Das Dekameron - Vierter Tag

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 13.977 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.


  • Siebte Geschichte:
    :grmpf: Üble Nachrede! Wie kann man eine arme Kröte so verleumden?
    Spaß beiseite - ich bin "giftigen" Kröten schon in anderen Büchern begegnet, weiß leider nicht mehr, wo.


    Nun ja, giftige Kröten gibt es wirklich. Ob sie allerdings imstande sind auch Menschen zu töten, kann ich nicht sagen.
    Erdkröte
    Aga-Kröte

  • Ich habe mich ungenau ausgedrückt. Ich meinte natürlich Kröten, die durch eine sonderbare Giftausstrahlung Pflanzen giftig machen.
    Wobei ich jetzt am Überlegen bin, ob es nicht Schlangen waren, über die ich so etwas gelesen habe.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Ich habe mich ungenau ausgedrückt. Ich meinte natürlich Kröten, die durch eine sonderbare Giftausstrahlung Pflanzen giftig machen.


    Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Das entspringt wohl eher der Phantasie des Autors. Zwar nehmen Pflanzen viele Giftstoffe auf, aber das Sekret der Kröte wird, wenn ich es richtig sehe, nur zur Abwehr benutzt, also wenn sie sich angegriffen fühlt. Unter dem Salbeibusch sitzt sie doch sicher.
    Vielleicht war sie aber auch eine ganz nervöse. :breitgrins:


  • Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Das entspringt wohl eher der Phantasie des Autors. Zwar nehmen Pflanzen viele Giftstoffe auf, aber das Sekret der Kröte wird, wenn ich es richtig sehe, nur zur Abwehr benutzt, also wenn sie sich angegriffen fühlt. Unter dem Salbeibusch sitzt sie doch sicher.
    Vielleicht war sie aber auch eine ganz nervöse. :breitgrins:


    Ich habe gelesen, dass manche Krötenarten das Gift nicht nur in Drüsen tragen, sondern auch auf der Oberfläche, in einem dünnen Schleimfilm. Vielleicht war es ja eine solche Kandidatin.


  • Ich habe gelesen, dass manche Krötenarten das Gift nicht nur in Drüsen tragen, sondern auch auf der Oberfläche, in einem dünnen Schleimfilm. Vielleicht war es ja eine solche Kandidatin.


    Auch das passt nicht wirklich. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden zum Zähneputzen die untersten Blätter genommen haben, die sowieso immer schon etwas angegammelt sind. Nein, sie haben sicher zu frischen Blättern weiter oben gegriffen, die eine Kröte auch beim besten Willen nicht kontaminieren könnte.
    Wie gesagt, ich habe schon öfter gelesen, dass wirklich oder vermeintlich giftige Tiere (ob nun Kröten oder Schlangen) ihre Umwelt durch ihre bloße Anwesenheit/Nähe vergiften. Das scheint wohl eine traditionelle Vorstellung gewesen zu sein, die aber nicht auf der Realität beruht.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Auch das passt nicht wirklich. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden zum Zähneputzen die untersten Blätter genommen haben, die sowieso immer schon etwas angegammelt sind. Nein, sie haben sicher zu frischen Blättern weiter oben gegriffen, die eine Kröte auch beim besten Willen nicht kontaminieren könnte.
    Wie gesagt, ich habe schon öfter gelesen, dass wirklich oder vermeintlich giftige Tiere (ob nun Kröten oder Schlangen) ihre Umwelt durch ihre bloße Anwesenheit/Nähe vergiften. Das scheint wohl eine traditionelle Vorstellung gewesen zu sein, die aber nicht auf der Realität beruht.


