ebook-reader

Es gibt 1.597 Antworten in diesem Thema, welches 260.628 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zank.

  • Hallo Cooper,


    jetzt hab ich auch was neues gelernt, das mit der Seitenzahl ist mir noch nicht aufgefallen.
    Aber gut, es ist schon ein wenig umständlich und da es sich ja auch nur am gedruckten Buch orientiert, wird es bei reinen Ebook Veröffentlichungen wieder schwierig.


    Viele Grüße
    schokotimmi


  • Ist ne interessante Frage. Das mit der Seitenanzahl hat mich am Anfang auch etwas iritiert. Beim Kindle ist es so das man im Buch einfach auf den Menü Button clicken muss und dann steht neben Location auch die Seitenanzahl. (Dies gibt es im übrigen bei Leseproben nicht)
    Die Seitenzahl ist jetzt natürlich, wie oben schon geschrieben steht, relativ, wobei sie, in Bezug auf den Seitenzähler nicht variiert im Sinne grosse Schrift mehr- kleinere Schrift wehniger Seiten. Der Zähler zählt die korrekte Seitenanzahl des gedruckten Buches mit.


    Hm... Bei mir nicht. :sauer: Ich hab den Kindle 3 (Kindle Keyboard heißt der jetzt, glaub ich) und im Moment dieses Buch drauf:

    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Da steht aber bei mir grad "Location 77 of 2879", aber keine Seitenzahl.



    Ich mag meinen Kindl übrigens sehr. Allerdings ärgert er mich in einem Punkt. Wenn ich ein ebook neu öffne, springt er mir direkt zum ersten Text. Cover, Landkarten etc. davor ignoriert der Reader und man muss erst zurückblättern. Ist das normal oder hab ich etwas falsch eingestellt?


    Ist bei mir auch so. Wenn man aber auf "Menu" geht und dann auf "Go to...", dann kann man "cover" auswählen und es springt ganz zum Anfang.


    bezügl. E Ink-Display
    Das war für mich eigentlich der Grund für den Kindle. Weil ebooks kann ich ja sonst auch auf dem PC lesen und habe ich auch lange gemacht (ist mMn eine reine Gewöhnungssache bezügl. Bildschirm), musste dann aber leider feststellen, dass meine Augen das wirklich gar nicht gut fanden. Ich hatte den Eindruck schlechter zu sehen (bin sowieso kurzsichtig, aber irgendwie waren meine Kontaktlinsen plötzlich zu schwach) und da haben bei mir die Alarmglocken geläutet. Daher gabs den Kindle und jetzt kann ich auch wieder beim Essen, beim Zähne putzen, am Klo und sonst überall lesen. :breitgrins:


    Der größte Nachteil der ebook Reader ist mMn, dass vor- und zurückblättern mühsamer ist. Nicht, wenn man zB einen Namen sucht ("Wer war das nochmal?"), weil da gibt es eine Suchfunktion, aber wenn man zB einfach noch mal drüberblättern will oder so. Auch zum richtigen Durcharbeiten von Büchern (für die Uni zB) finde ich ihn weniger gut als echte Bücher. Ich les am Kindle aber sowieso hauptsächlich kurzlebigen Schund und Schmarrn, Thriller und Schnulzen, also Zeug, das man weder aufheben würde, noch, wo man irgendwas nachblättern oder gar bearbeiten muss. Für die Uni probier ich jetzt erstmals auch die gratis Klassiker am Kindle zu lesen, ist aber nicht ganz so leicht, kommt mir vor. Erstens ist es einfacher was auf den Rand einer Buchseite mit Bleistift zu schmieren, als mit dem Kindle eine Notiz zu erstellen, und zweitens ist es irgendwie mehr Überwindung bei nicht so spannenden Büchern, vermutlich wegen der fehlenden Haptik, die sonst als Zusatznutzen irgendwie dazu kommt.


    Trotzdem hat sich mein Kindle für mich absolut schon ausgezahlt.

    ... this is nat language at any sinse of the world.<br />:lesen: Gustave Flaubert: Madame Bovary&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; :buecherstapel: [url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/16631

    Einmal editiert, zuletzt von Isadora ()

  • Isadora
    Hab gerade geguckt und du hast Recht. Hab mir das Buch auch mal geladen und da steht wirklich nur die Location. Hab dann auch ein paar andere Bücher durchgeguckt und musste auch da feststellen das gerade mal 2 von 10 Büchern nebst der Location auch die Seiten anzeigt. Scheint wohl am Verlag zu liegen wie er eine Datei aufbereitet oder aufbereitet haben möchte.


