht.
So manche berührende oder lustige Situation macht einige Schwachpunkte verzeihbar, daher gibt es am Ende:
Liebe Grüße
Nirika
EDIT: Betreff angepasst. LG Seychella