    Dann bleibt uns wohl nur noch die Vorstellung einer rockenden Kröte, die - wenn niemand zugesehen hat - im Salbei Freudentänze veranstaltet hat. :klatschen:

  • Auf der Suche nach giftigen Kröten und Salbei bin ich auf eine Seite geraten, die über die mythologische Bedeutung des Salbeis folgendes wusste:


    Salbei gilt als Schutzpflanze giftiger Kröten


    Vielleicht sollte ich unter meinen Salbeisträuchern mal nach dem rechten sehen? :zwinker:

  • Rockende Kröte! :breitgrins:


    :angst: Lass bloß die Finger vom Salbei, yanni! :zwinker:


    9. Geschichte:
    Puh, ganz schön brutal, der Gattin das Herz des Geliebten zu servieren :entsetzt: .
    Sagt mal, gibt es das Motiv nicht in einer griechischen Sage? Mir schwebt eine Geschichte vor, in der eine Frau ihrem Mann als Rache die gemeinsamen Kinder auftischt, kann mich aber nicht daran erinnern, wer das war.


    10. Geschichte:
    Schön, diese Geschichte von Dioneo. Sie bringt ist um einiges amüsanter als die anderen Geschichten dieses Tages. Schade nur, dass Dioneo seine Geschichten immer als letzter erzählt; da sie dringend notwendige Abwechslung bringen, wären sie mittendrin besser aufgehoben.
    Von Richtern scheint Boccaccio eine ebenso schlechte Meinung zu haben wie von Mönchen. Hier taucht schon wieder ein geiler Richter auf, der seine Machtposition ausnutzt, um an attraktive Frauen zu kommen.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Sagt mal, gibt es das Motiv nicht in einer griechischen Sage? Mir schwebt eine Geschichte vor, in der eine Frau ihrem Mann als Rache die gemeinsamen Kinder auftischt, kann mich aber nicht daran erinnern, wer das war.


    In der griechischen Mythologie haben so einige ihre Kinder verspeist, so zum Beispiel Kronos, oder die Medea soll ihre Kinder aus Eifersucht getötet haben.
    Aber es könnte ich ja auch an ein Märchen erinnern. Wie etwa die Geschichte vom Wacholderbaum, in der die Stiefmutter den Sohn ihres Mannes in der Suppe kocht und ihm dann vorsetzt.

  • So, dann will ich auch endlich mal meinen Senf dazu geben...


    Zuerst habe ich mich über das Thema sehr gefreut, weil mir die Happy-End-Liebesgeschichten doch schon sehr auf den Nerv gingen, weil ich sowas auch sonst nur sehr selten lese... Aber dann musste ich leider feststellen, dass die meisten Geschichten mich nur gelangweilt haben. So ein Ärger!


    So gar nicht gefallen hat mir die vierte Geschichte. Zunächst einmal kann ich die Verliebtheit der beiden nicht nachvollziehen, aber das habe ich noch hingenommen. Jedoch warum wurde die Prinzessin von ihren eigenen Leuten auf dem Schiff umgebracht? Mit was für Leuten hat ihr Vater sie denn da auf Reisen geschickt? Sollte sie auf so einer Reise nicht Leibwächter dabei haben und eine vertrauensvolle Schiffsmannschaft...


    Etwas schade fand ich, dass keine weiteren Andeutungen bezüglich der Liebespaarungen innerhalb der Gruppe gab. Diese haben in mir nämlich beim letzten Tag die Neugier geweckt.
    Etwas gewundert habe ich mich auch, dass Filostrato unglücklich verliebt ist, da die Männer doch alle eine Liebschaft haben sollen. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus :zwinker:

  • So gar nicht gefallen hat mir die vierte Geschichte. Zunächst einmal kann ich die Verliebtheit der beiden nicht nachvollziehen, aber das habe ich noch hingenommen. Jedoch warum wurde die Prinzessin von ihren eigenen Leuten auf dem Schiff umgebracht?


    Nach meinem Empfinden geschah das als reine Provokation. Die Sarazenen waren in Asien angesiedelt und könnten für den König von Tunis als eine Art Söldner tätig gewesen sein. Landsleute waren sie jedenfalls nicht, vorausgesetzt, man kann den Begriff der Sarazenen mit der heutigen Definition gleichsetzen. Deshalb war es ihnen egal, wen sie da von Bord stoßen. Es ging um Leben oder Tod, da wollten sie dem Gegner möglichst viel Schaden zufügen, egal ob physischer oder psychischer Art.


    Grüße
    Doris