    EDIT: Ich muss meine Aussage von weiter oben etwas korrigieren. Es gibt sehr wohl Leseproben mit Seitenanzahl, wobei sich die Seitenanzahl jedoch nach der Leseprobe und nicht nach dem ganzen Buch richtet.

    LG -J¢

    Einmal editiert, zuletzt von Cooper ()

  • Auf der gestrigen Buchmesse gab es eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Buches. Dabei waren Frank Schirrmacher, Herausgeber der FAZ, Verlagsvertreter von KiWi, der Autor Ranga Yogeshwar und ein Vertreter der IT-Branche. Yogeshwar hat gerade ein Sachbuch herausgegeben, welches es nur elektronisch zu kaufen gibt.


    Man kann im FAZ-Interview ein paar Hintergründe dazu nachlesen:
    http://www.faz.net/aktuell/wir…ur-verloren-11491052.html


    Die Diskussion zeigte nun, dass es einem Verlag prinzipiell egal ist, ob er Inhalte auf Papier oder auf Datenträger oder sonstwie herausbringt. Die Aufgabe des Verlages sei die Priorisierung. Die Herausforderung dabei ist, ob man als Verlag auch die richtigen Fähigkeiten hat, um auf anderen Plattformen erfolgreich zu sein. Ungelöst auch die Frage, wie neue Bücher an Leser gelangen. Das Herumstöbern in einer Buchhandlung fällt beim e-book ja weg.


    Überraschend dann die Furcht vor dem angeblich übermächtigen Handel, darin sieht man die eigentliche Gefahr für sich als Verlag. Yogeshwar nimmt dazu auch im obigen Interview Stellung. Man malte Schreckensbilder an die Wand, Konzerne wie Apple und Amazon die Inhalte zensieren und Geschäftsbedingungen diktieren. Als Antwort sieht man die Herausgabe eigener Formate.


    Ich bin da skeptisch, da z.Zt. nicht erkennbar ist, dass solche Projekte auf breiter Front laufen. Es mag einem nicht gefallen, dass Apple bei jeder App mitverdient, die Marktdurchdringes des iPad ist jedoch schon so groß, dass selbst Unternehmen wie Hewlett Packard den Kampf auf diesem Feld bereits aufgegeben haben. Amazon wird u.U. dort noch mal etwas entgegenzusetzen haben, sicher nicht die deutsche Verlagswelt. Zudem der Handel eben nicht ihr Metier ist. Und für Handel braucht man Plattformen, die Amazon, Google und Facebook besitzen.


    Gruß, Thomas

  • Ich frage mich schon die letzten Jahre über immer wieder was die großen Verlagsanstalten wie Randomhouse oder Holtzbrink eigentlich davon abhält eigene Serverstrukuren zu schaffen und somit die Bücher nach eigenen gutdünken zu verkaufen? Für mich als Aussenstehender ist dies etwas schwer zu begreifen.
    Die letzten Jahre wurde nur geunkt, es war kein vorankommen in der Materie und dann der große Knall. In den USA ist der Stationäre Buchhandel um 20% eingebrochen, im selben Maße legt amazon mit seinem Kindle immer mehr zu. -Man verkaufe schon mehr Digitale als Gedruckte Bücher-, hört man von über dem Teich.
    Der Buchmarkt hat, im Gegensatz zum damaligen Musikmarkt, noch etwas Schonfrist. In dieser Zeit kann man Konzepte erstellen und sich Strategien überlegen wie man in Zukunft die "Ware" Buch handhaben möchte ohne auf die Großen wie Amazon oder Apple angewiesen zu sein.
    Um so befremdlicher muten für mich nun die Versuche an digitale Inhalte im stationären Buchhandel zu plazieren um die Beratungskompetenz der Händler aufrecht zu erhalten.

    LG -J¢


  • Cooper
    Naja Du musst ja mal überlegen das hier sehr viele Arbeitsplätze hängen und nicht nur einfach mal eben ein einziger Buchladen geschlossen werden muss...


    Da hast du natürlich voll und ganz Recht und dies wird wohl einer der Hauptgründe sein warum man nun mittels Gutscheinkarten für E-Books auch den Buchhändler vor Ort mit einbinden möchte.
    Aber ich glaube das man für sollch ein Produkt einfach schon 2 Jahre zu spät drann ist und man das Tempo, mit der die Entwicklung voran geht, einfach unterschätzt hat.

    LG -J¢


  • Ich frage mich schon die letzten Jahre über immer wieder was die großen Verlagsanstalten wie Randomhouse oder Holtzbrink eigentlich davon abhält eigene Serverstrukuren zu schaffen und somit die Bücher nach eigenen gutdünken zu verkaufen? Für mich als Aussenstehender ist dies etwas schwer zu begreifen.


    Für mich auch. Umso mehr freut es mich, dass etwa der Lübbe-Verlag genau eine solche Plattform aufgebaut hat und die Bücher im perfekten Format (ePub, DRM-frei) verkauft. Ich unterstütze das, indem ich eBooks aus diesem Verlag grundsätzlich nur noch auf deren Seite kaufe und hoffe, dass der Laden so gut läuft, dass er anderen als Beispiel dienen kann.


    Andrerseits verstehe ich die Zurückhaltung schon, schliesslich suchen die meisten Leute in einem Onlineshop nach einem Autoren oder einem Buchtitel und kümmern sich wenig darum, in welchem Verlag ein Buch erschienen ist. Insofern ist es fraglich, ob man sich für das neuste Werk von X wirklich auf die Seite des Verlags Y begibt, oder ob man einfach faul ist und es gleich bei amazon runterlädt. Letztlich ist es auch hier der Konsument, der entscheidet, was ihm in Zukunft geboten wird.



    Ich bin da skeptisch, da z.Zt. nicht erkennbar ist, dass solche Projekte auf breiter Front laufen. Es mag einem nicht gefallen, dass Apple bei jeder App mitverdient, die Marktdurchdringes des iPad ist jedoch schon so groß, dass selbst Unternehmen wie Hewlett Packard den Kampf auf diesem Feld bereits aufgegeben haben.


    Das Aufgeben von WebOS war die Tat eines einzelnen, aus meiner Sicht nur bedingt zurechnungsfähigen Mannes (Léo Apotheker), der inzwischen nicht mehr CEO des Unternehmens ist. Er wurde entlassen, nachdem er in relativ kurzer Zeit über 40 Prozent des Unternehmenswertes vernichtet hatte... HP taugt also wenig als Beispiel (auch wenn die Chancen auf ein prosperierendes WebOS zugegebenermassen eher klein waren - aber mit der Plattform wurden schon bei Vorbesitzer und Erfinder Palm so viele Fehler gemacht, dass ich gar nicht weiss, wo ich mit dem Aufzählen anfangen soll).


    Jedenfalls sollte die Marktmacht von Apple und amazon - die beide mit geschlossenen Systemen operieren - jedem Konsumenten zu denken geben. Natürlich kann man sich in beiden Welten schön einkuscheln und bekommt alles schnell, einfach und sauber aufs Endgerät serviert. Ich begreife die Begeisterung, die dadurch entsteht. Leider gehen dabei die negativen Aspekte vergessen.


    Das fängt im Kleinen damit an, dass man seine Daten (in diesem Fall die gekauften Inhalte wie Bücher, Musik, Software) völlig aus der Hand gibt und keinerlei Kontrolle darüber hat. (Ausser man legt sich plattformunabhängige Sicherungskopien an, was mit viel Aufwand verbunden ist.)


    Und es geht eben hin bis zu Entscheiden, was man überhaupt noch zu lesen bekommt und was (aus welchen Gründen auch immer) nicht angeboten wird. Natürlich treffen Verlage aus allen eingesandten Manuskripten auch immer eine Auswahl, was publiziert wird und was nicht. Aber während es Dutzende von Verlagen gibt, gibt es genau ein Apple und ein amazon und ich möchte es keinem von beiden überlassen, welche Inhalte genehm sind und welche nicht. (Zumal es beides amerikanische Unternehmen sind, die andere Moralvorstellungen haben als ich und viele meiner Miteuropäer.) Und ich möchte mir auch nicht zwei oder drei Reader kaufen, die mit den unterschiedlichen Formaten klarkommen, damit ich mir Buch X kaufen kann, dass Anbieter Y hat, Anbieter Z jedoch nicht...


    Deshalb: Geschlossene Systeme und proprietäre Formate sind Müll für den mündigen Konsumenten und sollten - aller Bequemlichkeit zum Trotz - auf keinen Fall unterstützt werden. Damit schiesst man sich früher oder später nur in den eigenen Zeh.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Meldung vom 15.09.2011:


    Zwar nimmt das iPad rund anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Modells nicht mehr den gesamtem Tablet-Markt für sich selbst ein. Dennoch ist das Apple-Gerät auch heute noch der unangefochtene Marktführer: 68,3 Prozent aller im zweiten Quartal 2011 verkauften Tablets und E-Book-Reader waren iPads. Damit konnte Apple den Anteil sogar wieder etwas steigern.


    Quelle: http://www.giga.de


    Gruß, Thomas

  • Alfa_Romea
    Da hast du natürlich Recht und es freut mich zu sehen das Lübbe sollch einen Vorstoß wagt.
    Für meine Bedürfnisse jedoch ist amazon im Moment noch die einzige Anlaufstelle. Für jemanden der fast ausschliesslich englische Literatur auf seinem Reader konsumiert ist es nun mal die einfachste und auch billigste Lösung. Obwohl ich natürlich deine Bedenken verstehe das man sich damit immer mehr und mehr in eine monokulturelle Abhängigkeit begiebt. Aber, und auch das will ich anmerken, bis auf Harry Potter habe ich bis jetzt alles noch bekommen was ich wollte. Egal ob Indi- oder Großverlag.

    LG -J¢

  • Zur Abhängigkeit bezüglich Inhalte wollte ich nur anmerken, dass ich großen Unternehmen wie Amazon oder Apple zutraue, dass sie wirtschaftlich arbeiten, dh. sich nach den Wünschen der Kunden richten. Ich glaube bei beiden nicht, dass sie so eine moralisch starke Verpflichtung spüren, dass sie bestimmte Inhalte verbieten, obwohl sie nachgefragt werden, nur weil sie das für "richtig" halten. Jedes richtige Unternehmen hat nämlich normalerweise nur ein einziges Ziel und zwar die Gewinnmaximierung. Unternehmen, denen es nicht darum geht, sind meistens solche mit Sendungsbewusstsein (Fair Trade, sozialpolitische Anliegen, etc.) - das seh ich eigentlich weder bei Apple, noch bei Amazon. Die einzige "Gefahr" kann ich lediglich erkennen, dass sie versuchen bei den Kunden eine Monopolstellung zu bekommen, indem bestimmte Dinge nur sie selbst anbieten zB. Da vertraue ich aber den findigen "Freiheitskämpfern" im Internet, ehrlich gesagt, weil bis jetzt noch potenziell jeder Inhalt irgendwie irgendwo frei zugänglich gelandet ist.


    Ich persönlich besitze übrigens einen Kindle und habe von meinen vielen, vielen ebooks nur ein paar von Amazon direkt bezogen. Der Rest ist von anderen Quellen und die "Integration" auf den Kindle war überhaupt kein Problem und dauert nicht einmal eine Minute. Bei mir persönlich kann ich also keine Abhängigkeit zu Amazon feststellen - außer die, dass ich echte Bücher gerne bei denen bestelle, weil sie ein sehr schnell arbeitendes, unkompliziertes System entwickelt haben, wo andere Systeme mMn nur schlecht mithalten können. Das hat aber mit den ebooks nichts zu tun, da bekommt man ja überall seine Lieferung schnell. :zwinker:


    Nebenbei: Ich habe auch ein Macbook und bis auf den Kauf eben dieses hab ich nur noch einen alten iPod von Apple und sonst gar nichts. Ich hab bei denen weder Software gekauft (verwende sowieso Open Office und Firefox), noch ein iPhone, weil mir das Android-System 100mal besser gefällt. Aber auch Macbook + Android ist gar kein Problem, eigentlich. Auch hier sehe ich nicht zwingend eine Abhängigkeit hm...

    ... this is nat language at any sinse of the world.<br />:lesen: Gustave Flaubert: Madame Bovary&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; :buecherstapel: [url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/16631


  • Ich persönlich besitze übrigens einen Kindle und habe von meinen vielen, vielen ebooks nur ein paar von Amazon direkt bezogen. Der Rest ist von anderen Quellen und die "Integration" auf den Kindle war überhaupt kein Problem und dauert nicht einmal eine Minute.


    Falls du dafür zufälligerweise einen Kopierschutz umgehen musstest, ists ja auch schon wieder nicht im Sinne des Erfinders. (Laut Industrie macht man sich ja strafbar, wenn man einen Kopierschutz entfernt...) Es gibt schon Mittel und Wege, einen Kindle unabhängig von amazon zu betreiben - aber eben, so weit mir bekannt ist nur in einer rechtlichen Grauzone. Oder täusche ich mich da? (Das Konvertierungsprogramm calibre ist mir bekannt, aber das funktioniert ja nur bei DRM-freien Dateien.)



    Aber auch Macbook + Android ist gar kein Problem, eigentlich. Auch hier sehe ich nicht zwingend eine Abhängigkeit hm...


    Ein Macbook ist auch was anderes als ein iPhone/Pod/Pad. Damit kannst du tatsächlich noch machen, was du willst.
    Aber versuch mal, Musikdateien auf ein iDing zu laden ohne dafür iTunes zu verwenden. Du wirst sie nicht abspielen können, weil die iDinger nicht als Wechselfestplatte funktionieren. Und das nur aus einem einzigen Grund: Der Hersteller will es nicht. Das ist eine Abhängigkeit, die ich bei denselben Geräten anderer Hersteller nicht habe.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Interessenter Artikel der FAZ über die Buchmesse, der den digitalen Markt in D beschreibt:


    http://www.faz.net/aktuell/feu…des-p-books-11495525.html


    Zitat:


    Wie sich digitale Bücher herstellen und vertreiben lassen, ohne dass sich die Verlage dabei in die Hände einiger weniger, großer Multimedia-Konzerne begeben müssen, ist die eine Frage. Die andere ist die, wie sich mit E-Books überhaupt Geld verdienen lässt. Dabei entsteht im mittlerweile x-ten Jahr, in dem die Branche den nun aber wirklich bald anstehenden Durchbruch der digitalen Bücher herbeiredet, immer mehr der Eindruck, dass man es mit einem Markt zu tun zu hat, der nur existiert, weil es ein Angebot gibt, und nicht, weil die Nachfrage besonders groß wäre.


    Als man jedenfalls an einem dieser schönen, sonnigen Buchmessen-Nachmittage mit dem Leiter eines großen, deutschen Verlages auf der Terrasse stand und einen Blick in seine Verkaufsliste warf, da zeigte sich, dass zwar jede Menge E-Books erhältlich sind, aber nicht von einem einzigen mehr als ein paar hundert Exemplare verkauft wurden.


    Ähnlich ernüchternd klang auch das, was der Geschäftsführer von Rowohlt, Peter Kraus vom Cleff, zu berichten hatte: Der Umsatz mit digitalen Büchern habe sich in diesem Jahr verdoppelt, sagte er, und fügte dann ohne zu Lachen hinzu, „von Nullkommafünf auf ein Prozent“. Auch bei S. Fischer war die Rede von „Umsätzen in homöopathischen Dosen“. Die 2010 lancierten schönen Apps von einzelnen Märchen der Gebrüder Grimm, dem Froschkönig beispielsweise, seien zwar ganz gut gelaufen, aber weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag stünde, werde man vorerst keine weiteren Märchen-Apps produzieren.




    Gruß, Thomas

  • @klassikfreund
    Das wiederum ist interessant. Man bekommt ja eigentlich schon den Eindruck vermittelt das es bald nur noch Ebooks geben wird... stellt sich die Frage ob nicht sogar bestimmte Anbieter (wie Amazon) das gezielt verbreiten oder ob das momentan nur auf Deutschland beziehbar ist. Auf die USA scheinbar ja nicht mehr nach dem Amazon ja von sich behauptet erstmals mehr Ebooks als normale Bücher verkaufz zu haben.

  • Die Verlage werden aber auch kein realistisches Bild von den möglichen Verkäufen gewinnen, solange sie nicht alle Bücher auch als ebooks auf den Markt bringen. Es muß ja nicht enriched content sein, das halte ich bei den meisten Büchern sowieso für eine überflüssige Spielerei. Bei Märchen kann ich mir das durchaus noch gut vorstellen, aber bei einem handelüblichen Roman sehe ich da keinen Bedarf. Ich kontrolliere jedes Mal, bevor ich in meiner Stammbuchhandlung bestelle, ob die gewünschten Titel nicht vielleicht als ebook verfügbar sind. Sie sind es nur in Ausnahmefällen, also bleibt nur der Griff zur Papierform.

  • Aber sind nicht alle Top10-Titel der Bestsellerliste als ebook lieferbar?


    Gruß, Thomas

  • @klassikfreund
    Also wenn ich mir den Spiegelbestsellerservice in meiner Stadtbibliothek anschaue dann wohl schon. Denn auf dem Ebookreader den man dort ausleihen kann (OYO von Thalia) sind inzwischen schon über 30 Titel die auf der Spiegelbestsellerliste stehen/standen.


  • Aber sind nicht alle Top10-Titel der Bestsellerliste als ebook lieferbar?


    Ich würde es schon annehmen. Allerdings werden Bestseller vermutlich auch von sehr vielen Leuten gelesen, die vielleicht pro Jahr nur vier bis acht Bücher lesen. Mit dieser Lesemenge ist die Motivation, Geld für einen Reader auszugeben und die ganze Chose noch auf dem PC einzurichten, wahrscheinlich nicht sehr gross - zumal in dem Fall der Gang in den Buchladen wirklich bequemer ist.


    Ein Reader lohnt sich wohl erst ab einer gewissen Lesemenge. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass viele Bücher, die hier im Forum besprochen werden und die mich eigentlich interessieren würden, nicht als eBook erhältlich sind. Meine Konsequenz daraus ist aber eine andere als bei Aldawen: Ich kaufe dann halt was anderes, das in elektronischer Form verfügbar ist. (Es gibt ja schliesslich mehr gute Bücher da draussen als ich in meinem Leben je lesen könnte - von daher hält sich der Verlust in Grenzen.)


    Und klar ist eine Steigerung von 0,5 auf 1 Prozent des Umsatzes geradezu lächerlich. Andrerseits glaube ich nicht, dass es in dem Schneckentempo weitergehen wird. Ich stelle eigentlich erst seit letztem Jahr fest, dass sich die Leute überhaupt für die Thematik zu interessieren beginnen und drum muss man der Sache schon noch ein Weilchen geben, um in Schwung zu kommen. Aber wenn die Lawine dann mal rollt...


    Übrigens: Ich sass vor kurzem am Bahnhof und wartete lesend auf den Zug, als ich von einer älteren Frau (irgendwo zwischen 60 und 70) angesprochen wurde, ob das jetzt so ein eBook-Reader sei. Sie hatte sich für das Thema interessiert, zufällig einen TV-Bericht (mit Test) darüber gesehen und überlegte sich die Anschaffung. Sie war glaube ich recht froh, dass sie mit mir eine Userin angetroffen hatte, die ihr noch ein paar "Anfängerfragen" beantworten konnte. Und wer weiss, vielleicht geht sie jetzt wirklich hin und kauft sich einen Reader...

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • HoldenCaulfield
    Amerika ist wie immer ein eigener Schnack. Aber vielleicht hast du es selber letztes Jahr gehört/gelesen das die (Buch)Handelskette Borders mit 1,4 Milliarden Dollar in den Bankrott geschlittert ist und bis April (2011) 300 ihrer insgesammt 600 Filialen schließen musste. Dies hatte zu Folge das der Buchmarkt im Stationären Handel um bis zu 20% eingebrochen ist. Auch große Buchkaufhäuser in New York, in bester Lage, klagen bereits kaum bis keine Käufer mehr zu haben. Die Leute kommen zwar aber gekauft/bestellt wird dann meist wo anders oder elektronisch.
    Angesichts dessen glaube ich Amazon fast das sie zumindest die selbe Menge an E-Books wie Todholz verkaufen.


    Das mit den 1% überrascht mich da laut "Plan" der Markt, im Bereich E-Books, bis 2014 in Deutschland gute 5% erwirtschaften soll. Aber ich sehe es wie Alfa_Romea, der Markt wird rasch Fahrt aufnehmen und wer sich dann nicht positioniert hat wird sich schwer tun Fuß zu fassen. Obwohl ich seit 2 Jahren eher das Gefühl habe das die deutschen Verlage ja nur nichts mit dem E-Book zu tun haben wollen und sogar froh sind das so jemand wie amazon daher kommt und ihnen die Arbeit abnimmt.
    Initiative sieht in meinen Augen anders aus...

    LG -J¢